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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

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Ich habe es nie wirklich verstanden warum TWINE bei vielen so schlecht abschneidet. Im Gesamtranking ist er zwar über die Jahre auch bei mir weiter nach hinten gerutscht, aber das liegt hauptsächlich daran das ich einfach die ganze Brosnan Ära nicht mehr so gut finde wie früher. Aber gerade TWINE ist zum Teil ein recht innovativer Bond Film, der einige sehr interessante Ansätze hat, diese aber leider nicht immer wirklich optimal zu Ende bringt.

Die PTS ist auf jeden Fall ein Actionhighlight. Die letzte Szene von Desmond als Q ein würdiger und im Nachhinein auch ein sehr Emotionaler Abgang einer Legende. Die Konstellation der Bösewichte ist auch recht einmalig in der Reihe. Der Twist macht Elektra zum Hauptschurken und Renard zum Henchman. Und wie sie Renard, Bond und M manipuliert ist sehr interessant geschrieben und auch von den Darstellern gut rübergebracht. Das M erstmals richtig in die Handlung involviert wurde ist hier auch noch vollkommen neu.

Auch die Ski Action ist nicht so schwach wie oft behauptet, auf jeden Fall bei weitem besser als die Winter Action in SP. Und Denise Richards finde ich auch nicht so schlecht wie die wirklich schreklichen Bondgirls (Goodnight, Jinx, Stacey Sutton) Die Szene zwischen Bond und Elektra wo er sie am Ende erschießt ist auch wirklich gut und vom Emotionalen her ein ganz anderes Level als alle Connery/Moore Bondfilme. Von daher finde ich schon das Brosnan mehr ist als eine Mischung dieser beiden.

Ich kann aber auch nicht abstreiten das dem Film irgendwas fehlt, das er trotz vieler wirklich guten Ideen trotzdem nur ein Netter Actionfilm für zwischendurch ist. Ich kann aber gar nicht wirklich sagen warum.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

857
Schneidet der Film allgemein schlecht ab?

TWINE war der erste Bond-Film, den ich gesehen habe. Früher wenig beachtet und auf die hintersten Ränge gerutscht, ist er mittlerweile ein glasklarer Top 10-Kandidat. Brosnan liefert hier ganz klar seine beste Bond-Performance ab. Mit den Actionszenen bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, wobei ich die Ski-Szenen nie wirklich gemocht habe.

Renard ist ein bedrohlich wirkender Bösewicht, das fängt schon mit seiner Einführung an. Erst die Animation im MI6-Quartier in Schottland, später sein echter erster Auftritt in den Devil's Breath-Szenen. Wobei ich mich bei Renard manchmal frage, ob die "er fühlt keinen Schmerz"-Geschichte nicht etwas weit hergeholt ist. Egal, das stört nicht weiter.

Den Twist mir Electra finde ich auch gelungen.

Aber Christmas finde ich von Anfang an furchtbar, ebenso die letzten Sätze im Film: "Und ich dachte, Christmas kommt nur einmal im Jahr." --> Fremdschäm-Alarm

Immerhin hat der Film mit Electra King ein deutlich besseres Bondgirl.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

859
Mein Vater hat kürzlich TWINE geschaut und ich musste herhalten, um einige Dinge aufzudröseln. Er meinte die Parahawks und die Mitarbeiter des Stützpunktes in Kasachstan hätten das Gleiche Logo, das habe ich erst für Geschwätz gehalten, aber siehe da, laut Cork & Stutz geht es tatsächlich mal darum, dass die Parahawks irgendwie von diesem fetten Dr. Arkov zur Verfügung gestellt wurden. Ein Detail, das ich nicht mehr auf dem Schirm hatte. Die wahre Knacknuss ist aber die PTS. Warum Bond bei einem Bankier in Bilbao nach dem Mörder von 0012 sucht, was es genau mit diesem Geld auf sich hat, warum Bond das wo, wie und weshalb für diesen King zurückholen muss, wie er dann merkt dass etwas nicht stimmt, was das Gift (?) im Bourbon mit dem explodierenden Geld im MI6-Safe und der Anstecknadel zu tun haben soll, das habe ich nie gerafft. Ich kann euch mit TLD aushelfen, oder wenn ich beim nächsten Mal gut aufpasse vielleicht auch mit den Fabergé-Eiern in OP, aber hier muss ich genauso kapitulieren wie bei dem Wirrwarr in CR (wobei letzteres wohl einfach gar keinen Sinn ergibt).

TWINE ist aber prima und zusammen mit GE der beste gepiercte Bond.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

861
Die Geschichte fand ich auch schon immer sehr kompliziert. Tanner erzählt, dass es eine chemische Reaktion gegeben hat, nachdem er das Eis angefasst nachdem Bond zuvor die Geldscheine anfasst. Die Scheine waren in einer brennbaren Flüssigkeit getränkt. Und die Anstecknadel/der Sender hat die Bombe ausgelöst. Aber was hat das mit dem Eis/Bonds Händen zu tun?

Der Satz von Tanner mit dem Eis dürfte an der Stelle, wo er genannt wird, wohl etwas verwirrend sein. Man könnte denken, die chemische Reaktion auf Bonds Hand hätte etwas mit der anschließenden Explosion zu tun oder die Explosion mit ausgelöst. Das hat sie offenbar aber nicht, der Satz soll nur als Erklärung dienen, warum Bond in diesem Moment gemerkt hat, dass mit dem Geld etwas nicht stimmt.

Also: Das Geld war manipuliert. Bond hat das Geld angefasst und dadurch ist etwas auf seien Fingern zurückgeblieben. Daraufhin fasst er das Eis an, es entsteht eine Reaktion an seinen Fingern. Dadurch merkt Bond, dass mit dem Geld etwas nicht stimmt. Die Explosion wird aber nur durch King selber/den Sender ausgelöst und das Eis hat gar nichts damit zu tun, anders als es die Erklärung von Tanner auf den ersten Blick suggeriert.


Früher dachte ich auch immer, Bond hat die Bombe ausgelöst. Da habe ich mich dann gefragt, was Kings Anstecknadel damit zu tun hat. Ich hatte es auch schon mal so verstanden, dass der Sender an Kings Jackett für die Reaktion auf Bonds Hand verantwortlich ist, aber das macht nun wirklich keinen Sinn. Aber inzwischen dürfte ich es verstanden haben.





Dass Arkov die Parahawks zur Verfügung gestellt hat, wird im Gespräch zwischen ihm und Renard gesagt.
Zuletzt geändert von Henrik am 13. Februar 2022 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

863
Ja, das denke ich auch. Aus Tanners Monolog (In Verbindung mit dem Eis entstand an Bonds Hand eine chemische Reaktion) könnte man schließen, auch dadurch, also durch den Bourbon an Bonds Fingern, sei die Explosion verursacht worden, was aber so nicht stimmt. Das hat also nichts mit der Explosion zu tun, sondern zeigt Bond nur, dass das Geld, das er ja vorher angefasst hat, manipuliert wurde. Die Explosion wurde nur durch die Anstecknadel/den Sender verursacht und der Bourbon hat damit nichts zu tun.

Den Satz von Tanner hätte man vielleicht lieber ersatzlos streichen können, dann wäre die Verwirrung evtl. geringer. Wobei man sich dann vielleicht auch gefragt hätte, was es mit dem Schaum auf Bonds Fingern zu tun hat und warum er auf einmal so wild wird. Den Satz hätte man vielleicht umformulieren und ans Ende setzen sollen (also in etwa: "Bond recogniced that the money was manipulated, because...").

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

864
GoldenProjectile hat geschrieben: 1. Dezember 2021 22:26 Die wahre Knacknuss ist aber die PTS. Warum Bond bei einem Bankier in Bilbao nach dem Mörder von 0012 sucht, was es genau mit diesem Geld auf sich hat, warum Bond das wo, wie und weshalb für diesen King zurückholen muss, wie er dann merkt dass etwas nicht stimmt, was das Gift (?) im Bourbon mit dem explodierenden Geld im MI6-Safe und der Anstecknadel zu tun haben soll, das habe ich nie gerafft.
Sir Robert King wurden Berichte angeboten, in denen aufgeführt wird, wer für die Sabotage-Akte am Bau seiner neuen Pipeline verantwortlich ist (Spoiler: Es sind Renard und Elektra). Statt das Geld zu zahlen, hat King sich mit M in Verbindung gesetzt und es wurde ein MI6 Agent entsand, um an die Berichte heranzukommen, ohne das King dafür Geld zahlen muss. Der Agent wurde dann ermordet (Ist das 0012? Wird das im Film gesagt?). King zahlt widerstrebend das Geld für die Berichte, es wird mittels eines Schweizer Bankiers an den Anbieter übermittelt. Letztlich bekommt er aber nicht die Informationen, die er haben will, sondern gestohlene Berichte des russischen Ministeriums für Atomenergie. King wurde also betrogen. Er beauftragt den Schweizer Bankier, sein Geld zurückzubekommen – und dieser meldet sich nach einiger Zeit plötzlich mit der Information, er habe das Geld zurückbekommen. Logischerweise finden das so ziemlich alle sehr verdächtig. Wenn jemand schon einen Industriellen wie King um so eine Summe betrügt, warum sollte er das Geld dann zurückzahlen? Bond wird nach Bilbao geschickt, um den Schweizer Bankier zu befragen und aus ihm herauszubekommen, wer sein Kontaktmann ist, der die Berichte angeboten hat.

Dann passieren die Ereignisse der PTS. Der Bankier stirbt, Renard (oder wer auch immer) verhindert, dass Bond in dem Büro stirbt. Er verlässt das Büro lebend und mit dem Geld. Das Geld war laut Tanner in Harnstoff getränkt und somit eine Bombe aus Düngemitteln. Da Bond das Geld berührt hatte und seine Hände somit mit dem Sprengstoff leicht bedeckt waren, löste die Substanz in Verbindung mit dem Eis (welches Bond anfässt, um es in seinen Bourbon zu tun) eine chemische Reaktion aus. Tanner erklärt: "In einer der Banknoten war der Anti-Fälschungsstreifen durch Magnesium ersetzt worden und fungierte als Zünder. Kings Schmucknadel war mit einem Funk-Transmitter ausgestattet, der die Explosion auslöste." Wie genau die Bombe funktioniert, weiß ich nicht, bin kein Bombenbauer. Aber das Magnesium reagiert irgendwie mit dem Harnstoff und der Funk-Transmitter in der Schmucknadel aktiviert die Zündung.

Bond überprüft dann später das frühere Leben von Sir King und sieht sich dabei alle Infos zur Entführung von Elektra an. Er ist von dem Video, in dem Elektra ihre Erfahrungen während der Entführung schildert tief bewegt und kommt dabei auf eine Idee. Er vergleicht die Summe, die King für die gestohlenen Berichte zahlen musste (das Geld, welches ihn letztlich umgebracht hat) mit der Summe, die für die Freilassung von Elektra gefordert wurde und stellt fest, dass es sich um dieselbe Summe handelt. Damit ist ihm klar, dass der Kontakt, der die gestohlenen Berichte an Sir Robert King verkauft hat und dann das Geld zurückzahlen ließ, der Terrorist sein muss, der einst Elektra entführte. Mit dem Geld rächen sie sich an King, mit dem Ort des Anschlags an M. Mit der identischen Summe bekennen sie sich zu dem Anschlag.

Allerdings bedeutet das auch, dass Renard und seine Schergen irgendwie an Berichte des russischen Ministeriums für Atomenergie gekommen sind, was man als Ankündigung für einen schlimmen Anschlag interpretieren kann. Da der MI6 aber vermutet, Renard müsse sich nach seiner Rache an King und M jetzt noch an Elektra rächen, wird Bond dazu eingesetzt, sie zu beschützen.

Natürlich wurden die Sabotage-Akte von Renard selbst initiiert, genau wie dann der Diebstahl der russischen Berichte (durch Dr. Arkov). All das passiert in Absprache mit Elektra. Sie bekommt so ihre Rache an M und ihrem Vater, und gleichzeitig steht sie glaubhaft als das nächste Opfer von Renard da. Renard klaut später die Atombombe und täuscht einen Anschlag auf die Pipeline in Aserbaidschan vor, bei der alle glauben sollen, die Bombe wäre nicht vernünftig detoniert und das Vorhaben der Terroristen gescheitert. Durch die gestohlenen Berichte und den Zusammenhang mit den identischen Geldsummen würden alle glauben, es hätte sich hierbei um Renard gehandelt und der Anschlag auf die Pipeline wäre seine Rache an Elektra gewesen, die fehlgeschlagen ist. Wenn dann später durch einen "grausamen Unfall" halb Istanbul vernichtet wird, stellt keiner mehr einen Zusammenhang zu Elektra und oder Renard her – denn Letzterer hat seine Bombe längst gezündet und Erstere (so günstig die Detonation in Istanbul für sie auch sein mag) war bis dato eindeutig das Opfer von Renard, ihr sollte der Anschlag ja immerhin gelten. Es würde also keinen Sinn ergeben, wenn die Terroristen, die offensichtlich hinter ihr her sind, jetzt plötzlich auf ihre Konkurrenz losgehen.

Ungewöhnlich für einen Bond-Film ist bei TWINE, wie viel für den Film-relevantes bereits vor Beginn der Handlung passiert ist. Elektras gesamte Entführung, Kings Deal mit den mutmaßlichen Anbietern der Berichte, Ms Involvement in beide Fälle, Elektras Kooperation mit Renard, ihr Austüfteln des Plans etc., all das findet vor der PTS statt und muss sich nach und nach erschlossen werden. Ich finde aber persönlich, dass das Storytelling hier richtig gut ist und Purvis/Wade & Apted diese komplizierte Geschichte so elegant wie möglich erzählen, ohne aus der Bond-Formel auszubrechen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

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Casino Hille hat geschrieben: 2. Dezember 2021 15:03 Dann passieren die Ereignisse der PTS. Der Bankier stirbt, Renard (oder wer auch immer) verhindert, dass Bond in dem Büro stirbt.
Renard hat ihn erschossen. Das geht aus den deletet scenes-Video hervor, das ich weiter oben verlinkt habe. Aber auch im Film sagt Renard später zu Bond, dass er ihn (also Bond) im Büro des Bankiers in Bilbao "am Leben gelassen hat", woraus man wohl schließen muss, dass er derjenige war, der in Bilbao geschossen hat.