Re: Zuletzt gesehener Film

9901
vodkamartini hat geschrieben: 14. November 2021 11:36 Es ist sehr schön, mal wieder so viel Positives über dieses Highlight sowohl innerhalb seines Genres wie auch in Fords Karriere zu lesen. The Fugitive ist in der Tat ein sehr präzises und ungemein fesselnd geschnürtes Paket Spannungskino. Der unschuldig Verurteilte Jedermann gegen den kaltschnäuzig jagenden Dobermann ist ganz nebenbei auch großes Schauspielkino.
So ist es, es ist schon vielsagend, dass mir die kleinen Dialoge und menschlichen Momente mit Ford und Jones eine Erwähnung mehr Wert waren als der spektakuläre Zugcrash am Anfang des Films! "Auf der Flucht" ist ungemein spannend, extrem gut gespielt und geschrieben und einer der wenigen Actionfilme, deren dramatisches Fundament so solide und überzeugend ist, dass die Actionszenen nicht gleich automatisch die Höhepunkte des Films sind. Ein ganz toller Film, bei dem es eigentlich viel zu lange gedauert hat, bis ich mit ihm mal in Kontakt kam – aber die tollen Filme gehen dem der sucht eben nie wirklich aus.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9902
Sondervorstellungen
iHaveCNit: Spotlight – Die Arthouse-Sneak (17.11.2021) – Überraschungsfilm
Deutscher Kinostart: ???
gesehen am 17.11.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr


Wie immer gibt es hier einen Überraschungsfilm zu sehen, den man am Ende benoten kann und das Kino ein eigenes Ranking aufstellt für die Filme, die hier gespielt werden.

Das aktuelle Ranking sieht wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Helden der Wahrscheinlichkeit – Riders Of Justice (2,1)
4. Minari (2,3) / Last Night In Soho (2,3)
5. Je Suis Karl (2,4)
6. Falling / Auf alles, was uns glücklich macht (2,5)
7. Contra (3,0)

Für den Film gab es diesmal einen kleinen Hinweis auf der Facebook-Seite:
+++ Spotlight-Hinweis zum Film +++
Martin Luther King ging in ihrem Elternhaus ein und aus. Sie rührte Ex-Präsident Barack Obama zu Tränen. Sie ist eine Ikone.
Tipp zu offensichtlich? Uns doch egal, machen wir die Bude heute Abend voll für einen der besten (Musik-)Filme des Jahres!
#spotlightsneak

Des weiteren gab es einen subtilen Hinweis, denn im Foyer des Kinos wurde Musik des Hauptcharakters des Films gespielt.

Den Überraschungsfilm hatte ich aufgrund meiner eigentlichen Distanz zum Hauptcharakter des Films nicht auf meiner Liste. Ob ich ihn erneut sehen werde, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Hängt durchaus von einigen anderen externen Faktoren ab.

+++ Spotlight-Auswertung vom 17.11.2021 +++
In der gestrigen Spotlight-Sneak haben wir euch das US-Biopic „Respect“ über das bewegte Leben der Queen Of Soul Aretha Franklin gezeigt. Es brillieren Jennifer Hudson und Forest Whitaker in den Hauptrollen - beidesamt oscarwüdig. Der Film behandelt die Karriere der ikonischen Sängerin und Bürgerrechtsaktivistin Aretha Franklin. Wir starten RESPECT am 25.11. bei uns in den Arthouse Kinos. Bei den Bewertungen war wieder einmal alles vertreten. Anbei die Auflistung.
Eure Bewertung = 2,3
Note 1 = 17x
Note 2 = 21x
Note 3 = 14x
Note 4 = 6x
Note 5 = 4x
Note 6 = 1x
Die kommende Spotlight-Sneak wird garantiert gaaaaaaaanz anders. Freut euch auf den 1.12. Wir freuen uns auf euch!
#spotlightsneak #arethafranklin #RespectFilm #JenniferHudson #ForestWhitaker

Meine Wertung des Films lag bei einer 2 – und auch im 10er-System eine 8.

Nach diesem Film sieht das Ranking der Spotlight-Sneaks wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Helden der Wahrscheinlichkeit – Riders Of Justice (2,1)
4. Minari (2,3) / Last Night In Soho (2,3) / Respect (2,3)
5. Je Suis Karl (2,4)
6. Falling (2,5) / Auf alles, was uns glücklich macht (2,5)
7. Contra (3,0)

Überraschungsfilm – My First Look – 8/10 Punkte.

iHaveCNit: Respect (2021) – Liesl Tommy – Universal
Deutscher Kinostart: 25.11.2021
gesehen am 17.11.2021 in OmU im Rahmen der Spotlight-Arthouse-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr


In der Spotlight-Sneak gibt es durchaus auch mal Überraschungen wie Filme, die ich eigentlich nicht auf meiner Liste hatte. So zum Beispiel „Respect“ von Liesl Tommy über die legendäre „Queen of Soul“ Aretha Franklin – rein wegen der Tatsache, dass ich musikalisch nicht in das Werk der Sängerin investiert bin. Aber ich habe mich gerne auf dieses musikalische Biopic eingelassen.

Die junge Aretha, liebevoll in ihrer Familie „Ree“ genannt, ist mit einer engelsgleichen Stimme gesegnet. Ihr stolzer Vater, der als Baptistenprediger Kontakte zu vielen großen Persönlichkeiten, darunter auch Martin Luther King pflegte, hat sie regelmäßig auf seinen abendlichen Feierlichkeiten und später bei seinen Predigten für seine Gäste singen lassen, so dass der Weg in die Musikbranche der nächste Schritt ist. Doch bei einem dominanten, überbehutsamen Vater und einer Ehe mit einem gewalttätigen Musikmanager ist es schwer, die eigene musikalische Identität zu entwickeln. So ist es ein langer Weg für Aretha, die Dämonen ihrer Vergangenheit zu bezwingen, die Fesseln zu lösen und die eigene Identität zu finden.

Aretha Franklin ist 2018 verstorben – doch einen Wunsch hatte sie für eine filmische Biografie geäußert. Wenn eine Darstellerin sie verkörpern sollte, dann nur die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson. Das ist nicht nur ein Ritterinnenschlag und eine Ehre für Jennifer Hudson, sondern auch absolut passend. Denn Jennifer Hudson verkörpert Aretha großartig und auch musikalisch ist sie perfekt für diese Rolle. Sie trägt für mich den Film auf ihren Schultern. Der Film selbst ist sehr warm inszeniert und liefert schöne Bilder und die Musik spricht für sich selbst. Als Biopic ist er sehr klassisch aufgebaut, fokussiert sich aber auf einer sehr passenden verdichteten Zeit, in der es um die Anfänge von Franklin geht und ihre musikalische Selbstfindung. Dabei wird auch sehr auf die Rolle einer schwarzen Frau in der Musik eingegangen. Aber auch die Rollenverteilung und die Rolle der Frau in afroamerikanischen Filmen wird hier sehr eindrucksvoll dargestellt und präsentiert. Insgesamt wird ihr Einfluss als Bürgerrechtlerin aber nur im Ansatz und oberflächlich dargestellt. Aber dafür müsste der Film schon noch wesentlich länger sein als er mit knapp 2,5 Stunden ohnehin schon ist.

„Respect“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9903
iHaveCNit: Das Land Meines Vaters (2021) – Edouard Bergeon – Weltkino
Deutscher Kinostart: 18.11.2021
gesehen am 19.11.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Petit – Reihe 1, Sitz 6 – 20:45 Uhr


Der für unsere Gesellschaft infolge von Nahrungsbeschaffung und Konsum so wichtige Produktionszweig der Landwirtschaft ist über die Jahrzehnte ein extrem hartes Geschäft geworden, an dem viele Landwirte und Familien zerbrochen sind. Basierend auf eigenen Erfahrungen und dem Leben seines Vaters Christian hat Regisseur Edouard Bergeon ein Drama inszeniert, dass genau diesen Zerfall zeigt und großartig gespielt und inszeniert worden ist.

Im Jahre 1979 kehrt der Mittzwanziger Pierre Jarjeau von einem Aufenthalt auf einer Ranch im amerikanischen Wyoming in seine französische Heimat Les Grand Bois zurück. Sein Vater Jaques übergibt das Familiengeschäft des Bauernhofs an Pierre. Über einige Jahrzehnte später, 1996 läuft das Geschäft nicht mehr wirklich rund für Pierre. Der Preisdruck, die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen seiner Anlagen, Knebelverträge und ein wesentlich stärkerer Wettbewerb sorgen für laufend rote Zahlen, die Pierre immer verzweifelter werden lassen und auch einen Einfluss auf die Familie haben.

Eingefangen in großartige Landschaftsaufnahmen inszeniert Bergeon ein intimes Familiendrama, bei dem Guillame Canet in der Hauptrolle erst von naiver Hoffnung hin zu Wut und Verzweiflung wechselt und das großartig spielt. Natürlich rundet der Rest des mir bis dahin komplett unbekannten Casts das Ensemble großartig ab. Gezeigt wird, wie die Familie und auch Pierre sukzessive an dem Druck zerbricht und da liegt auch der größere Fokus des Films. In Ansätzen und Details bekommen wir natürlich auch Szenen des beruflichen Alltags des Bauernhofs geliefert von Feldarbeit bis hin zur Fütterung von Geflügel und dem Abzählen von Huftieren. In weiteren Ansätzen und Details sind auch wirtschaftliche Zusammenhänge erkennbar, jedoch in Anbetracht des doch sehr komplexen Themas zu oberflächlich. Auch die Dramaturgie des gesamten Films wirkt stellenweise etwas holprig. Aber trotzdem ist der Film sehr interessant und liefert auch viele Ansätze sich über diesen Film hinaus mit der komplexen Thematik zu beschäftigen und hallt mit seiner Konklussion schon etwas nach.

„Das Land Meines Vaters“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9904
iHaveCNit: Eiffel in Love (2021) – Martin Bourboulon – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 18.11.2021
gesehen am 20.11.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Studio – Reihe 3, Sitz 1 – 18:00 Uhr

Für Freunde historischen Kinos läuft in dieser Woche ein Film in den Kinos, der ein Ereignis historischer Tragweite mit bekanntem Ausgang zum Thema hat. Martin Bourboulons „Eiffel in Love“ thematisiert sowohl den Bau des Eiffelturms als auch den Mann, der der führende Kopf hinter dem Bauprojekt gewesen ist.

Gustave Eiffel kehrt gerade aus den vereinigten Staaten nach seiner Beteiligung am Bau der Freiheitsstatue zurück, da steht bereits das nächste große Bauprojekt für den Ingenieur an. Normalerweise wollte er die Pariser Metro modernisieren, doch für die Weltausstellung im Jahre 1889 wird ein riesiges Bauprojekt benötigt, womit er auf die Idee kommt, einen über 300 Meter großen Stahlturm allen Widerständen zum Trotz realisieren zu wollen. Bei einem abendlichen Empfang jedoch trifft er auf Adrienne, eine Liebe aus vergangener Zeit, die tragisch endete – ihm jedoch Auftrieb und Motivation gibt.

Der Film ist in Ordnung und hat mir gut gefallen. Die Ausstattung des Films, seine Bilder und seine Musik haben mich richtig gut abgeholt. Jedoch steht sich der Film unnötigerweise selbst im Weg. Da der Film sowohl die Entstehungsgeschichte des Eiffelturms als auch eine in Ansätzen wahre Romanze von Gustave Eiffel schildert, ist der Fokus des Films nicht ganz klar. Mit seinen 108 Minuten hat der Film kaum Zeit, genug von Beidem zu liefern. Damit bleibt die Entstehungsgeschichte und der Bau sehr holprig und sprunghaft und auch die Romanze, die auch mit Rückblenden die Ereignisse der Vergangenheit geschildert wird, bremst das ganze Geschehen des Films etwas aus. Zum Glück haben sowohl Romain Duris als auch Emma Mackey eine ganz besondere und interessante Chemie und Anziehung, die dem Film eine gewisse Spannung gibt. Aber grundsätzlich ist das zu wenig für den ganz großen Wurf. Wobei natürlich auch die Verdichtung auf rein Gustave Eiffel als den Kopf hinter dem ganzen Projekt, der auch mal mit anpackt und sich die Hände schmutzig macht einem historischen Check nicht Stand halten wird. Was jedoch Stand gehalten hat ist das damals einst von vielen Franzosen belächelte und nicht ernst genommene Projekt des Eiffelturms, dass zu einer der bedeutendsten Wahrzeichen der französischen Hauptstadt geworden ist.

„Eiffel in Love“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9905
iHaveCNit: Mein Sohn (2021) – Lena Stahl – Warner
Deutscher Kinostart: 18.11.2021
gesehen am 21.11.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Petit – Reihe 1, Sitz 6 – 18:30 Uhr

Als nächsten Film in einem wieder sehr interessanten Kinostartwochenende gab es Lena Stahls „Mein Sohn“ mit Anke Engelke und Jonas Dassler in den Hauptrollen zu sehen. Der Film ist eine sehr gute und kompakte Mischung aus Coming-Of-Age, Road-Movie und Mutter-Sohn-Drama.

Der junge Jason lebt sorglos in seine Tage rein, hängt mit seinen Skaterkumpels rum, geht nachts feiern. Die Eltern und vor allem seine Mutter Marlene haben keinerlei Zugang mehr zu seinem Leben. Bis ein Unfall von Jason, bei dem ein Bein und ein Teil der Rippenregion auf komplexe Art und Weise verletzt wurden eine aufwendige Kur in einer Reha-Klinik der Schweiz notwendig macht, vor allem ihn und seine Mutter Marlene zusammenbringt, denn Marlene möchte Jason zur Klinik fahren und nebenbei auch noch eine alte Freundin besuchen. Die gemeinsame Reise zwingt beide dazu, längst überfällige Konflikte aufzuarbeiten.

„Mein Sohn“ ist sowohl großartig inszeniert und gefilmt, aber auch großartig von Anke Engelke und Jonas Dassler gespielt, die den Film locker über die 94 Minuten tragen und perfekt als dysfunktionales Mutter-Sohn-Gespann harmonieren. Dabei legt der Film auch die zugrundeliegenden Konflikte nicht vollständig offen, meist bleibt es bei kleinen Details und Gesten, die die Spannungen offenbaren und das macht den Film für mich sehr natürlich und roh in seinem Gefühl, seinen Emotionen und seiner Atmosphäre. Jedoch gibt es bei einem Road-Movie immer das grundsätzliche Problem, dass die eine oder andere Station dann doch qualitativ schwankend und für die letztendliche Konklussion des Films eher weniger von Bedeutung und so ist es auch hier. Aber grundsätzlich ist das für mich bei diesem Film nicht so problematisch gewesen. Ich hätte jedoch wesentlich länger zusehen können.

„Mein Sohn“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9906
iHaveCNit: Große Freiheit (2021) – Sebastian Meise – Piffl Medien GmbH
Deutscher Kinostart: 18.11.2021
gesehen am 23.11.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Sitz 9 – 20:15 Uhr


Wie stehe ich persönlich zu gleichgeschlechtlicher Liebe und Sexualität ? Ich stehe dem Thema sehr tolerant und offen gegenüber, auch wenn ich selbst dieser Gruppe nicht zugehöre. Jeder darf sowohl sein wer er sein möchte als auch lieben, wen er lieben möchte. Wer damit glücklich wird und ist, finde ich großartig. Für mich ist das ganz normal. Doch leider sah die rechtliche Anerkennung der Liebe unter Männern bis ins Jahre 1994 noch ganz anders aus – genau wie zum gewissen Teil auch die gesellschaftliche Anerkennung. Rechtlich zumindest wurde unter dem Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches gleichgeschlechtliche Liebe unter Männern unter Strafe gestellt, bis die Strafbarkeit im Jahre 1969 aus dem Gesetz gestrichen worden ist. Der aktuelle Film von Sebastian Meise „Große Freiheit“ skizziert die Perfidität dieses Paragraphen anhand eines intensiven, stillen und harten Gefängnisdramas.

Hans Hoffmann liebt Männer, doch seine Liebe zu Männern ist gesetzlich verboten und wird unter Strafe gestellt, so dass er nach seiner Internierung im Konzentrationslager 1945 direkt in den Knast wandert und den Rest seiner Strafe absitzen muss. Im Knast trifft er auf den verurteilten und homophoben Viktor. Da Hans jedoch ein Wiederholungstäter ist, findet er sich immer wieder im Knast wieder, so dass im Laufe der Jahrzehnte eine Freundschaft zwischen ihm und Viktor entwickelt – oder ist es vielleicht sogar Liebe ?

Kern dieses intensiven und stillen Dramas sind vor allem seine beiden Hauptdarsteller. Ich sehe immer wieder gerne Filme mit Franz Rogowski an und auch hier brilliert er wieder mit seinem sehr stillen, aber nuancierten Schauspiel, mit dem er trotz Zurückhaltung die Leinwand für sich erobert und in großen Momenten dann auch mal aus seiner Zurückhaltung ausbrechen darf. Ihm gegenüber spielt Georg Friedrich, der direkt durch seine Rolle bedingt eine Präsenz mitbringt und hinter seiner rauen Fassade auch eine Herzlichkeit verbirgt. Diese sich entwickelnde Chemie beider Darsteller ist für den Film im Kern ein Glücksgriff. Gerade die stille, intensive Inszenierung und der Fokus auf das Gefängnis macht das Ganze auch zu einem Kammerspiel, dass sich auch über mehrere Jahrzehnte erstreckt und wir so quasi in Episoden unterschiedliche Zeitpunkte in der Entwicklung dieser Männerfreundschaft mit erleben bis zum Zeitpunkt an dem die Strafbarkeit des Paragraphs wegfällt. Und da stellt er auch eine interessante Frage zumindest für Franz Rogowskis Hans Hoffmann, ob diese Freiheit für ihn die richtige ist.

„Große Freiheit“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9907
iHaveCNit: Resident Evil Welcome To Raccoon City (2021) – Jonathan Roberts - Constantin Film
Deutscher Kinostart: 25.11.2021
gesehen am 25.11.2021 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 9 – Reihe 9 Platz 13 – 20:00 Uhr


Nachdem Paul W.S. Anderson mit Milla Jovovich eine lange, frei interpretierte Filmreihe über die Spielreihe „Resident Evil“ in die Kinos gebracht hat sind nun einige Jahre ins Land gezogen, so dass man scheinbar über einen Neustart nachgedacht hat. Dieser ist nun von Jonathan Roberts inszeniert und kann sowohl Fans der Spielreihe als auch Fans von B-Horror-Actionfilmen gefallen.

Claire Redfield ist gerade auf dem Weg nach Raccoon City um ihren Bruder und Polizisten Chris zu besuchen. Doch in der Nacht bricht im mittlerweile stillgelegten Werk des Pharmakonzerns Umbrella ein Virus aus und Chris muss mit einem Team der Polizei auf ein Anwesen der Firmengründer, um diesem Ausbruch nachzugehen.

Da ich den Film gemeinsam mit eingeweihten Spielern von Resident Evil gesehen habe, wurde nach dem Film angemerkt, dass man sich bei vielen Szenen an Momenten im Spiel orientiert hat. Das kann zum durchaus gut sein. Gut ist daran, dass man allgemein stärker und detailgetreuer an der Vorlage ist und somit ein wenig Fanservice bieten könnte. Für mich als jemand mit sehr dunkler Kenntnis über die Spielreihe funktionierte der Film als klassischer B-Action-Horror, der sowohl handwerklich als auch erzählerisch sehr klischee- und formelhaft rüber gekommen ist. Eine gute Sache für diesen B-Action-Horror ist, dass vieles im Dunkeln stattfindet – hier unterstützt das auf jeden Fall die Atmosphäre und kann durchaus einiges an vielleicht nicht so guten Effekten kaschieren. Insgesamt hat mich der Film einigermaßen unterhalten.

„Resident Evil Welcome To Raccoon City“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9908
iHaveCNit: Das Schwarze Quadrat (2021) – Peter Meister – Port Au Prince Films
Deutscher Kinostart: 25.11.2021
gesehen am 28.11.2021
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:45 Uhr


Es wurde mal wieder Zeit für eine richtig gute deutsche Komödie und da kam mir Peter Meisters „Das Schwarze Quadrat“ gerade recht, der mich richtig amüsiert hat. Da er nicht nur toll inszeniert worden ist und ein großartig aufspielendes Ensemble bietet, sondern auch überraschenden Humor, skurrile und absurde Situationen und einen coolen, flotten Handlungsverlauf.

Vincent und Nils sind Kunsträuber. Nachdem sie Kasimir Malewitschs Gemälde „Das Schwarze Quadrat“ in Frankfurt geklaut haben, soll an Bord eines Kreuzfahrtschiffs die Übergabe stattfinden. Doch ein Mittelsmann verpasst die Übergabe wichtiger Boarding-Unterlagen, so dass beide gezwungen sind, vor Ort die Tickets und das Gepäck von 2 Gästen zu klauen, die sich als Imitatoren von Elvis Presley und David Bowie entpuppen. Während der jüngere Nils scheinbar Gefallen an der Elvis-Tarnung findet, missfällt die Bowie-Tarnung dem verkappten Maler Vincent,. Doch sie spielen erst einmal mit, bis ihnen das Gemälde aus der Kabine entwendet wird, da scheinbar mehrere Gäste sowohl von dem Gemälde an Bord wissen als auch daran interessiert sind. So sind beide auf die künstlerische Ader von Vincent angewiesen, ohne zu wissen, dass sie damit noch mehr Verwirrung stiften.

Das Gaunerstück ist unfassbar witzig und unterhaltsam geworden. Die Fokussierung der Handlung auf ein großes Kreuzfahrtschiff macht das ganze sogar fast zu einem Kammerspiel. Das Ensemble ist großartig. Angefangen vom Gaunerduo Vincent und Nils, die von Bernhard Schütz und Jacob Matschenz gespielt werden, von der Kunsthehlerin Martha – von Sandra Hüller gespielt, bishin zur Pianistin Mia - von Pheline Roggan gespielt – und vielen weiteren doch recht skurrilen Charakteren. Der Humor ist in seiner Situationskomik recht nuanciert und pointiert. Der Handlungsverlauf durchaus überraschend und interessant – aber auch sehr rasant und flott durch erzählt, so dass er extrem kurzweilig ist. Auch ganz interessant ist hier, dass sich die Handlung auch um ein reell existierendes Gemälde dreht. Da Kasimir Malewitschs Gemälde „Das Schwarze Quadrat“ schlicht ein Schwarzes Quadrat auf weißem Grund ist, setzt sich der Film auch durchaus ironisch mit der Kritik an dieser Form der Kunst auseinander und macht sie zu einem Element der Handlung. Insgesamt bin ich wirklich unterhalten worden und mir hat der Film richtig gut gefallen.

„Das Schwarze Quadrat“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9909
HCN007 hat geschrieben: 26. November 2021 00:59 Da ich den Film gemeinsam mit eingeweihten Spielern von Resident Evil gesehen habe, wurde nach dem Film angemerkt, dass man sich bei vielen Szenen an Momenten im Spiel orientiert hat. Das kann zum durchaus gut sein. Gut ist daran, dass man allgemein stärker und detailgetreuer an der Vorlage ist und somit ein wenig Fanservice bieten könnte.
Besteht darin wirklich schon ein Wert für sich? Vorlagentreue macht doch nicht per se einen Film gut oder schlecht.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9912
Casino Hille hat geschrieben: 29. November 2021 15:26
HCN007 hat geschrieben: 26. November 2021 00:59 Da ich den Film gemeinsam mit eingeweihten Spielern von Resident Evil gesehen habe, wurde nach dem Film angemerkt, dass man sich bei vielen Szenen an Momenten im Spiel orientiert hat. Das kann zum durchaus gut sein. Gut ist daran, dass man allgemein stärker und detailgetreuer an der Vorlage ist und somit ein wenig Fanservice bieten könnte.
Besteht darin wirklich schon ein Wert für sich? Vorlagentreue macht doch nicht per se einen Film gut oder schlecht.
Für die beiden schon, bei mir sieht es da eher zweigeteilt aus.

iHaveCNit: Hannes (2021) – Hans Steinbichler – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 25.11.2021
gesehen am 29.11.2021
Cinestar Metropolis – 19:00 – Kinosaal 4 – Reihe F Platz 5


Als ich irgendwann vor Monaten bereits den Trailer zu „Hannes“ im Kino gesehen habe, hat mich der Film aufgrund seiner Bilder und seiner Geschichte interessiert. Da es sich hier um eine Romanverfilmung des Romans von Rita Falk handelt ist es bei mir so wie in den meisten Fällen, dass ich den Roman nicht gelesen habe und somit unvoreingenommen den Film ansehe. So herzlich die Geschichte und so hochwertig die Bilder sind, der Film hat leider mit einigen Schwächen zu kämpfen.

Hannes und Moritz kennen sich bereits seit der Geburt. Sie sind nahezu zeitgleich am selben Ort auf die Welt gekommen und seitdem unzertrennliche Freunde. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Tirol mit den Motorrädern tauschen beide nach einem Defekt die Räder und es kommt zu einem Unfall, der Hannes auf die Intensivstation und ins Koma zwingt. Von Schuldgefühlen geplagt und von der unzertrennlichen Freundschaft geprägt möchte Moritz nun bis Hannes aus dem Koma erwacht die Aufgaben von Hannes übernehmen und dessen Tagebuch weiterschreiben.

Klar ist die Geschichte über eine aufopferungsvolle Freundschaft sehr herzlich und gepaart mit Trauerverarbeitung, Selbstfindung durchaus interessant und auch mit großartig gefilmten Bildern ein hochwertiger Genuss im Kino. Doch leider hat das Ganze ein paar Schwächen auf der Brust. Leider will der Film sehr vieles verdichtet in 90 Minuten erzählen, so dass vieles sehr oberflächlich und auch in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen eher behauptet bleibt. Des weiteren wird vieles durchaus romantisiert und durchaus fragwürdig dargestellt und bei manchen Elementen der Handlung sind schon einige Augen notwendig, die man zudrücken muss. Bei den schauspielerischen Leistungen ist alles durchgehend routiniert, doch einige Gastauftritte wirken etwas verschenkt. Und die Erzählung und audiovisuelle Inszenierung hat sich alle Mühe gegeben eine emotionale Verbindung zum Zuschauer aufzubauen, doch auch dort hat er bei mir nur bedingt gezündet.

„Hannes“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9913
GoldenProjectile hat geschrieben: 30. November 2021 00:49 Emily Blunt und Ewan McGregor? Wie funktioniert das? Gleichen die sich gegenseitig aus?
Müssen die sich ausgleichen? Weil sie an sich nicht zusammenpassen?

Aber ja, ich denke das tun sie, sich ausgleichen, weil sie 2 sehr unterschiedliche Charaktere spielen, die am Ende natürlich auf die üblich erwartet unerwartete Art zusammenfinden. Ähh ja, eigentlich nicht so meine Art von Film, aber es funktioniert recht gut.

Die Romanvorlage dürfte ganz anders sein, eine mehr politische Sartire die ganz oder überwiegend in Form von Briefen, E-Mails, Zeitungsartikeln Memos etc. Davon sind im Film, eine romantische Liebeskomödie, noch Reste enthalten.

Also ok, für Fans von Blunt oder/und McGregor natürlich ein Muss.

Re: Zuletzt gesehener Film

9914
Maibaum hat geschrieben: 30. November 2021 11:54 Müssen die sich ausgleichen? Weil sie an sich nicht zusammenpassen?
Ich meine weil ich McGregor gerne als Lump bezeichne, weil er mir Mary Elizabeth Winstead weggeschnappt hat, obwohl er doch viel zu alt ist für sie. Emily Blunt hingegen möchte ich auch heiraten (wenn Thomasin und Mary nichts dagegen haben).

(Nicht zu ernst nehmen, McGregor ist schon okay).

Trotzdem ein paar Gründe warum McGregor ein Lump ist:
- Hat mir Mary Elizabeth Winstead weggeschnappt
- Der Camerlengo bei Dan Brown sollte doch Italiener sein
- Mary Elizabeth Winstead
- Seine langweilige Gurke American Pastoral. Den hat er selber inszeniert, total öde
- Mary
- "Hello there!"
- Mary...
We'll always have Marburg

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