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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

902
Dann spreche ich dich noch mal ganz direkt an, nachdem du dich offenbar nicht angesprochend gefühlt hast. Ich hatte gehofft, dass man meine Intention bezüglich meines Beitrags erkennen würde.

Wenn du die LTK-Szene so schlimm findest...
Casino Hille hat geschrieben: 7. Mai 2021 11:16 Neben der Kneipenkeilerei à la Spencer/Hill wäre noch der berüchtigte Zwinkerfisch zu nennen, wobei man dem wenn man will zugute halten kann, dass er nach Ende der Rachegeschichte erst seinen Auftritt hat. Doof finde ich ihn persönlich allerdings trotzdem.
...was hältst du dann von der NSNA-Szene?
Henrik hat geschrieben: 17. Mai 2021 18:18 Viel merkwürdiger finde ich diesbezüglich die ähnlich gelagerte Endszene aus NSNA, die viel mehr aus der Handlung des Filmes ausbricht. Ob ich nun grundsätzlich ein Problem mit diesen fourth wall breaking-Momenten habe? In NSNA, wo direkt James Bond mit mit Sean Connerys Rückkehr zur Bondrolle verglichen wird, ist mir das jedenfalls zu viel. Im Gegensatz zu NSNA bricht das Ende von LTK jedenfalls überhaupt nicht aus dem Film aus. Ich bin sowieso nicht unbedingt der größte NSNA-Fan. Was ich demgegenüber von LTK halte, sollte wohl allgemein bekannt sein.
Henrik hat geschrieben: 17. Mai 2021 18:18 Ich nehme an, dass Hille genau konträr zu meiner Meinung steht.
Oder ist mein Vergleich so absurd, dass sich eine Antwort auf meine Frage nicht lohnt :D :wink: :D :wink:

Jedenfalls ziehe ich die Endszene von LTK der von NSNA sehr deutlich vor.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

903
Achso, das war eine Frage an mich? Hab ich nicht so aufgefasst. Übrigens finde ich den LTK-Zwinkerfisch nicht schlimm, aber eben ein bisschen doof und sehr albern. Auf eine unpassende Art albern, wie es in TLD sehr dominant auftritt, und in LTK dann nur noch an vereinzelten Stellen, die man aber für meinen Geschmack so gut wie alle besser weggelassen hätte. Sich da jetzt an dem Fisch aufzuhängen war eigentlich nicht mein Ziel. Es ging ursprünglich um meine Wahrnehmung, dass die Bond-Macher in den Dalton-Filmen einerseits einen Weg zur vermeintlichen Seriosität angetreten haben, andererseits sich aber von den Albernheiten der Moore-Filme nicht lösen konnten oder wollten – wobei ich besonders in TLD erstaunlich finde, wie ätzend einige dieser humoristischen Einschübe sind. Vielleicht empfinde ich das so, weil TLD ansonsten etwas ernster daherkommen möchte, aber manche Sachen, die da getrieben werden, hätte ich auch in den buntesten Moore-Spektakeln reichlich fehl am Platz gefunden.

Jedenfalls war mein Argument, dass TLD nicht – wie von Fans oft behauptet – wirklich wesentlich ernster als seine Vorgänger ist, sondern nahezu ebenbürtig durchgängig mit Klamauk vollgestopft ist. Der neue, ernstere Anstrich kommt meines Erachtens nahezu ausschließlich aus dem Spiel von Timmy Dalton (dem fünften Bruder der Lucky-Luke-Feinde) und den politischen Einbindungen des Plots in den Afghanistan-Konflikt, der das Geschehen stärker erdet als die allermeisten anderen Bonds.

Bei LTK ist das wieder ein wenig anders. Der Film ist tatsächlich sehr straight, weitgehend ernst, aber auch er trennt sich nicht so ganz vom Klamauk. Beispiele dafür waren für mich der Zwinkerfisch oder die Kneipenkeilerei à la Spencer/Hill. Hier gibt es aber zugegeben schon eine Abwandlung von TLD, denn während der noch ein Moore-Film mit etwas Realpolitik und Dreitageschietwetter-Visage Tim gewesen ist, hat LTK tonal wirklich auf Reduktion gesetzt, die wenigen Klamauk-Einlagen dienen nur der Auflockerung.

Meine Kritik an LTK wäre, dass diese auflockernden Momente, die der Film durchaus haben darf, einfach etwas zu drüber sind, um im Einklang mit dem Ton des Films zu sein. Eine Barschlägerei mit etwas Witz hätte in LTK für mich funktionert, aber das es dann gleich in Spaghetti-Film-Ausmaße abdriften muss, ist für mich deplatziert. Und so empfinde ich auch den Zwinkerfisch: Das Ende hat Charme und Humor und auch einiges an Ironie, wenn Dalt-On die holde Lupe sitzen lässt und sich eine Planschparty mit seiner Angebeteten gönnt. Warum mich dann noch ein doofer Riesenfisch anzwinkern muss, erschließt sich mir nicht. Es war bis dahin eine hübsche Schlussszene, die sehr leicht und locker einen verhältnismäßig ernsten und düsteren Thriller beendet hat, da muss man mir die Locker-Luftigkeit nicht noch mit dem Holzhammer ins Gesicht prügeln.

Diese Unausgewogenheiten gefallen mir in den Dalton-Filmen nicht. Da wo es etwas düster und ernster werden soll, empfinde ich das als zu gepresst und gewollt, wenn dann Humor zur Auflockerung sein muss, kommt gleich der allerdümmste Slapstick oder der offensichtlichste Gag von allen. Da ist ein Mischverhältnis, welches für mich in beiden Filmen nicht aufgeht. Und dabei geht es nicht darum, dass ernste Filme nicht lustig sein dürfen oder das Klamauk und Seriosität nicht gleichzeitig machbar sind. Es geht mir ausschließlich um das Wie.

Dein Vergleich zu NSNA passt deshalb für mich nicht so ganz, weil die Szene nichts damit zu tun hat, was an den Dalton-Bondies bei mir nicht funktioniert. NSNA ist ein von Anfang bis Ende selbstironischer Dauerspaß, der mehr als einmal die Bond-Rolle und die Leinwandpersona Sean Connery gleichzeitig meint, da ist der Vierte-Wand-Bruch in der letzten Sekunde kein Stilbruch (oder nur ein kleiner). Connery hätte hinter Basingers Rücken auch nach seiner Aussage, er käme nie wieder zurück, die Finger kreuzen können, statt in die Kamera zu zwinkern. Wäre vielleicht subtiler gewesen, nimmt sich tonal aber unterm Strich nicht viel.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

904
Also hier kann ich als großer Freund von LTK auch mal einhaken. Das mit den humoristischen "Entgleisungen" sehe ich nicht so dramatisch. Den Fisch finde ich am Ende eigentlich sogar ganz amüsant, verstehe aber, dass man das auch doof finden kann. Der Film ist aber auch nicht durchgängig so ernst und hart wie immer getan wird. Soll heißen, so ganz unpassend ist das gar nicht. Der "Zickenkrieg" zwischen Lupe und Pam ist teilweise schon etwas klamaukig und der Auftritt von Q setzt ebenfalls stark auf die Humorkarte. Dazu kommt noch Professor Joe.

Bei TLD sehe ich es ähnlich wie Hille. Der Film ist keinen Deut ernster wie z.B. Octopussy oder A view to a kill. Das sind wirklich ein paar doofe Witze drin, Koskov wirkt teilweise wie ein Trotttel und dann wieder wie der eiskalte Verbrecher. Kara ist teilweise hemdsärmelig und dann wieder das dumme Blondinen mit Fremdschämdialogen. Da ist der Ton einfach nicht austariert. Dennoch in Summe ein sehr unterhaltsames Abenteuer.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

905
vodkamartini hat geschrieben: 18. Mai 2021 14:01 Koskov wirkt teilweise wie ein Trotttel und dann wieder wie der eiskalte Verbrecher
Das ist doch alles Show, um dem MI6, beziehungsweise Puskhin, zu verwirren.

Jedenfalls wirkt er in den Szenen, in denen er die Oberhand hat, auf mich nie "wie ein Trottel". Diesbezüglich denke ich eher an Koskovs Flucht aus Bratislava, oder die Szene mit Puskhin am Ende in Tangier. Und das dient, wie bereits gesagt, nur zur Ablenkung. Der schwache KGB-General, der unter Puskhin leidet und dem man aus Mitleid beistehen muss, im Gegenzug bekommt man Infos zu Puskhins Smiert-Spionem-Plänen.

An einen Bond im Clownskostüm, die Tarzan-Szene und ähnliches ragt der Film bei weitem nicht heran.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

907
vodkamartini hat geschrieben: 18. Mai 2021 17:22 Sicher ist das bewusste Show, aber es wirkt auf mich zu aufgesetzt um beim Adressaten (im und außerhalb des Films) die gewünschte Wirkung zu erreichen.
Das stimmt. Und so sehr ich Krabbés Darstellung mag, dennoch habe ich mich immer schon gefragt, warum er seine "Tarnung" so übertrieben spielt. Ich habe Krabbé sonst nie so aufgekratzt spielen sehen, das erinnert schon etwas an Brandauers Operetten-Schauspiel in NSNA. Vielleicht liegt es am Ende daran, dass die beiden Charakterdarsteller die "leichte Muße" Bondfilm künstlerisch dann doch etwas anders gesehen haben als ihre anspruchsvollere Rollen. Es ist jedenfalls schwer vorstellbar, dass die beiden bei Szabo oder Verhoeven so gespielt hätten.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

910
Gut und treffend beschrieben, lieber Martin! Ich finde Kara nicht unattraktiv aber Lupe und Pam sind die hübscheren und 'präsenteren' Bondgirls.

Sollte der nächste Darsteller seinen Bond so anlegen wie Dalton hätte ich nix dagegen. Mir gefällt Daltons 007.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

911
So noch schnell noch ein paar Worte zuz TLD.

+
  • Wahnsinns PTS
  • Super Titelsong
  • Dalton ist von Anfang an überzeugend
  • Necros
  • Über weite Strecken ein richtig guter, FRWL mäßiger Agententhriller
  • Kein alberner John Glen Humor
  • Ich finde Maryam d'Abo mittlerweile viel besser als früher, wenn auch nicht Top
-
  • Koskov und Whitaker sind beide recht Fad
  • So sehr ich Barry´s Musik mag, ist sie hier zum Teil (bis auf das Titeltheme) recht seltsam unspektakulär. Ich meine da hauptsächlich diese komische "Fahrstulmusik", die zB. beim Showdown spielt als sie am Netzt hängen.
  • Ich finde der Gadget Aston passt nicht zum bodenständig Daltonbond
  • Moneypenny find ich hier richtig schlecht
  • Das letzte Drittel ist wie so oft in der Reihe recht schwach

Alles in allem ein guter Film, aber LTK ist für mich um Klassen besser, und mittlerweile finde ich es echt schade das Dalton keinen dritten drehen konnte.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..