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von Jerry Bondov
Agent
Das ist eine sehr gute, berechtigte und zugleich Schwierige Frage!!!
Die Bondfilme sind B-Movies. Also Blockbuster.
Soll heißen, sie sprechen die ganze Bandbreite des Publikums an (außer diejenigen, die unter die Altersgrenze fallen).
Logisch betrachtet ist nach einem erfolgreichen Bondfilm jeder Zuschauer ein Bondfan!
Da jeder Bondfilm dem jeweiligen Zeitgeist entspricht, hat jeder Bondfan auch einen subjektiven Favoriten.
Oder aber der Bondfan wächst mit den Bondfilmen mit, ist aber irgendwann eingestiegen.
Nun muss man aber auch eines ganz stark berücksichtigen, bzw. integrieren:
Die Romane als Filmvorlage!
Meiner Meinung nach kann man hier im Forum sehr gut erkennen, um was für eine Art Bondfan es sich handelt. Denn wer die Romane von Ian Fleming gelesen hat, hat einen ganz anderen Bezug zu James Bond, als einer, der nur das Abbild - den Film - gesehen hat.
Die meisten hier im Forum, die die Romane gelesen haben, sehen Connery als den Urbond, weil er den Romanen am ehesten gerecht wird, während die anderen Bonds nur als Abklatsch dem Zeitgeist folgen.
Also haben wir hier im Forum drei Bondfan-Archetypen:
1. Der Roman-Fan. Er ist fasziniert von der Figur James Bond, weil er beim Lesen die Abenteuer selbst miterlebt hat. Beim Film-Sehen sieht er eher eine Imitation des Originals. Er betrachtet die einzelnen Bonddarsteller eher nüchtern und objektiv. In der Regel bezweifelt er die wahre Leidenschaft von Bondfans, die die Romane nicht gelesen haben. Die ganze Vermarktung von Bond - vom Soundtrack bis zum Lego-Set - findet er eher störend.
2. Der Film-Fan. Er wurde begeistert von der Action, der Abwechslung, der Unterhaltung und der äußeren Gestalt von James Bond, die sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verändert hat. Er identifiziert sich mit einem der Darsteller (am ehesten mit dem aus seiner Zeit - sprich, die jüngeren eher mit Brosnan, die älteren eher mit vorhergehenden Darstellern) und verfällt auch eher dem Merchandising (Soundtrack, Markenprodukte, Spielzeuge, etc.) von James Bond im Gegensatz zum Roman-Fan. Mit den Romanen kann er wenig anfangen. Da sie nicht dem Zeitgeist entsprechen und er sich schon ein Bild von James Bond gemacht hat, macht ihm das Lesen weniger Spaß.
3. Der Hybrid (Mischform). Aufgrund der Begeisterung beim Filmsehen hat er angefangen, die Romane zu lesen und dringt nun beim Forschen immer tiefer in die Bondsphäre ein. Er entdeckt die Ursprünge, betrachtet die Umsetzungen in den Filmen viel kritischer. Da er aber von den vielen Bondfilmen geprägt wurde, liest er die Romane voreingenommen. Da James Bond immer aktuell ist, stellt er sich eher den aktuellen Bond in den Geschichten vor.
Jeder von uns ist hier irgendwo mehr oder weniger einzuordnen. Aber alle drei Typen sind wahre Bondfans. Ob gut oder schlecht entscheidet jeder für sich.
so long,
Jerry
»Meine Freunde nennen mich Dominic!« – »Da bin ich mir sicher!«