craigistheman hat geschrieben: 5. Oktober 2021 14:20Ich schäme mich immer fremd, wenn die Beteiligten von Fleming sprechen, als sei es Weltliteratur.
Aber ist das ein Kritikerium? Sind Tolkien oder Rowling Literaten von Weltruhm? Trotzdem werden sie von den Fans vergöttert und von den Machern in den Himmel gehoben. Das ließe sich ewig fortschreiben: Hat Stan Lee mehr Kolportage geliefert als George Lucas? Oder war Gene Roddenberry in seinen Vorstellungen naiver als Karl May? Come on. It's pulp fiction.
Letztlich ist dieses "Back to fleming."-Gewäsch natürlich PR, andererseits hat er Bond und seinen Kosmos erfunden. Eigentlich erstaunlich, dass die Fans ihn als Schöpfer so wenig wertschätzen (was vermutlich daran liegt, dass er nicht gerade der sympathischste Zeitgenosse war). Letztendlich hat er doch mehr Einfluss auf die Filmserie, als man gemeinhin vermuten würde. Fleming mag kein erstklassiger Literat gewesen sein, aber er hatte gewisse Schlüsselbereiche, in denen er sehr gut war. Zum Beispiel seine Vorliebe für illustre Titel, Namen und Akronyme. Ich glaube nicht, dass jemand einen Filmtitel wie "GoldenEye" nehmen oder eine Bondine "Holly Goodhead" oder einen Schurken "Lyutsifer Safin" taufen würde ohne Fleming. Ich würde es eher andersherum sehen wie einer meiner Vorposter. Wenn man Fleming liest, merkt man erst wieder, wie viel schon in den Romanen angelegt ist.
Broccoli, Saltzman, Maibaum, Young, Hamilton und Connery kommt das Verdienst zu, einen filmischen Cocktail aus den Zutaten kreiert und Film für Film verfeinert zu haben.