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von danielcc
00-Agent
Ich denke hier wird maßlos übertrieben bzw. die Befürchtungen sind aus meiner Sicht völlig unangebracht.
Bond ist deswegen Bond weil es um BOND geht.
Die Vergleiche die gezogen werden zu den Cinematic Universes sind VÖLLIG verfehlt.
Star Wars:
Ein buchstäbliches Universum das schon vom Anfang her als großes ausuferndes Epos mit einer großen Zahl von Charakteren und noch mehr Nebencharaktere angelegt war. Die von Lucas ursprünglich konzipierte Trippel Tilogie war ja schon eine Art expanded Universe.
Über Jahrzehnte hat sich hier ein Kult um die unendlichen Ckaraktere gebildet, so dass der Versuch daraus Kapital zu schlagen zunächst mal offensichtlich und vielversprechend war. Es gibt nicht DEN EINEN Star Wars Charakter - das Ganze ist ein Universum was man beliebig bespielen kann.
Dennoch: Auch das ist klar gescheitert! Übersättigung, Verlust des Event Charakters, Zerstörung des Originals,... die Sache ist durch
Marvel:
Noch viel weniger als bei Star Wars geht es hier um eine Figur oder auch nur wenige Figuren. Das Marvel Universum ist voll von gleichberechtigten Helden die alle samt ihre Einzelabenteuer verlangen, was man dann noch um beliebige Kombinationen der Figuren ergänzen kann. Hier hat man es nicht nur räumlich mit einem Universum zu tun, sondern auch der zeitliche Aspekt sorgt für unendliche viele Möglichkeiten. Zudem sind all diese Figuren eh schon seit Jahrzehnten in Comics etabliert.
Versuche ähnliches von Seiten Universal (Monster) oder DC aufzuziehen sind klar gescheitert.
Aber auch Beiträge die der Bond-Konstellation viel ähnlicher sind, verlieren durch eine zu starke Kommerzialisierung an Reiz, man denke an die drei (?) praktisch parallel laufenden Sherlock Holmes Beiträge (BBC, US, Ritchie).
All das wird so bei Bond auf keinen Fall funktionieren.
Der Wert von Bond besteht zu 80% in der Figur James Bond. Deswegen gehen die Leute ins Kino. Diese Figur wollen sie sehen. Niemand wird in einen Film gehen der andere Figuren aus der Bondreihe beleuchtet zumal diese FIguren unbekannt und irrelevant sind, und somit keine Zugkraft besitzen.
Die anderen 20% sind der Eventcharakter und die Schauwerte die Leute mit Bond verbinden. Diese lassen sich aber ohne das immense Budget eines Kinofilms kaum in andere Formate übertragen. Dies wär dem Wert der Reihe nicht dienlich.
Was wird also passieren bzw. was halte ich dennoch für möglich:
Beiträge die klar von Bond handeln, aber die anders angelegt sind als die Flagschiff-Kinoreihe:
- Eine Serie mit einem jüngeren Bond in der Ausbildung, bei der Marine, oder als junger Agent der Spionage Missionen ausführt
- Eine Retro-Reihe die die Romane original getreuer verfilmt oder aber einfach retro im Kalten Krieg spielt; weniger Action, mehr Spionage und Atmosphäre
- ggf. Feature Filme die Amazon-exclusiv sind; also relativ große Filme die aber zwischen den Haupt-Kino Missionen spielen; eher unwahrscheinlich
- vielleicht eine Animations-Serie für Kinder/Jugendliche
Darüber hinaus wird Amazon die Kuh anders melken:
- Freier Zugriff auf alle Bondfilme bei Abschluss einer Prime Mitgliedschaft
- Exclusives Streaming zB 6 Wochen nach Kinostart
- Exclusive Making Offs oder 10min Previews für Mitglieder (und BOOM würden 5 Mio Bondfans zu Abonnenten über Nacht)
- in Ausnahmesituationen könnte auch ein gemischter Kino/Streaming Release getätigt werden
"It's been a long time - and finally, here we are"