Der Spass geht in die nächste Runde, der Grossvisionär klärt once and for all warum seine Vision jetzt und schon immer in 4:3 sein muss:


Komisch nur, dass sein eigener Kameramann Fabian Wagner das ganz anders darstellt:

The production was shot 4-perf, framed in 1.85:1 aspect ratio, as Snyder wanted to get away from the Anamorphic look of the previous films – a choice that Wagner embraced, as he explains, “I was a little concerned as to how we would get half a dozen superheroes on screen in the same frame, but having scrutinised the storyboarded scenes with Zack, 1.85:1 was a perfect fit with the way the characters are visualised.”

https://britishcinematographer.co.uk/fa ... ce-league/

P.S. Hille, ich bekomm das mit der Videovorschau irgendwie immer noch nicht hin, auch nicht ohne die URL-Klammern

AnatolGogol hat geschrieben: 25. März 2021 09:16 P.S. Hille, ich bekomm das mit der Videovorschau irgendwie immer noch nicht hin, auch nicht ohne die URL-Klammern

Aus http bitte https machen, dann sollte es wirklich funktionieren.

Casino Hille hat geschrieben: 25. März 2021 14:53 Aus http bitte https machen, dann sollte es wirklich funktionieren.

Test:
https://www.youtube.com/watch?v=B-SQlNYTkc4

klappt nicht, auch nicht mit https...vielleicht doch ein Berechtigungsding?

Okay, sehr seltsam. Gernot, weißt du mehr?

Test

Das Snyder-Bashing hat einen ganz langen Bart. Der Mann polarisiert, zumindest ist er nicht langweilig. Und Watchmen ist ein ganz starker Film. Ich mag auch das Dawn-Remake und der Justice League Cut ist um Längen besser als die Kinofassung.

Ja, das Video ist merkwürdig. Zumal es Snyder richtig analysiert und erklärt, aber nie tiefer ergründet, warum das so problematisch sein soll. Richtig, sein "Dawn of the Dead"-Remake verkehrt die Aussage des Originals um 180-Grad ins Gegenteil, aber warum soll das nicht gestattet sein? Warum soll Snyder den Film nochmal drehen, wenn er ihn neu interpretieren kann?

Ich wollte nur mal, wenn wir schon Videoeinbettungen testen, mir einen kleinen Seitenhieb erlauben, habe "Zack Snyder is dumb" oder so gesucht und den ersten Link kopiert. Das Video selber habe ich erst nachher noch halbherzig gesehen. Sollte also kein Statement o.Ä. sein.

Watchmen fand ich auch mal ganz stark, aber der hat nachgelassen. Die Vorlage ist halt Bombe und Snyder hat möglichst viel davon eins zu eins übernommen, leuchtet also ein, warum der Film sogar an manchen Stellen die Brillanz des Comics atmet. Aber warum muss bei Snyder Watchmen, der ja eigentlich ein "Period Piece" ist und bewusst sehr handlungsorientiert angelegt, aussehen wie ein mit fünf verschiedenen Farbfiltern zugekleisterter Photoshop-Desktophintergrund in stilisierter Zeitlupe? Warum darf bei ihm nichts irgendwie räumlich, plastisch oder anderweitig real wirken, warum dieser eklig künstliche Look als hätte ich gerade "Video Game Concept Art" in die Google-Bildersuche getippt? Synders gesamter Look einschliesslich Farben, Licht, Kamera, Kostüm, Design, Bewegung, Anordnung etc. entfernt sich mit fortschreitender Zeit immer mehr von meiner Geschmackszone. Dass ihm mit vielen der kleinen Szenarien im Dylan-Vorspann und mit dem längeren Dialog zwischen Rorschach und Manhattan auch einige sehr passende neue Ideen geglückt sind muss ich ihm fairerweise zugute halten. Aber überwiegend glaube ich immer mehr dass er eigentlich der falsche für den Film war, und so viel Glück damit hatte der tollen Vorlage einfach Wort für Wort zu folgen dass seine anachronistische und unpassende Bildsprache gar nicht mehr auffällt.

Und Mann am Stiel ist in meinem Freundeskreis zwar polarisierend, für mich aber auch nur langweilig.

Ist schon irgendwie ulkig. Bei Literaturverfilmungen - zähle mal die Graphic Novel dazu - wird immer moniert, dass der Filmemacher den Geist der Vorlage verraten hat, sich viel zu weit davon entfernt hat, das eine viel zu wenig mit dem anderen zu tun hat etc. Bei Snyder wirft man ihm nun vor zu nah an der Vorlage gewesen zu sein nach dem Motto, die ist so brillant, dass selbst ein Pfuscher wie er nichts mehr zerstören kann.

Klar, die visuelle Aufmachung ist immer Geschmackssache. Für mich sind Michael Bay und Christopher Nolan, die sich in vielen Dingen gut mit Zack Snyder vergleichen lassen, die besseren Regisseure, aber ich kann auch Snyder etwas abgewinnen und mag nicht jeden Nolan oder Bay. Seine neue "Justice League"-Version fand ich überraschend ordentlich, weil kompromisslos zu 100 Prozent Snyder pur (und die Attitüde mag ich), sein "Watchmen" ist dagegen die meiste Zeit ziemlich gruseliger Unsinn.

Man muss nicht alles mögen, das gilt auch für Snyder. Auch mir gefällt insbesondere, dass er seinen ganz eigenen Stil hat und den auch durchzieht. Watchmen finde ich super, das Comic kannte ich vorher gar nicht. Aber mir gefällt beileibe nicht alles von ihm, manchmal ist sein visueller Bombast schlicht anstrengend (ähnlich wie beim genannten Bay).

"Watchmen" bewertet man natürlich ganz anders, wenn man den Comic kennt und gelesen hat (denke ich zumindest, ist ja meist so bei Adaptionen). Ich fand den Film furchtbar, weil der ein extrem unausgeglichenes Pacing hat und in meinen Augen grauenvoll photographiert ist. Dass die Abweichungen vom Originalmaterial dann auch noch eine extreme Vereinfachung darstellen, die inhaltlich zudem unschöne Lücken erschaffen, ist ein unschöner Makel. Aber der Film wird auch sehr geschätzt in vielen Kreisen und ist eine interessante Alternative zum gängigen Superheldenkino. Ich mag seinen Animationsfilm dafür ganz gerne, der sonst stark verpönt ist.

Watchmen ist bislang zumindest die beste Verfilmung eines Alan Moore Comics, und bei mir hat er mittlerweile doch dazu gewonnen, nachdem ich im Kino eher das Gefühl hatte daß das nicht so gut funktioniert.

Tatsächlich ist es so, daß er, obwohl er nahe am comic dran bleibt, trotzdem nicht dessen Wirkung erzielt, aber bei den anderen Verfilmungen musste man sich ja eher fragen warum sie überhaupt die Rechte kaufen, wenn sie dann fast nichts von den Vorlagen benutzen? Gerade From Hell ist soweit von dem Comic entfernt, daß ich mit geändertem Titel gar nicht auf dei Idee gekommen wäre es könnte auf Moore basieren.

Ansonsten war V für Vendetta noch ganz ordentlich, und witzgerweise dort am Besten wo er vom Comic abwich.

Was Snyder betrifft so finde ich sein Dawn of the Dead Remake eigentlich genau so gut wie den Romero Film, und Sucker Punch im DC ist auch ein toller Film. dafür ist der Stahlmann ein ziemlicher Schnarcher ...

vodkamartini hat geschrieben: 25. März 2021 19:00 Ist schon irgendwie ulkig. Bei Literaturverfilmungen - zähle mal die Graphic Novel dazu - wird immer moniert, dass der Filmemacher den Geist der Vorlage verraten hat, sich viel zu weit davon entfernt hat, das eine viel zu wenig mit dem anderen zu tun hat etc. Bei Snyder wirft man ihm nun vor zu nah an der Vorlage gewesen zu sein nach dem Motto, die ist so brillant, dass selbst ein Pfuscher wie er nichts mehr zerstören kann.

Eigentlich ja, aber das war trotzdem nicht was ich damit ausdrücken wollte. Denn dass er nah an der Vorlage bleibt finde ich prinzipiell gut. Immerhin viel besser als die Gegenbeispiele LXG und das von Maibaum genannte From Hell, um mal bei Moore zu bleiben.

Was ich meinte war eher: Wenn jemand anderes Watchmen genauso nach dem Comic verfilmt hätte wie Schneider würde ausser seinen "Jüngern" kaum jemand den anachronistischen Plastiklook vermissen, weil ich mir zumindest nicht vorstellen kann wie irgendjemand diesen Look schön und im Falle von Watchmen vor allem passend finden kann.

Casino Hille hat geschrieben: 25. März 2021 17:48 Richtig, sein "Dawn of the Dead"-Remake verkehrt die Aussage des Originals um 180-Grad ins Gegenteil,

Inwiefern eigentlich?