Welches ist der beste Leone-Film?

1960: Der Koloß von Rhodos (Il colosso di Rodi) (Keine Stimmen)
1964: Für eine Handvoll Dollar (Per un pugno di dollari)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (6%)
1965: Für ein paar Dollar mehr (Per qualche dollaro in piu) (Keine Stimmen)
1966: Zwei glorreiche Halunken (Il buono, il brutto, il cattivo)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (39%)
1968: Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il West)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (28%)
1971: Todesmelodie (Giù la testa) (Keine Stimmen)
1973: Mein Name ist Nobody (Il mio nome è Nessuno)*
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (6%)
1984: Es war einmal in Amerika (Once Upon a Time in America)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (22%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 18

Re: Der Sergio Leone Thread

376
Samedi hat geschrieben: 28. Februar 2021 01:48 Ich lese gerade, dass man bei "Für eine Handvoll Dollar" von vornherein auf Tonaufnahmen verzichtet hat.

Dass am Set keine einheitliche Sprache gesprochen wurde und man daher alles synchronisieren musste, war mir bekannt. Dass es aber gar keine Tonaufnahmen gab, hätte ich jetzt nicht gedacht.

War das bei den beiden Fortsetzungen eigentlich auch so?
Das war zumindest damals grundsätzlich so im italienischen Kino.

Alles wurde synchronisiert, und selbst einige bekannte Stars wie Franco Nero oder auch Spencer & Hill sprachen sich in vielen Filmen nicht mal selber.

Und das heißt ja auch, daß auch alle Geräusche im Studio erzeugt wurden. Es gibt auf der Tube auch mindestens ein Video, daß zeigt wie das gemacht wurde.

Trotzdem ist die italienische Fassung, auch bei den Western, auch bei Leone, (fast) immer die Originalfassung.

Re: Der Sergio Leone Thread

377
Maibaum hat geschrieben: 28. Februar 2021 22:21 Trotzdem ist die italienische Fassung, auch bei den Western, auch bei Leone, (fast) immer die Originalfassung.
Jein, ich kenne mich im Italowestern nicht aus, aber immerhin halbwegs bei Leone. Und da hatten wir das ja schon mal. Ich sehe haargenau was du meinst, aber als Stimmenpurist fällt es mir schwer eine Fassung als original anzusehen, in der die überwältigende Mehrheit der Hauptrollen sich nicht selber spricht.

Hmm, OT-Kinos hierzulande - also weder auf anglophonem noch auf italienischem Boden - zeigen zumindest auch immer die englische Fassung.
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Let the sheep out, kid.

Re: Der Sergio Leone Thread

378
Maibaum hat geschrieben: 28. Februar 2021 22:21 Alles wurde synchronisiert, und selbst einige bekannte Stars wie Franco Nero oder auch Spencer & Hill sprachen sich in vielen Filmen nicht mal selber.

Und das heißt ja auch, daß auch alle Geräusche im Studio erzeugt wurden. Es gibt auf der Tube auch mindestens ein Video, daß zeigt wie das gemacht wurde.
Das war mir wie gesagt bekannt. Ich dachte aber bisher, dass es schon Tonaufnahmen gab. Denn diese sind ja normal auch die Grundlage für die Synchronisation.

Bei Spencer/Hill war das ganze übrigens so locker, dass einfach irgendwas gedreht wurde ohne einen bestimmten Dialog und am Ende hat Rainer Brandt dann sowieso gemacht, was er wollte.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Sergio Leone Thread

379
GoldenProjectile hat geschrieben: 28. Februar 2021 22:53
Maibaum hat geschrieben: 28. Februar 2021 22:21 Trotzdem ist die italienische Fassung, auch bei den Western, auch bei Leone, (fast) immer die Originalfassung.
Jein, ich kenne mich im Italowestern nicht aus, aber immerhin halbwegs bei Leone. Und da hatten wir das ja schon mal. Ich sehe haargenau was du meinst, aber als Stimmenpurist fällt es mir schwer eine Fassung als original anzusehen, in der die überwältigende Mehrheit der Hauptrollen sich nicht selber spricht.

Hmm, OT-Kinos hierzulande - also weder auf anglophonem noch auf italienischem Boden - zeigen zumindest auch immer die englische Fassung.
Klar, weil es Western sind, und weil Englisch den Weltmarkt beherscht, und weil der Großteil der Hauptrollen von USlern gespielt werden, und weil diese sich bei Leone tatsächlich alle (oder zumimndest fast alle) in den englischen Fassungen selber sprechen. Und weil aufgrund der Aufteilung der Rechte die US Verleiher nach wie vor für dem Großteil der Welt die Rechte haben, außer eben Italien, und im Falle von Dollar 1 und 2 und Mein Name ist Nobody noch die anderen beiden co-produzierenden Länder (zu denen auch Deutschland gehört).
Aber auch bei Leone war es immer die italienische Fassung die zuerst erstellt wurde, und von dieser ausgehend wurden die anderen Synchronfassungen erstellt. Gerade bei GBU wurde eine Übersetzung der italienischen Fassung als Grundlage für die Synchronisation erstellt (die auch erst ein Jahr nach der italienischen erfolgte), und es wurden nicht die Drehbuchdialoge genommen, mit denen die Schauspieler die Szenen gedreht hatten.
Bei Spül mit das Lied vom Tod war es aber zumindest so, daß die englischen Dialoge schon vor Drehstart geschrieben wurden, so daß hier die Lippenbewegungen der Amis direkt zur Synrco passen sollten. Und bei Giu la testa wurden zumindest die Szenen (oder einige Szenen) mit Steiger mit Originalton gedreht, und zwar dann mit englischem.

Und wie gesagt, im italienischen Kino sprachen selbst viele Italiener sich nicht selber. So spricht Franco Nero sich zwar selber in der englischen Fassung von Il mercenario, aber nicht in der italienischen. Und die deutsche Fassung orientierte sich bei der Auswahl des Sprechers eindeutig an der Italienischen, weswegen sich die Englische für mich "falsch" oder zumindest seltsam anhört.

Nur im Falle von Es war einmal in Amerika sehe ich die Englische als die Originale an, obwohl man auch hier die italienische als sehr wichtig betrachten muß, denn Leones Englischkenntnisse waren sehr rudimentär. Schon deswegen wurden alle seine Filme in Italienisch erdacht und geschrieben, und eben außer Es war einmal in Amerika auch zuerst erstellt.

Im übrigen wird ja auch beim Nutzen von Originalton dieser zumeist komplett überarbeitet, und bei Bedarf auch nachsynchronisiert, oder auch verändernd nachsynchronisiert, und in einzelnen Fällen wurden auch immer wieder mal komplette Rollen von anderen Sprechern neu eingesprochen. Der Originalton vom Dreh ist nur selten auch der Ton den man im Kino hört, und bestimmt nicht bei Großproduktionen.

Re: Der Sergio Leone Thread

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Samedi hat geschrieben: 28. Februar 2021 23:53

Bei Spencer/Hill war das ganze übrigens so locker, dass einfach irgendwas gedreht wurde ohne einen bestimmten Dialog und am Ende hat Rainer Brandt dann sowieso gemacht, was er wollte.
Ja, aber nur bei den deutschen Blödelsynchros. Der größte Spencer Hill Erfolg 4 Fäuste für ein Halleluja wurde aber nicht in einer Blödelfassung zum Über-Hit, sondern in einer originalgetreueren Syncro.

Hmm, und ob das mal stimmt was du da sagst, also daß bei Spencer Hill einfach irgend was beim Drehen gesprochen wurde ...

Re: Der Sergio Leone Thread

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Maibaum hat geschrieben: 1. März 2021 11:23 Hmm, und ob das mal stimmt was du da sagst, also daß bei Spencer Hill einfach irgend was beim Drehen gesprochen wurde ...
Das sag nicht ich, sondern Rainer Brandt selbst, der auch öfter beim Dreh dabei war.
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Re: Der Sergio Leone Thread

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AnatolGogol hat geschrieben: 11. September 2020 12:38 Spielen die da Filmkopien oder digital?
GoldenProjectile hat geschrieben: 12. September 2020 13:18 Keine Ahnung also, wann 35mm oder auch BD zum Einsatz kommen, mit denen ja laut Webseite beide Säle ausgerüstet sind.
Neues aus unserer beliebten Reihe "sehr späte Antworten und Ergänzungen":

Nachdem meine Stichproben in der Morricone-Reihe letztes Jahr nur digitale Screenings ergeben haben laufen im Kino Rex Bern jetzt auch einige 35mm-Vorstellungen im Programm. Zumindest die beiden Filme bei denen ein Besuch Pflicht sein wird, nächsten Montag Singin' in the Rain (nichts für dich...) und in ein paar Wochen Kiéslowskis Rot (aka einer der besten Filme der Welt) sind im Programm als 35mm vermerkt.

Wer es bereits zwischen den Zeilen gelesen hat: Jawohl, har-har, bei uns öffnen die Kinos am Montag. :twisted:
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