Ich habe an drei Bond-Filme 10/10 vergeben: TLD, OHMSS und TSWLM. LTK? Wenn ich mir den Film anschaue denke ich immer wieder, der müsste noch weiter oben stehen. Aber wenn ich mir einen der anderen Filme anschaue, irgendwie gefallen mir die doch besser.
OHMSS: Legendäre Ski-Szenen, etwas emotionaler als die meisten anderen Filme. Warum Lazenby immer als so schwach abgetan wird, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt das aber auch einfach an meiner Erwartungshaltung. Connery und Lazenby waren die letzten beiden Hauptdarsteller (abgesehen von Barry Nelson) , die ich kennengelernt habe (leider nicht persönlich
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) Wie die beiden Darsteller in vielen repräsentativen Umfragen eingeordnet werden, dürfte bekannt sein. An Connery hatte ich dementsprechend sehr hohe Erwartungen, an Lazenby nicht. Dementsprechend konnte mich Lazenby absolut überzeugen, von Connery war ich eher enttäuscht. Klar, ich habe auch an ihm meine Freude, aber warum er immer als so überragend angesehen wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ich erinnere mich noch, ich habe mal eine Doku gesehen, da wurde gesagt, Broccoli, Young oder Salzman hätte gesagt, Connery würde sich mit dem Stolt einer Katze (so ähnlich war das Zitat) fortbewegen und dazu wurde die Szene aus DN, in der Bond Ms Büro betritt und verlässt, gezeigt. Auf mich wirkt er in der Szene ehrlich gesagt eher ungeschickt oder unnatürlich. Dazu kommt, dass Klaus Kindler mMn in einer Tonlage und ziemlich emotionslos spricht. Und das gilt auch in der Originalfassung.
Ganz anders Dalton. Er lehnt sich viel mehr gegen seinen Chef auf, so sehe ich das. Insbesondere natürlich in LTK. Aber auch in TLD kommt das rüber. Er widerspricht M zunächst zwar, was die Sache mit Puskhin/Smiert Spionem angeht, knickt dann zwar gewissermaßen ein, aber nur, weil er s besser weiss und verhindern muss, dass 008 den Auftrag übernimmt.
Klar, ob Bond nun eine Walther oder eine Beretta benutzt, ist für die Story eigentlich ziemlich belanglos. Trotzdem bleibt Daltons Bond dadurch für mich als stärkere Persönlichkeit in Erinnerung.
Noch ein Vergleich zu Moore. Er ist wohl der Bond, mit dem meisten Humor. Aber auch hier überzeugt mich Dalton mehr. Moore bringt alles mit einem Augenzwinkern rüber. Dalton bleibt hingegen völlig ernst ("Enough Time for an sniper to make strawberry jam of hin", "Salt corrusion"). So muss es sein!
Insgesamt ist Dalton für mich der viel natürlichere und gewissermaßen auch bodenständigere Bond. Nicht dass die anderen überheblich wären. Sie wirken auf mich aber etwas unnatürlich, gerade im Vergleich zu Dalton.
TLD ist etwas persönlicher als viele der anderen Filme. Dalton überzeugt mich absolut in der Rolle. Der Soundtrack finde ich grandios.
TSWLM: Over-the-top-Filme finde ich etwas riskant, da kommt bei mir entweder etwas perfektes oder ein sehr schwacher Film heraus. Deshalb nehmen bei mir TSWLM und TND einerseits und YOLT, MR und DAD andererseits in gewisser Weite Extrempositionen ein. Der Soundtrack überzeugt mich absolut. Der Bösewicht ist größenwahnsinnig, ich finde ihn aber trotzdem noch überzeugend, was ich bei anderen, noch vergleichbaren Bösewichten nicht so sehe, z.B. bei Graves. Und auch Drax haut mich nicht so vom Hocker. Ich finde Stromberg viel entspannter und dadurch wirkt er bedrohlicher.
Und LTK? Mal sehen, der Hauptdarsteller ist der selbe wie in TLD, der Bösewicht ist für mich sogar der beste insgesamt, der Soundtrack ist perfekt und der Film ist auch etwas persönlicher. Eigentlich perfekte Voraussetzungen. Irgendwie haut der mich aber doch nicht so vom Hocker wie es die anderen drei tun. Warum? Keine Ahnung.
Für 9,5/10 und Platz 4 reicht es aber immerhin.