Re: Zuletzt gesehener Film

9646
Du bist nicht allein- Die Roy Black Story

Ich hatte wirklich gehofft, dass Christoph Waltz mich in der Rolle endlich mal überzeugen würde, doch: Fehlanzeige!
Zwar hat er mich hier tatsächlich mal nicht genervt, aber man konnte schon deutlich sehen, dass er mit der Figur ziemlich überfordert war und kam oft genug an seine schauspielerischen Grenzen. Noch dazu war das sehr schlechtes Playback.
Um fair zu sein, muss ich aber auch sagen, dass der Film generell ziemlich billig und schlecht gemacht war, eine typische RTL-Produktion eben, und auch die restlichen Darsteller waren echt mies.
Das Einzige was mich zum Grübeln brachte, war das traurige Schicksal von Roy Black: Der arme Kerl wollte nie Schnulzenlieder singen sondern Rocken Roll und musste trotzdem ewig diese Schmonzetten machen.
Man hätte daraus wirklich einen besseren Film machen können.

3 von 10 Punkten
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Zuletzt gesehener Film

9648
Ich kann mich erinnern, dass ich den als Kind immer sehen wollte, weil ich die Story interessant fand. Außerdem wollte ich mich mal davon überzeugen ob Waltz tatsächlich mal was anderes spielen kann als immer nur den Landa.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Zuletzt gesehener Film

9651
Und das sagt uns jetzt was?

Nur weil jemand anderes dich in deinem Waltz-Hass unterstütz ist das der ultimative Beweis dafür, dass er nur schlecht sein kann?
Ganz im Ernst: Als normalen Forenuser schätze ich dich echt gern, aber deine Waltz-Beiträge grenzen teilweise echt nah an Troll...
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

9652
Vor allem: Mag der Vater Waltz denn sonst auch so gar nicht? Dann wäre das kein so wertvoller Hinweis… :mrgreen:

Für meinen Teil – ich habe den Film einmal gesehen, 2017 glaube ich, und kann mich nur noch daran erinnern, dass Waltz das ziemlich stark spielt und viel mehr aus Roy Black macht, als das Drehbuch hergibt. Denn der Film kennt keinerlei Grautöne, und macht aus Mr. Black streng genommen einen Mr. White, den Waltz dann aber doch so menschlich spielt, dass er beinahe den Anschein macht, dreidimensional zu sein.
https://filmduelle.de/

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Re: Zuletzt gesehener Film

9655
Casino Hille hat geschrieben: 6. Oktober 2020 16:48 Für meinen Teil – ich habe den Film einmal gesehen, 2017 glaube ich, und kann mich nur noch daran erinnern, dass Waltz das ziemlich stark spielt und viel mehr aus Roy Black macht, als das Drehbuch hergibt. Denn der Film kennt keinerlei Grautöne, und macht aus Mr. Black streng genommen einen Mr. White, den Waltz dann aber doch so menschlich spielt, dass er beinahe den Anschein macht, dreidimensional zu sein.
Ich mag den Film sehr gern - und nicht nur wegen dem hier spektakulär-sensationellen Waltz. Für das was der Film ist - ein vergleichsweise billiges TV-Filmchen aus der RTL-Schmiede - bietet er erstaunlichen figürlichen Tiefgang. Es gibt sicher dennoch auch die zu erwartenden Heiligenverehrung und Glorifizierung, aber insgesamt wesentlich weniger, als man es angesichts der Enstehungsumstände (Är Teh El halt) befürchten hätte müssen. Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass Waltz hier sagenhaft-extraordinär spielt? :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

9656
iHaveCNit: In Berlin wächst kein Orangenbaum (2020)
06.10.2020


Seitdem ich durch die Serie „4 Blocks“ Kida Ramadan für mich entdeckt habe, sind ein Großteil der Filme und Serien seitdem für mich auch gerne Pflichtprogramm geworden. Nach seiner Arbeit als Co-Regisseur bei „Kanun“ ist „In Berlin wächst kein Orangenbaum“ der erste Film, bei dem er komplett alleine die Regie übernommen hat und den ich zum Glück bei einer leicht begrenzten Kinoauswertung in einem Kino meines Vertrauens sehen konnte, gerade weil das Thema des Films einen guten Film verspricht.

Nabil sitzt wegen dem Mord an einem Polizisten bereits seit knapp 2 Jahrzehnten im Knast. Durch eine unheilbare Krebserkrankung bekommt er die Gelegenheit, noch einmal die Freiheit zu genießen. Die ersten beiden Adressen, die er aufsucht ist ein ehemaliger Partner Ivo, der ihm noch eine Stange Geld schuldet und seine ehemalige Freundin Cora, die mit ihrer Tochter Juju nun weit außerhalb Berlins lebt. Sowohl Juju als auch Nabil wissen noch nicht, dass sie Vater und Tochter sind und so nimmt er sie mit, um ihr Berlin zu zeigen.

„In Berlin wächst kein Orangenbaum“ ist erst einmal ein sehr ungewöhnlicher Titel, die Erklärung hierfür liefert eine kleine Szene, die auch bereits im Trailer erkennbar ist und in der Kidas Sohn Momo den sehr jungen Nabil spielt. Aber sonst bleibt der Filmtitel erst einmal keine weitere Erklärung schuldig. Der Film ist eine wunderbare Mischung aus einem klassischem Crimedrama im Berliner Milieu als auch einem Vater-Tochter-Drama. Während aufgrund der Kürze des Films mit seinen 90 Minuten einige Auftritte von z.B. Tom Schilling, Frederick Lau, Burak Yigit etwas kurz ausfallen und auch der von Stipe Erceg gespielte Ivo kein großes Profil bekommt, so sind es vor allem die von Emma Drogunova gespielte Tochter Juju als auch die von Anna Schudt gespielte Cora , die hier ihre Rollen mit Leben füllen können und aufwerten. Jedoch ist auch hier die aufgrund der Kürze fehlende Tiefe im Aufbau der Beziehungen zu Nabil vorhanden. Aber der Film ist sehr kurzweilig, spannend und hat mir sehr gut gefallen.

„In Berlin wächst kein Orangenbaum“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

9658
AnatolGogol hat geschrieben: 6. Oktober 2020 20:29 Für das was der Film ist - ein vergleichsweise billiges TV-Filmchen aus der RTL-Schmiede - bietet er erstaunlichen figürlichen Tiefgang. Es gibt sicher dennoch auch die zu erwartenden Heiligenverehrung und Glorifizierung, aber insgesamt wesentlich weniger, als man es angesichts der Enstehungsumstände (Är Teh El halt) befürchten hätte müssen.
Da kann ich dir jetzt leider nicht so drauf antworten, wie ich gerne würde, weil ich ihn wirklich nur einmal gesehen habe und mich eigentlich nur an das starke Schauspiel von Waltz erinnere. Ich weiß nur noch, dass ich vieles etwas simpel und albern fand (der böse böse Plattenproduzent zum Beispiel wirkte platt), und dramaturgisch es für mich auch nichts so dolles war. Vielleicht sehe ich den irgendwann nochmal, dann kann ich mehr ins Detail gehen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9659
Casino Hille hat geschrieben: 7. Oktober 2020 11:06 Da kann ich dir jetzt leider nicht so drauf antworten, wie ich gerne würde, weil ich ihn wirklich nur einmal gesehen habe und mich eigentlich nur an das starke Schauspiel von Waltz erinnere. Ich weiß nur noch, dass ich vieles etwas simpel und albern fand (der böse böse Plattenproduzent zum Beispiel wirkte platt), und dramaturgisch es für mich auch nichts so dolles war. Vielleicht sehe ich den irgendwann nochmal, dann kann ich mehr ins Detail gehen.
Ist bei mir auch schon ein Weilchen her, aber der Film zeigt den schwarzen Roy ja durchaus nicht immer nur als das unschuldige Opfer. Da gibt es die Szene, in welcher er das Treffen mit Brian Epstein platzen lässt, was der Film klar so darstellt, dass Roy selbst eben auch Mitschuld an seinem Schicksal und Niedergang hat. Auch sein Zaudern und Festhalten am zwar ungeliebten aber eben auch gewohnten Schlagertrott wird thematisiert (die Szene während der Bäder-Tour, als ihn Guntbert Warns bekniet endlich das musikalisch zu machen, was er eigentlich will). Man hätte die ganze Geschichte auch viel einfacher erzählen können nach dem Motto: guter Roy wird ausgenutzt vom Manager, muss dann Durststrecke durchmachen und hat am Ende doch wieder Erfolg, weil er immer an sich geglaubt hat und sich treu geblieben ist. Das macht der Film aber nicht, sondern stellt klar, dass der gute Gerd kaputt daran gegangen ist, dass er sich immer verstellen hat müssen und Sachen machen "musste", auf die er gar keinen Bock hatte. Das bringt der Film finde ich gut rüber und durch Waltz intensives Spiel wird Roy Black wirklich zur tragischen Figur.
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