danielcc hat geschrieben: 21. September 2020 16:50Natürlich hat die lange Pause einen Effekt. Wie sich auch jedes mal bisher gezeigt hat. Klar gucken die meisten einen Bondfilm wenn er dann eben erscheint aber dieser Willen muss sich aufladen wie ein Akku.
Hast du nicht selbst geschrieben, dass die Inflation den größten Unterschied ausmacht? Das würde ja der These eher entgegenstehen, dass der Zuschauerzuspruch enorm ansteigt. Die absoluten Zahlen können theoretisch steigen, auch wenn weniger Leute ins Kino gehen, wenn nur der Preisverfall massiv genug ist.
danielcc hat geschrieben: 21. September 2020 16:50Es ist mathematisch gesehen praktisch ausgeschlossen, dass der Film ohne Corona 1mrd nicht gemacht hätte. Dazu muss man kein Prophet sein.
Wenn du die mathematische Formel in Händen hälst, mit der man Boxoffice-Erfolge vorhersehen kann, dann hätten dich die Studios bestimmt schon zum Millionär gemacht. Man kann niemals einen Erfolg garantieren. Das Publikum hat Craig als Bond bislang die Treue gehalten. Keiner kann sicher sagen, ob die Erfolgswelle von "Skyfall" ihn immer weitertragen würde. Trotz Inflation von 3 Jahren hat "Spectre" signifikant weniger eingespielt als "Skyfall". Von der Tendenz her könnte man daher auch genauso mutmaßen, dass der Zuschauerzuspruch (ohne Corona) auf das Niveau der frühen Craig-Bonds zurücksinken könnte und deren Einspielergebnisse wären trotz Inflationsbereinigung heute noch keine Milliarde wert.
danielcc hat geschrieben: 21. September 2020 16:50Craig ist ein riesiges Zugpferd auch wenn oder gerade weil er sich stark auf Bond beschränkt.
Das ist aber eine sehr selektive Wahrnehmung. Wäre Craig ein großes Zugpferd, würden auch andere Filme massiv von ihm profitieren. Aber das ist nicht der Fall. Neben 007 hat er überhaupt keine großen finanziellen Erfolge mit anderen Filmen vorzuweisen. Bond ist der Star. Die Leute gehen zu einem überwältigenden Anteil wegen 007 ins Kino und nicht wegen dem Hauptdarsteller. Gerade Lazenby und Dalton, die doch ein sehr, sehr bescheidenes Charisma und Standing beim Publikum hatten, haben bewiesen, dass es doch völlig egal ist, wer Bond spielt. Es gibt viel mehr Bondfans als Craig-Fans, die nur wegen 007 ins Kino gehen und Craig gerade mal "akzeptieren". Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung mit normalen Kinogängern. Diesen sakralen Status hat Craig nur bei Teilen der Fan-Community und der Zuschauer. Da hat man als Craig-Enthusiast die rosarote Brille auf, wenn man ihn als das "Zugpferd" bezeichnet. Von den Darstellern können ohnehin nur Moore und Brosnan wahrhaft für sich in Anspruch nehmen, Bond durch ihre Popularität geholfen zu haben (und nicht umgekehrt), weil sie vor ihrer 007-Karriere schon eigenständige Erfolge vorweisen konnten. Ohne Bond wäre Craig nie ein filmisches "Zugpferd" geworden (wurde er - außer als 007- ja auch nicht), sondern ewig ein unbeschriebenes Blatt aus der zweiten, dritten Reihe geblieben (siehe auch Dalton).