Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Nummer4Fonda hat geschrieben: 9. September 2020 10:37 Ansonsten würde ich der Kritik aber schon zustimmen, dass Bond in Zukunft moderner werden muss und nicht ständig Retro-Elemente bedienen sollte.
Sehe ich anders... den DB5 muss ich jetzt auch nicht in jedem Film sehen... das ist in der Tat bei Craig etwas komisch.
Aber noch moderner in die Zukunft? Ohne das gewisse Quäntchen Retro (und ich meine, wie gesagt, nicht den DB5) verkommt Bond zu einer beliebigen Actionfilmreihe. Man muss sich mal fragen was Bond über all die Jahrzehnte so speziell und besonders gemacht hat.
Das war sicher nicht immer moderner zu werden... etwas an den Zeitgeist anpassen ja. Alles über Bord werfen und moderner werden sicher nicht!
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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MARVEL hat geschrieben: 9. September 2020 12:25 Ohne das gewisse Quäntchen Retro (und ich meine, wie gesagt, nicht den DB5) verkommt Bond zu einer beliebigen Actionfilmreihe.
Sehe ich ganz genauso. Bond wird meiner Meinung nach vor allem dadurch definiert, dass er sich als Mann der Vergangenheit mit der aktuellen Gegenwart oder auch futuristischen Szenarien (MR, DAD) auseinandersetzen muss.

Hier stellt sich dann auch die Frage, wie man M als Figur anlegt. Judi Dench und Edward Fox waren hier ja eher modern angelegt, die anderen Ms eher bzw. im Fall von Ralph Fiennes eindeutig Retro. Passend zum Retro-M Fiennes gab es dann in SP mit Andrew Scott gleichzeitig die "moderne" Version.

Dass Bond eher ein Mann der Vergangenheit ist, sieht man auch ganz gut im Zusammenspiel mit Q in den Filmen von Connery (besonders GF) und Craig (besonders SF).
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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HCN007 hat geschrieben: 8. September 2020 17:56 Eine Änderung der charakterlichen Dynamiken finde ich nicht wirklich notwendig. Durchaus jedoch ist ein Verlassen der Komfortzone ratsam, weil es durchaus auch Bedrohungen in Bereichen gibt, an die sich die Produzenten bis dato noch nicht wirklich herangetraut haben - vor allem wenn es um religiösen, sektenähnlichen Fanatismus, Verschwörungstheorien und diverse radikale Themen geht. Aber besonders "woke" muss die Bondreihe für mich nicht sein, solange es aufgezwungen und unhomogen wirkt - wenn es natürlich in dem Film integriert ist und sich homogen anfühlt, dann habe ich jedoch damit kein Problem.
Mit solchen ideologischen Kampfbegriffen wie "woke" habe ich nichts zu schaffen und das interessiert mich nicht. Bond soll kein Leftist werden, habe ich nie geschrieben. Aber die Reihe sollte endlich im 21. Jahrhundert ankommen – und das bedeutet nicht, Traditionen ganz über Bord zu werfen oder die Filme gänzlich umzumodellieren. SF und SP sind für mich altmodisches Kino für Traditionalisten, mit einem Helden, der aus der Zeit gefallen wirkt (und da die Macher das durchaus wissen, wird es auch dementsprechend thematisiert). CR und QOS hingegen hinken beide den aktuellen Entwicklungen im Kino und TV ihrer Zeit hinterher, sei das jetzt "24" oder überdeutlich "Jason Bourne". Ich finde, es muss noch etwas anderes geben, als entweder bestehende Trends zu imitieren oder es sich in einer zeitlosen Retro-Blase bequem zu machen.

Und dafür muss es nicht "woke" werden. Man kann Bonds Sexismus (zumindest ist es das aus heutiger Sicht) auch ansprechen, ohne daraus einen Ideologie-Film zu machen oder eine Agenda in den Vordergrund zu stellen. Es muss ja nicht mal mit krampfhaftem Ernst geschehen, sondern darf sogar Spaß machen. Nur sollte da mal etwas passieren. Wir sind alle Bondfans und natürlich mag ich die alten Bondfilme aus den 60er und 70er Jahren. Aber wir haben nicht mehr die 60er und 70er Jahre. Die Welt ist eine andere, das Kino ist anders, warum soll Bond nicht mit der Zeit gehen? Es wäre wie erwähnt im Sinne der Vorgänger: Bond war immer aktuell, auch der Charakter wurde immer an das aktuelle Heldenbild angepasst (und blieb trotzdem im Kern dieselbe Figur), warum ist das mit Craig nicht möglich? Brosnan musste das Rauchen aufgeben, aber wenn Craig in SF eine Severine unironisch so abschleppt und wegwirft wie einst Connery in seinen Filmen, dann bleibt das ohne Konsequenz für Bond?

Nochmal: Bond soll kein veganer FFF-Demonstrant werden, aber einen aus der Zeit gefallenen Agenten, der im Jahr 2020 die Dinge noch so lösen will wie in den 70ern, das ist erstens nicht nur dem aktuellen Zeitgeist hinterher hinkend, das ist auch nicht wirklich Bond. Der ist immer mit der Zeit gegangen und hat sich angepasst.
SMERSH hat geschrieben: 8. September 2020 20:23 Bond kann reale, sexistische Eigenschaften besitzen, solange es vom Film nicht glorifiziert, bzw. einfach kritisch behandelt wird.
Ganz genau und damit kann man in den Filmen auch ruhig Spaß haben. Zum Beispiel, wenn eine Verführung mal einfach komplett krachend daneben geht, weil die Dame vom anderen Ufer ist (und dann nicht wie Pussy Galore nur mal einen richtigen Mann braucht, um zu wissen, wo der Hund in der Petersilie liegt). Oder wenn Bond überlegt, wie er an den Schurken herankommen soll und Moneypenny vorschlägt, er könne dessen Ehepartner verführen. "Übliche Vorgehensweise"… Nur das Bond dann erfährt, dass der Schurke mit einem Mann verheiratet ist, woraufhin er zu Moneypenny ironisch empört sagt: "Sowas, liebe Moneypenny, gehört sich einfach nicht. Man spielt nicht mit den Gefühlen anderer…" Solche Gags lassen Bond weiterhin Bond bleiben, betten den Charakter aber in die neue Zeit. Nur wenn man damit nicht bald anfängt, muss man sich immer verbiegen: Entweder verbiegt man den Charakter und macht ihn zu einem austauschbaren Actionhelden oder man bleibt in altbackenen Geschichten hängen, die vor Nostalgie triefen, aber nichts Neues oder Interessantes zu Stande bringen.

Gegen Ana de Armas im Cocktail-Kleid ist rein gar nichts zu sagen: Wohl aber gegen Filme, die sich vom klassischen Bondgirl-Typus distanzieren und ernstere Liebesgeschichten erzählen wollen, dann aber hoch sexualisierte Frauenfiguren wie Severine nicht sein lassen können. Der Kontext macht den Unterschied. Aber auch hier gilt: Solche Figuren kann es bei Bond geben, darf es auch, nur fehlt da ein Konzept hinter.
Revoked hat geschrieben: 8. September 2020 19:45 Ich finde die Ausführungen ganz passend. Aber langsam lerne ich, dass diese Frage wohl unbeantwortet bleiben wird. Denn immer wenn man für Bond irgendwie eine Art Konzept zu haben schien wurde es einen Film später schon wieder über Bord geworfen (so mal grob: siehe GE, CR).

Somit bereite ich mich innerlich mal darauf vor, dass wir wie bisher immer wieder die Retronummer gepaart mit aktuellen Themen und Film- Serientrends zu sehen bekommen. Also weiterhin von Film zu Film geplant wird.
Ja, diese pessimistische Ansicht habe ich auch. Bond ins 21. Jahrhundert zu überführen, diese Gelegenheit hat man schlicht liegenlassen. Für mich stellt sich bei den letzten Filmen (und jetzt auch bei den NTTD-Trailern) die Frage: Wer ist James Bond heute eigentlich? Wofür steht er? Wofür steht diese Filmreihe? Und da finde ich nur noch schwer eine Antwort drauf. Ich hoffe für mich, dass EON da in Zukunft vielleicht eine formulieren wird…

PS: Der DB5 nervt mich auch, aber der ist nur ein Symptom des von mir angesprochenen Übels.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Nummer4Fonda hat geschrieben: 9. September 2020 10:37 Welche Sinn hat es zum Beispiel, wenn Bond jetzt in jedem zweiten Film in seinem steinalten DB5 herumkurvt (und nun auch noch der aus TLD)?
Letzteres sehe ich naturgemäß etwas anders.

Den DB5 brauche ich erst einmal auch nicht mehr. In GE war es gut, ihn nach 30 Jahren zurückzuholen. Selbiges gilt auch für den Aston aus TLD, mein Lieblings-Bondcar. Schön, dass man ihn nicht vergessen hat.

Tatsächlich gibt es keinen Film, in dem mich der DB5 wirklich stört, er wurde immer nur sehr dezent eingesetzt (insbesondere in TWINE und TND). In SF, dem Film zum 50. Jubiläum, ist das etwas anderes, hier war es nur konsequent, das berühmteste Bondcar zurückzuholen. Nach NTTD kann aber erst einmal Schuss sein, sonst wird es langweilig.

Wenn ich den DB5 irgendwo streichen würde, dann in CR. Der hat ohnehin nichts mit dem bekannten DB5 zu tun.

Btw: Wenn die Craig-Filme chronologisch zusammenhängen, aber losgelöst vom Rest der Reihe sind, warum hat Dimitrios' DB5 dann in SF die Q-Gadgets aus Goldfinger? :lol:

Die Rückkehr des Vantage begrüße ich ausdrücklich. Aber auch hier gilt, dass man es nicht übertreiben sollte. Schon gar nicht sollte er, wie bisher der DB5, in gut jedem zweiten Film auftauchen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Casino Hille hat geschrieben: 9. September 2020 12:54 Bond war immer aktuell, auch der Charakter wurde immer an das aktuelle Heldenbild angepasst (und blieb trotzdem im Kern dieselbe Figur), warum ist das mit Craig nicht möglich? Brosnan musste das Rauchen aufgeben, aber wenn Craig in SF eine Severine unironisch so abschleppt und wegwirft wie einst Connery in seinen Filmen, dann bleibt das ohne Konsequenz für Bond?
Willst du damit unterstellen, dass sich Bond unter Brosnan stärker verändert hat als unter Craig?

Und die Frage, was mit einem Craig-Bond noch alles möglich ist, hat sich denk ich spätestens mit Corona erledigt. Jetzt glaube sogar ich, dass da das letzte Wort gesprochen ist.

Wenn Bond sich in Zukunft (darum geht es ja hier) ändern wird, dann mit einem anderen Hauptdarsteller.
Casino Hille hat geschrieben: 9. September 2020 12:54
Bond soll kein veganer FFF-Demonstrant werden, aber einen aus der Zeit gefallenen Agenten, der im Jahr 2020 die Dinge noch so lösen will wie in den 70ern, das ist erstens nicht nur dem aktuellen Zeitgeist hinterher hinkend, das ist auch nicht wirklich Bond. Der ist immer mit der Zeit gegangen und hat sich angepasst.
Die "Anpassung" von Bond wurde aber immer nur in homöopathischen Dosen vollzogen. Gerade so, dass der Bogen nicht überspannt wurde und meistens wurde diese Anpassung ein paar Filme später auch wieder zurückgedreht. So ist z. B. der Bond aus LALD viel moderner als der Bond aus AVTAK, der vermutlich nicht nur aufs Alter bezogen der älteste Bond aller Zeiten ist.
Casino Hille hat geschrieben: 9. September 2020 12:54
SMERSH hat geschrieben: 8. September 2020 20:23 Bond kann reale, sexistische Eigenschaften besitzen, solange es vom Film nicht glorifiziert, bzw. einfach kritisch behandelt wird.
Ganz genau und damit kann man in den Filmen auch ruhig Spaß haben. Zum Beispiel, wenn eine Verführung mal einfach komplett krachend daneben geht, weil die Dame vom anderen Ufer ist (und dann nicht wie Pussy Galore nur mal einen richtigen Mann braucht, um zu wissen, wo der Hund in der Petersilie liegt).
Diese Art ist aber auch nicht neu, sondern ist im Prinzip genau das Konzept der Indiana Jones Filme. Zwar nicht unbedingt in Bezug auf Sex, aber diese Art durchzieht die Filme. Hier muss man aber auch aufpassen, dass man das nicht durchgehend macht. Bei Indy hat es ja auch deshalb funktioniert, weil er zuerst Erfolg hatte und beim nächsten Mal, wenn er das gleiche versucht, scheitert.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Casino Hille hat geschrieben: 9. September 2020 12:54 [
Ja, diese pessimistische Ansicht habe ich auch. Bond ins 21. Jahrhundert zu überführen, diese Gelegenheit hat man schlicht liegenlassen. Für mich stellt sich bei den letzten Filmen (und jetzt auch bei den NTTD-Trailern) die Frage: Wer ist James Bond heute eigentlich? Wofür steht er? Wofür steht diese Filmreihe? Und da finde ich nur noch schwer eine Antwort drauf. Ich hoffe für mich, dass EON da in Zukunft vielleicht eine formulieren wird…
Diese Frage, was Bond eigentlich wirklich ausmacht, müsste tatsächlich erst einmal beantwortet werden. Immerhin ist dies auch über die Anzahl und Auslegungen der ganzen Filme anders zu betrachten, als vor meinetwegen 40 Jahren.
Für mich ist der Kern des Charakters eigentlich fast ausschließlich über seinen Lifestyle und Geschlecht zu definieren. Bond ist ein Alpha-Mann und besitzt archetypische Eigenschaften und Unzulänglichkeiten die dieses Geschlecht mit sich bringt. Zudem ist er in seinem Job außergewöhnlich gut. Er lebt auf sehr hohem Fuß, was kaum Sinn ergibt, aber zum Mythos absolut dazugehört.
Anders gesagt: würde man Bond jetzt dauerhaft das Budget streichen und den Testosteronspiegel senken, sowie eine treue Langzeitbeziehung eingehen lassen (wollen ist eine ganz andere Geschichte! ) , wäre er tatsächlich ein andrer Actionheld.
Hier muss ich nur nocheinmal klar machen, daß ich diese Eigenschaften nicht glorifizieren möchte, sondern nur auf reale, soziobiologische Zu- und Missstände hinweise.

Die größere Frage ist eigentlich, wie seine Umwelt darauf reagiert. Und das ist tatsächlich bei den Mendes Bonds ein merkwürdiges Kuddelgemuddel.

Der zweite Part der Gleichung sind die Filmszenarien. Bond wird mit ein paar guten Ausnahmen in recht grandiose Szenarien verwickelt.

Mit all dem lässt sich meiner Meinung nach recht frei spielen und variieren. Mal kann das Szenario nüchtern real gehalten werden. Mal kann er eine wirkliche Liebesbeziehung eingehen. Usw.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Samedi hat geschrieben: 9. September 2020 14:42
SMERSH hat geschrieben: 9. September 2020 14:36 Mal kann das Szenario nüchtern real gehalten werden. Mal kann er eine wirkliche Liebesbeziehung eingehen. Usw.
Was meinst du hier mit "nüchtern real"?
Etwas, wohinter keine grandiosen Pläne stecken, wie beispielsweise Bonds Ermordung und Diskreditierung des Mi6 in FRWL. Der Opium und Waffenhandel in TLD. Oder die Terrorfinanzierung in CR.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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SMERSH hat geschrieben: 9. September 2020 14:36 Anders gesagt: würde man Bond jetzt dauerhaft das Budget streichen und den Testosteronspiegel senken, sowie eine treue Langzeitbeziehung eingehen lassen (wollen ist eine ganz andere Geschichte! ) , wäre er tatsächlich ein andrer Actionheld.
Hier muss ich nur nocheinmal klar machen, daß ich diese Eigenschaften nicht glorifizieren möchte, sondern nur auf reale, soziobiologische Zu- und Missstände hinweise.

Die größere Frage ist eigentlich, wie seine Umwelt darauf reagiert. Und das ist tatsächlich bei den Mendes Bonds ein merkwürdiges Kuddelgemuddel.

Der zweite Part der Gleichung sind die Filmszenarien. Bond wird mit ein paar guten Ausnahmen in recht grandiose Szenarien verwickelt.

Mit all dem lässt sich meiner Meinung nach recht frei spielen und variieren. Mal kann das Szenario nüchtern real gehalten werden. Mal kann er eine wirkliche Liebesbeziehung eingehen. Usw.
Ja, ganz genau. Der Charakter von Bond selbst muss sich nicht dermaßen ändern, denn dann ist er nicht mehr Bond. Aber die Welt um ihm herum sollte sich der aktuellen Welt anpassen und da waren CR und QOS prinzipiell der Weg in die richtige Richtung (mit deutlichen Einschränkungen allerdings, da man es sich hier eher in anderen Fahrwassern bequem gemacht hat, was für eine solche Reihe nicht dauerhaft die Lösung sein kann). Was für mich nicht die Lösung sein kann, ist der Weg aus GE und SF: Zuzugeben, Bond ist heute nicht mehr aktuell und auf der Höhe der Zeit, aber so zu tun, als sei dann die Zeit das Problem und nicht 007. Ich will Konflikte sehen und eine sinnvolle heutige Entsprechung alter Bond-Standards. Dann wirkt auch James selbst nicht mehr wie ein Anachronismus auf zwei Beinen, sondern wie ein Mensch im Hier und Jetzt.

Viele Posts meinerseits, kurzer Sinn: Nach Craig muss Bond auf Identitätssuche. Der nächste Darsteller sollte nicht nur sagen müssen: "Mein Name ist Bond, James Bond." Er sollte auch genau wissen, wen er da eigentlich spielt. Für mich wäre das, wäre ich Produzent bei EON, die wichtigste Baustelle für Bond 26: Was für Filme wollen wir überhaupt machen? Warum braucht die (Film-)Welt James Bond eigentlich noch? – Und wenn die Antworten hierauf nicht klar formuliert sind, dann muss man erst daran arbeiten, bevor man den nächsten Film in Produktion gibt.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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SMERSH hat geschrieben: 9. September 2020 14:49
Samedi hat geschrieben: 9. September 2020 14:42 Was meinst du hier mit "nüchtern real"?
Etwas, wohinter keine grandiosen Pläne stecken, wie beispielsweise Bonds Ermordung und Diskreditierung des Mi6 in FRWL. Der Opium und Waffenhandel in TLD. Oder die Terrorfinanzierung in CR.
Meiner Meinung nach wär es am besten auch künftig den Weg zu gehen, den man bei Moore und Craig gegangen ist. Also zuerst kleine Brötchen backen und dann von Film zu Film aufstocken.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Ich habe ja nach wie vor das Gefühl, diese visionslose Planlosigkeit wird gepaart mit allerlei logistischen und finanziellen Schwierigkeiten die Reihe langsam ausbluten lassen, ohne das es überhaupt noch zu einem weiteren Film kommen könnte.
Wenn man die Räder aber wieder in Gang setzen kann, dann hätte ich ein paar freundliche Ratschläge:

- keine alten Bondkkarren mehr

- lieber auf eine Storykontinuitat verzichten. Man hat gesehen, dass es sich kaum mehr über 2 Filme planen lässt und eine Art Showrunner scheinbar nicht etablierbar zu sein scheint.
Das hat gut zum Bond Werdegang von Craig gepasst, aber wurde etwas verbockt.
Daher: gut durchdachte Single Missions, die uns auf überspitzte und verdichtete Weise auch etwas über das geopolitische Spielfeld verraten bzw, unterhaltsam zum Nachdenken anregen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Samedi hat geschrieben: 9. September 2020 20:44 Auch wenn man auf Single Missions setzt, muss man deshalb nicht auf Kontinuität verzichten. Sowas wie unter Connery und Dalton mit ständig wechselnden Schauspielern brauch ich nicht nochmal.
Ich dachte erst, du würdest dich daran stören, dass Bond in 30 Jahren von mehr als einem Schauspieler gespielt wurde. :lol: Die ständige Umbesetzung von Felix und Blofeld ist aber auch eine Sache, die mich sehr stört. Das fällt natürlich erst recht dadurch auf, dass der Hauptdarsteller und daneben auch andere Nebenrollen eben nicht in jedem Film ausgetauscht wurden.

Besonders absurd ist es übrigens, dass man es früher, als man schon einige Jahre im Voraus geplant hat, nicht geschafft hat, einzelne Schauspieler auch für weitere Filme an Land zu ziehen und heute sogar ein Jeffrey Wright zurückholt, der schon 12 Jahre nicht mehr dabei war. Okay, Hedison kam auch nach 16 Jahren zurück. Vermutlich hatte man einfach keine Lust, zu warten, bis Donald Pleasence, Rik van Nutter oder sonst wer wieder Zeit hat.

Wobei: Wären Blofeld und Bond in OHMSS und YOLT vom selben Schauspieler gespielt worden, hätte die Sache, dass Blofeld Bond nicht erkennt, noch absurder gewirkt. Und bevor jemand fragt: Ich weiss, dass der Roman OHMSS vor YOLT spielt.

Dass man Jeffrey Wright zurückgeholt hat, hat mich damals übrigens sehr überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass heute noch jemand an einen Schauspieler denkt, der schon über 10 Jahre nicht mehr dabei ist.


Ich bin großer Kontinuitäts-Fan. Lieber schlecht gemacht als gar nicht. Ich brauche keine Verknüpfungen wie in SP, in der Blofeld erklärt, auch in den letzten Filmen im Hintergrund die Fäden gezogen hat, lockere Verknüpfungen würde ich aber ausdrücklich begrüßen.

Schauen wir und einige Beispiele an: In AVTAK trifft Bond auf Pola Ivanova, die beiden kennen sich schon. Wer zur Hölle soll das sein? Woher kenne ich die? Paris Carver und Bond kennen sich auch schon. In welchem Film kann ich das sehen? Und wo trifft eigentlich Major Dexter Smythe auf Bond? Und jetzt kommt mir nicht mit dem Fleming-Werk. Diese Dinge sind es, die mich stören. Den ganzen Film kaputt machen kann das natürlich nicht.

Dafür gibt es sogar in der Craig-Ära Beispiele. Was ist eigentlich aus dem Auftrag geworden, den Mallory Bond am Ende von SF erteilt hat? Die Ermordung von Scriarra wird's wohl nicht gewesen sein.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Wurde das schon diskutiert? Hier heisst es, Broccoli und Fukunaga hätten sich schon im Vorfeld von SP beraten (6. Absatz von unten).

Glaubt ihr, Fukunaga könnte für einen weiteren Film zurückkehren? Klar, zunächst muss man abwarten, wie NTTD ankommt und beim Box Office abschneitet. Ich frage mich, ob Fukunaga auch unter einem anderen Hauptdarsteller zurückkehren wollen würde. Waltz wollte auch nicht mehr, als es so aussah, als sei Craig nicht mehr mit an Bord.