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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Edison – Ein Leben voller Licht (2020)
24.07.2020
Kommen wir zu einem Film, der schon sehr lange auf meiner Liste stand. Bereits 2017 ist er abgedreht worden, leider befand er sich damals im Portfolio der Weinstein Company und wurde im Zuge des großen #metoo-Skandals aufs Abstellgleis gelegt. Ich habe aber stets die Augen offen gehalten und so freue ich mich, dass er nachdem sich andere Produzenten dem Film angenommen und ihn auch nochmal runderneuert haben, dass ich ihn nun endlich sehen konnte, denn das Thema des Films hat durchaus einen großen Einfluss auf mein Leben. Schade, dass er letztendlich nicht das volle Potential enfalten konnte.
Thomas Edison hat einen Weg gefunden, mit einer Gleichstromversorgung Licht in die Häuser der amerikanischen Bevölkerung zu bringen. Mit den finanziellen Mitteln eines JP Morgan möchte er das Ziel sukzessive verfolgen. Doch zeitgleich macht sich ein gewisser George Westinghouse daran, mit dem wesentlich effektiveren und günstigeren Wechselstrom das gleiche Ziel wie Thomas Edison zu verfolgen. Zwischen den beiden entbrennt ein unerbittlicher Wettkampf, dessen Werk eines der wichtigsten Errungenschaften unserer Zeit darstellen wird.Während dieser Zeit kommt auch ein Erfinder namens Nikola Tesla in Amerika an, um an seinen Visionen für die Stromversorgung zu arbeiten.
Welchen Einfluss hat das Thema denn überhaupt auf mein Leben ? Ich bin beruflich weniger im Filmbereich tätig, dafür aber in der Energiebranche bei einem Energieversorger – und da haben die Errungenschaften in „The Current War“, wie der Film im Original lautet – einen sehr großen Einfluss nicht nur auf mein Leben, sondern nahezu weltweit in allen Ländern. „Ein Leben ohne Strom“ - heutzutage unvorstellbar, selbst in ärmsten Entwicklungsländern existiert beim Großteil der Haushalte ein Zugang zu Strom und Licht. Mit welcher Selbstverständlichkeit wir heutzutage einfach ein Kabel in die Steckdose stecken, Laptop bedienen, Smartphone aufladen, Essen kochen und den Lichtschalter betätigen war damals noch undenkbar, so dass diesen technischen Errungenschaften damals etwas wundervoll magisches anhaftete, genau wie vermutlich der erste Gang ins Kino, an dessen Entstehung ein Edison maßgeblich auch beteiligt war – aber durchaus auch tödliches, wenn menschengemachte Fehler passierten oder auch ein elektrischer Stuhl entwickelt worden ist. All das porträtiert der Film auf sehr dynamische, pulsierende Weise, wie es für Strom auch üblich ist. Doch bei all den involvierten Persönlichkeiten und den gezeigten Errungenschaften wirkt der Film zu hektisch, zu sprunghaft, zu oberflächlich, um allem gerecht zu werden. Dafür hätte der Film letztendlich auch wesentlich länger sein müssen. So bleibt auch für die namhafte Besetzung – Benedict Cumberbatch, Michael Shannon, Tom Holland, Nicholas Hoult, Tuppence Middleton, Katherine Waterston sowie Matthew McFayden nur die Gelegenheit routiniert ihre Rollen zu spielen, ohne wesentlichen Mehrwert in ihre Rollen zu bringen. Die einzige Frage ist natürlich, ob bei dem gebotenen Thema bezüglich Stromversorgung mit Gleichstrom, Wechselstrom ein Film mit längerer Laufzeit auch wesentlich interessanter gewesen wäre, denn Strom ist ja nicht unbedingt greifbar und eine größere und genauere wissenschaftliche Darstellung kann durchaus für den ein oder anderen sehr nüchtern, gar langweilig sein, da es durchaus auch sehr trocken sein kann, egal wie sehr man es versucht bildhaft darzustellen. Da ich hierzu bereits beruflich ein Seminar besucht habe, weiß ich, wie schwer das sein kann. Und da dieser Film natürlich nicht dem Zweck dient, sich beruflich weiterzubilden und nur der Unterhaltung dient, reicht das natürlich auch aus.
„Edison – Ein Leben voller Licht“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "