Samedi hat geschrieben: 11. April 2020 00:08
Invincible1958 hat geschrieben: 10. April 2020 23:54
Wenn in Tokyo die Olympischen Spiele im August (!) nicht stattfinden können,
dann wird in Deutschland Anfang Juni (5. bis 7. Juni) auch kein "Rock am Ring" oder "Rock im Park" stattfinden.
Im Ausland scheint es kein Problem zu sein Großveranstaltungen bis in den Spätsommer schon jetzt abzusagen. In England wurden auch schon Veranstaltungen teils bis in den August hinein abgesagt.
Was wissen die in den anderen Ländern, was deutsche Politiker noch nicht wissen?
Warum lassen die Politiker in Deutschland die Organisatoren von rieseigen Rock-Festivals, die in weniger als 2 Monaten stattfinden sollen, einfach weiter planen, vorbereiten, Geld ausgeben, wenn man insgeheim eben doch schon weiß, dass man es verbieten wird?
Als Veranstalter kann man sich das natürlich denken, dass es vermutlich auch im Juli noch nichts wird mit Großveranstaltungen.
Vor allem sowas wie Rock am Ring wird vermutlich auch nächstes Jahr noch nichts werden.
Und zur Frage, was die Politiker in den anderen Ländern wissen? Genausowenig wie die deutschen auch. Jeder fischt aktuell im Trüben.
Natürlich ist es für die Veranstalter unangenehm bis existenzbederohend, wenn man nicht planen kann. Aber so ist dieses Virus eben.
Der Hauptpunkt ist ja:
die Politik muss diese Veranstaltungen offiziell verbieten, sonst haben die Veranstalter keine rechtliche Handhabe,
und begehen Vertragsbruch.
Ein Veranstalter kann nicht einfach sagen: "Ach, ich sag aus gesundheitlichen oder Sicherheitsgründen mein Rockfestival lieber mal ab."
Samedi hat geschrieben: 11. April 2020 00:08Vor allem sowas wie Rock am Ring wird vermutlich auch nächstes Jahr noch nichts werden.
Es finden viel größere Events (Fußball EM, Olympische Spiele etc.) nächstes Jahr statt, dagegen sind die diversen Musikfestival nur Kleinkrams.
Ich wette, dass KEIN Staat (auch nicht Deutschland) die Kulturveranstalter und selbständigen Kulturschaffenden über ein oder zwei Jahre durchfüttern wird. Und weil der Staats das nicht macht und auch nicht kann, werden sie diese Veranstaltungen natürlich wieder genehmigen.
Du kannst nicht auf der einen Seite Banken, Einzelhandel etc. retten und auf der anderen Seite die Kulturveranstalter (die großen und kleinen) in den Konkurs treiben.
Ganz hämische Leute würden jetzt sagen: das ist dann halt ein natürlicher Ausdünnungsprozess.
Aber da könnte ich auch sagen: wozu braucht man 100 Bekleidungsmarken- und Bekleidungsgeschäfte. Ein Schuhgeschäft pro Stadt reicht doch. Die anderen können doch gerne pleite gehen. Warum muss man denen das Überleben ermöglichen?
Denn so scheint ja grad mit der Kulturbranche umgegangen zu werden.
Nach dem Motto: stört doch die Leute nicht, wenn von 100 Konzertveranstaltern 50 pleite gehen. Den Leuten ist doch sowieso egal wer das Konzert veranstaltet.
Und bei den Kinos ist es genauso.
Ein Kino, in dem in der Abendvorstellung nur jeder Dritte Platz besetzt werden darf, rentiert sich nicht.
So eine Option sollte gar nicht erst vorgeschlagen werden.
Vor allem macht da ja auch kein Filmverleiher mit. Wenn die Kinos SO betrieben werden, dann werden die großen Filmstarts weiter nach hinten verschoben, und die Kinos haben Monatelang keine neuen Filme, die sie zeigen können. Das hilft auch niemandem.