craigistheman hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:27 Was ich nicht verstehe, ist, warum ein Bondfilm extra darauf ausgerichtet sein muss ein junges Publikum zu erreichen?

Diese Sichtweise ist mir wieder viel zu verkürzt.

Selbst wenn man es so sieht, dass Billie Eilish nur verpflichtet wurde, um ein jüngeres Publikum anzusprechen (was ich nicht glaube), so kann man doch nicht davon sprechen, dass der Bondfilm extra darauf ausgerichtet wäre.

Auch der Trailer spricht meiner Meinung nach ganz klar eine andere Sprache. Damit zielt man nicht auf die 15-25-jährigen ab.

Du musst es also nicht verstehen, warum ein Bondfilm extra auf ein junges Publikum ausgerichtet ist, weil er es eben nicht ist.

Samedi hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:36

craigistheman hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:27 Was ich nicht verstehe, ist, warum ein Bondfilm extra darauf ausgerichtet sein muss ein junges Publikum zu erreichen?

so kann man doch nicht davon sprechen, dass der Bondfilm nur darauf ausgerichtet wäre

Deshalb hat das ja auch keiner gemacht. Das Wort "nur" schummelst du jetzt in die versuchte Diskussion - wie es hier leider täglich Praxis ist. Mir ist nur nicht klar, ob du das mit Absicht tust oder einfach wirklich so große Schwierigkeiten seit Jahren hast, zu verstehen, was andere schreiben? So oder so: Bitte lies etwas genauer, dann können wir uns solche Erwiderungen und das aus ihnen folgende Prozedere sparen.

Für ganz Dumme:

"Was ich nicht verstehe, ist, warum ein Bondfilm extra darauf ausgerichtet sein muss ein junges Publikum zu erreichen?" - Das Wort "extra" betont, dass einzelne (entweder bestehende oder zusätzliche) Elemente des Films so justiert werden, dass sie zusätzlich (also extra zur gewöhnlichen Zielgruppe) eine noch nicht oder unzureichend erschlossene Zielgruppe erschließen. Dadurch, dass das "extra" ein "zusätzlich zum bestehenden" bedeuten muss, ist klar, dass nicht der ganze Film betroffen sein kann, weil dann die bereits bestehenden Zielgruppen nicht mehr angesprochen werden würden. Das suggeriert dein "nur", es steht also konträr zur oberen Aussage.

Und nein, ich werde das nicht weiter mit dir diskutieren, versuch es gar nicht.

Hab das eine Wort geändert. Meine Argumentation bleibt die gleiche.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:32 Die Marvel und Star Wars Teens feiern Bond ab? Glaub ich nicht. Und ich glaube nicht, dass Bond je Kino für Teens war. Zeitweise vielleicht, GE vielleicht. CR vielleicht.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da hast du CR abgefeiert und in einer Review mit 9/10 Punkten bewertet - korrigiere mich, sollte ich falsch liegen. Zudem hattest du festgestellt, wie gut der Film doch sei und wie wie sehr du den Streifen genossen hattest - sinngemäß.

Dass du nun seit geraumer Zeit mit Bonds 21. Abenteuer nicht mehr viel anzufangen weißt, ist mir durch diverse Beiträge von dir durchaus bewusst. Allerdings ist deine Ansicht, CR wäre womöglich ein Teeniefilm zumindest bemerkenswert. Für mich war der Film seinerzeit bis dato der erwachsenste Beitrag der gesamten Reihe.

Nun zum eigentlichen Thema dieses Threads: Dass die Wahl auf Billie Eilish gefallen ist, finde ich ebenso erfrischend wie großartig. Das Mädel kann singen und ihre Stimmlage liegt gefühlt drei Oktaven unter jener von Smith. Alleine das wäre schon Grund genug, um zufrieden in die Zukunft des musikalischen Bond-Universums zu blicken. Bedenkt man aber noch, dass auch Ed Sheeran gehandelt wurde, ist es sogar ein Anlass zur Freude!

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:32 Die Marvel und Star Wars Teens feiern Bond ab? Glaub ich nicht. Und ich glaube nicht, dass Bond je Kino für Teens war. Zeitweise vielleicht, GE vielleicht. CR vielleicht. Aber Bond hat eine sehr breite Zielgruppe und da kann es nicht schaden, einzelne Untergruppen gezielt mit solchen Manövern anzusprechen.

GE war meiner Meinung nach der einzige Bondfilm, wo man die Teens aus allen Rohren mit auf sie ausgerichtetem Marketing beschossen hat. War damals sogar noch nicht einmal ein Teen, aber ich kann mich noch gut daran erinnern.

Vielleicht bin ich etwas naiv, aber ich glaube noch immer, dass Billie Eilish deshalb ausgewählt wurde, weil sie bei EON einen guten Bondsong abgeliefert hat und nicht deshalb, weil sie grad so gut bei den Teens ankommt.

Ansonsten kann ich DoppelNull nur zustimmen, dass CR wohl der erwachsenste Bond der ganzen Reihe ist.

Neben GE würden wir da neben TND (der noch auf der GE-Teen-Welle mitgeschwommen ist) u. a. TSWLM und MR einfallen. Auch wenn es da mehr die Filme selbst sind und weniger das Marketing, welches ich aus Gründen nicht so wirklich beurteilen kann.

DoppelNull hat geschrieben: 18. Januar 2020 01:01 Allerdings ist deine Ansicht, CR wäre womöglich ein Teeniefilm zumindest bemerkenswert. Für mich war der Film seinerzeit bis dato der erwachsenste Beitrag der gesamten Reihe.

Hä? Wer hat denn geschrieben, dass GE und CR Teeniefilme wären? Ich bin's nicht gewesen, hab extra nachgelesen. In diesem Thread wird einem aber auch jedes Wort umgedreht. GE und CR sind (neben SF) die mit Abstand populärsten Bondfilme der letzten 30 Jahre - und werden zu ihrer jeweiligen Zeit, so meine These, auch bei Teens gut angekommen sein. GE wegen des großen Hypes allein damals und der zackigeren Actioninszenierung im Vergleich zum vorherigen Serienstandard, 2006 dann CR natürlich, weil eine auf modernere Sehgewohnheiten zugeschnittene Version ohne den Altbalast. Teeniefilme waren die Bonds nie, aber GE und CR werden auch in der jüngeren Zielgruppe sehr gut gepunktet haben - besser als andere Bonds jedenfalls. SF vermutlich auch, wobei ich bei dem immensen Erfolg eher davon ausgehe, dass SF grundsätzlich Zielgruppen erschlossen hat, die sonst Bondfern sind, da reichen Teens und Twens nicht aus. Kann ich alles nicht beweisen, ist ein Stückweit Interpretationssache. Muss auch mal erlaubt sein. Jedenfalls habe ich nicht geschrieben und nicht mal angedeutet, was hier behauptet wurde.

Ist alles nicht böse gemeint, ich wundere mich nur manchmal, was einige in das hineindeuten, was ich schreibe.

craigistheman hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:27

Gernot hat geschrieben: 18. Januar 2020 00:04 Das ist mit Billie noch mal eine andere Nummer und man spricht sicherlich ein jüngeres Publikum an, das man sonst nicht so einfach erreicht.

Das dachte man sich wohl auch damals bei Smith, den auch eher jüngere Menschen kennen, bzw. kannten. Was ich nicht verstehe, ist, warum ein Bondfilm extra darauf ausgerichtet sein muss ein junges Publikum zu erreichen?
Mein FreundInnen und ich, haben schon im Grundschulalter unsere ersten Bondfilme gesehen, noch bevor wir ins Kino hätten gehen dürfen. Ist Bond bei der Jugend inzwischen so Out? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... Deshalb finde ich diese ganzen Manöver ja auch so merkwürdig, gerade Kids und Teens feiern Bond doch total ab?

Wer sagt denn, dass man den neuen Bondfilm extra auf ein junges Publikum ausrichtet? Dann müsste man wohl DC sofort durch einen 30 Jahre jüngeren Bond (mit Lidschatten? oder was halt gerade "in" ist ) ersetzen, wenn dass das Ziel wäre...

Man spricht mit dem neuen Titelsong bzw. Billie (auch) potenziell sicherlich ein jüngeres Publikum an (und mit manch anderen Entscheidungen vielleicht auch), aber vielleicht war das gar nicht die Motivation, vielleicht war das Lied der 18-jährigen auch einfach nur das beste.

Und ja, es ist nur der Titelsong - das auch nicht vergessen, bitteschön

Ich hab heute mal in den Kram von Billie Eilish reingehört. Sehr modern, sehr jung - nicht unbedingt meins (obwohl ich das natürlich beides auch bin). Aber es ist immerhin was sehr Eigenes. Und ihr Song "Bad Guy" ist ja witzigerweise gerade auch die Traileruntermalung für den dreifach oscarnominierten Film Bombshell. Je mehr man von der hört, umso mehr stellt sie sich in meinen Augen als interessante Wahl für ein Material wie Bond heraus.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:30 ihr Song "Bad Guy" ist ja witzigerweise gerade auch die Traileruntermalung für den dreifach oscarnominierten Film Bombshell.

Schön, dass du das ansprichst. Dieser Film ist ja auch nicht auf die 15-25-jährigen ausgerichtet. Es scheint also wirklich mehr um die Künstlerin Billie Eilish zu gehen und weniger darum, wie sehr sie bei den heutigen Teens ankommt.

Hab das Album nun vier Mal gehört und mittlerweile finde ich es richtig, richtig stark!

Ich hab das erste mal von Billie Eilish gehört durch einen Wrestling PPV der WWE wo einer ihrer Songs als Titelsong verwendet wurde. Es war der Song "You should see me in a Crown". In dem Video zu dem Song lässt Sie überall Spinnen an sich herumkrabbeln, und Sie hat dabei eine Krone auf. Mein Geschmack ist das nicht unbedingt, aber ich finde es interessant wenn sich jemand so von der Maße hervorhebt, und einfach etwas macht was sich kaum ein anderer trauen würde. Ich selber kann mich nicht so von den Maßen hervorheben, schon allein weil ich Spinnen total ekelig finde. Aber wenn es jemand tut weckt die Person mein Interesse. Darüber dass ausgerechnet Sie den nächsten James Bond Titelsong singt, hat mich jedoch schon sehr überrascht, und ich frage mich auch wie das zusammenpassen wird. Ich bin schon sehr gespannt wenn ich den Song das erste mal hören werde. Und mein endgültiges Urteil werde ich auch dann erst abgeben. Für's erste bin ich auf jeden Fall schon mal neugierig gestimmt.

Samedi hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:33

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:30 ihr Song "Bad Guy" ist ja witzigerweise gerade auch die Traileruntermalung für den dreifach oscarnominierten Film Bombshell.

Dieser Film ist ja auch nicht auf die 15-25-jährigen ausgerichtet.

Hast du ihn denn gesehen? Der Trailer machte auf mich schon den Eindruck, modern und hipp rüberzukommen - da trug die Musik auch nicht unwesentlich zu bei. Man muss ja jetzt auch nicht so tun, als sei ihre Musik nicht genau das, was sie ist: Songs, die eine 17-18 Jährige geschrieben hat. Wäre komisch, wenn das keine Zeitgeistmusik wäre, die im jugendlichen Spektrum besonderen Anklang findet. Das wird mir hier in der Diskussion immer vergessen: Ob EON nun junge Leute mit Billie Eilish ködern will oder einfach nur ihren Song mag - Billie Eilish macht Musik für Teens. Und das lässt sich nur mit Zuhilfenahme von Ohrstöpseln wegdiskutieren. Deshalb hoffe ich, Eilish schreibt einen Bondsong für Teens - etwas anderes kaufe ich ihr nämlich nicht ab. Und EON wird genau dasselbe wollen, denn wenn man Eilish holt, weil man ihre Musik mag, dann mag man eben ihre jugendliche, hippe, moderne Musikrichtung. Ist ja auch nichts verkehrt dran. Sollte am Ende eine typische Bondballade dabei rauskommen, wäre ich ehrlich gesagt enttäuscht. Die hätte auch jede andere nicht abliefern können.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:56 Hast du ihn denn gesehen?

Leider noch nicht. Und du?

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:56 Wäre komisch, wenn das keine Zeitgeistmusik wäre, die im jugendlichen Spektrum besonderen Anklang findet.

Meinst du jetzt ihre Musik generell oder den kommenden Bondsong?

Ihre bisherigen Songs sind meiner Meinung nach ja alle sehr verschieden und sprechen daher die verschiedensten Leute an. Manche davon gefallen mir, manche eher nicht. Und eben weil ihre Songs so verschieden sind, kann man meiner Meinung nach auch nicht beurteilen, ob Eilish in einem bestimmten Spektrum besonderen Anklang findet. Weil sie eben viele verschiedene Spektren bedient.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:56 wenn man Eilish holt, weil man ihre Musik mag, dann mag man eben ihre jugendliche, hippe, moderne Musikrichtung.

Der Song ist ja offenbar fertig und er wurde so von EON abgesegnet. In welche Richtung der Song geht, können wir jetzt noch nicht beurteilen, sondern nur spekulieren.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:56 Sollte am Ende eine typische Bondballade dabei rauskommen, wäre ich ehrlich gesagt enttäuscht. Die hätte auch jede andere nicht abliefern können.

Mit "typischer Bondballade" meinst du sowas wie DAF, MR oder SF? Ich würde nicht mal ausschließen, dass es sowas wird. Denn Eilish kann auch das. Und eine im weitesten Sinne "typische Bondballade" halte ich ehrlich gesagt auch für realistischer als einen Song wie "bad guy".

WOTW war meiner Meinung nach auch sehr nahe an einer typischen Bondballade, auch wenn man vorher etwas anderes hätte vermuten können.

Samedi hat geschrieben: 18. Januar 2020 14:28 WOTW war meiner Meinung nach auch sehr nahe an einer typischen Bondballade, auch wenn man vorher etwas anderes hätte vermuten können.

Am Anfang war der Song sehr umstritten, auch ich fand ihn nicht besonders stark (wenn wohl auch besser als der Durchschnitt). Als typischen Bondballade sehe ich WOTW aber auch, insbesondere wenn man Skyfall und Writing's on the wall etwa mit den drei Vorgängern vergleicht.

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:56

Samedi hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:33

Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2020 13:30 ihr Song "Bad Guy" ist ja witzigerweise gerade auch die Traileruntermalung für den dreifach oscarnominierten Film Bombshell.

Dieser Film ist ja auch nicht auf die 15-25-jährigen ausgerichtet.

Hast du ihn denn gesehen? Der Trailer machte auf mich schon den Eindruck, modern und hipp rüberzukommen - da trug die Musik auch nicht unwesentlich zu bei. Man muss ja jetzt auch nicht so tun, als sei ihre Musik nicht genau das, was sie ist: Songs, die eine 17-18 Jährige geschrieben hat. Wäre komisch, wenn das keine Zeitgeistmusik wäre, die im jugendlichen Spektrum besonderen Anklang findet.

Die Wahl der Musik für den Bombshell Trailer finde ich ehrlich gesagt schon etwas überraschend, denn für mich sieht der Trailer überhaupt nicht hipp oder für eine breitere Zuschauerschaft aus, sondern eher nach einem recht typischen Oscarfilm, der für mich in erster Linie durch seinen Cast interessant wird.
Ob ich Eilishs Musik als Zeitgeistmusik bezeichnen würde weiß ich aber nicht. Denn gerade aus dem was sonst gerade so angesagt sticht sie ja schon recht deutlich heraus.
Rein marketingtechnisch ist sie aber definitiv eine gute Wahl und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie einen einprägsamen und besonderen Bondsong machen kann. Meine Vorfreude hat es definitiv angekurbelt, auch wenn ihre Musik eigentlich nicht unbedingt mein Stil ist.