Also in dem Fall ich, dann schreib es das nächste Mal doch bitte einfach so. Alles andere wirkt auf mich sehr kindisch.
Ich achte ehrlich nie darauf WER etwas schreibt, weil mir egal ist ob es hier Leute gibt die mich mögen oder nicht und welche das sind.
Es war auch nur ein beliebiges Zitat, von dem ich fand, dass es die eine gewisse Stimmung im Forum repräsentiert.
Umgekehrt habe ich auch gegen niemanden was hier im Forum - eben weil ich meist gar nicht drauf achte von wem etwas stammt. (naja: Ausnahme mein Erzfeind Maibaum
)
Ich behaupte EON möchte aktuell mehr denn je ein junges, hippes Publikum ansprechen, was hier in keinster Weise negativ gemeint ist, sondern erstmal eine Feststellung basierend auf:
Ich stimme Hille völlig zu, dass ein hippes Publikum zu adressieren, oder allgemein das Stammpublikum zu erweitern in neuen Richtungen absolut richtig und notwendig ist. Aber das kommt oft in Beiträgen so negativ wertend rüber, auch wenn du es jetzt als nüchterne Feststellung schreibst.
1. Die Wahl des Regisseurs - Cary Joji Fukunaga hat u.a. True Detective und Maniac gemacht, beides Serien. Es gibt deutlich mehr junge Menschen, sagen wir Zielgruppe 16-35J. die sich für Serien interessieren, bzw. am Puls sind, als ältere Zielgruppen, die entweder aus beruflichen, familiären Gründen keine Zeit haben oder die Technologie nicht besitzen, bzw. ignorieren. Da wird dir jede Streamingplattform ganz eindeutige Zahlen liefern. Die eigentliche Spanne liegt im Alter natürlich noch tiefer, nur sind die Kids eben noch nicht bemächtigt einen eigenen Account zu besitzen, oder sind für die Inhalte laut FSK zu jung.
Nun ja, Fukunaga war eine Notlösung in letzter Sekunde. Zunächst hat man den 63 jährigen "Alt-Hippie" Danny Boyle ausgesucht. Nachdem man zwei Filme mit dem auch nicht gerade jugendlich-hippen Mendes gemacht hatte.
Warum erwähnst du bei Fukunage Sin Nombre oder Beasts of No Nation nicht? Weil es nicht in die Argumentation passt?
Aber ehrlich: Ich glaube nicht, dass viele Menschen ins Kino gehen wegen des Regisseurs. Ich bezweifele sogar, dass selbst die 16-35jährigen im großen Maße den Namen kennen, selbst wenn sie seine Staffel von True Detectives an einem Abend durchgezogen haben. Sicherlich aber wollte man jemanden, der eine actionreiche und emotionale Story packend und modern inszenieren kann.
2. Die Art und Weise, wie EON dieses Mal an die Öffentlichkeit gegangen ist: Klar. Insta, Twitter und Konsorten benutzen vorwiegend ü 40-jährige, die gerade Arbeitspause machen. Schon klar.
-> Nicht zu verachten: Der Artwork-Contest, ganz direkt von Craig lanciert. Natürlich auch über Social Media.
Und auch diese Art und Weise wurde von vielen Fans mächtig kritisiert... (PK war unprofessionell,...) Ganz ehrlich, wie hätten sie es denn anders machen sollen? Es wurde am Ende ja doch hier und da Presse eingeladen... 007 Twitter Account etc. gibt es doch auch schon solange es eben Twitter gibt. Klar, in den 60ern hat man die Filme nicht über Twitter beworben
Ich streite dein Argument nicht ab, aber es ist aus meiner Sicht ein bunter Marketing Mix der alle Gruppen ansprechen soll. weil Bond eben breit sein muss, und nicht zu fokussiert.
3. Die Wahl der Schauspieler_innen, bis auf die üblichen Verdächtigen fast alles Darsteller_innen, die entweder durch das jüngere Serienformat oder Kinofilme die ebenfalls ein jüngeres Publikum ansprechen/angesprochen haben. Oder anders formuliert, Schauspieler_innen, die momentan sehr en vogue sind, bei alt UND jung.
Naja, wenn man natürlich "die üblichen Verdächtigen" ausschließt, legt man sich das Argument schön zurecht.
Craig ist alt und hätte längst ausgetauscht werden müssen wenn man hip sein will.
Waltz? War der bei SP hip? Ist er es jetzt noch?
Fiennes?
Sedoux zurückbringen obwohl man Frischfleisch aus einer Serie hätte nehmen können?
Malek ist auch mehr aus BR bekannt, wo er den Freddie gegeben hat, den kein 16jähriger kennt...
De Amas kam nur durch Craig an Bord - also nicht EON.
Hat Lynch in Serien gespielt?
Das Casting folgt dem etablierten Muster der letzten Filme oder gar Jahrzehnte
4. Phoebe Waller Bridge und das Thema "Bondgirls" bzw. "Bondwoman" - In ihren Interviews beteuern die Damen Bridge und Lynch, dass es darum geht Bond an die heutige Post-MeToo Zeit anzupassen, in der gewisse Dinge einfach nicht mehr möglich sind (meiner Ansicht nach waren sie das nie - nur muss zwischen einer Männerfiktion wie Bond und der Realität unterschieden werden - aber gut, anderes Fass). Ich weiß nicht wie jung oder alt die Menschen in deinem näheren Umfeld sind, aber ich für meinen Teil (und ganz jung bin ich nicht mehr - jedenfalls keine 20 mehr) kann schon mit großer Sicherheit sagen, dass post-post-feministische Ansichten (ob du mit dem Begriff etwas anfangen kannst, weiß ich nicht - ist nicht böse gemeint) bei Damen der Altersgruppe 18-30J. momentan sehr In sind. Jedenfalls deutlich mehr als noch vor 5 Jahren.
Pheobe war ebenfalls eine von Craig an Bord geholte Notlösung. Warum werden die etablierten und unhippen anderen Autoren nicht gennant?
Die Bondgirls heißen seit mindestens 25 Jahren nicht mehr Girls, alle Seiten betonten mindestens ebenso lang wie sehr modern ihre Frauenrollen sind.
Ob meetoo die 16-30jährigens Jungs interessant? Würde fast behaupten, das Thema schreckt mehr Leute vom Kinobesuch ab als es anzieht.
5. Nachhaltigkeit - ein Thema, das natürlich nicht ausschließlich junge Menschen anspricht, allerdings vorwiegend - so will es zumindest der westliche Medienapparat - medial von sehr vielen jungen Menschen ausgesprochen wird. (Aston Martin Valhalla, Safins ANGEBLICHER Plan mit genetischer Kriegsführung und dem Züchten einer Alge, die irgendwas mit den Weltmeeren anstellen könnte). Trifft voll und ganz den Zeitgeist und dürfte somit auch junge, umweltbewusste Menschen ansprechen. Nicht, dass der DB5 oder der V8 mit Rosenblütenstaub fahren, aber du kannst dir jetzt schon sicher sein, dass der Valhalla für einen guten Spruch herhalten wird. Wir können ja wetten.
Das ist aber jetzt viel Spekulation. Der Valhalla ist wohl kaum oder gar nicht im Film, stattdessen gibt es einen Trailer der am allermeisten dreckige, alte Benziner zeigt. Den Plan des Bösewichts kennen wir nicht, er wird auch nicht thematisiert.
Also wenn sie mit dem Thema Nachhaltigkeit locken wollen, haben sie alles falsch gemacht.
6. Die Wahl des Komponisten - und da halte ich an dem fest, was ich vor ein paar Tagen schon geschrieben habe. Von allen aktuellen Filmkomponisten ist Hans Zimmer der Name, der auch bei Jugendlichen am bekanntesten ist und am häufigsten fällt. Mach doch mal den Test, wenn es sich anbietet. Nicht weil junge Menschen seine Musik besonders gern haben, sondern weil die meisten Menschen egal ob alt oder jung auf den Zimmerschen Bombast abfahren. Dass Zimmer auch anders kann/konnte, steht außer Frage. Wenn es ihm bei Bond zugute kommt, hat er meinen persönlichen Segen.
Das mag so sein aber auch das war ja eine Notlösung.
Gegenfrage an dich: Glaubst du man hat Zimmer gewählt, weil wegen ihm Jugendliche ins Kino gehen, oder weil er ein extrem etablierter Profi ist, der zügig einen Score von Qualität abliefern kann? Wenn es nur um Ersteres ginge, warum sprach dann die ursprüngliche Verpflichtung von Romer eine ganz andere Sprache (siehe Boyle Argument)
7. Die Wahl der Interpretin des Titelsongs - Billie Eilish spricht mit ihrer Musik vorwiegend eine jüngere, social media-affine Zuhörerschaft an, das steht völlig außer Frage. Erst seitdem sie größere Erfolge zu verzeichnen hat, wird sie von einem sehr viel breiteren Publikum wahrgenommen. Über ihre Fähigkeit einen passenden Song abzuliefern sagt ihr Alter nichts aus. Sie wird aber bei einem jüngeren Publikum mit großer Gewissheit sehr viel besser ankommen als es Sting, Elton John, Jimmy Page, The Rolling Stones vergönnt wäre.
Richtig. Aber war in der Vergangenheit fast immer so - siehe das Alter von Tom Jones und Shirley Bassey damals! Das ist diese Art kollektiver Historien-Verweigerung die mich bei manchen Fans immer wieder baff macht. Ist aber auch ein Marketing No-Brainer: Du willst dass der Song Rotation bekommt, also muss er ins Programm der großen Radiostationen kommen,...
Ich überlasse es dir, meine Argumente auf ihre Tragbarkeit hin zu bewerten
Ihr werdet sehen, in den nächsten zwei Jahren wird Instagram wahnsinnig spießig werden, so wie es vor rund vier Jahren Facebook geworden ist (obwohl es der gleiche Konzern ist). Und EON wird dann, wie alle anderen "großen", denn sie sind ja obligatorisch an ein Majorstudio gebunden, ein paar Jahre später den Kanal wechseln und sich dafür schämen, wie sie die NTTD-PR überhaupt angegangen sind.
Ich hingegen, und da darf man mich jetzt ruhig so realitätsfern hinstellen, wie man möchte, behaupte, dass Bond diesen Überfluss an "Aktualisierungen" im Marketing nicht nötig hat, um relevant zu bleiben. Bond bleibt ohnehin schon deshalb relevant, weil sich die Filme inhaltlich immer mit der Gegenwart auseinandersetzen. Die guten Marken sterben nicht, und die meisten Menschen vertrauen auf sie, weil sie bereits im Vorfeld wissen, was sie bekommen. So auch Bond.
und sorry, aber auch da denke ich, dass du das falsch siehst. Auch VW macht ständig Werbung und passt sich dabei den Gegebenheiten an, ebenso Coke, oder Apple...