Jahresrückblick 2019

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Jahresrückblick 2019 von HCN007
„iHaveCNit: Filmjahr 2019“


Die Regularien sind klar. Jeder Film, der vom 1.1.2019 bis 31.12.2019 einen Kinostart in Deutschland hat ist für diesen Jahresrückblick qualifiziert. Sondervorstellungen sofern sie in einem Kinosaal oder ähnliches stattgefunden haben natürlich auch.

Zur Preisverleihung gab es auch Regularien. Nach jeder Sichtung des jeweiligen Films habe ich mir über ein Brainstorming Gedanken darüber gemacht, was von diesem Film in welcher Kategorie denn qualifiziert werden könnte und dann werden die einzelnen Kategorien zusammengeführt und anhand des Rankings des jeweiligen Films sowie meinem persönlichen Geschmack wird dann der/die Gewinner der jeweiligen Kategorien bestimmt. In diesem Rückblick gibt es dann nur die jeweiligen Gewinner.

Gerade der Umfang dieses Jahresrückblicks wird im Vergleich zum vorigen Jahr etwas größer, aber mit wesentlich weniger Filmen ausgestattet sein. Auch die ganzen Bereiche:
-Nachholen im Heimkino Filmjahr 2018
-Direkt im Heimkino
-Streaming
-Netflix
wurden dieses Jahr eher vernachlässigt. Hier wurden nur sehr wenige Filme von mir gesehen, geschweige denn reviewed und bewertet. Unbewertet sind z.B. „Piercing“ und „Final Score“.
Nachgeholt wurden dann nur „Climax“ ; „A Prayer Before Dawn“ und „The Guilty“. Im direkten Heimkinosektor wurden dann nur z.B. „LBJ“ ; „Headshot“ und „Upgrade“ gesehen und bewertet.
Hiervon würde ich klar sagen, dass mir sowohl „A Prayer Before Dawn“ und „Upgrade“ am besten gefallen haben und hier auch direkt in 2019 die jeweiligen Preise holen. Ob es hier auch in 2020 zu einer eher vernachlässigten Kategorie kommt kann ich jetzt noch nicht abschätzen.

2019 war ein Filmjahr, bei dem vor allem der Bereich der klassischen Sommerblockbuster eher mau ausgefallen ist und eine lange Durststrecke zu verkraften hatte, die jedoch bei der starken Awardsaison zu Beginn und zu Ende des Jahres sicherlich an Kraft und Fahrt aufgenommen hat. Daher würde ich auch meine Top10 am Ende eher etwas anti-klimatisch bezeichnen, denn den Topfilm meines Filmjahres hatte ich zu Beginn des Jahres auch noch nicht auf dem Schirm.

Am Ende komme ich auf eine Gesamtzahl von 100 gesehenen Filmen und Vorstellungen. Dass heißt, dass ich am Ende 93 Filme aus dem diesjährigen Kinoprogramm gesehen habe und noch ganze 7 Sondervorstellungen besucht habe, die auch in die Wertung mit einfließen, selbst wenn diese außer Konkurrenz laufen.

Wie baue ich nun diesen Jahresrückblick auf ?

Zunächst gibt es wie üblich einen kleinen Nekrolog als In Memoriam-Sektion, dann vergebe ich die Preise im Filmjahr 2019 und danach geht es für 2019 mit einer Neuerung einher, dass ich die Filme nicht mehr nach Platzierung geordnet habe, sondern nach Zeitpunkt der Sichtung chronologisch in Form eines Tagebuchs. Am Ende dieses Tagebuchs werde ich daraus resultierend eine Flop5 und eine Top10 zusammengestellt haben (inklusive noch 10 Filmen darüber hinaus, die ich des weiteren lobend erwähnen möchte. Gerade das, was sich außerhalb dieser Flop5 und der Top10 abspielt ist eigentlich weniger relevant. Natürlich beantwortet auch die Top10 am Ende die Frage, welcher 10. Film in diesem Jahrzehnt sich in die Reihe von Filmen wie „Inception“ ; „Mission Impossible: Ghost Protocol“ ; „James Bond 007 – Skyfall“ ; „Die Jagd“ ; „Edge of Tomorrow“ ; „Mad Max Fury Road“ ; „The Revenant“ ; „Blade Runner 2049“ und „Mission Impossible – Fallout“ einreihen wird.

In-Memoriam-Sektion
(hier natürlich nur ein kleiner Auszug ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

02.01.2019 – Gene Okerlund - „Mean“ Gene Okerlund - US-amerikanischer Sportjournalist

20.01.2019 – Andrew G. Vajna – ungarischer Filmproduzent

26.01.2019 – Michel Legrand – französischer Komponist

07.02.2019 – Albert Finney – britischer Schauspieler

10.02.2019 - Carmen Argenziano - US-amerikanischer Schauspieler

12.02.2019 – Pedro Morales – puertorikanischer Wrestler

23.02.2019 – Franziska Pigulla – deutsche Synchronsprecherin

04.03.2019 – Luke Perry - US-amerikanischer Schauspieler

04.03.2019 – King Kong Bundy - US-amerikanischer Wrestler

29.03.2019 – Shane Rimmer – kanadischer Schauspieler

30.03.2019 – Tania Mallet – britische Schauspielerin

04.04.2019 – Barry Malkin – US-amerikanischer Filmeditor

19.04.2019 – Klaus Sonnenschein – deutscher Schauspieler und Synchronsprecher

21.04.2019 – Hannelore Elsner – deutsche Schauspielerin

30.04.2019 - Peter Mayhew – britisch-US-amerikanischer Schauspieler

13.05.2019 – Doris Day - US-amerikanische Schauspielerin

16.05.2019 – Ashley Massario – US-amerikanische Wrestlerin

09.07.2019 - Rip Torn – US-amerikanischer Schauspieler

18.07.2019 – David Hedison – US-amerikanischer Schauspieler

19.07.2019 - Rutger Hauer – niederländischer Schauspieler

01.08.2019 - Harley Race – US-amerikanischer Wrestler

16.08.2019 – Peter Fonda - US-amerikanischer Schauspieler

26.08.2019 – Helmut Krauss – Deutscher Schauspieler

02.09.2019 – Thomas Zickler – Deutscher Filmproduzent

21.09.2019 – Sid Haig – US-amerikanischer Schauspieler

01.10.2019 - Bernd Rumpf – Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher

01.10.2019 – Karel Gott – Tschechischer Sänger

11.10.2019 – Robert Forster – US-Amerikanischer Schauspieler

14.11.2019 – Branko Lustig – kroatischer Filmproduzent

12.12.2019 – Danny Aiello – US-Amerikanischer Schauspieler

18.12.2019 – Claudine Auger – französische Schauspielerin


Preisverleihung 2019

Bester Trailer für einen Film aus 2019
Wir / Us

Bester Animationsfilm
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt

Bester deutscher Film
Nur eine Frau

Bester nichtenglisch- und nichtdeutschsprachiger Film
Parasite

Bester Dokumentarfilm
Free Solo

Beste Kamera
Free Solo

Bester Schnitt
Free Solo

Beste Visuelle Effekte
„Midsommar“ und „Ad Astra“
Spezialpreis: I Am Mother (handgemachtes Roboterdesign)

Beste Kostüme
Rocketman

Bestes Set-/Produktionsdesign
Parasite

Bestes Make-Up / Hairdesign
Vice

Beste Filmmusik
Midsommar

Bester Filmsong
Gravity von Tim McGraw (Free Solo)

Bestes Drehbuch
Parasite

Beste Regie
Gold: Bong Joon-Ho (Parasite)
Silber: Ari Aster (Midsommar)
Bronze: James Mangold (Le Mans 66)
Spezialpreis Action „John Wick 3“ für Chad Stahelski

Bestes Ensemble
„Parasite“ und „Avengers: Endgame“

Beste Stunt-Arbeit:
Tessa Blanchard (Fighting With My Family)
Alex Honnold (Free Solo)

Beste Schauspielerin (Sonstige)
Park So-Dam (Parasite)

Schauspieler (Sonstige)
Song Kang-Oh (Parasite)

Beste Schauspielerin (Deutsch)
Almila Bagriacik (Nur eine Frau)

Bester Schauspieler (Deutsch)
Alexander Fehling (Das Ende der Wahrheit, Gut gegen Nordwind)

In der Kategorie Schauspieler und Schauspielerin (Einzel) habe ich mich dieses Jahr dazu entschieden, sowohl im Comedy- als auch im Drama-Sektor jeweils einen Darsteller auszuzeichnen, da ich zwischen den jeweiligen Personen keine Wahl treffen möchte/konnte.

Beste Schauspielerin (Einzel)
Charlize Theron (Long Shot)
Olivia Colman (The Favourite)

Bester Schauspieler (Einzel)
Seth Rogen (Long Shot)
Joaquin Phoenix (Joker)

Beste Schauspielerin (Masse)
Florence Pugh (Midsommar, Fighting With My Family)

Gerade bei Florence Pugh führte für mich dieses Jahr kein Weg vorbei, Ihre Leistungen in „Fighting With My Family“ (wo sie von der US-Wrestlerin Tessa Blanchard, die ebenfalls für die Stunt-Arbeit ausgezeichnet wurde gedoublet wurde und Blanchard selbst mit ihren 24 Jahren eine der besten Wrestlerinnen aktuell ist und ein mördermäßig gutes 2019 hatte, in der sie auch im Intergender-Bereich bei den Männern ordentlich mitgemischt hat und vermutlich bald als erste Frau bei Impact Wrestling den World Title der Männer tragen wird) und vor allem „Midsommar“ sind für mich dieses Jahr unübertroffen. Ich bin gespannt, wie es für die gute Florence in 2020 weitergehen wird, nachdem sie bereits für Greta Gerwig in „Little Women“ vor der Kamera stand und Blockbusterluft in „Black Widow“ schnuppern wird.

Bester Schauspieler (Masse)
Christian Bale (Vice, Le Mans 66)

Die Wandelbarkeit eines Christian Bale, die er bereits in all den Jahren zuvor gezeigt hat, war ein großes Geschenk in 2019 als er Dick Cheney und Ken Miles verkörpert hat. Es freut mich sehr, ihn für sein großartiges Jahr 2019 auszuzeichnen, nachdem er mich bereits schon immer fasziniert hat.

Filmtagebuch 2019

Colette (8/10) – gesehen am 06.01.2019 (deutscher Filmstart: 03.01.2019)
Tolles, spritziges und kurzweiliges Biopic einer inspirierenden Persönlichkeit, die ihrer Zeit weit voraus war, mit einer wunderbaren Keira Knightley in der Hauptrolle. Für mich jedoch als Nicht-Kenner der Autorin und ihren Werken ist der letzte Funken Faszination nicht übergesprungen.

Die Frau des Nobelpreisträgers (8/10) – gesehen am 08.01.2019 (deutscher Filmstart: 03.01.2019)
Basierend auf Meg Wolitzers Buch „The Wife“ präsentiert uns Regisseur Björn Runge ein starkes Stück Schauspielerkino, in dem eine starke, dafür auch preisgekrönte Glenn Close droht, an einem jahrzehntelangen Geheimnis auszubrechen, das das Vermächtnis ihres Mannes komplett infrage stellen könnte.

Robin Hood (6/10) – gesehen am 09.01.2019 (deutscher Filmstart:10.01.2019)
Moderne, dynamische, kurzweilige, actionreiche und unterhaltsame Version des legendären Rächers mit Pfeil und Bogen, der von den Reichen stiehlt um es den Armen zu geben mit Taron Egerton in der Hauptrolle. Jedoch wirkt gerade der Hauptcharakter etwas blass und die Action manchmal zu hektisch und unübersichtlich.

Ben is Back (9/10) – gesehen am 11.01.2019 (deutscher Filmstart:10.01.2019)
Julia Roberts und Lucas Hedges brillieren in diesem kompakten, ambivalenten und spannenden Drogen- und Familiendrama, das fast weitestgehend bekannte Klischees umschiffen kann und daher sehr erfrischend authentisch und nah rüberkommt.

Maria Stuart, Königin von Schottland (9/10) – gesehen am 17.01.2019 (deutscher Filmstart: 17.01.2019)
Starkes Historiendrama über Maria Stuart und ihren wenn auch etwas naiven, gut- und leichtgläubigen Kampf um den Thron eines geeinten britischen Königreichs. Mit absoluten Top-Leistungen von Saoirse Ronan und Margot Robbie, sowie einer rundum gelungenen Inszenierung, egal ob Kostüme, Haar- und Make-Up-Design, Sets, Ausstattung, Bilder und Musik.

Der Spitzenkandidat (8/10) – gesehen am 19.01.2019 (deutscher Filmstart: 17.01.2019)
Eigentlich hätte Gary Hart das komplette Paket für eine US-Präsidentschaft gehabt. Die chronistische Abhandlung seines politischen Untergangs inszeniert Jason Reitman mit einem tollen Hugh Jackman in der Hauptrolle und einem sehr interessanten und ambivalenten, nüchternen Politthriller, der gerne auch einen Bezug zur Gegenwart und eine eigene Meinung präsentieren hätte können.

Creed II – Rocky´s Legacy (9/10) – gesehen am 24.01.2019 (deutscher Filmstart: 24.01.2019)
Sylvester Stallones Legende und deren richtig gute Neuausrichtung von Ryan Coogler mit Michael B. Jordan geht in die 2. Runde. Diesmal von Steven Caple Jr., der zwar nicht an die Inszenierung vom Vorgänger heranreicht, aber dafür eine raue, emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle bietet und sogar auf eine ernste und dramatische Weise die Geschichte aus „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ weitererzählt.

The Favourite – Intrigen und Irrsinn (10/10) gesehen am 25.01.2019 (deutscher Filmstart: 24.01.2019)
Yorgos Lanthimos neuer Film seziert die Dekadenz und Manipulation am britischen Hofe des 18. Jahrhunderts mit einer unglaublich guten Kameraführung und Optik. Da kann sich Lanthimos auch vollkommen auf sein furios aufspielendes Dreieck aus Olivia Colman, Rachel Weisz und Emma Stone verlassen, die mitunter auch dafür sorgen, dass der Name des Films auch Programm ist.

Green Book (9/10) gesehen am 31.01.2019 (deutscher Filmstart: 31.01.2019)
Dieser Film erzählt die von wahren Tatsachen inspirierte Geschichte eines einfach gestrickten Italo-Amerikaners, der einen genialen und gefragten afroamerikanischen Pianisten bei einer Tour durch die Südstaaten fahren muss in einer Zeit, in der die Rassentrennung noch im vollen Gange war und Vorurteile zur Tagesordnung gehörten. Wunderbar gespielt von Viggo Mortensen und Mahershala. Dieser Film ist ein Film zum Lachen, zum Weinen, zum Wohlfühlen.

Plötzlich Familie (8/10) gesehen am 02.02.2019 (deutscher Filmstart: 31.01.2019)
Basierend auf persönlichen und eigenen Erfahrungen inszeniert Sean Anders diesen zwischen Drama und Komödie angesiedelten, ausgewogenen Film, der sich sehr ausdifferenziert mit dem Thema Adoption beschäftigt mit unter anderem Mark Wahlberg, Rose Byrne, Isabela Moner und Octavia Spencer.

Drachenzähmen leicht gemacht 3 – Die geheime Welt (9/10) gesehen am 07.02.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 07.02.2019)
Toller, emotionaler und erwachsener Abschluss der von Dreamworks Animation im Jahre 2010 gestarteten Trilogie um einen jungen Wikinger und seine Freundschaft zu einem Drachen, der die ganze Welt damit verändert hat.

The Lego Movie 2 (8/10) gesehen am 12.02.2019 in 3D (deutscher Filmstart:07.02.2019)
Die Fortsetzung des Erfolgsfilms von Phil Lord und Chris Miller ist wieder richtig gelungen mit einer coolen Meta-Ebene, wieder unzähligen Popkulturreferenzen und Gags, aber auch vielen überraschenden Twists und einer unvorhersehbaren Geschichte.

Sweethearts (8/10) gesehen am 14.02.2019 (deutscher Filmstart: 14.02.2019)
Karoline Herfurths zweite Regiearbeit verdankt einem eher missglückten Marketing, dass sich diese tolle Mischung aus „Nur Gott kann mich richten“ ; „Asphaltgorillas“ und „Thelma & Louise“ zu einer sehr vielseitig emotionalen Actionthriller-Komödie entwickelt.

Alita: Battle Angel (8/10) gesehen am 16.02.2019 in ONYX LED (deutscher Filmstart:14.02.2019)
James Camerons Herzensprojekt, das von Robert Rodriguez inzeniert wurde, entpuppt sich als tolles Cyberpunk-Sci-Fi-Fantasy-Actionabenteuer, das ein wenig Potential liegen lässt und dessen Dramaturgie etwas hakt, aber eine sehr Vorlagengetreue Umsetzung des Mangas und Animes ist.

Vice – Der zweite Mann (10/10) – gesehen am 21.02.2019 (deutscher Filmstart: 21.02.2019)
Adam McKays Biopic und Politsatire dreht sich um die wichtigsten Stationen im Leben des wohl verschlossenen und einflussreichen amerikanischen Politikers und Vizepräsidenten während der Amtszeit von George W. Bush, Dick Cheney mit einem wieder mal unfassbar transformierten Christian Bale und einer tollen Amy Adams in der Nebenrolle

Der verlorene Sohn (9/10) – gesehen am 22.02.2019 (deutscher Filmstart: 22.02.2019)
Joel Edgertons Tatsachenfilm ist ein sehr feinfühliges, ambivalentes und unaufgeregtes Drama um das sehr perfide System der Umerziehung von Homosexuellen in einer Reparativtherapie und den Einfluss auf einen Jungen und seine Familie. Toll gespielt von Russell Crowe, Nicole Kidman, Joel Edgerton und dem großartigen Lucas Hedges in der Hauptrolle.

Hard Powder (8/10) – gesehen am 05.03.2019 (deutscher Filmstart: 28.02.2019)
Hans Petter Moland hat scheinbar das von Tarantino gern zitierte klingonische Sprichwort „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“ sehr wörtlich genommen, als er 2014 den schwarzhumorigen Thriller „Einer nach dem anderen“ produziert hat, denn das Setting eines verschneiten Kaffs in der Nähe von Denver mit einem sich wegen Rache durchpflügenden Schneepflugfahrers schreit förmlich danach. Sein US-Remake „Hard Powder“ ist ein mit vielen unterbewussten Referenzen und schwarzem Humor gespickter Rachethriller mit einem tollen Liam Neeson in der Hauptrolle.

Mid90s (9/10) – gesehen am 07.03.2019 (deutscher Filmstart: 07.03.2019)
Das Regiedebüt von Jonah Hill mit Sunny Suljic, Lucas Hedges und Katherine Waterston entpuppt sich als toller, sehr kompakter Coming-Of-Age-Film, der einen sehr authentischen Blick in die Skaterszene im LA der 90er-Jahre wirft.

Beale Street (9/10) – gesehen am 08.03.2019 (deutscher Filmstart: 07.03.2019)
Der neue Film des „Moonlight“-Regisseurs Barry Jenkins ist eine Romanverfilmung des Romans „If Beale Street Could Talk“ vom Bürgerrechtler James Baldwin und eine sehr gefühlvolle, poetische, ehrliche und zeitlose Liebesgeschichte zweier Menschen und dem Kampf um Gerechtigkeit vor dem Hintergrund der schwierigen Lebenssituation der afroamerikanischen Bevölkerung in den 70er-Jahren mit toller Kameraarbeit, einer tollen Filmmusik und tollem Schauspiel.

Captain Marvel (8/10) – gesehen am 09.03.2019 in 3D Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 07.03.2019)
Der erste MCU-Film mit einer weiblichen Superheldin ist ein Film, der einen interessanten Aufbau bietet, sehr unterhaltsam ist, aber nicht die volle Bandbreite seiner Hauptdarstellerin Brie Larson sowie der 90er-Nostalgie zu nutzen weiß und durch die Eigenschaften der Heldin kaum emotionale Tiefe und Fallhöhe liefert.

The Sisters Brothers (7/10) – gesehen am 12.03.2019 (deutscher Filmstart: 07.03.2019)
Ein Western mit Joaquin Phoenix, John C. Reilly, Jake Gyllenhaal und Riz Ahmed in den Hauptrollen, der gezielt die Erwartungen des Publikums bricht und ein paar tolle kleine Momente liefert, für meinen Geschmack aber sehr langatmig, zu ruhig und zu lang gewesen ist.

Die Berufung (8/10) – gesehen am 14.03.2019 (deutscher Filmstart:07.03.2019)
Tolle Mischung aus Biopic und Justizfilm der Ruth Bader Ginsburg und ihr Werk präsentiert und mit Felicity Jones, Armie Hammer und Justin Theroux sehr toll besetzt ist. Leider geht der Film bei seiner engagierten Botschaft nicht immer ganz subtil vor.

Destroyer (8/10) – gesehen am 15.03.2019 (deutscher Filmstart: 14.03.2019)
Karyn Kusamas Rachedrama fokussiert sich auf eine extrem stark aufspielende Nicole Kidman, deren Leidensweg einen als Zuschauer in seinen Sog zieht. Leider kann der Rest des Films da nicht ganz mithalten und bleibt etwas blass zurück.

Free Solo (10/10) – gesehen am 21.03.2019 (deutscher Filmstart: 21.03.2019)
Der aktuelle Oscarpreisträger in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ ist weniger eine normale Kletterdoku, sondern ein unfassbar spannendes Charakterporträt des Extremsportlers Alex Honnold und seinen ungebremsten Ehrgeiz, eine 975-Meter lange Route an der Steilwand des El Capitan im Yosemite Nationalpark zu bezwingen – ganz ohne Sicherung. Der Film ist dazu mit einer atemberaubenden Kameraarbeit gesegnet und schafft es auch auf dramaturgischer Ebene voll zu überzeugen.

Wir (9/10) – gesehen am 23.03.2019 (deutscher Filmstart: 21.03.2019)
Jordan Peeles neuester Horrorschocker mit Lupita Nyong´o und Winston Duke in den Hauptrollen ist unfassbar unangenehm gruselig und brutal geworden, aber der letzte Funken Ernsthaftigkeit und Atmosphäre wollte bei mir nicht so recht zünden, was am manchmal zu unfreiwillig komischen Humor und an einer etwas unzufrieden stellenden Konklusion lag.

Ein Gauner & Gentleman (8/10) – gesehen am 28.03.2019 (deutscher Filmstart: 28.03.2019)
Die womögliche Abschiedsvorstellung von Robert Redford ist ein sehr charmantes und ambivalentes Gauner- und Charakterstück, indem vor allem Redford, Sissy Spacek, Casey Affleck und der Regisseur David Lowery mit seiner Inszenierung und Darstellung glänzen.

Dumbo (7/10) – gesehen am 02.04.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 28.03.2019)
Das Live-Action-Remake des zeitlosen 1941-Disney-Klassikers ist ein visuell atemberaubender Film geworden, der vor allem tolle Darstellerleistungen und eine interessante Meta-Kritik am eigenen Unternehmen bietet. Leider ist dramaturgisch einiges an manchen Stellen etwas zu flach, plakativ, oberflächlich und holprig.

Shazam! (9/10) – gesehen am 04.04.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 04.04.2019)
DC´s neuester Streich ist ein sehr erfrischender, emotionaler, kreativer und witziger Film über einen Jugendlichen, der von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wird und durch Zufall in den Besitz von Superkräften gelangt.

Friedhof der Kuscheltiere (7/10) – gesehen am 09.04.2019 (deutscher Filmstart: 04.04.2019)
Relativ gutes Remake der 1989er-Verfilmung des Stephen King Buchs, das sehr gut und atmosphärisch die Themen Tod, Trauer, Verlust und Schuld verarbeitet und auch schauspielerisch und handwerklich sehr gut ist.

Heavy Trip (8/10) – gesehen am 13.04.2019 im Heimkino (deutscher Filmstart: 10.01.2019)
Sehr charmanter und witziger Roadtrip um 4 Außenseiter, die sich mit ihrem Metal in die weite Welt trauen und dabei eine unglaublich abenteuerliche Reise vor sich haben.

Der Fall Collini (8/10) – gesehen am 18.04.2019 (deutscher Filmstart: 18.04.2019)
Marco Kreuzpaintners Justizdrama nach einem Roman von Ferdinand von Schirrach braucht anfangs etwas Zeit um in die Gänge zu kommen, entwickelt sich dann aber zu einem sehr spannenden, eindringlichen Thriller der toll aussieht und in dem die Schauspieler und allen voran Elyas M´Barek, Heiner Lauterbach, Alexandra Maria Lara und Franco Nero einen tollen Job machen.

Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit (8/10) – gesehen am 20.04.2019 (deutscher Filmstart: 18.04.2019)
Schönes Kunstkino über den berühmten Maler mit einer sehr tollen Kameraarbeit und einem wunderbaren Willem Dafoe. Leider verliert der Film sich etwas in seiner Faszination für Van Gogh und bringt wenig Neues aus dem Leben des Malers.

Avengers: Endgame (9/10) - gesehen am 25.04.2019 in 3D und am 27.04.2019 in 3D und Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 24.04.2019)
Marvels krönender Abschluss von 22 Filmen ist eine neue Messlatte, wenn es um Ensemblefilme geht mit einem interessanten, menschlichen, ernsten und riskanten Ansatz und der notwendigen Ruhe im Aufbau, dass sich auf einen spannenden Mittelteil und ein bombastisches Finale hinausläuft, bei dem alle möglichen Emotionen bedient werden. Meinen Respekt dafür, auch wenn der Film nicht ganz frei von Schwächen ist. Trotz allem eine tolle Fortsetzung von "Infinity War".

Fighting With My Family (9/10) – gesehen am 04.05.2019 (deutscher Filmstart: 01.05.2019)
Familiendrama, Aufsteiger-Story, Coming-Of-Age-Film, Komödie, Biopic und Wrestlingfilm in einem – das ist Stephen Merchants „Fighting with my Family“ über die WWE-Wrestlerin Paige, ihrem Traum von der großen Karriere und was das für sie und ihre wrestlingbegeisterte Familie bedeutet. Sehr bodenständig, authentisch und herzlich ist dieser Film ein großer Geheimtipp im Jahr 2019.

Das Ende der Wahrheit (8/10) – gesehen am 10.05.2019 (deutscher Filmstart: 09.05.2019)
Philipp Leinemann hat einen sehr spannenden Polit- und Spionagethriller geschaffen, der toll inszeniert und gespielt ist, dabei tolle Leistungen von Ronald Zehrfeld und Alexander Fehling zu bieten hat. Dabei spielt der Film viele brisante und aktuelle Themen aus, kann dabei aber nicht ganz die Klischees des Genres umschiffen.

Nur eine Frau (9/10) – gesehen am 12.05.2019 (deutscher Filmstart: 09.05.2019)
Sehr starkes Porträt und biografische Aufarbeitung des ersten medienwirksamen Ehrenmords an der Türkin Hatun Aynur Sürücü. Der Film kommt mit einer sehr interessanten Narration und einer unfassbar gut besetzten und aufspielenden Almila Bagriacik in der Hauptrolle.

Pokémon Meisterdetektiv Pikachu (7/10) – gesehen am 16.05.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 16.05.2019)
Sehr interessantes, unterhaltsames und solides Fantasy-Abenteuer mit den bekannten Pokémon, das einen definitiv positiv überraschen wird, wenn man mit geringer bis gar keiner Erwartungshaltung den Film sehen wird. Für alle Pokémon-Fans bietet der Film auf jeden Fall eine große Portion Fan-Service.

John Wick: Kapitel 3: Parabellum (9/10) – gesehen am 23.05.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 23.05.2019)
Starke Fortsetzung der John Wick-Reihe mit einem wieder einmal unfassbar engagierten Keanu Reeves, abgefahrener Action und weiterem Aufbau des John-Wick-Universums sowie einer Vertiefung des Charakters John Wick und dessen Hintergründe, dass dem sonst etwas dünnen Plot etwas Tiefe und bei all der Action etwas Ruhe gibt.

Aladdin (7/10) – gesehen am 25.05.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 23.05.2019)
Relativ vorlagengetreue Realverfilmung von Disneys bekanntem Zeichentrickklassiker, der ein paar handwerkliche Mängel und einen blassen Protagonisten sowie Antagonisten mit starken Gesangseinlagen, einem unterhaltsamen Will Smith als Dschinni und einer richtig guten Naomi Scott in der Rolle der Prinzessin Jasmin etwas ausgleicht.

Rocketman (8/10) – gesehen am 29.05.2019 (deutscher Filmstart: 30.05.2019)
Dexter Fletcher inszeniert das Biopic um eine der wohl schillerndsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte als Musical, dass sich die Mühe gibt, etwas ernst an den Charakter heranzugehen, aber dann doch etwas zu sehr auf der oberflächlichen Wohlfühlebene bleibt und sowohl Elton John als auch seine Musik zelebriert.

Godzilla II – King of the Monsters (6/10) – gesehen am 01.06.2019 in 3D und Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 30.05.2019)
Astreine Katastrophen-Monster-Action, bei dem alle Godzilla-Fans auf ihre Kosten kommen werden, die aber auf der menschlichen Seite mit einigen Schwächen kommt, die die Monster nicht ganz glattbügeln können.

X-Men: Dark Phoenix (8/10) gesehen am 06.06.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 06.06.2019)
Interessanter Abschluss der X-Men-Reihe unter Fox, der einen anderen Ansatz für die Dark Phoenix-Saga wählt und vom Plot her an einen anderen Superheldenfilm aus 2019 erinnert. An manchen Stellen wirkt der Film etwas chaotisch, belanglos und überambitioniert, obwohl weniger klar mehr gewesen wäre. Trotz einem klar vorhandenen Leistungsgefälle bei den schauspielerischen Leistungen sind genau die Leistungen in den Rollen, die im Fokus der Handlung stehen sehr stark und sorgen für einen tollen Abschluss.

Men In Black: International (6/10) gesehen am 14.06.2019 in 3D und Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 13.06.2019)
Die Fortsetzung um die Filme mit den beliebten Männern in Schwarz, die sich um die Stabilität einer Parallelwelt kümmern, in der Menschen und Aliens zusammen koexistieren kann sich auf das eingespielte Duo Tessa Thompson und Chris Hemsworth sowie seinen Humor verlassen, bleibt aber beim etwas gehetzten, wirren und chaotischen Plot klar unter ihren Möglichkeiten und wirkt auf jeden Fall zu clean.

Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich (10/10) – gesehen am 20.06.2019 (deutscher Filmstart: 20.06.2019)
Unfassbar witzige Rom-Com, die mit einer tollen Chemie zwischen Charlize Theron und Seth Rogen gesegnet ist und teils derben Humor mit dem Herz an der richtigen Stelle und einer gewissen Portion Polit- und Mediensatire um die Ecke kommt. Der Überraschungshit 2019.

Brightburn: Son of Darkness (7/10) – gesehen am 21.06.2019 (deutscher Filmstart: 20.06.2019)
Sehr fiese und konsequente Horrorversion der Superman-Origin-Story, die seine Spannung aus der fiesen Situation zieht, aber relativ vorhersehbar bleibt. Mit einer wunderbar engagierten Elizabeth Banks, deren Charakter absolut glaubwürdig zwischen Naivität und Mutterliebe schwankt während die Sympathien für den Rest auf der Strecke liegen.

Verachtung (9/10) – gesehen am 25.06.2019 (deutscher Filmstart: 20.06.2019)
Die 4. Verfilmung der Jussi-Adler-Olsen-Romane um Carl Morck und Assad im Kopenhagener Sonderdezernat Q ist nicht nur ein versöhnlicher Abschied dieser Filmreihe, sondern auch der bisher persönlichste und düsterste, weil er dramaturgisch eng mit einem der düsteren und bisher verschwiegenen Kapitel der dänischen Geschichte verknüpft ist.

Spider-Man: Far From Home (9/10) – gesehen am 08.07.2019 in Samsung Onyx LED (deutscher Filmstart: 04.07.2019)
Erfrischend und unterhaltsam, was uns Marvel hier direkt nach dem Endspiel anbietet. Und einer der besten Spider-Man-Kino-Auftritte in dem Tom Holland immer mehr in die Rolle reinwächst und mit Jake Gyllenhaal einen interessanten Charakter und eine interessante, erfrischende Story liefert.

Yesterday (6/10) – gesehen am 11.07.2019 (deutscher Filmstart: 11.07.2019)
Was eigentlich als Hommage an die Beatles gemeint ist, entpuppt sich als vollkommen banaler Musikerfilm mit interessanter Ausgangslage, aber sehr oberflächlicher, sprunghafter und holpriger Dramaturgie, dass als Vehikel sich auch für jede andere Band bzw. Musiker der Musikgeschichte eignet.

Anna (6/10) – gesehen am 16.07.2019 (deutscher Filmstart: 18.07.2019)
Luc Bessons neuer Film ist eine klassischer Spionagethriller mit einer Frau als Hauptprotagonist, hier vom unerfahrenen Modell Sasha Luss gespielt, der nach Schema F funktioniert und unterhält. Für mich war der Film sogar noch eine Spur unterhaltsamer als der letztjährige Red Sparrow, weil ich damit eines der langweiligsten und gruseligsten Kinoerlebnisse meines Lebens verbinde.

Der König der Löwen (8/10) – gesehen am 18.07.2019 in Dolby Atmos und 3D (deutscher Filmstart: 17.07.2019)
Disneys Realfilmadaption ihres einzigartigen Klassikers besticht durch eine unfassbar gute Tricktechnik und sehr viel Nostalgie trotz kleinerer Anpassungen. Leider fällt es aufgrund der Animationstechnik hier weitaus schwerer eine emotionale Bindung zu den Charakteren und der Geschichte aufzubauen, so dass das Gefühl der Nostalgie auch noch diese Aufgabe erfüllen muss.

Vox Lux (9/10) – gesehen am 25.07.2019 (deutscher Filmstart: 25.07.2019)
Interessantes Charakterporträt mit einer tollen Natalie Portman in der Hauptrolle, dass sich mit den Ausmaßen des Personenkults in der Popmusik beschäftigt und zeigt, welche Ausmaße dies auf eine traumatisierte Persönlichkeit haben kann.

Hobbs & Shaw (7/10 Punkte) – gesehen am 01.08.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 01.08.2019)
Das erste Spin-Off des Fast & Furious-Franchises ist ein total abgedrehter und selbstbewusster Actionquatsch, der sich voll und ganz auf sein Duo Johnson und Statham sowie die toughe Darstellung von Vanessa Kirby verlassen kann, aber teils zu sprunghaft wirkt und klar etwas in seiner Tonalität schwankt.

Once Upon A Time in … Hollywood (9/10 Punkte) – gesehen am 14.08.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 15.08.2019)
Der 9. Film von Quentin Tarantino ist eine ausschweifende, melancholische Liebeserklärung an das Hollywood der 60er-Jahre und die Geschichte einer Männerfreundschaft, die sowohl mit Sharon Tate, als auch der Manson-Familie in Berührung kommen. Und dies ist bisweilen der lustigste aller Tarantino-Filme, auch wenn man sich teilweise schon die Frage stellen muss, ob man nicht damit ein wenig über die Stränge geschlagen ist, wenn man Dinge der Lächerlichkeit preisgibt.

Toy Story 4 (9/10 Punkte) – gesehen am 16.08.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 15.08.2019)
Der 4. Teil der beliebten Animationsfilmreihe ist ein sehr tolles spaßiges und kreatives Abenteuer geworden, bei dem natürlich die Entwicklung der Animationstechnik atemberaubend ist und für jeden etwas geboten wird.

Stuber – 5 Sterne Undercover (7/10 Punkte) – gesehen am 21.08.2019 (deutscher Filmstart: 22.08.2019)
Eine Buddy-Cop-Komödie mit einer unglaublich tollen Chemie zwischen Dave Batista und Kumail Nanjiani, der mit vielen witzigen Gags und einer interessanten Ausgangslage kommt, aber über weite Strecken relativ dem üblichen Schema folgt.

Crawl (8/10 Punkte) – gesehen am 23.08.2019 (deutscher Filmstart: 22.08.2019)
Sehr effektiver Survivalhorrorthriller indem es Kaya Scodelario und Barry Pepper als Tochter-Vatergespann während eines Hurrikans in Florida mit Alligatoren zu tun bekommen. Sehr kompakt und wesentlich hochwertiger als der etwas trashige Trailer vermuten lässt.

I Am Mother (9/10 Punkte) – gesehen am 25.08.2019 (deutscher Filmstart: 22.08.2019)
Der australische Sci-Fi-Independent-Film „I Am Mother“ entpuppt sich als hochspannendes Kammerspiel mit toller Optik und tollem Schauspiel von Clara Rugaard und Hilary Swank, der eine Spur zu lang ist und seine ethische Thematik nicht voll ausspielt.

Angel Has Fallen (6/10 Punkte) – gesehen am 29.08.2019 (deutscher Filmstart: 29.08.2019)
Dritter Film um Mike Banning, Sicherheitsmann des US-Präsidenten, der dieses Mal in einem soliden und sehr vorhersehbaren Actionfilm selbst zur Zielscheibe wird. Mit teils guten und teils weniger guten Actionsequenzen macht der Film genau da weiter wo es schon in „Olympus“ und „London“ aufgehört hat. Als absoluter Szenendieb entpuppt sich Nick Nolte.

Die Agentin (8/10 Punkte) – gesehen am 30.08.2019 (deutscher Filmstart: 29.08.2019)
Ein interessantes Spionagethrillerdrama, das ein wenig vage in seinem Plot und seiner Konklusion bleibt, aber mit richtig guten Darstellerleistungen von Diane Kruger und Martin Freeman glänzen kann. Dazu bietet er einen interessanten Einblick in die Arbeit des Mossad und wie die Arbeit als Agent charakterliche Spuren hinterlässt.

It Chapter 2 (8/10 Punkte) – gesehen am 06.09.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 06.09.2019)
Gelungene Fortsetzung des Horror-Erfolghits „It“ aus dem Jahre 2017. Beide Filme schaffen es wesentlich besser die gesamte Handlung durchzustruktieren als es die Version von 1990 gemacht hat. Dafür hat der Film aber auch eine stattliche Filmlaufzeit von über 160 Minuten, die man in diesem Zuge auch spürt. Auch das relativ komische Finale des zweiten Kapitels ist dann ein wenig zu viel des Guten.

Gut gegen Nordwind (9/10 Punkte) – gesehen am 12.09.2019 (deutscher Filmstart: 12.09.2019)
Sehr tolle und emotionale Romanverfilmung, der das Konzept von reinen E-Mails und den Austausch zwischen 2 Unbekannten zu einer bewegenden Liebesgeschichte mit interessantem narrativen Konzept entwickelt – aber hier und da einen Haken zu viel schlägt. Und ich darf hier nicht vergessen, wie gut mir die Chemie zwischen Nora Tschirner und Alexander Fehling gefallen hat.

Ad Astra – Zu den Sternen (10/10 Punkte) – gesehen am 19.09.2019 (deutscher Filmstart: 19.09.2019)
Faszinierendes Science-Fiction-Abenteuer, das eine schöne Mischung aus „Gravity“ ; „Interstellar“ und „Apocalypse Now“ bietet und mit wundervoller audiovisueller Gestaltung sowie tollem Schauspiel von Brad Pitt vollkommen unaufgeregt erzählt wird. Dazu bietet der Film tolle philosophische und melancholische Ansätze.

Midsommar (10/10 Punkte) – gesehen am 20.09.2019 (deutscher Filmstart: 26.09.2019)
„Hereditary“-Regisseur Ari Aster liefert mit seinem neuen Film den Horrorfilm des Jahres und für mich ein weiteres Meisterwerk. Er kombiniert eine Abhandlung über toxische Beziehungen und Trauerbewältigung mit schwedischem okkulten Wahnsinn, in dem vor allem Florence Pugh und die gesamte Inszenierung einfach perfekt sind.

Rambo: Last Blood (7/10 Punkte) – gesehen am 22.09.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 19.09.2019)
Der vermutlich letzte Teil der Filmreihe um einen der ikonischsten Filmhelden unserer Filmgeschichte, die trotz relativ stereotypisch und oberflächlich anmutender Story doch relativ erwachsen und vielschichtig sowie auch im letzten Drittel mit unfassbarer fast nihilistischer Gewalt daherkommt.

Ready Or Not (8/10 Punkte) – gesehen am 26.09.2019 (deutscher Filmstart: 26.09.2019)
Sehr witzige und unterhaltsame Survival-Horror-Thriller-Satire, die mit überraschenden Wendungen kommt, relativ kurzweilig und kompakt ist und die notwendige Portion Blut bietet.

Gemini Man (6/10 Punkte) – gesehen am 02.10.2019 in 3D Dolby Atmos HFR (deutscher Filmstart: 03.10.2019)
Will Smith im Doppelpack-Duell ist eine eher halbgare Sache gewesen, denn der Plot ist nicht wirklich der Rede wert, die Action zwar sehenswert aber auch nur halbwegs gut inszeniert. Und dazu die Frame-Rate von 60 FPS (weil man hierzulande keine 120 FPS im Kino darstellen kann), die eine interessante Seherfahrung bietet, aber dazu sehr befremdlich wirkt und man hier vor allem in der Tiefe und den Bewegungsabläufen jegliche Schwächen in den zum teil befremdlichen Spezialeffekten unmittelbar wahrnimmt – und der Film dann letztendlich teilweise als High-Tech-Trash wirkt.

Everest – Ein Yeti will Hoch hinaus (8/10 Punkte) – gesehen am 05.10.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 26.09.2019)
Wunderschönes Animationsabenteuer aus dem Hause Dreamworks Animations, das sich visuell nicht vor den anderen Animationsfilmen aus 2019 zu verstecken braucht. Das Animationsabenteuer ist darüber hinaus trotz natürlich vorhersehbarem Verlauf eines, das sich großartig mit Themen wie Trauer und Trauerbewältigung auseinandersetzt und emotional gut zwischen dramatisch herzlichen und auch witzigen Momenten ausbalanciert.

Joker (10/10 Punkte) – gesehen am 10.10.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 10.10.2019)
War der ikonische Joker bisher in Filmen nur eine wichtige Nebenrolle, bekommt er hier dieses Mal direkt die volle Aufmerksamkeit, was den Film extrem gut macht. Der Film ist eine unangenehme, verstörende, abstoßende aber auch faszinierende Erfahrung, weil wir in dieser Gesellschaftsstudie den Spiegel vorgehalten bekommen und unsere gesellschaftliche Empathie in Frage stellen müssen. Darüber hinaus liefert Joaquin Phoenix mit seiner Charakterstudie des extrem depressiv nihilistischen Arthur Fleck mit die beste Schauspielleistung 2019 ab. Unterstützt wird das ganze von einer tollen audiovisuellen Gestaltung über Musik, Kamera, Kostüme und Make-Up.

Parasite (10/10 Punkte) – gesehen am 17.10.2019 (deutscher Filmstart: 17.10.2019)
Der Gewinner der goldenen Palme in Cannes und vermutlich Topfavorit in der Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“ der nächsten Oscarverleihung entpuppt sich als eine extrem vielschichtige Gesellschaftsstudie, die auf unglaublich effektive und einfache Weise die Unterschiede zwischen Arm und Reich aufzeigt, mit starken Wendungen, einer tollen visuellen Gestaltung und einer ausgewogenen Balance zwischen Tragik, Komik und bissiger Satire daherkommt.

After The Wedding (7/10 Punkte) – gesehen am 21.10.2019 in Onyx LED (deutscher Filmstart: 17.10.2019)
Hollywood-Remake des dänischen Dramas von Susanne Bier und Anders Thomas Jensen, dass sich sehr eng an die Vorlage hält und mit Julianne Moore und Michelle Williams zwei tolle Schauspielerinnen in den Hauptrollen bietet. Der Ansatz, hier einen Geschlechtertausch vorzunehmen ist sehr interessant gewesen, wirkt aber an manchen Stellen etwas flach und die Umsetzung ist etwas holprig. Insgesamt entwickelt der Film auch nicht so einen emotionalen Sog wie das dänische Original.

Terminator: Dark Fate (8/10 Punkte) – gesehen am 24.10.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 24.10.2019)
Der 6. Teil im Filmuniversum des Terminators ist ein interessanter und geradliniger Ansatz, wie es nach den erstklassigen ersten beiden Filmen weitergehen könnte. Klar ist er dabei nicht ganz frei von Schwächen des modernen Blockbusterkinos, aber wesentlich fokussierter als es noch der erheblich überproduzierte und wirr konstruierte 5. Teil.

Das perfekte Geheimnis (6/10 Punkte) – gesehen am 31.10.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 31.10.2019)
Bora Dagtekins starbesetzte Tragikomödie entpuppt sich als unterhaltsam witziger, aber sehr flacher, oberflächlicher und voller Plattitüden strotzender Film, dessen kreative Eigenleistung kaum vorhanden ist, wenn man sich wie hier nahezu von einem italienischen Film hat inspirieren lassen, der mittlerweile mehr als 10 Nachahmer aus verschiedenen Ländern gefunden hat.

Midway (7/10 Punkte) – gesehen am 10.11.2019 (deutscher Filmstart: 07.11.2019)
Roland Emmerichs Verfilmung der Schlacht an den Midway-Inseln ist ein astreiner, spannender und kurzweiliger Kriegsactionfilm, der einiges an Pathos mitbringt. Zudem eignet sich aus Sympathiegründen und fragwürdiger Moral die Hauptfigur des Films nicht wirklich als Identifikationsfigur. Bei der Masse an Action und Charakteren kommt dann auch eine tiefere, ausufernde Betrachtungsweise zu kurz.

Le Mans 66 – Gegen Jede Chance (10/10 Punkte) – gesehen am 13.11.2019 in Onyx LED (deutscher Filmstart: 14.11.2019)
Großartiger Film über den Kampf von Ford bei seinem Einstieg in den Rennsport gegen den italienischen Autobauer Ferrari. Darüber hinaus bietet der Film mit seinen beiden Hauptdarstellern Christian Bale und Matt Damon und deren Rollen Carroll Shelby und Ken Miles zwei absolut tolle Leistungen, die eine tolle Chemie und Freundschaft verbindet. Der Film ist witzig, unterhaltsam und bietet unglaublich gut gefilmte und dargestellte Rennsequenzen – nicht zu vergessen die allgemein sehr tollen Kameraarbeit.

Zombieland 2 – Doppelt Hält Besser (7/10 Punkte) – gesehen am 14.11.2019 (deutscher Filmstart: 07.11.2019)
Unterhaltsame, kurzweilige Fortsetzung des Zombie-Comedy-Hits aus dem Jahre 2009. Sehr selbstkritisch, sehr selbstreferenziell und etwas harmlos kommt der Film daher, bietet aber mit Zoey Deutch einen so unfassbar witzigen Szenendieb, dass der Film einen Mordsspaß macht.

Booksmart (9/10 Punkte) – gesehen am 15.11.2019 (deutscher Filmstart: 14.11.2019)
Olivia Wildes Regiedebüt entpuppt sich als moderne, erfrischende, ambivalente und sehr intelligente Coming-Of-Age-Geschichte im Gewand einer Highschool-Party-Road-Trip-Komödie über die Freundschaft von 2 Streberinnen einer High-School, die am Tag vor der Abschlussfeier den ganzen Spaß nachholen möchten, den sie sich alle die Jahre verwehrt haben.

Black and Blue (7/10 Punkte) – gesehen am 18.11.2019 (deutscher Filmstart: 14.11.2019)
Unterhaltsamer, kurzweiliger und geradliniger Cop-Thriller mit einer engagierten Naomie Harris und einem ehrenhaften Anliegen, der dann doch das ein oder anderen Klischee nicht vermeiden kann.

Official Secrets (8/10 Punkte) – gesehen am 21.11.2019 (deutscher Filmstart: 21.11.2019)
Toll gespielter, engagiert und nüchtern erzählter Polit- und Spionagethriller über eine wahre Begebenheit der Whistleblowerin Katherine Gun, die einen großen politischen Skandal Großbritanniens und der Rolle im Irakkrieg aufgedeckt hat.

Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen (8/10 Punkte) – gesehen am 23.11.2019 in Dolby Atmos (deutscher Filmstart: 21.11.2019)
Fortsetzung zu Stanley Kubricks Verfilmung von Stephen Kings „Shining“, dass trotz guten Referenzen an den Vorgänger es schafft eine tolle Geschichte zu erzählen, bei dem zwar nicht alle Handlungsstränge immer plausibel und ausgewogen ineinandergreifen, wir aber von Ewan McGregor und Rebecca Ferguson großartiges Schauspiel und auch eine tolle Inszenierung geboten bekommen.

Die Eiskönigin 2 (8/10 Punkte) – gesehen am 26.11.2019 in Dolby Atmos und 3D (deutscher Filmstart: 20.11.2019)
Interessante und Fortsetzung der Disney-Version von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“, dass durch seine durchaus komplexere Handlung etwas überladen und überambitioniert sein könnte, aber in seinem Kern auch eine geopolitisch interessante Botschaft liefert. Und der ganz große Ohrwurm a la „Let It Go“ aus dem ersten Teil bleibt hier leider aus.

Hustlers (8/10 Punkte) – gesehen am 28.11.2019 (deutscher Filmstart: 28.11.2019)
Interessantes biografisches Drama über die Freundschaft von 2 Stripperinnen in den schweren Zeiten nach der Finanzkrise 2008, das mehr „The Big Short“ und „Mollys Game“ als „Magic Mike“ ist und eine Karrierebestleistung von Jennifer Lopez bietet. Leider ist der Film durchaus moralisch fragwürdig und so manches Overacting grenzt schon an unfreiwillige Komik.

Der Leuchtturm (10/10 Punkte) – gesehen am 30.11.2019 (deutscher Filmstart: 28.11.2019)
„The Witch“-Regisseur Robert Eggers führt uns in seinem neuen Slowburner ganz tief in den Wahnsinn und den Abgrund von 2 Leuchtturmwärtern und deren Kampf gegen die Einsamkeit und das Überleben. Furios spielen sich hier Willem Dafoe und Robert Pattinson um den Verstand und uns wird ein Filmerlebnis geboten, dass uns in eine ganz frühe Zeit des Kinos zurückversetzt.

Mia und der weiße Löwe (7/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf DVD am 01.12.2019 (deutscher Filmstart: 31.01.2019)
Schöner und engagierter Abenteuerfilm mit dem Herz am rechten Fleck und einer schönen und wichtigen Botschaft, mit tollen Aufnahmen von Afrika, der stellenweise jedoch etwas holprig und sprunghaft ist.

Escape Room (7/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf Blu-Ray am 08.12.2019 (deutscher Filmstart: 28.02.2019)
Durchaus spannender Thriller in der Tradition von „Saw“ und „Cube“, der den Hype um die Escape Rooms aufgreift und daraus ein kreatives und vielseitiges Erlebnis schafft, der bereits im nächsten Jahr eine Fortsetzung bekommt. Leider sind nur sehr wenige Sympathieträger unter den Charakteren und auch manche Idee ist nicht ganz konsequent zu Ende gedacht.

Jumanji 2 – The Next Level (8/10 Punkte) – gesehen am 11.12.2019 in Dolby Atmos und 3D (deutscher Filmstart: 12.12.2019)
Konsequente und unterhaltsame Fortsetzung des Überraschungshits aus dem Jahre 2017 mit einer interessanten Story, mehr Tiefe und ganz interessanten Neuerungen und Charakteren, die das ganze Konzept bereichern. Leider blieb der Gegenspieler hier auch ähnlich blass wie bereits im Vorgänger.

Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers (9/10 Punkte) – gesehen am 18.12.2019 in Dolby Atmos und 3D (deutscher Filmstart: 18.12.2019)
Würdiger und interessanter Abschluss der neusten Star-Wars-Trilogie, der nach einem etwas holprigen Start sehr gut in Fahrt kommt und viel Action, Twists, Spannung und Emotionen zu bieten hat. Darüber hinaus baut er sehr gut auf seinen beiden Vorgängern auf, ohne vor allem den mit den Erwartungen etwas brechenden „Die Letzten Jedi“ vollkommen rückabzuwickeln oder dessen Ideen komplett zu ignorieren, was mir relativ gut gefallen hat.

Einsam Zweisam (9/10 Punkte) – gesehen am 22.12.2019 (deutscher Filmstart: 19.12.2019)
Charmanter, unterhaltsamer und toll gespielter französischer Film, der uns am Leben von 2 Menschen teilnehmen lässt, die in der modernen Zeit zu viel mit sich selbst und ihren Problemen beschäftigt sind und trotz all der Suche nach Liebe diese in weiter Ferne liegt, selbst wenn man sich nur wenige Meter voneinander befindet.

Im Netz der Versuchung (6/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf DVD am 23.12.2019 (Deutscher Filmstart: 02.05.2019)
Gut besetzter und interessanter Thriller mit einer sehr verrückt konstruierten zweiten Ebene, bei der nicht immer alles logisch zu sein scheint und auch trotz guter Besetzung diese größtenteils auf Sparflamme agiert.

Ralph Reichts 2: Chaos im Netz (9/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf Blu-Ray am 25.12.2019 (deutscher Filmstart: 24.01.2019)
Tolle Fortsetzung des Disney-Films „Ralph Reichts“, der den liebenswürdigen Hau-Drauf Ralph und seine Freundin Vanellope dieses Mal in die große Welt des Internets führt und ein tolles Abenteuer mit dem ein oder anderen Meta-Kom.entar bietet.

Burning (8/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf Blu-Ray am 25.12.2019 (deutscher Filmstart: 06.06.2019)
Interessanter Mysterthriller aus Südkorea, der mich jedoch nicht ganz in den Bann gezogen hat, weil die zugrunde liegende sehr interessante Symbolik und das tolle Trio aus Yoo Ah-In, Jeon Jong-Seo und Steven Yeun über die Filmdauer von knapp 2,5 Stunden die ein oder andere Länge nicht vermeiden konnte.

7500 (8/10 Punkte) – gesehen am 26.12.2019 (deutscher Filmstart: 26.12.2019)
Spannender Flugzeugentführungsthriller, der sein Kammerspiel vollkommen in das Cockpit eines Airbus A319 verlegt und schauspielerisch das Feld quasi komplett auf Joseph Gordon-Levitts Schultern verlagert. Leider leidet der Film durchaus an den ausgetretenen Pfaden des Genres und kann einige Klischees nicht umschiffen.

Happy Deathday 2U (7/10 Punkte) – gesehen und nachgeholt im Heimkino auf Blu-Ray am 29.12.2019 (deutscher Filmstart: 14.02.2019)
Unterhaltsame und witzige Fortsetzung von „Happy Deathday“, die das Konzept eines Slashers mit Zeitschleifen noch um Zeitreisen und Multiversen ergänzt und somit komplett durchdreht. Natürlich bleibt der Film dabei trotz allem sehr harmlos und auch die Sympathieprobleme gegenüber den Protagonisten aus dem ersten Teil bleiben erhalten.

Spione Undercover (8/10 Punkte) – gesehen am 29.12.2019 in 3D (deutscher Filmstart: 25.12.2019)
Sehr unterhaltsames und buntes Spionageabenteuer, in dem sich ein ungleiches Duo zusammentun muss, um eine große Bedrohung zu bekämpfen und eine Verschwörung aufzudecken und dabei hat der hoch arrogante Agent Lance Sterling (im Original Will Smith, in der deutschen Fassung Steven Gätjen) mit dem Umstand zu kämpfen, in eine Taube verwandelt worden zu sein.

Sondervorstellungen im Jahr 2019

Highlander Endgame – gesehen am 27.07.2019 in Ahrensburg
Sondervorstellung des Films im Rahmen der Adrian Paul Sword Experience beim Event Sword Experience Retreat in Ahrensburg, Deutschland im Kulturzentrum Marstall, da die Choreographie zwischen Adrian Paul und Christopher Lambert Teil der Sword Experience war und die Vorstellung des Films zum allgemeinen Rahmenprogramm des Wochenendes gepasst hat.

Spoil Doch! - gesehen am 05.09.2019 im Cinestar Metropolis, Frankfurt.
Dominik Porschen, seines Zeichens Betreiber des Youtube-Kanals „Filmlounge“ und ehemaliger Betreiber des Kanals „Filmfabrik“ ist mit seinem Programm „Spoil Doch!“ auf Tour gegangen und hat auch in Frankfurt Halt gemacht. Ein sehr rundes und vielseitiges Programm hat er hier geboten, das sehr viel Liebe zum Film und Kino im Allgemeinen zeigt. Stand-Up-Comedy, Gesang, Interviews, Vorträge und Anekdoten. Ein toller Abend für jeden Filmfan.

Triple-Feature Marathon Rambo 1 bis 3 – gesehen am 13.09.2019 in 4K Onyx LED
Kurz vor dem aktuellsten Rambo-Teil „Rambo: Last Blood“ gab es eine Sondervorstellung mit den ersten 3 Filmen als Marathon, der wohl eher wegen ein paar Spackos im Kino für mich in Erinnerung bleiben wird. Sowohl der Duft von Bier, Zigaretten und Thunfisch-Sandwiches lag am Ende in der Luft.

Metallica: S & M 2 – gesehen am 09.10.2019
Ganze 20 Jahre nach dem ersten „Symphony and Metallica“-Konzert gab es eine Neuauflage mit neuen Arrangements und eine neue Setlist auch mit Songs aus den letzten 3 Alben.

MetOpera im Kino: Giacomo Puccini – Turandot – gesehen am 12.10.2019
Natürlich durfte auch ein Opernbesuch im Kino dieses Jahr nicht fehlen. Also habe ich mich aus eigenem Interesse in „Turandot“ begeben und wieder einmal einen schönen Abend genossen.

James Bond 007 – Lizenz zum Töten – gesehen am 03.11.2019 im Filmmuseum Frankfurt in der 35mm OV
Sondervorstellung im Rahmen des Events „30 Jahre Lizenz zum Töten“ in Anwesenheit des Regisseurs John Glen veranstaltet vom James Bond Club Deutschland.

4 Blocks Staffel 3 – Folge 1 und 2 – gesehen am 07.11.2019
Zum Start der letzten Staffel 4 Blocks gab es natürlich in meinem Kino des Vertrauens wieder eine Sondervorstellung in der die ersten beiden Folgen gezeigt worden sind.

Tops und Flops des Jahres 2019

Flop5


5. Yesterday (6/10 Punkte)

4. Men in Black: International (6/10 Punkte)

3. Gemini Man (6/10 Punkte)

2. Das perfekte Geheimnis (6/10 Punkte)

1. Robin Hood (6/10 Punkte)

Top10

Eine Erwähnung wert, aber kein Teil meiner Top10
Avengers: Endgame
John Wick Kapitel 3 Parabellum
Nur eine Frau
Fighting With My Family
Once Upon A Time in Hollywood
Green Book
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt
Booksmart
Gut gegen Nordwind
I Am Mother

10. Ad Astra – Zu den Sternen (10/10 Punkte)

9. The Favourite – Intrigen und Irrsinn (10/10 Punkte)

8. Joker (10/10 Punkte)

7. Der Leuchtturm (10/10 Punkte)

6. Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich (10/10 Punkte)

5. Vice – Der zweite Mann (10/10 Punkte)

4. Le Mans 66 – Gegen Jede Chance (10/10 Punkte)

3. Free Solo (10/10 Punkte)

2. Midsommar (10/10 Punkte)

1. Parasite (10/10 Punkte)

Somit schlechtester Film des Jahres 2019 für mich: „Robin Hood“

Und bester Film des Jahres 2019 ist „Parasite“


Meine Tradition, einen Avatar entsprechend meinem Film des Jahres auszuwählen, wird dieses Jahr erweitert, da „Parasite“ weniger avatarfreundlich ist und ich dementsprechend eine andere Lösung habe mit einer Auswahl aus den Top10.

Den Ausblick für 2020 habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt, nur kann 2020 wohl für mich aus meiner Sicht sehr subjektiv werden, da viele heiß erwartete Filme starten – von Bond über Tom Cruise bis hin zu Christopher Nolan, Denis Villeneuve, Sam Mendes, dann noch Wonder Woman 1984, A Quiet Place 2 …. - Da wird es am Ende bei der Top10 schwer, objektiv zu bleiben.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Jahresrückblick 2019

3
HCN007 hat geschrieben: 1. Januar 2020 15:03 Noch kein Thread hier ? Egal, dann mache ich mal den Anfang !
2019 hab ich meine Filmdokumentation etwas schleifen lassen, daher hab ich dir mal das Feld überlassen. Wusste ja, dass man sich hier auf dich verlassen kann. :D

Hier mein Jahresrückblick:

Bester Trailer für einen Film aus 2019
Vice – Der zweite Mann

Bester Dokumentarfilm
Winnetka Story: The History of Winnetka and the North Shore

Beste Kostüme
Once Upon a Time in Hollywood

Bestes Set-/Produktionsdesign
Once Upon a Time in Hollywood

Bestes Make-Up / Hairdesign
Once Upon a Time in Hollywood

Beste Filmmusik
Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers

Bestes Drehbuch
Green Book: Eine besondere Freundschaft

Beste Regie
Peter Farrelly (Green Book: Eine besondere Freundschaft)

Bestes Ensemble
Vice – Der zweite Mann

Beste Schauspielerin
Judi Dench (All Is True)

Bester Schauspieler
Mahershala Ali (Green Book: Eine besondere Freundschaft)

Beste Synchronsprecherin:
Giuliana Jakobeit

Bester Synchronsprecher:
Hans Bayer

Top 5:

Green Book: Eine besondere Freundschaft
Für mich der beste Film des Jahres. Schön vor allem auch, weil ich bereits die Schauplätze in New Orleans besichtigen konnte.

Vice – Der zweite Mann
Für mich als jemand, der sich sehr für amerikanische Politik interessiert, war dieser Film natürlich ein Muss. Leider ist der Film nicht ganz so gut wie der Trailer.

Rocketman
Sehr gelungener Film über das Leben und die Musik von Elton John.

All Is True
Als Shakespeare-Fan war dieser Film für mich einfach Pflicht. Prädikat: Besonders wertvoll! :D

Joker
Definitiv einer der besten Filme des Jahres. Tolle Schauspieler, tolle Bilder, tolle Musik!

Flop 5:

Robin Hood
Für mich die größte Enttäuschung 2019. Robin Hood ist generell einer meiner Lieblingsstoffe. Umso trauriger, dass man das alles hier komplett in den Sand gesetzt hat. Und das trotz der an sich guten Besetzung.

Midsommar
Für mich der schlechteste Film des Jahres. Da fragt man sich echt, was die Macher dieses Machwerks so geraucht haben.

Holmes & Watson
Wieder so ein dümmlich dämlicher Film mit Will Ferrell. Ein echter Garant für Flops. :lol:

Im Netz der Versuchung
Beach Bum
Es war wirklich kein gutes Filmjahr für Matthew McConaughey. Zwei solche Gurken für einen solch guten Schauspieler. Einfach nur traurig.

Weitere Sichtungen:

Maria Stuart, Königin von Schottland

Der König der Löwen

Ready Or Not

The Informer

Ein letzter Job

Catch Me!

Captain Marvel

Official Secrets

Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers

Stan & Ollie

Jonathan

Once Upon a Time in Hollywood

2020 werd ich meine Filmsichtungen wieder etwas besser dokumentieren, damit mein cineastischer Jahresrückblick wieder etwas ausführlicher ausfallen kann. 2019 musste ein Gedächtnisprotokoll herhalten.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Jahresrückblick 2019

4
An dieser Stelle auch von meiner Seite ein frohes neues Jahr 2020 an alle Mitforisten! Hier nun mein Leistungsnachweis für das Kalenderjahr 2019. Das Jahr fing sehr zäh und durchwachsen an, steigerte sich erfreulicherweise im zweiten Halbjahr dann aber doch noch mal etwas. Bei 47 Filmen ergibt sich dank einiger richtig starker Filme so dann immerhin noch ein Durchschnitt von 6,46.


Operation Red Sea (Dante Lam)
China-Böller der extra krawalligen Sorte irgendwo zwischen Black Hawk Down und Delta Force. Dramaturgie und Figuren sind dabei aufs Äusserste reduziert und machen so reichlich Platz für einen wahrhaftigen Actionoverkill in geradezu abwerwitzig-lachhaftem Tempo. Merkwürdigerweise entwickelt der Film dennoch zwischen gleichermaßen grauenvoll-schlechten Darstellerleistungen und CGI-Effekten einen ganz eigenen Charme und zieht sein Ding aus pathosgetränktem Armeewerbefilmchen mit Brachialaction im Dauerfeuermodus konsequent bis zum Ende durch. Als ultra-launiger Actionspektakel-Trash daher gar nicht mal so dumm.
7 / 10


Wings of Freedom (Stephen Shin/Michael Parker)
Das Zweiter-Weltrkriegsdrama erzählt die Lebensgeschichte des „fliegenden Schotten“ Eric Liddell weiter, bestens bekannt als Hauptfigur aus Hugh Hudsons legendärem Chariots of Fire, und konzentriert sich dabei auf dessen letzte Monate in einem japanischen Internierungslager. Leider sind Inszenierung und Dramaturgie dabei allzu bieder ausgefallen und können den darstellerisch soliden Film nur in seltensten Fällen über das Mittelmaß heben.
5,5 / 10


Skyscraper (Rawson Marshall Thurber)
Unorigineller Neuaufguss des Katastrophenfilm-Genres irgendwo in der Schnittmenge zwischen Die Hard und Towering Inferno, das sich weitgehend mit reiner Schauwert-Zurschaustellung begnügt. Letztere sind dann zugegebenermaßen anfänglich auch recht eindrucksvoll, leider setzt auch hier mit zunehmender Dauer die typische CGI-Ermüdung ein. Die Action ist nach einem Hoffnung machenden anfänglichen Aufgalopp auch nur mäßig in Szene gesetzt, die allzu aufdringliche Anbiederung an den chinesischen Markt mit inhaltlich obsoleten Figuren macht es auch nicht besser.
5 / 10


Mandy (Panos Cosmatos)
Nic Cage im Blutrausch gegen Jesus-Freaks und Zombie-Biker. Panos Cosmatos legt seinen sehr eigenwilligen Film visuell im Stile eines Drogentrips an und fährt dabei optisch äusserst einfallsreiche Geschütze auf. Das in Kombination mit der daraus entstehenden bizarren Stimmung ist dann auch das ganz große Gewicht, mit dem die Mischung aus Arthaus und Splatter zu wuchern weiss. Leider erweist sich Mandy inhaltlich als kaum ausgereifter als das übliche Nic Cage-Revengeflick und lahmt auch aufgrund einiger inszenatorischer Entscheidungen (gefühlt ein Viertel des Films läuft in stilisierter Zeitlupe) dann desöfteren gewaltig.
5,5 / 10


Molly’s Game (Aaron Sorkin)
Über 2/3 seiner Laufzeit macht Molly’s Game sehr viel richtig und unterhält sein Publikum mit einer oftmals rasant erzählten Rise&Fall-Geschichte im Zockermileu. Die Chastain erweist sich dabei einmal mehr als Paradebesetzung für charakterlich schwierige Figuren und spielt ihre Rolle mit viel Gespür zwischen Mega-Zicke und verletzlichem Wesen. Angesichts dieser hohen Qualität ist es um so enttäuschender, dass der Film im Schluss-Akt förmlich auseinanderfällt und sich in ein dröges Abfeiern von moralischer Integrität (zumindest wie sie sich das US-amerikanische Klein-Fritzchen vorstellt) transformiert, was in seiner naiven Seichtheit und überlangen Lahmheit kaum zu ertragen ist und den zuvor so gelungenen Film weitgehend kaputt macht.
6 / 10


Der Hauptmann (Robert Schwentke)
Schwentkes Weltkriegs-Köpenickiade gibt sich betont allegorisch und mahnt mit durchgängig erhobenem Zeigefinger gegen Machtkorruption und blinde Obrigkeitshörigkeit, wie sich die auf wahren Ereignissen kurz vor Kriegsende beruhende Geschichte auch als Parabel auf das Verhalten der Deutschen während des 3. Reichs verstehen lassen kann. Alles gut (gemeint) und schön, aber leider geriet Schwentkes Film ultrasperrig, dramaturgisch vorhersehbar, im filmischen Fluss schwer lahmend und ohne echten Unterhaltungswert. Entsprechend weh tut der Film dem Zuschauer dann auch – womit er zwar seinen Inhalt ultimativ vermittelt, aber leider auch mit der Konsequenz, dass sich der Rezensent beinahe zu Tode gelangweilt hat.
3 / 10


Unlocked (Michael Apted)
Apteds Agententhriller ist handwerklich solide und ohne größere negative Aspekte, allerdings auch äusserst gewöhnlich und beschränkt sich inhaltlich weitgehend darauf die genretypischen Klischees wiederzukäuen. Daher unterm Strich leider kaum mehr als solide Einmalkost, trotz einer wieder mal überzeugenden Noomi Rapace.
6,5 / 10


Bohemian Rhapsody (Bryan Singer)
Durchgängig unterhaltsames Biopic um Queens charismatischen Frontmann Freddie Mercury, welcher von Rami Malek glaubwürdig zum filmischen Leben erweckt wird. Leider in Summe etwas episodenhaft geraten und mehr ein Abarbeiten von (dramatisierten) Eckpunkten als sich zusammenhängend entwickelnde Dramaturgie. Dafür entschädigt der finale Live Aid-Auftritt mit einem emotionalen Feuerwerk.
7,5 / 10


Nach einer wahren Geschichte (Roman Polanski)
Der Psychothriller von Regie-Legende Roman Polanski kann leider trotz interessanter Ausgangsidee nie auch nur annähernd an dessen frühere Genrebeiträge heranreichen. Zwar kompetent und gewohnt stilvoll in Szene gesetzt, aber leider erweist sich die Geschichte um eine Autorin am Rande des Nervenzusammenbruchs als nur wenig ergiebig, wodurch sich der Film bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit im Kreis dreht und sich als recht müde Szenenabfolge seinem bereits frühzeitig absehbaren abschliessenden Twist entgegenschleppt, ohne den Zuschauer jemals wirklich fesseln zu können.
5,5 / 10


The Bouncer (Julien Leclercq)
Van Damme endlich mal wieder in einem dramatisch-orientierteren Film, eine überzeugende Milieu-Schilderung der belgischen Halbwelt, gut besetzte und aufspielende Darsteller, eine stilvolle und einfallsreiche Inszenierung: eigentlich macht The Bouncer sehr viel richtig, kann in Gänze aber dennoch das Mittelmaß nicht so wirklich durchbrechen aufgrund der leider deutlich zu dünn ausgefallenen Figurenzeichnung und der mageren wie weitgehend vorhersehbaren Handlung.
5,5 / 10


The Dirt (Jeff Tremaine)
Rock’n’Roll-Biopic wie es sein sollte: laut, ordinär und exzessiv. So erreicht The Dirt vor allem in den ersten zwei Dritteln, in welchem in locker-launigem Tonfall und filmisch recht unkoventionell die unzähligen Eskapaden der Crüe ausführlichst geschildert werden, ein außerordentlich hohes Niveau. Auch wenn die Auflösung etwas zu meldodramatisch ausfällt und der Film sich hier in einem deutlich gewöhnlicheren Fahrwasser bewegt bleibt The Dirt doch durchgängig eine sehr unterhaltsame Rundreise durch zwei Jahrzehnte Mötley Crüe-Bandgeschichte.
8 / 10


Mile 22 (Peter Berg)
Kaum zu glauben, welch enttäuschendes Ausmaß die vierte Kollaboration von Berg und Wahlberg nach den zuvor so überzeugenden Werken erreicht. Mile 22 versagt wirklich auf jedem Gebiet und hat am Ende nur eine „redeeming quality“, nämlich dass die erlösenden Abspanntitel bereits nach nicht mal anderthalb Stunden einsetzen. Davor quält sich der Film durch eine minimalistisch-verkopfte Big Brother-meets-Cyperterrorismus-Klischeeparade ohne auch nur eine interessante Figur. Den Vogel schiesst aber Bergs hibbelig-augekratzte Inszenierung ab, die mit sagenhafter Rhythmuslosigkeit den Film unrund durch die Gegend holpern lässt. Dazwischen hängen zahllose Actionszenen, welche zwar mit großem Aufwand daherkommen, aber auch aufgrund ihrer inhaltlichen und figürlichen Teilnahmslosigkeit am Gesamtgeschehen mit geradezu bleierner Schwere aufzuwarten wissen.
2 / 10


Ballon (Michael Bully Herbig)
Handwerklich wie eigentlich jeder Bully-Film wieder sehr kompetent und überzeugend. Leider bekommt der Film aber über die gesamte Dauer keinen richtigen Zugriff auf Geschichte und Figuren, alles bleibt merkwürdig distanziert und nüchtern. Es gibt zwar keine echten Längern oder Hänger, dafür entbehrt der Film aber auch weitgehend jeder Dynamik - er bewegt sich gleichmäßig ins Ziel, was gerade der finalen Zuspitzung (Stasi-Ermittlung vs Flucht unter Zeitdruck) einiges an Kraft nimmt. Das ist Schade, denn die Story ist grossartig und hätte eine inspiriertere Umsetzung verdient.
7 / 10


First Man – Aufbruch zum Mond (Damien Chazelle)
Schwerfällige Mixtur aus Drama und Mondfahrt-Rekonstruktion, bei welcher Chazelle das Kunststück gelingt einen welthistorischen Meilenstein weitgehend zu trivialisieren. Denn weder weiss er der Armstrong-Figur wirklich relevantes zu entlocken, noch schafft er es dem ersten Mondflug die filmische Bedeutung zuzugestehen, die dieser verdient gehabt hätte (der Einsatz der IMAX-Technologie inkl. Formatwechsel für die recht belanglose Weltraumfotografie ist geradezu ein Witz). So plätschert der Film ziemlich inhalts- und ideenlos über seine Laufzeit.
5 / 10


Sauerkrautkoma (Ed Herzog)
Auch Teil 5 der Eberhofer-Saga ist die gewohnt launig-amüsante Gaudi und bietet kurzweilige Unterhaltung über die gesamte Laufzeit. Zwar machen sich mittlerweile leichte Abnutzungserscheinungen bemerkbar, vor allem beim dieses Mal doch sehr belanglosen Krimiplot, dafür entschädigen die liebgewonnenen skurrilen Figuren mit vielen amüsanten Momenten.
7 / 10


A Star is born (Bradley Cooper)
Coopers Regiedebut kann sich vor allem auf formidable Darstellerleistungen verlassen, allen voran seine eigene und die von Fräulein Gaga, welche zusammen eine ganz außergewöhnliche Chemie entwickeln. Entsprechend profitiert A Star is born vor allem in der ersten Hälfte davon mit einer ganzen Reihe an magischen Momenten zwischen den beiden Stars während der langsamen menschlichen und musikalischen Annäherung ihrer beiden Charaktere. Leider kann der Film dieses hohe Niveau in der zweiten, deutlich konventionelleren und vorhersehbareren Hälfte nicht mehr halten, bleibt aber dennoch durchgängig auf ordentlichem Niveau.
7,5 / 10


Halloween (David Gordon Green)
Hier ist Nomen tatsächlich Omen, denn obwohl nominell eine Fortführung von Carpenters 40 Jahre altem Original entpuppt sich der schlicht Halloween betitelte Neuling über weite Strecken als Quasi-Remake. Viele Elemente und Szenen der Urversion werden ziemlich genau nachstellt, wodurch sich kaum Spannung oder gar Überraschung entwickeln kann. Erst im letzten Drittel genehmigt sich Halloween ein paar eigene Ideen, ohne jedoch dem Genre neue Impulse verleihen zu können. So bleibt der erneute Neuaufguss biederer Durchschnitt und letztlich kaum bis gar nicht besser als die diversen vorangegangenen Sequels.
5,5 / 10


Creed II (Steven Caple Jr.)
Stallone in seiner Paraderolle zum Ersten: Durchgängig unterhaltsames und kurzweiliges Sequel ohne echte Längen mit sehr angenehmem Fluss. Die alten Kempen Stallone und Lundgren sind die darstellerischen Fixpunkte, welche den Film Kraft ihres Charismas quasi im Alleingang tragen. Das müssen sie aber auch, da die junge Garde leider recht eindruckslos agiert und genau wie auch ihre eher belanglosen dramaturgischen Dilemmata dazu beitragen, dass dem Film ein echter emotionaler Impact abgeht. In Summe dennoch aufgrund des hohen Unterhaltungswertes und ordentlich Nostalgiefaktor eine vergnügliche Fortführung der Rocky-Saga.
7 / 10


Suspiria (Luca Guadagnino)
Suspiria 2018 stellt so ziemlich das Ideal eines Remakes dar, da es sich nicht lediglich um eine an zeitgenössische Sehgewohnheiten angepasste Neuverfilmung handelt, sondern stattdessen das Original gänzlich neu interpretiert. So dient Argentos Hexenklassiker am Ende nur lose als Handlungsgerüst, während ansonsten praktisch alles neu und eigenständig ist. Dabei balanciert der Film gekonnt zwischen den unterschiedlichsten Genres und behandelt sein fantastisches Thema mit erstaunlicher Bodenhaftung. Ebenso erstaunlich ist, dass es Guadagnino gelingt einen ganz ähnlichen Bildersturm wie seinerzeit Argento zu erzeugen, jedoch auch hier mit gänzlich anderen, eigenständigen Mitteln. Trotz der enormen Laufzeit von zweieinhalb Stunden hält Suspiria sein Publium jederzeit in Atem und einzig das inhaltlich nicht gänzlich überzeugende Finale verhindert einen noch größeren Wurf.
8,5 / 10


Werk ohne Autor (Florian Henckel von Donnersmarck)
Donnersmarck stellt erneut sein enormes handwerkliches Können unter Beweis und vermengt Künstlerbiographie und deutsche Geschichte zu einem über dreistündigen, aber zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Länge zeigenden Epos. Neben dem durchdachten und ausgeklügelten Aufbau zeigt sich Werk ohne Autor auch inhaltlich äusserst vielschichtig und trumpft mit grossartigen Darstellerleistungen auf, von denen die von Sebastian Koch geradezu ehrfuchtgebietend ausfällt.
8 / 10


Die Frau des Nobelpreisträgers (Björn Runge)
Regisseur Runge gewährt dem Zuschauer einen tiefen Blick ins Innere einer jahrzehntelang scheinbar perfekt funktionierenden Ehe. Interessant ist dabei, dass er sich nie wirklich festlegt, ob die in zwei Zeitebenen festgehaltene Beziehung nun mehr echte Liebe oder eher Zweckgemeinschaft ist und war - weil eben beides zutrifft. Getragen wird Die Frau des Nobelpreisträgers von den beiden groß aufspielenden Hauptdarstellern Glenn Close und Jonathan Pryce. Zum großen dramatischen Wurf reicht das aber dennoch nicht, da sich der Film dafür einfach zu bieder und vorhersehbar entwickelt.
6,5 / 10


Maria Stuart, Königin von Schottland (Josie Rourke)
Schottisch-englische Geschichte in der metoo-Variante: könnte man dem die altbekannte Geschichte um Maria Stuart und Elizabeth I. behandelnden Film seinen aufdringlichen feministischen Unterton noch verzeihen, so eweist sich die bräsig-dröge dahinschleichende Dramaturgie in Kombination mit einer einfalls- und höhepunktlos agierenden Inszenierung als allzu schwere Bürde. Immerhin sehr aufwändig und glaubhaft ausgestattet, aber ansonsten schleppen sich die zwei Stunden auf der Kriechspur dem kopflosen Ende entgegen.
4 / 10


LBJ (Rob Reiner)
Ordentliche Geschichtsstunde von Rob Reiner, welche vor allem von der herausragenden Darstellung Woody Harrelsons in der Titelrolle profitiert. Der Film arbeitet dabei die Persönlichkeit des 36. US-Präsidenten präzise heraus, vor allem in seiner nicht immer unkomplizierten Beziehung zu den Kennedy-Brüdern. Ein etwas arg konventioneller und schmalziger Schlussakt verhindert am Ende ein sogar noch besseres Resultat und sorgt mit dafür, dass der Film in einer merkwürdigen Schnittmenge aus Stones Nixon und Reiners eigener RomCom The American President agiert.
7 / 10


Tomb Raider (Roar Uthaug)
Nach schwungvollem Auftakt inklusive zweier schmissiger Actioneinlagen versumpft Tomb Raider elendlich im CGI-Morast. Foreground, Background, Figuren - (nahezu) alles stammt aus dem Rechner und raubt dem Film so jegliches Leben und Authentizität. In gewisser Weise mag dies für die Verfilmung eines Computerspiels Sinn ergeben, erwartet man hingegen einen halbwegs in der Realität verankerten Film, so ist dies der Todesstoss, zumal die Story reissbrettartig ist und die Inszenierung sich mit der uninspirierten Präsentation digitaler Schauwerte begnügt. Da kann auch die sympathische Alicia Vikander nicht mehr viel retten.
4 / 10


Harri Pinter, Drecksau (Andreas Schmied)
Mit ganz erstaunlichem Gespür sowohl für die leisen als auch die lauten Töne gelingt der österreichischen Sportler-Komödie rund um einen in der Zeit stehengebliebenen Ex-Eishockey-Crack und Vorzeige-Macho elegant der Spagat zwischen Launigkeit und Ernsthaftigkeit. Der Film punktet darüber hinaus mit einer starken Geschichte sowie dreidimensionalen Figuren aus Fleisch und Blut und wird vom grandiosen Hauptdarsteller Jürgen Maurer souverän getragen.
9 / 10


Bad Times at the El Royale (Drew Goddard)
Der unverkennbar in den Fußstapfen von Tarantino wandelnde Bad Times at the El Royale punktet in erster Linie mit seinem einmal mehr bärenstarken Hauptdarsteller Jeff Bridges und einigen wirklich gelungenen Einfällen. Es lässt sich aber auch nicht übersehen, dass der Film seinen großen stilistischen und formalen Aufwand nicht zuletzt auch deswegen betreibt, um seine inhaltlichen Defizite zu kaschieren. Diese sind leider in Kombination mit der mindestens 40 Minuten zu langen Laufzeit so gravierend, dass der Film in Summe nicht wirklich besser als Mittelmaß ist. Und ein außer Rand und Band vor sich hin chargierender Chris Hemsworth macht das Ganze auch nicht besser.
5,5 / 10


Kindeswohl (Richard Eyre)
Die Charakterstudie einer britischen Richterin weiß vor allem dank ihrer stark agierenden Hauptdarstellerin Emma Thompson zu überzeugen, welche ein vielschichtiges Portrait einer Frau herausarbeitet, deren berufliche Karriere und Privatleben sich gegenseitig stark beeinflussen. Am besten funktioniert der Film im Etablieren seiner zentralen Figuren sowie des figürlichen Dilemmas der Hauptfigur, während die zweite Hälfte leider das anfänglich recht hohe Niveau nicht mehr halten kann.
6,5 / 10


Hostiles – Feinde (Scott Cooper)
Erfreulich oldschooliger Indianer-Western irgendwo in der Schnittmenge von Gernonimo und Outlaw Josey Wales. Das wohldosierte Tempo gewährleistet genügend Zeit für den Aufbau von Atmosphäre und das Vertiefen der mehrdimensionalen Charaktere. Die Fotografie beweist ein formidables Auge für die grandiosen Panoramen des amerikanischen Westens, die durch die Bank stark agierenden Darsteller verleihen ihren Darstellern die notwendige Glaubwürdigkeit.
8 / 10


Die Sieger - Director's Cut (Dominik Graf)
Grafs Sieger-Nachklapp macht einen bereits perfekten Film sogar noch ein bisschen runder, da fast alle der neuen Sequenzen vor allem figürlich dem Film nochmals etwas mehr Tiefgang verleihen und einige Szenen der Kinofassung nun noch besser funktionieren. Einzig die technisch schlechte Qualität der neuen Szenen trüben diesen hochinteressanten Director`s Cut, können den immer noch perfekten Film aber nicht wirklich negativ beeinträchtigen.
10 / 10


Manaslu - Berg der Seelen (Gerald Salmina)
Der Film zeichnet eindrucksvoll die Eckpunkte im Leben der Bergsteiger-Ikone Hans Kammerlander nach in einer Mischung aus Spielszenen und Dokomentaraufnahmen. Herz und Seele des Films ist die durchgängige Narration von Kammerlander selbst aus dem Off (oder auch im Bild), welche dem Film zusammen mit den spektakulären Bergszenen ein hohes Maß an Authentizität gibt.
8 / 10


Vice (Adam McKay)
McKay spielt nach bewährtem The Big Short-Konzept manipulativ mit den Fakten und nimmt dabei praktischerweise in seiner "leicht-liberal angehauchten" Polit-Abrechnung dem Zuschauer auch gleich noch die Urteilsfindung mit ab. Darüber könnte der auch an Grau-Tönen interessierte Zuschauer sogar noch hinweg sehen (wenn auch sehr schwer), nicht aber darüber, dass dem Film nach seiner durchaus launig-vergnüglichen Exposition mehr und mehr die Puste aus geht und er seine Agenda in der zweiten Hälfte dröge runterrattert.
5 / 10


Der Spitzenkandidat - The Front Runner (Jason Reitman)
Die Rekonstruktion des politischen Niedergangs von Gary Hart ist Reitman dem Jüngeren erstaunlich differenziert gelungen und gerät erfreulicherweise nie wirklich in moralinsaure Untiefen. Jackman gibt den Spitzenpolitiker mit hemdsärmligem Charme, wirkt aber irgendwie immer ein bisschen zu agil für die Rolle. Dennoch unterhalten Geschichte und Film durchgängig, einzig ein wenig schwungvoller hätte das Ganze dann doch sein düfen.
7 / 10


Verschwörung - The Girl in the Spider's Web (Fede Alvarez)
Ordentliche, wenn auch recht konventionelle Fortführung der Salander-Saga - wobei Fortführung eigentlich nicht stimmt, denn der Film wirkt mit seinen dazuerfundenen Hintergründen (Salanders Schwester) und der behaupteten Vergangenheit der Hauptfiguren merkwürdig losgelöst von den vorangegangenen Filmen, egal ob Schweden- oder US-Variante. Dafür weiss der Film als Spionage-HiTech-Actionthriller zu unterhalten, was auch an der überzeugenden Foy als Salander liegt. Trotzdem: mehr als belanglose Einmalkost ist das Ganze nie, dafür ist die Geschichte zu konstruiert und sind die Figuren zu eindimensional.
6 / 10


Red Sparrow (Francis Lawrence)
Red Sparrow entpuppt sich unerwarteterweise als Spionagethriller der alten Schule und punktet vor allem im ersten Filmdrittel mit starker Figureneinführung und hoher atmosphärischer Dichte. Diese ganz hohe Qualität hält leider im Rest der Laufzeit nicht an, da die verschachtelte und gegen Ende hin auch überkonstruierte Spionagegeschichte wie auch die Figuren sich im Kern als zu leichtgewichtig entpuppen. Auch agiert der Film generell zu konventionell und bewegt sich zumeist auf von vielen Genrevorgängern zuvor bereits gnutzen Pfaden. Trotzdem ein durchgängig unterhaltsamer und ordentlicher Film.
7 / 10


Der Goldene Handschuh (Fatih Akin)
Selten konnte man auf der Leinwand solch ein runtergekommenes Milieu und so gesellschaftlich verwahrloste Typen bestaunen wie in Akins Drama-Horror-Mischung. Entsprechend glänzt der Film auch am meisten, wenn er einen schonungslos tiefen Blick auf den frauenmordenden Protagonist Fritz Honka und dessen (a)soziales Umfeld rund um die Spelunke Goldener Handschuh wirft. Das ist atmosphärisch überdicht und ein ausstattungstechnischer (Alp-)Traum. Leider weniger überzeugend erweist sich die Dramaturgie, wohl auch aufgrund des repitativen Charakters der Ereignisse, wodurch sich dauerhaft eine gewisse Zähigkeit einstellt und am Ende einen deutlich besseren Film verhindert.
6 / 10


Rambo – Last Blood (Adrian Grunberg)
Stallone in seiner Paraderolle zum Zweiten: Rambos fünfter Auftritt ist eine nonsensfreie Rachefantasie, welche dem Zuschauer mit äusserster Wucht und Brutalität aufs Auge gedrückt wird. Obwohl der Film einige Zeit dem seelischen Wohl und Wehe seines Protagonisten widmet so ist Last Blood doch in erster Linie ein schnörkelloses Actionbrett und weiss als solches auch zu überzeugen, da sowohl Hauptdarsteller Stallone als grimmiger Rachegott wie auch die effektive Inszenierung von Regisseur Grunberg ihre Sache sehr gut machen. Da kann man auch die eher einfallslosen inhaltlichen Doubletten zu diversen anderen Genrebeiträgen gut verschmerzen.
8 / 10


The Mule (Clint Eastwood)
Old Clint schickt sich selbst auf große Fahrt und zeigt dabei eindrucksvoll, dass er überhaupt nichts von seiner Leinwandpräsenz und seinem Charisma verloren hat. Dies kommt durch die oftmals sehr entspannte und relaxte Inszenierung umso besser zur Geltung und so ist The Mule in weiten Teilen ein erstaunlich launiges Schelmenstück, welches jedoch auch problemlos den dramatischen Schwenk im letzten Filmdrittel meistert. Die Story mag sich etwas vorhersehbar entwickeln, dies stellt aber nie wirklich ein Problem dar, auch weil der Film seine Geschichte schlüssig und rund zu Ende bringt.
8 / 10


The Irishman (Martin Scorsese)
Langweilig, geschwätzig, ziellos: The Irishman ist Scorseses mit Abstand schlechtester Film. Seine Überlängen-Filme hatten ja eigentlich durchgängig die Tendenz länger zu laufen, als ihnen gut tat. Aber beim Iren setzt er mit dem Verhältnis zwischen Laufzeit und figürlichem und inhaltlichem Gehalt einen ganz neuen Standard. Die Handlung rund um das Ende von Jimmy Hoffa ist dramaturgisch aufs äusserste reduziert und dient lediglich für eine lose Abfolge von sich inhaltlich wiederholenden Szenen. Die Hauptdarsteller sind ebenfalls eine einzige Enttäuschung und bieten lediglich die leider mittlerweile von Ihne gewohnte eigene Klischee-Vollbedienung.
3 / 10


Green Book (Peter Farrelly)
Regisseur Farrelly bleibt seiner Kernkompetenz treu und liefert einen beschwingt-humorvollen Film mit enorm hohem Unterhaltungswert ab. Green Book bietet sauber herausgearbeiteten Hauptfiguren, welche von den grandios auftrumpfenden Hauptdarstellern zum Leben erweckt werden. Da der Film sich durchgängig als Feel-Good-Movie treu bleibt nimmt man ihm auch die eine oder andere etwas dick aufgetragene Stelle nicht übel, denn Humor und Unterhaltungswert stehen jederzeit im Vordergrund, die eher einfach gehaltene Moral gibt's quasi als elegant dargereichten Bonus obendrein.
9 / 10


Der Junge muss an die frische Luft (Charlotte Link)
Gelungenes Biopic über die Jugend von Hape Kerkeling, welches immer dann richtig gut ist, wenn die diversen dramatischen Eckpunkte emotional ergreifend in Szene gesetzt werden. Hinzu kommen eine ganze Reihe an farbigen Figuren und eine beeindruckende filmische Wiederbelebung der frühen 70er Jahre inklusive schmissigem Schlager-Soundtrack. Dramaturgisch läuft das Ganze weitgehend vorhersehbar ab wie auch Links Regie außerhalb der erwähnten emotionalen Höhepunkte nur selten wirklich Akzente zu setzen weiß.
7 / 10


Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (David Yates)
Überflüssiger, weil schwer langweiliger Nachschlag aus dem Potter-Universum, dem es zu keiner Zeit gelingt den Zuschauer in seine vorgeblich magische Welt hineinzuziehen. Das schwerwiegendste der diversen Defizite des Films ist dabei seine stockende und inhaltsleere Dramaturgie, die von einem übermäßigen CGI-Einsatz notdürftig zusammengehalten wird (oder auch nicht).
3 / 10


Cold Pursuit a.k.a. Hard Powder (Hans Petter Moland)
Ein Schneepflug sieht rot. Ein mal wieder stinkwütender Liam Neeson macht auf seinem Rachefeldzug keine Gefangenen und der Zuschauer quittiert das blutige Treiben mehr als nur einmal mit einem zufriedenen Grinsen. Denn vor allem in der ersten Filmhälfte treibt die Regie den Actionreisser mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor und hohem Unterhaltungswert voran. Auch wenn der Film in Hälfte Zwei merklich nachlässt bleibt er dennoch bis zum Ende eine vergnügliche Veranstaltung.
7,5 / 10


The Sisters Brothers (Jacques Audiard)
Toller Retrowestern mit starker Figurenzeichnung und zwei grossartig auftrumpfenden Hauptdarstellern. Die wunderbare Landschaftsfotografie, die authentisch-dichte Atmosphäre sowie das verhaltene Tempo machen The Sisters Brothers zu einem im besten Sinne des Wortes aus der Zeit gefallenen Film.
8 / 10


Once Upon A Time...In Hollywood (Quentin Tarantino)
Tarantinos Hollywood-Märchen ist die ultimative Liebeserklärung an das Kino der späten 60er Jahre und überzeugt als solches mit federleichtem Fluß und maximalem Unterhaltungswert. Darüberhinaus überzeugt der Film aber auch mit einer durchdachten Dramaturgie, liebenswert-interessanten Hauptfiguren und dem Dream-Team Pitt/DiCaprio, bei welchem sich der erste als King of Cool und der zweite als schauspielerisches Schwergewicht profiliert.
9,5 / 10


The Man Who Killed Don Quixote (Terry Gilliam)
Terry Gilliams Herzensprojekt, an dem er über zwei Jahrzehnte gearbeitet und gegen alle Widerstände und Windmühlen angekämpft hat entpuppt sich als wirres und langweiliges Possenspiel. Was an guten Ideen vorhanden ist geht spätestens nach der durchaus gelungenen Exposition in überladenen, drögen und dramaturgisch nur notdürftig zusammenhängenden Fragmenten unter. Was bleibt ist ein müdes, bräsiges, überstilisiertes Etwas, dessen Aussage sich mir nicht wirklich offenbaren konnte. Schade um das beeindruckende Production Design und die oftmals fabelhafte Fotografie.
3 / 10


Dragged Across Concrete (S. Craig Zahler)
Epischer Crime-Thriller mit einem Mel Gibson in absoluter Höchstform. Der Film nutzt jede seiner 159 Minuten an Laufzeit, um seine Hauptfiguren mit viel Tiefgang zu erkunden. Und so ist Dragged Across Concrete trotz einiger sehr heftiger Gewalterruptionen im Kern dann auch eine lupenreine Charakterstudie, die aber zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Länge aufweist. Gibson überstrahlt dabei mit einer stoisch-müden Galadarstellung alles und jeden und liefert einen echten schauspielerischen Karriere-Meilenstein ab.
9 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Jahresrückblick 2019

7
Ich fand das Kinojahr 2019 nicht so berauschend, war aber verglichen mit 2018 und vor allem meinen Spinner-Jahren 2017 und 2016 wesentlich weniger im Kino. Selbst ursprünglich als Must-Sees angedachte Filme wurden immer wieder seelenruhig fallengelassen, geschweige denn der ganze kleinere Kram, in den ich in den letzten Jahren ohne zu zögern reingerannt wäre, da haben wir wirklich alles geschaut was Rang und Namen hatte. Folglich ist die Reichweite meiner Wertungen überschaubarer als andere Jahre, es gibt weniger schlechte Filme aber auch weniger Highlights. Aber der Reihe nach...


Captain Marvel (Ryan Fleck & Anna Boden)
Marvel die 286ste liefert nach zehn Jahren Dauerberieselung mit dem Superhelden-Material auch keine neuen Erkenntnisse mehr. In Erinnerung bleibt, dass die Dialoge dieses Mal auffallend schwach geschrieben waren und dass ein digital verjüngter Sam Jackson physisch auch nicht wirklich überzeugender agiert als De Niro im Iren. Was übrig bleibt ist ein leidlich mittelmässiger Blockbuster. Brie Larson kann mich doch auch auf schöne Art zum Weinen bringen, warum muss sie es auf diese Weise tun?
3,5 / 10


Die Lüge, die wir Zukunft nennen (Dominik Graf)
Stylish ambitioniertes, aber dramaturgisch und figürlich leider zunehmend schwächelndes Charakterdrama, das auf fatale Weise seine Charaktere und deren Erlebnisse und Emotionen im Stich lässt um sich auf dem abstrakten Bilderfluss auszuruhen. So kommt die Geschichte um eine zerstrittene Polizeitruppe vor lauter Regieeinfällen kaum zum Zuge. Die Sieger hat es besser gemacht, trotz Camcorder-Cut.
4 / 10


Boy Erased (Joel Edgerton)
Edgertons Regieversuch mit einem Drama über einen Teenager im erzkonservativen Pray-the-Gay-away-Camp ist ganz nett gelungen, er überzeugt aber doch mehr als Schauspieler, hier in der Rolle des widersprüchlichen und grausamen Konversionstherapeuten. Über den Kinobesuch hinaus bleibt wenig hängen, weder die zentrale "Moral" noch die filmische Umsetzung.
5 / 10


Dark Phoenix (Simon Kinberg)
Das zigte Widerkäuen der immergleichen X-Men-Geschichte ist ein ziemliches Trauerspiel angesichts der früheren Grosstaten aus der Reihe und der Tatsache, dass selbige nun im Mittelmass zu Ende geht. Gleichzeitig ist der Film aber mit einer stark gespielten Szene zwischen McAvoy und Hoult, einem erstaunlich soliden Zimmerle-Score und dem üblichen kurzweiligen Actionbombast auch nicht schlechter als der Grossteil der restlichen Superhelden-Sosse und kann für einen ganz netten Abend sorgen.
5,5 / 10


Star Wars. The Rise of Skywalker (J.J. Abrams)
J.J. will das Unmögliche schaffen und es denn toxischen Star-Wars-Megafans recht machen - und landet bemerkenswert zwischen den Stühlen mit einem sehr bemühten und irgendwie leblosen Finale Grande, das aber aus der Distanz betrachtet und mit der richtigen Stimmung trotzdem Spass machen kann, vor allem wenn McDiarmid ein geiferndes Schurkentheater abliefert, das einem sprachlos macht. Dieser Mann ist der Senat!
6 / 10


Colette (Wash Westmoreland)
Nettes Liebesdreieck im Paris der Weissnichtmehrwann-Jahre aus dessen kurzweiligem aber auch sehr unspektakulärem Gesamtbild vor allem Dominic Wests Auftritt als chauvinistischer Buchautor und Taugenichts herausragt. Solide Einwegware zur Eröffnung des Filmjahres, mehr aber dann auch nicht.
6 / 10


Avengers: Endgame (Anthony & Joe Russo)
Das gross aufgeblasene Marvel-(Zwischen?)Finale, das die grosse Saga einigermassen versöhnlich abzuschliessen weiss, aber zwischen gelungenen Szenen und Einfällen auch immer wieder von schwachen Momenten durchbrochen wird. Trotzdem ein angesichts seiner überbordenden Laufzeit weitgehend unterhaltsames Spektakel, auch für einen Zuschauer, der die komplett ausser Rand und Band geratene Superhelden-Schmiede längst von weit aussen betrachtet.
6 / 10


Vice (Adam McKay)
The Big Short 2 als Ausrede für Christian Bales Körperwahn: McKay, alias die Satiriker-Ausgabe von Ollie Stone, liefert eine Reihe kurzweiliger Regieeinfälle und Scherze auf Kosten der umstrittenen Bush-Regierung, projiziert aber auch kein besonders interessantes oder tiefgründiges Bild seines Protagonisten Cheney oder des Weissen Hauses im Allgemeinen. Netter Polit-Scherz für Zwischendurch.
6 / 10


Joker (Todd Phillips)
Stark gespieltes und angemessen zynisch-brutales Psychodrama, mit einigen sehr gelungenen Szenen. Die grossflächige Entmystifizierung einer Figur, die nicht entmystifiziert werden will und die der Film eigentlich gar nicht nötig hat sowie die etwas gar offensichtlichen Anleihen und Anbiederungen an Taxi Driver bremsen den Spass aber doch ziemlich aus und verhindern einen grösseren Wurf.
6,5 / 10


Shazam! (David F. Sandberg)
Erfrischende DC-Sause, die sich statt als bräsig-düsteres Möchtegernepos vielmehr als gewitzter und frecher Lausbubenfilm präsentiert. Erst im letzten Drittel werden dann zu viele der üblichen Muster bedient und verliert der Film etwas von seinem zuvor aufgebauten eigenständigen Charme.
6,5 / 10


The Report (Scott Z. Burns)
Solide und kurzweilige Aufarbeitung der Kriegsverbrechen unter der Bush-Administration, die vor allem mit ihren brutalen Kontrasten und dem mal wieder sehr guten Auftritt von Adam Driver als integrer Idealist überzeugt. Der Film kann aber nicht ganz verbergen, dass die Geschichte in dieser Form eher Dokumentarfilm-Potential hätte.
6,5 / 10


Ad Astra (James Gray)
Ad Astra wandelt sich auf gelungene Weise vom bildgewaltigen SciFi-Film mit sehr eigenständigem und stimmigem World-Building zur melancholischen Selbstfindung in den Tiefen des Alls. Die audiovisuelle Gestaltung ist sehenswert und Pitt als zweifelnder Astronaut ein guter Protagonist, auch wenn ihm ein wenig die Charaktertiefe fehlt
7 / 10


Beautiful Boy (Felix van Groeningen)
Van Groeningens Familiendrama um einen Vater und seinen regelmässig in die Drogensucht zurückfallenden Sohn ist in seinen besten Momenten berührendes, stark gefilmtes Gefühlskino und in seinen schwächsten ein ganz ordentliches aber gewöhnliches Drama für Zwischendurch. Timothée Chalamet liefert als rücksichtsloser bis reumütiger Junkie mal wieder eine Galavorstellung ab und wertet den Film noch einmal gehörig auf.
7 / 10


Green Book (Peter Farrelly)
Kurzweiliges Feel-Good-Roadmovie, das einen leichtfüssigen Spass versprüht, so dass man gerne über den etwas moralinsauren und biederen Handlungskern hinwegsieht. Viggo Mortensen sorgt als bodenständiger und ungewollt grober Italo-Chauffeur für einige Schmunzler und harmoniert gut mit dem mal wieder überzeugend auftreten Mahershala.
7 / 10


A Rainy Day in New York (Woody Allen)
Der beste Woody-Film aus den letzten fünf Jahren überzeugt mit Charme, urtypischem Wortwitz, der gewitzten Handlungsidee zweier parallel laufender Abenteuer und Miss-Abenteuer in New York und einem natürlich mal wieder saumässig charmanten und charismatischen Timothée Chalamet.
7 / 10


The Two Popes (Fernando Meirelles)
Schön persönlich-intimer Film über die respektvolle, aber komplizierte Beziehung zweier grundverschiedener Vatikangrössen. Was anfangs wie ein betuliches Biopic anmutet trumpft rasch mit eleganter Inszenierung, anrührender und gewitzter zwischenmenschlicher Geschichte und dem geschichtlichen Hintergrund der argentinischen Militärdiktatur auf. Jonathan Pryce als Franziskus und Tony Hopkins als Ratzinger zu besetzen ist ein echter Casting-Coup und die beiden alten Kempen machen Laune ohne Ende.
7 / 10


The Favourite (Yorgos Lanthimos)
Intrigen, Irrsinn und ein lesbisches Liebesdreieck am Hofe der Königin Anne - mit den Lanthimos-typischen bizarren Dialogen und Fisheye-Kamera! Der griechische Meister des sehr sonderbaren zwischenmenschlichen Verhaltens und seine Darstellerbrigade, vor allem mal wieder Frau Stone, liefern eine kurzweilige Sause im Geist früherer barocker Freakshows wie Kontrakt des Zeichners, aber für mich nicht das vielzitierte Meisterwerk.
7,5 / 10


The Mule (Clint Eastwood)
Clints (mutmassliche) Abschiedsvorstellung vor der Kamera fährt - mal wieder - mit viel Charisma und dickem Sympathiebonus auf mit der sehr herzlichen und stimmigen Rolle als blumenzüchtender und drogenschmuggelnder Opa und wird hinter der Kamera - mal wieder - schön zurückhaltend und fast schon betulich (in positivem Sinne) inszeniert. Hoffentlich bleibt uns Clint noch ein paar Filme erhalten, auch wenn ich die Hoffnungen für einen weiteren Auftritt vor der Kamera nicht sehr hoch ansetze.
7,5 / 10


The Sisters Brothers (Jacques Audiard)
Audiards Hollywood-Debüt ist ein schön oldschooliges Goldsucher-Märchen im Wilden Westen, das einige überraschende Haken zu schlagen weiss und mit drei charismatischen und coolen Hauptdarstellern auffahren kann, aus denen John C. Reilly noch einmal herausragt. Guter Western, der aber nicht an Audiards französische Grosstaten heranreicht.
7,5 / 10


The Lighthouse (Robert Eggers)
Dafoe und der mal wieder überragende Pattinson liefern sich ein furioses Psychoduell in diesem Ultra-Oldschool-Schocker als langsam dem Wahnsinn verfallende Leuchtturmwärter im neunzehnten Jahrhundert. Ein sehr verschrobener und eigensinniger Film, der im letzten Drittel nicht ganz alle Versprechungen der ersten beiden Akte einhalten kann, aber trotzdem weitgehend sehr gelungen daherkommt.
7,5 / 10


Marriage Story (Noah Baumbach)
Die Charakterstudie eines Ehepaars vor, während und nach der Scheidung zeigt viel Gespür für seine Figuren und die zwischenmenschlichen Momente und Schwierigkeiten, ausserdem spielen sowohl Driver als auch Johansson in Bestform.
7,5 / 10


The Irishman (Martin Scorsese)
Scorseses Abgesang auf seine eigenen grossen Mafia-Biografien: Die Darsteller sind alte Säcke, die Bildsprache nüchtern und kalt geworden, die Dramaturgie langsam und desillusionierend. Die überwältigende Laufzeit ist mit wenigen Abstrichen gar nicht zu lang geraten, der Film als Ganzes beinahe ein wehmütiges Gegenstück zu Goodfellas. Zudem gibt Pesci eine wunderbare Altersvorstellung.
8 / 10


Hanne (Dominik Graf)
Mit viel Gespür für seine Protagonistin erzähltes Charakterdrama - Graf verbeugt sich vor Agnès Varda und schickt die ganz gross auftrumpfende Iris Berben auf eine charmante, traurige, witzige, anrührende und überraschende Selbstfindungsreise während einem Wochenende, das in eine ungewisse Zukunft führt.
8 / 10


Once Upon a Time in Hollywood (Quentin Tarantino)
Film- und Weltgeschichte der späten 1960er werden zelebriert und parodiert, und Tarantino gelingt es wunderbar, den Esprit der Epoche in seinem wie zu erwarten sehr eigenwilligen Märchen mit allerhand Einfallsreichtum und einem sehr ungewohnten, überraschenden Handlungsaufbau festzuhalten. Pitt und DiCaprio sind zudem ein echtes Dream-Team als versoffen-zweifelnder B-Star und cooler Kampfhund.
8 / 10


Dolor y Gloria (Pedro Almodóvar)
Der spanische Altmeister in voll und ganz in seinem Element mit dieser Semi-Biografie über einen zweifelnden Filmregisseur und liefert mit viel Feingefühl ein wunderbar zusammenspielendes Mosaik schöner Episoden aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein stark aufspielender Banderas ist Herz und Seele des Films, der nach dem Kinobesuch noch lange ein Lächeln hinterlässt.
8,5 / 10


Portrait de la Jeune Fille en Feu (Céline Sciamma)
Der beste Film des Jahres fängt seine Handlungsepoche ebenso brillant ein wie das wehmütige Duett aus Schönheit und Vergänglichkeit eines ganz besonderen Lebensabschnittes, und das alles auf inszenatorisch, fotografisch und darstellerisch hohem Niveau mit einer indirekten, aber doch sehr greifbaren Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen. Mein grosses Kino-Highlight.
9 / 10
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Re: Jahresrückblick 2019

8
So - jetzt auch noch von meiner Seite Chapeau an die Herren HCN und Anatol für ihre umfangreichen Beiträge. Ich konnte bisher nur das aller-gröbste lesen, trotzdem ein paar Anmerkungen:
HCN007 hat geschrieben: 1. Januar 2020 15:03 Yesterday (6/10) – gesehen am 11.07.2019 (deutscher Filmstart: 11.07.2019)
Was eigentlich als Hommage an die Beatles gemeint ist, entpuppt sich als vollkommen banaler Musikerfilm mit interessanter Ausgangslage, aber sehr oberflächlicher, sprunghafter und holpriger Dramaturgie, dass als Vehikel sich auch für jede andere Band bzw. Musiker der Musikgeschichte eignet.
Da bin ich überhaupt nicht reumütig, dass ich den verpasst habe. Ich hatte überhaupt kein Interesse daran. Across the Universe bleibt wohl die Messlatte für Beatles-Verfilmungen.
AnatolGogol hat geschrieben: 2. Januar 2020 09:06 Mile 22 (Peter Berg)
[…] ohne auch nur eine interessante Figur. Den Vogel schiesst aber Bergs hibbelig-augekratzte Inszenierung ab, die mit sagenhafter Rhythmuslosigkeit den Film unrund durch die Gegend holpern lässt. Dazwischen hängen zahllose Actionszenen, welche zwar mit großem Aufwand daherkommen, aber auch aufgrund ihrer inhaltlichen und figürlichen Teilnahmslosigkeit am Gesamtgeschehen mit geradezu bleierner Schwere aufzuwarten wissen.
2 / 10
Lustig, ähnliches würde ich auch über die Marky-Berg-Kollaborationen Deepwater Horizon und Patriots Day sagen, wenn auch mit weniger vernichtendem Gesamturteil. Der hier ist komplett an mir vorbei.
AnatolGogol hat geschrieben: 2. Januar 2020 09:06 Once Upon A Time...In Hollywood (Quentin Tarantino)
Tarantinos Hollywood-Märchen ist die ultimative Liebeserklärung an das Kino der späten 60er Jahre und überzeugt als solches mit federleichtem Fluß und maximalem Unterhaltungswert. Darüberhinaus überzeugt der Film aber auch mit einer durchdachten Dramaturgie, liebenswert-interessanten Hauptfiguren und dem Dream-Team Pitt/DiCaprio, bei welchem sich der erste als King of Cool und der zweite als schauspielerisches Schwergewicht profiliert.
9,5 / 10
Heissa! Nur zwei Fragen stellen sich: a) ist Hollywood jetzt dein Lieblings-Tarantino? Und b) ist Pitt trotz oder wegen seiner Frisur der King of Cool? 8)
AnatolGogol hat geschrieben: 2. Januar 2020 09:06 The Man Who Killed Don Quixote (Terry Gilliam)
Terry Gilliams Herzensprojekt, an dem er über zwei Jahrzehnte gearbeitet und gegen alle Widerstände und Windmühlen angekämpft hat entpuppt sich als wirres und langweiliges Possenspiel. Was an guten Ideen vorhanden ist geht spätestens nach der durchaus gelungenen Exposition in überladenen, drögen und dramaturgisch nur notdürftig zusammenhängenden Fragmenten unter. Was bleibt ist ein müdes, bräsiges, überstilisiertes Etwas, dessen Aussage sich mir nicht wirklich offenbaren konnte. Schade um das beeindruckende Production Design und die oftmals fabelhafte Fotografie.
3 / 10
Ja, den fand ich letztes Jahr auch nicht so gut. Schade, dass Gilliam sich da so drin verbissen hat. Aber nach den zwanzig Jahren oder wie viele es waren ist es gleichzeitig auch irgendwie nachvollziehbar, wie hätte er da noch aufgeben können, wenn er schon endlich die Chance hatte. Adam Driver war hier auch dabei, der ist echt in gefühlt fünf Filmen pro Jahr...
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Re: Jahresrückblick 2019

9
Kurz zu dem Aufwand, den ich für meinen Jahresrückblick betrieben habe um den so genau wie möglich zu dokumentieren.

Ich nutze dafür ein paar Dateien:
1. "Kino 2019" - Eine Excelliste, die laufend aktualisiert wird mit den Kinostartterminen und Filmen.
2. "Movieratings 2019" - Eine Excelliste mit laufender Dokumentierung der Filme, die ich sehe inklusive Rating, Preis fürs Ticket / Datenträger / wann gesehen, wo gesehen usw !
3. "Texte für Jahresrückblick 2019" - Eine Worddatei, bei der ich in Form eines Tagebuchs chronologisch Kurzreviews in wenigen Sätzen niedergeschrieben habe für jeden einzelnen Film inklusive wann ich diesen gesehen habe, Rating usw.
4. "Qualifizierte für Endawards 2019" (oder so ähnlich, bin gerade zu faul nachzuschauen) - eine Worddatei mit einem kleine Brainstorming nach quasi jedem Film, in welcher Kategorie ich was entsprechend gut und qualifizierungswürdig fand für MEINE Preise am Ende des Jahres (so etwas wie es zum Beispiel auch Mitglieder einer entsprechenden Fachjury bekommen, wenn es um die Bekanntgabe von Nominierten geht - wie zum Beispiel bei den Golden Globes der HFPA - aber nicht so umfangreich)
5. "Kategorien für Endawards 2019" (oder so ähnlich, bin gerade zu faul nachzuschauen) - Hier wird das aus der vorigen Worddatei entsprechend geordnet nach Kategorien ( so kann ich bei der Schauspielkategorie auch sehen, wer Masse und wer Einzel hat !)
6. "Rankings 2019" - hier liste ich quasi nach Platzierungen alles auf, was ich gesehen habe und versuche das einigermaßen immer geordnet darzustellen, habe aber in der Vergangenheit gemerkt, dass innerhalb der Flops und Tops die Platzierungen und Punkte eigentlich komplett unrelevant sind, womit ich quasi in Zukunft immer nun das Filmtagebuch vorziehe.
7. "Nekrolog 2019" - hier liste ich auf, welche Personen leider von uns gegangen sind und zu denen ich denke, dass es wichtig ist, sie an der Stelle zu erwähnen.
8. "Preisträger 2019" - hier habe ich am Ende dann mit "Qualifizierte ..." und "Kategorien ..." abgeglichen und dann eine entsprechende Auswahl getroffen, die zum einen vom subjektiven Geschmack, aber auch von den Punkten und Platzierungen abhängig war.
9. "Tops und Flops 2019" - hier noch die Auflistung von den wichtigsten Filmen.

Das habe ich am Ende alles entsprechend mit einer kleinen Einleitung zusammengeführt und so konnte ich es dieses Jahr durch die akribische und kleine recht aufwandsarme Vorarbeit schaffen, den Jahresrückblick schon sehr zügig abzuschließen.

Dieses Konzept behalte ich auch in 2020 bei - nur frage ich mich, ob ich dieses Jahr alles unter einen Kamm schere oder immer noch die Trennung zwischen Heimkino und Kino beibehalte. Denn ich verstehe es aktuell recht wenig, dass in so vielen Jahresrückblicken bekannter Filmkritiker auf Youtube zum Bleistift Netflixproduktionen wie "The Irishman" und "Marriage Story" in direkte Konkurrenz mit Kinofilmen gesteckt werden, obwohl sie "eigentlich nur Heimkinoproduktionen" sind.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Jahresrückblick 2019

10
Kinorückblick 2019


Wie schon im Vorjahr fällt mein Kinojahresrückblick recht kurz aus, weil ich zwar neun Mal im Kino, aber nur in sechs Filmen war. Und obwohl das bedeutet, dass ich mehrere Filme mehr als einmal gesehen habe, heißt das leider nicht, dass die Filme herausragend waren. Zwar wurde ich auch nur einmal enttäuscht und erlebte ansonsten sehr gelungene Kinobesuche, aber ein alles überragender Film, der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen werden könnte war wohl nicht dabei.
Außerdem habe ich bei den Plätzen eins und zwei etwas gemacht, was eigentlich unsinnig ist und ich vermutlich auch selbst kritisieren würde, aber es fühlte sich so richtiger an.


Platz 6: Lloronas Fluch (5,5/10)


Zwar kein schlechter, aber doch ein belangloser Horrorfilm, bei dem ich mich nur noch an einzelne Fragmente erinnern kann. Teils schwaches Schauspiel, eine zwar in Ansätzen interessante, aber in der Ausführung komplett uninspirierte Geschichte, bekannte Horrorelemente, eine ordentliche aber nicht wirklich packende Atmosphäre und wenig erinnernswerte Bilder sowie eine unnötiger Bezug zum Conjuring-Universum lassen Lloronas Fluch zu einer Enttäuschung werden.


Platz 5: Wir (8/10)


Horror zum Zweiten, aber dieses Mal deutlich besser, interessanter und innovativer. Jordan Peele vermischt Horrorfilm mit Gesellschaftskritik, streut eine Prise Komödie dazu erzeugt Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen. Langfristigen Eindruck hat er aber weniger hinterlassen als ich es anfangs vermutet hatte. Dennoch auf alle Fälle ein äußerst gelungener Film.


Platz 4: Hobbs and Shaw (8,5/10)

Hier werden die Einschätzungen auseinander gehen. Ist das eine geniale völlig überdrehte Action-Trash-Komödie mit Megabudget oder eine einzige Filmkatastrophe. Ich finde mich wohl eher in der ersten Gruppe wieder, auch wenn ich einzelne Elemente (speziell die genetische Optimierung) für einen Fast and Furious Film (wenn auch nur Spin Off) völlig unnötig finde und sich das Fehlen der „Familie“ negativ bemerkbar machte. Dennoch war Hobbs and Show ein irrwitziges Spektakel mit allerlei verrückten Einfällen, reihenweise witzigen Situationen und zwei Charmebolzen als Hauptdarstellern.

Platz 3: John Wick 3 Parabellum (8,5/10)

Dreimal war ich in John Wick 3, so beeindruckt haben mich die Actionsequenzen auf der großen Leinwand. Bereut habe ich die Ticketkosten nicht ein einziges Mal. Zu herausragend sind 95% der Kämpfe inszeniert, zu schön die Bilder, zu perfekt harmoniert die Musik mit ihnen. Allerdings weist die Story an mehreren Stellen Schwächen auf und das Finale enthält statt dem großen Knall, dem großen Krieg, den er Titel verspricht eher eine Videospieldramaturgie, in dem sich John Wick von Stockwerk zu Stockwerk nach oben kämpfen muss. Die Teile eins und zwei waren da origineller und charmanter.

Platz 2: Joker (9/10)

Dieser Film hat wohl vielen Mainstreamkinogängern gezeigt wie Kino abseits von Marvel, Star Wars und Co. noch aussehen kann und allein dafür bin ich den Machern sehr dankbar. Doch auch der Film selbst wusste mich durchgehend zu überzeugen, tief zu treffen und zu berühren. Es ist kein Feel Good Movie, sondern das eintauchen in eine dunkle Seite der menschlichen Psyche und der Gesellschaft. Mit einem herausragenden Joaquin Phoenix und einem tollen Score war er definitiv ein Highlight des Kinojahres 2019.


Platz 1: Once upon a time in Hollywood (8,5/10)


Es ist sicherlich fragwürdig einen Film mit einer niedrigeren Wertung als die des zweitplatzierten an die Spitze eines Rankings zu setzen, aber es fühlte sich richtiger an. Quantin Tarantinos neunter Film hat mir bei der ersten von zwei Sichtungen eine der schönsten Kinoerlebnisse bisher geliefert, mit einer Unmenge an kollektiven Lachern. Auch wenn der Film nicht perfekt ist ist er mir doch mit Abstand am besten im Kopf geblieben, hat mich noch so häufig dazu gebracht über ihn nachzudenken oder mit anderen darüber zu reden und dürfte auch der sein, der in Zukunft noch am meisten wachsen wird. Insofern setze ich ihn noch über „Joker“ auf Platz 1!



Insgesamt war es wie schon 2018 ein ziemlich schwaches Kinojahr. Nicht besonders viele interessante Filme (auch wenn ich den ein oder anderen auslassen musste) und kein wirklicher Kracher. Vielleicht musste Hollywood nach den beiden recht gelungenen Jahren 2016 und vor allem 2017 etwas Luft holen, denn 2020 scheint wieder deutlich mehr interessante Filme auf Lager zu haben.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Jahresrückblick 2019

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GoldenProjectile hat geschrieben: 2. Januar 2020 21:12 Lustig, ähnliches würde ich auch über die Marky-Berg-Kollaborationen Deepwater Horizon und Patriots Day sagen, wenn auch mit weniger vernichtendem Gesamturteil. Der hier ist komplett an mir vorbei.
Du weisst ja, dass ich an den markigen Vorgänger-Bergen wenig auszusetzen hatte und gerade daher ist der Abfall in der 22. Meile so ungeheuer schmerzhaft für mich gewesen. Gerade beim Bohrinsel-Film sehe ich zwar auch einige Unzulänglichkeiten, allerdings stimmt hier für mich der Unterhaltungswert und die Zerstörungsorgie ist wie ich finde kompetent in Szene gesetzt plus es gibt gute Typen und Figuren. Bei Mile 22 gibt’s ausser hektischem Rumgeschnippel und viel repitativem Knallbumm halt gar nix. Schon komisch, ich hatte schon nach 1 Minute ein ganz, ganz schlechtes Gefühl, dass hier irgendetwas gewaltig schief läuft. Nach 1 Minute! Sowas war dann selbst für mich alten Hasen neu…
GoldenProjectile hat geschrieben: 2. Januar 2020 21:12 Heissa! Nur zwei Fragen stellen sich: a) ist Hollywood jetzt dein Lieblings-Tarantino?

Im Moment ist er das tatsächlich. Wobei ich auf die Zweitsichtung gespannt bin, denn der Neue hat mich bei der Erstsichtung genau so geflasht wie seinerzeit Pulp Fiction und Inglourious Basterds - und die beiden letzteren haben bei den weiteren Sichtungen dann schon etwas von ihrem Charme verloren (obwohl ich beide immer noch sehr mag). Das liegt wohl auch daran, dass beide Filme für mich beim ersten Mal eine Art Reise ins Unbekannte waren. Die Filme nahmen mich so in den Bann, dass ich mir während des Schauens gar keine Gedanken gemacht habe wo das alles hinführen könnte. Entsprechend überraschend war die inhaltliche und stilistische Entwicklung für mich dann auch – etwas, was bei den Folgesichtungen natürlich dann wegfiel. Und genau diese Art von Film ist auch Hollywood für mich, von daher muss man mal schauen, ob er die momentane Spitzenposition in meinem Ranking auch mittelfristig halten kann oder ob er eher wieder einem „Grower“ wie Jackie Brown Platz machen muss.
GoldenProjectile hat geschrieben: 2. Januar 2020 21:12 Und b) ist Pitt trotz oder wegen seiner Frisur der King of Cool? 8)
Pit Brett hat natürlich auch hier wieder die Haare besonders schön, keine Frage. :mrgreen: Aber als ultracooler Brocken macht er seine Sache wirklich vorzüglich. Hat mir viel Freude gemacht, wie er asiatische Poser und Hippie-Freaks die Grenzen aufgezeigt hat. Ich muss eh nochmal klar stellen, dass ich Pitt eigentlich ziemlich gut finde. Der ist schon ein guter Typ und ich mag ihn in vielen Rollen. Er ist halt ein eitler Gockel, aber das finde ich zumeist eher amüsant als wirklich störend. Ich teile nur nicht deine Ansicht, dass er ein übermäßig guter Schauspieler (im technischen Sinn des Wortes) ist. Er ist für mich ein Star mit viel Charisma und das meine ich wirklich im besten Sinne des Wortes und gar nicht abwertend.
AnatolGogol hat geschrieben: 2. Januar 2020 09:06 The Man Who Killed Don Quixote (Terry Gilliam)
Ja, den fand ich letztes Jahr auch nicht so gut. Schade, dass Gilliam sich da so drin verbissen hat. Aber nach den zwanzig Jahren oder wie viele es waren ist es gleichzeitig auch irgendwie nachvollziehbar, wie hätte er da noch aufgeben können, wenn er schon endlich die Chance hatte. Adam Driver war hier auch dabei, der ist echt in gefühlt fünf Filmen pro Jahr...
Den Film habe ich gedanklich fast genauso lange verfolgt wie Gilliam dran gearbeitet hat. Ich kann mich noch an die ersten Ankündigungen Ende der 90er erinnern und spätestens als Depp als Hauptdarsteller bekannt gegeben wurde war ich Feuer und Flamme für das Projekt. Das wurde nur noch verstärkt durch die tolle Doku Lost in La Mancha, in welcher der abgebrochene Dreh 2001 thematisiert wird. Interessant ist, dass die dort vorgestellte Konzeption des Films weitgehend identisch ist mit dem fertigen Film. Das geht hin bis zu konkreten Einstellungen und auch einige der Locations von damals wurden verwendet. Allerdings weicht das gedrehte Material schon etwas ab bzw. ist so im fertigen Film nicht (oder anders) vorhanden. Aus dem Fragment, welches sich aus der Doku ergibt hätte ich jedenfalls einen viel, viel besseren Film erwartet als das, was Gilliam dann anderthalb Jahrzehnte später zusammengezimmert hat. Die Frage ist, ob der Film nie mehr Potenzial hatte bzw. auch beim ersten Stapellauf in einem wirren Szenengemenge geendet hätte oder ob im Laufe der Jahre die Inspiration verloren gegangen ist – auch weil Gilliam viele Dinge halt einfach nochmal machen musste und jeder, dem hier im Forum schon mal ein längerer Text beim Posten verloren gegangen ist weiss ja wie schwer es ist, originäre (und originelle) Ideen nochmal zu reproduzieren. Schade um eine an sich tolle Idee und den auch in der fertigen Fassung beachtlichen Aufwand (gerade für eine Produktion außerhalb des Hollywood- Gefüges). Wenn ich ganz ehrlich bin, dann hätte ich allerdings bei allem Respekt vor Driver und Pryce die Originalbesetzung mit Johnny Depp und Jean Rochefort doch deutlich lieber gesehen. Hier mal ein paar Einblicke, wie der ursprüngliche Film in etwa ausgesehen hätte:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Jahresrückblick 2019

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In aller gebotenen Kürze ist das meine TOP 5 für das Jahr 2019

1. "Parasite" (10/10)

Es ist tatsächlich das Meisterwerk, das so viele in ihm sehen; eine taufrische Mixtur aus Drama, Thriller und Komödie mit sensationellem Storytelling.

2. "The Peanut Butter Falcon" (9/10)

Wenn man sich nach einem Kinobesuch gut fühlen möchte, ohne sich dabei für dumm verkauft vorzukommen, dann sollte man sich dieses zauberhafte Stück Independent-Kino nicht entgehen lassen.

3. "Ad Astra" (9/10)

Die hypnotische Langsamkeit dieses atmosphärischen Sci-Fi-Abenteuers hat much (trotz teilweise prätentiösem Off-Kommentar des Protagonisten) vollkommen in seinen Bann gezogen.

4. "Joker" (8/10)

Joaquin Phoenix ist unfassbar brillant in seiner Verkörperung der titelgebenden Hauptfigur, zudem hat der Film viele starke Szenen, ist aber auch etwas plakativ.

5. "Le Mans 66" (8/10)

Klassisches (manchmal etwas zu konventionelles) Mainstream-Kino, wie es sein sollte ... und dank der kompetenten Inszenierung und der spielfreudigen Darsteller nicht nur für Motorsport-Fans unterhaltsam.
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)