Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Maibaum hat geschrieben: 18. Januar 2019 12:53 Ich fand The Eiger Sanction auch nur mäßig interessant. Aber ich mochte den Roman von Trevanian früher mal sehr
Dieser Alec Trevanian ist ein echter Tausendsassa! Es reicht ihm nicht eine multinationale Verbrecherorganisation wie Janus zu leiten, nein, erfolgreicher Autor ist er auch noch - ein echter Mann der Renaissance! :!:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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AnatolGogol hat geschrieben: 18. Januar 2019 14:59
Maibaum hat geschrieben: 18. Januar 2019 12:53 Ich fand The Eiger Sanction auch nur mäßig interessant. Aber ich mochte den Roman von Trevanian früher mal sehr
Dieser Alec Trevanian ist ein echter Tausendsassa! Es reicht ihm nicht eine multinationale Verbrecherorganisation wie Janus zu leiten, nein, erfolgreicher Autor ist er auch noch - ein echter Mann der Renaissance! :!:
Womit man mal wieder sieht, daß Nick die Bond Baddies brutal unterschätzt. Die sind eben doch viel vielschichtiger als Nicks stets oberflächlicher Blick erkennt.

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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ich habe heute nacht von ihm "Cogans großer Bluff" und "Ein Fressen der Geier" und am Tag zuvor die "True Story" angeschaut.
Ich kann es nciht oft genug sagen, er ist ein Genie.
Kein anderer vermag es derartig gut, zwei sich komplett widersprechende Wertefelder zu vereinen:
hier der fast narzistische Lonesome Cowboy, der sich von keiner Autorität reinpfuschend zur Selbstjustiz fürs Gute greift
dort die kollektiven fast schon faschistoiden USamerikanischen Gemeinschaftswerte des Law and Orders.
Man nimmt ihm das ab. Die Gerüchte, dass er auch mal für die Bond-Rolle vorgesehen war, erscheinen daher durchaus plausibel; daher er sie selbstverständlich ablehnte, da er einfach nichts anderes als wie USamerikanische Werte- also nichts a'la im Auftrag Ihrer Majestät- vertreten könne.
Dennoch, würde man einen britischen Schauspieler mit einem analogen Charisma fnden, wäre er für die Bond-Rolle optimal. Ihm würde man das besser als wie den ewig mit selben erstarrten Gesicht murmelnden Dannyboy abnehmen, bei dem man schon ansieht, dass er sich beim Take fragt, was da die Skript-Schreiber mal wieder für ihn reingeschrieben haben.
PS: es gab aber mal eine kurze "Bondini"-Serie von ihm sozusagen als Ami-Bond. Kennt die wer? Also dieser "Dirty Harry"
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Agent 009 hat geschrieben: 5. Oktober 2019 11:41 Eric, Anatol wo seid ihr alten Clint Fans.
Hier.

So nach Gefühl, Plus/Minus, teilweise ewig her:

High Plains Drifter 8,5 / 10
Outlaw Josey Wales 9 / 10
The Eiger Sanction 7 / 10
Unforgiven 9 / 10
The Bridges of Madison County 10 / 10
Absolute Power 6,5 / 10
True Crime 7 / 10
Mystic River 8 / 10
Million Dollar Baby 8,5 / 10
Gran Torino 8,5 / 10
Invictus 7 / 10
J. Edgar 5 / 10
American Sniper 4 / 10
Sully 7 / 10
The Mule 7,5 / 10

Fistful of Dollars 8,5 / 10
For a Few Dollars More 8,5 / 10
The Good, the Bad, the Ugly 10 / 10
Coogan's Bluff 7 / 10
Two Mules for Sister Sara 8 / 10
Dirty Harry 8,5 / 10

Der Trailer sieht cool aus, ist scheinbar auch ein typischer und gut geeigneter Clint-Stoff. Den alten Knacker kann wirklich nichts aufhalten, der wird auf dem Sterbebett noch Regie führen, was ich ziemlich sympathisch finde. Der letzte Auftritt vor der Kamera wird aber denke ich sehr wahrscheinlich das Maultier gewesen sein, und das war ein schöner (letzter) Auftritt.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Ich konnte gestern zum ersten Mal Changeling - Der fremde Sohn sehen und der hat mich richtig begeistert. Sehr intensiv, beklemmend und düster. Vor allem die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein der Jolie-Figur gegenüber den skrupellos handelnden Behörden wird sehr gut rübergebracht und ist durch Eastwoods nüchterne, betont langsame Inszenierung für den Zuschauer förmlich spürbar. Angelina Jolie stellt sich mit ihrem zurückhaltenden Spiel ganz in den Dienst des FIlms. Starke 8,5 Punkte von mir.
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Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Gemessen an vielen anderen ihrer Rollen finde ich ihr Spiel hier sehr zurückgenommen. Da ist auch nix femme fatale-mäßiges oder Divenhaftes, das empfand ich ebenfalls als sehr angenehm. Gefesselt war ich übrigens tatsächlich von dem Film, denn eigentlich wollte ich nur ne halbe oder Dreiviertelstunde schauen vorm Schlafen gehen (ich weiss, ich weiss, Filme schaut man am Stück, aber Aufzeichnungen aus der Glotze werden bei mir gerne mal unter der Woche auf mehrere Takes geschaut), dann wars aber so packend, dass meine Nachtruhe am Ende doch kürzer als geplant ausfiel. :) Ne, wirklich toller Film, erinnerte mich an Sleepers.
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Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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AnatolGogol hat geschrieben: 15. Oktober 2019 09:12 Ich konnte gestern zum ersten Mal Changeling - Der fremde Sohn sehen und der hat mich richtig begeistert. Sehr intensiv, beklemmend und düster. Vor allem die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein der Jolie-Figur gegenüber den skrupellos handelnden Behörden wird sehr gut rübergebracht und ist durch Eastwoods nüchterne, betont langsame Inszenierung für den Zuschauer förmlich spürbar. Angelina Jolie stellt sich mit ihrem zurückhaltenden Spiel ganz in den Dienst des FIlms. Starke 8,5 Punkte von mir.
Kann ich nur unterschreiben.
Bis heute ist das die letzte Rolle von Angelina Jolie, in der ich sie mochte. Gut, danach kamen ja auch nur noch "Wanted", "Salt", "The Tourist", "Maleficent" und "By The Sea". Nur drei Filme in den letzten 10 Jahren.

Und Eastwoods Inszenierung ist wunderbar. Ich mochte den Film damals im Kino und auch heute noch.

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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iHaveCNit: Der Fall Richard Jewell (2020)
02.07.2020


Mit Blick auf mein „Kino-Filmtagebuch“ des Jahres 2020 sehe ich, dass mein letzter Gang ins Kino am 07.03.2020 gewesen ist. Nun haben wir den 02.07.2020 bzw. 03.07.2020, wenn ich diese Zeilen hier schreibe und vieles hat sich in der Welt verändert – viele gesellschaftliche Wunden wurden aufgerissen und auch die letzten Monate im Trott verantwortungsvoller sozialer Distanzierung habe ich kaum ein Wort zu Filmen geschrieben und mich auch nicht mit ihnen kritisch auseinandergesetzt. So ist nach der längsten Kinopause meines Lebens seitdem ich mich quasi exzessiv auf die Lichtspielhäuser losgelassen habe nun ein kleiner Neuanfang notwendig um wieder in meine große Filmleidenschaft rein zu finden – auch wenn das Gefühl wieder im Kinosaal zu sitzen und mit neuen Regeln umgehen zu lernen noch etwas Zeit braucht. Aus der relativ überschaubaren Auswahl der aktuellen Kinostarts ist nun die Wahl auf den neuesten Film von Altmeister, Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood gefallen, der sich in seinem neuen Film mit einer wahren Begebenheit auseinandersetzt und mir einen tollen Kinoabend beschert hat.

Richard Jewell ist ein einfacher, unbescholtener Mann aus Atlanta, der sehr aufmerksam ist und den beruflichen Weg als Sicherheitsmann anvisiert. Im Alter von 33 Jahren arbeitet er bei den Sicherheitskräften als große Feierlichkeiten im Rahmen der olympischen Spiele 1996 stattfinden. Bei einer dieser Feierlichkeiten vereitelt er einen Bombenanschlag und wird in den folgenden Tagen als Held gefeiert. Als die Behörden und die Medien jedoch nach einem Verantwortlichen für die Tat suchen ist er in Richard schnell gefunden.

Clint Eastwood hat mit „Richard Jewell“ einen relativ nüchternen und unaufgeregten Film geschaffen, der sich bei seiner Darstellung und Erzählung der Ereignisse möglichst realistisch anfühlt, auch wenn einige der Charaktere von Seiten der Ermittlungsbehörden und Medien ein wenig über das Ziel hinaus geschossen sind. Der Film zeigt auf sehr interessante Art und Weise, wie sich eine Hetzjagd von Seiten der Behörden und der Medien auf das Leben von unbescholtenen Bürgern auswirkt und wie damit umgegangen wird. Hier hat mir vor allem ein Dreiergespann sehr gut gefallen. Da wäre zum einen der immer wieder großartige Sam Rockwell als Anwalt von Richard Jewell. Desweiteren ist auch die Darstellung von Kathy Bates als die Mutter von Richard Jewell zu erwähnen – hier erkenne ich auch, warum zu Anfang des Jahres dafür eine Oscarnominierung für Bates drin gewesen ist. In „I, Tonya“ ist mir Paul Walter Hauser noch als etwas dümmlicher Nebencharakter in Erinnerung geblieben, in „Richard Jewell“ liefert er jedoch in der Hauptrolle eine sehr großartige Leistung ab. Wie er den einfach gestrickten, aufmerksamen Sicherheitsmann spielt zu dem man einfach weil er ein Normalo ist auch einen guten Zugang bekommt ist toll und welche Vielschichtigkeit sein Charakter mit der Zeit offenbart hat mir sehr gut gefallen – genau wie das Zusammenspiel von Hauser, Bates und Rockwell.

„Der Fall Richard Jewell“ - My First Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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HCN007 hat geschrieben: 3. Juli 2020 00:49 iHaveCNit: Der Fall Richard Jewell (2020)
02.07.2020


Mit Blick auf mein „Kino-Filmtagebuch“ des Jahres 2020 sehe ich, dass mein letzter Gang ins Kino am 07.03.2020 gewesen ist.
Schön, dass dir "Richard Jewell" gefallen hat. Ich habe ihn letzten Donnerstag gesehen, und würde sogar 8,5/10 Punkten geben.

Mein letzter Kinobesuch vor Corona war übrigens am 11 März.
Mein erster danach (Autokinobesuche nicht gezählt) war am 18. Mai, also knapp 2 Monate später.

Seitdem bin ich in wahre Kino-Hysterie verfallen und war in den letzten 7 Wochen ganze 22(!) Mal im Kino, also im Schnitt dreimal die Woche.
Ich habe so viele tolle Neustarts entdeckt, die von der breiten Masse leider fast komplett übergangen werden, weil alle nur auf "Tenet" und Co. warten.
Aber der Eastwood-Film ist einer von den Filmen, der es verdient hat von einem breiten Publikum gesehen zu werden.