iHaveCNit: (on Netflix): Headshot (auf Netflix seit 03.06.2017/First Look: 2019)
22.04.2019
Gestern Abend dachte ich mir noch, dass ich ein Asia-Action-Doppelpack durchziehe und da kam mir auf Netflix zu Beginn des Doppelpacks „Headshot“ gerade recht. Der Film von unter anderem Timo Tjahjanto mit Iko Uwais in der Hauptrolle kann auf jeden Fall im Fahrwasser von „The Raid“ und „The Raid 2“ als indonesischer Actionkracher überzeugen.
Ein Mann ohne Gedächtnis wird mit einer Kopfwunde am Strand von einem Fischer gefunden und von der Ärztin Ailin gesund gepflegt. Doch er wird schnell zum Handeln gezwungen als der ausgebrochene Gangsterboss Lee die Ärztin Ailin als Druckmittel entführt.
Der Film selbst kann in einer Reihe von Actionkracher wie „The Raid“ ; „The Raid 2“ und auch „The Night Comes For Us“ genannt werden. Trotz dünner Handlung und etwas mehr ruhigen Momenten zwischen den harten ausgedehnten und toll gefilmten Actionsequenzen hat mir der Film richtig gut gefallen. Vor allem die übersichtlich gefilmte und choreographierte Action, die auf die Fähigkeiten seiner Darsteller vertraut ist ein Fest und auf jeden Fall für jeden Actionfan eine Empfehlung.
„Headshot“ - My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: (Str8 2 HC): Triple Threat (deutscher Verkaufsstart: 28.03.2019/First Look:2019)
22.04.2019
Den zweiten Film vom Asia-Action-Doppelpack macht der von Jesse V. Johnson inszenierte „Triple Threat“, der ein paar große Namen vereint. Darunter Iko Uwais, Tony Jaa, Tiger Chen, Scott Adkins und Michael Jai White. Und dieser Film ist natürlich auch wieder ein astreiner Actioner.
In einem Dorf Indonesiens ist ein Söldnertrupp auf einer Mission um den Anführer Collins zu befreien. Unter Ihnen Payu und Long Fei. Bei dieser Mission wird die Frau von Jaka getötet und auch Payu und Long Fei werden dort zurückgelassen. Einige Zeit später ist dieser Söldnertrupp angeheuert worden, um eine Erbin zu töten, die dem organisierten Verbrechen den Kampf ansagt. Jaka trifft bei seiner Suche nach den Mördern auf Payu und Long Fei und das Trio, das untereinander auch offene Rechnungen zu begleichen hat, muss sich im Kampf gegen den Söldnertrupp zusammenraufen.
Schnörkellose Action, ein paar kleinere Twists und natürlich auch das volle Vertrauen in seine Darsteller kann der Film vorweisen, auch wenn Einiges im Film etwas klassisch rüber kommt und das Ganze etwas dünn wirkt. Aber für den Actionfan ist der Film definitiv etwas und auf jeden Fall eine tolle Unterhaltung für Zwischendurch.
„Triple Threat“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
9272iHaveCNit: Fighting with my Family (2019)
04.05.2019
Saraya Jade-Bevis, besser bekannt als WWE-Wrestlerin Paige hat mit ihren aktuell 27 Jahren bereits eine bewegte Karriere hinter sich. Sie stammt aus einer Wrestling-Familie, in der jeder aktiv im Ring steht. Auf der Grundlage der gleichnamigen Dokumentation hat Stephen Merchant das Drehbuch geschrieben und den Film inszeniert, der unter anderem auch von Dwayne Johnson und WWE Studios produziert worden ist. Und der Film ist ein sehr vielschichtiges und sympathisches Porträt dieser Familie und vor allem Paige geworden.
Jeder in der Familie Bevis ist Wrestler. Der Vater tritt als Ricky Knight auf, die Mutter als Sweet Saraya Knight, der Bruder als Zac Zodiac und die junge Saraya Jade-Bevis als Britani Knight. Die beiden Geschwister Zac und Saraya haben einen großen Traum – einmal von der WWE entdeckt zu werden und groß rauszukommen. Es kommt auch dann zu einem Tryout, bei dem jedoch nur Saraya, die fortan den Ringnamen „Paige“ trägt, die große Chance erhält, in die Staaten zu reisen und im WWE Performance Center für die „Farmliga“ NXT zu trainieren. Das wird für sie, ihren Bruder und auch ihre Familie eine große Herausforderung.
Der Film ist eine sehr bodenständige und vielschichtige Geschichte geworden. Wir haben es mit einem Familiendrama, einer Aufsteigerstory, einer Coming-of-Age-Geschichte, einem Biopic und auch einem Wrestlingfilm zu tun, bei dem die Mischung aus Drama und Humor super ausbalanciert ist. Die komplette Darstellerriege macht einen tollen Job. Florence Pugh als Paige ist in der Hauptrolle gut besetzt wie auch Nick Frost, Lena Headey, Jack Lowden und Vince Vaughn. Der Regisseur Stephen Merchant wie auch Produzent Dwayne Johnson lassen es sich auch nicht nehmen, kleine Auftritte zu absolvieren. Die Charakter sind sehr toll und vielschichtig geschrieben, so dass es vor allem bei Paige während des Films keine klare Aufteilung gibt, ob sie jetzt gut oder böse ist – im Wrestling-Jargon würde man von einem „Tweener“ sprechen. Der Film geht zu Herzen und ist eine tolle kurzweilige Unterhaltung. An machen Stellen nimmt er sich manchmal ein wenig zu viel kreative Freiheiten heraus und er spart auch einige Stationen von Paige komplett aus, aber damit schafft man einen runden Film, der sich anfühlt wie ein flüssiges, vielseitiges Wrestling-Match, das man sich immer und immer wieder gerne anschaut.
Paige hat in ihren jungen Jahren einen großen und erheblichen Einfluss daran, dass die WWE sich im Bereich des Damen-Wrestling (sieht man mal über ein paar gute Matchserien von unter anderem Trish Stratus, Lita und Mickie James hinweg) stark weiterentwickelt hat. Denn lange Zeit war den Damen kaum Sendezeit zugestanden worden und es waren eher Models ohne großes Wrestlingtalent, die in leicht fragwürdigen Strip-Matches, Pudding-Wrestling, Kissenschlachten und Backstage-Segmenten eingesetzt worden sind. Mit der Ankunft von Paige und diversen anderen talentierten Wrestlerinnen wie Charlotte Flair und Becky Lynch und vielen anderen aus dem Indy-Sektor sind extrem viele Meilensteine erreicht und Barrieren eingerissen worden. Matcharten, die bisher nur den Männern vorbehalten waren, sind nun auch mit Frauen besetzt – Von Iron-Man-Matches, Hell-in-a-Cell, Leitermatches und dem Royal Rumble ist alles mit dabei. Selbst Kampfsportgrößen aus dem MMA-Bereich wie Ronda Rousey lassen es sich nicht nehmen, in die WWE zu kommen. Dieser „Womens Revolution“ hat man es auch zu verdanken, dass es im letzten Jahr die erste Großveranstaltung nur mit Frauenmatches gab und beim ansonsten immer männerdominierten Haupt- und Abschlussmatch von Wrestlemania in diesem Jahr erstmals die Frauen die Show beenden durften. Umso tragischer ist, dass Paige aufgrund von Nackenverletzungen und Suspendierungen nie wirklich aktiv am Erfolg dieser „Womens Revolution“ teilnehmen konnte und bereits in ihren jungen Jahren nicht mehr aktiv als Wrestlerin im Ring stehen darf. Das hält die WWE und Paige aber nicht ab, sie noch als On-Air-Persönlichkeit einzusetzen. Paiges Einfluss und ihre bewegte Karriere wird sie sicherlich irgendwann auch einmal in die Ruhmeshalle der WWE, die Hall of Fame bringen. Für ein kleines junges Mädchen aus Norwich, England das im Alter von 13 Jahren mit dem Wrestling begonnen hat, wäre das die absolute Krönung. Und dieser Film ist in gewisser Art und Weise auch ein Denkmal für Paige geworden.
„Fighting With My Family“ - My First Look – 9/10 Punkte.
04.05.2019
Saraya Jade-Bevis, besser bekannt als WWE-Wrestlerin Paige hat mit ihren aktuell 27 Jahren bereits eine bewegte Karriere hinter sich. Sie stammt aus einer Wrestling-Familie, in der jeder aktiv im Ring steht. Auf der Grundlage der gleichnamigen Dokumentation hat Stephen Merchant das Drehbuch geschrieben und den Film inszeniert, der unter anderem auch von Dwayne Johnson und WWE Studios produziert worden ist. Und der Film ist ein sehr vielschichtiges und sympathisches Porträt dieser Familie und vor allem Paige geworden.
Jeder in der Familie Bevis ist Wrestler. Der Vater tritt als Ricky Knight auf, die Mutter als Sweet Saraya Knight, der Bruder als Zac Zodiac und die junge Saraya Jade-Bevis als Britani Knight. Die beiden Geschwister Zac und Saraya haben einen großen Traum – einmal von der WWE entdeckt zu werden und groß rauszukommen. Es kommt auch dann zu einem Tryout, bei dem jedoch nur Saraya, die fortan den Ringnamen „Paige“ trägt, die große Chance erhält, in die Staaten zu reisen und im WWE Performance Center für die „Farmliga“ NXT zu trainieren. Das wird für sie, ihren Bruder und auch ihre Familie eine große Herausforderung.
Der Film ist eine sehr bodenständige und vielschichtige Geschichte geworden. Wir haben es mit einem Familiendrama, einer Aufsteigerstory, einer Coming-of-Age-Geschichte, einem Biopic und auch einem Wrestlingfilm zu tun, bei dem die Mischung aus Drama und Humor super ausbalanciert ist. Die komplette Darstellerriege macht einen tollen Job. Florence Pugh als Paige ist in der Hauptrolle gut besetzt wie auch Nick Frost, Lena Headey, Jack Lowden und Vince Vaughn. Der Regisseur Stephen Merchant wie auch Produzent Dwayne Johnson lassen es sich auch nicht nehmen, kleine Auftritte zu absolvieren. Die Charakter sind sehr toll und vielschichtig geschrieben, so dass es vor allem bei Paige während des Films keine klare Aufteilung gibt, ob sie jetzt gut oder böse ist – im Wrestling-Jargon würde man von einem „Tweener“ sprechen. Der Film geht zu Herzen und ist eine tolle kurzweilige Unterhaltung. An machen Stellen nimmt er sich manchmal ein wenig zu viel kreative Freiheiten heraus und er spart auch einige Stationen von Paige komplett aus, aber damit schafft man einen runden Film, der sich anfühlt wie ein flüssiges, vielseitiges Wrestling-Match, das man sich immer und immer wieder gerne anschaut.
Paige hat in ihren jungen Jahren einen großen und erheblichen Einfluss daran, dass die WWE sich im Bereich des Damen-Wrestling (sieht man mal über ein paar gute Matchserien von unter anderem Trish Stratus, Lita und Mickie James hinweg) stark weiterentwickelt hat. Denn lange Zeit war den Damen kaum Sendezeit zugestanden worden und es waren eher Models ohne großes Wrestlingtalent, die in leicht fragwürdigen Strip-Matches, Pudding-Wrestling, Kissenschlachten und Backstage-Segmenten eingesetzt worden sind. Mit der Ankunft von Paige und diversen anderen talentierten Wrestlerinnen wie Charlotte Flair und Becky Lynch und vielen anderen aus dem Indy-Sektor sind extrem viele Meilensteine erreicht und Barrieren eingerissen worden. Matcharten, die bisher nur den Männern vorbehalten waren, sind nun auch mit Frauen besetzt – Von Iron-Man-Matches, Hell-in-a-Cell, Leitermatches und dem Royal Rumble ist alles mit dabei. Selbst Kampfsportgrößen aus dem MMA-Bereich wie Ronda Rousey lassen es sich nicht nehmen, in die WWE zu kommen. Dieser „Womens Revolution“ hat man es auch zu verdanken, dass es im letzten Jahr die erste Großveranstaltung nur mit Frauenmatches gab und beim ansonsten immer männerdominierten Haupt- und Abschlussmatch von Wrestlemania in diesem Jahr erstmals die Frauen die Show beenden durften. Umso tragischer ist, dass Paige aufgrund von Nackenverletzungen und Suspendierungen nie wirklich aktiv am Erfolg dieser „Womens Revolution“ teilnehmen konnte und bereits in ihren jungen Jahren nicht mehr aktiv als Wrestlerin im Ring stehen darf. Das hält die WWE und Paige aber nicht ab, sie noch als On-Air-Persönlichkeit einzusetzen. Paiges Einfluss und ihre bewegte Karriere wird sie sicherlich irgendwann auch einmal in die Ruhmeshalle der WWE, die Hall of Fame bringen. Für ein kleines junges Mädchen aus Norwich, England das im Alter von 13 Jahren mit dem Wrestling begonnen hat, wäre das die absolute Krönung. Und dieser Film ist in gewisser Art und Weise auch ein Denkmal für Paige geworden.
„Fighting With My Family“ - My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
9273Clash of the Titans (2010, Louis Leterrier)
Nach vielen Jahren habe ich mich wieder an diesen Film herangewagt, den ich einst gesehen und als unterdurchschnittliche Wegwerfware abgestempelt habe. Und Leterriers Schlachtenfest ist in der Tat ein Musterbeispiel dafür, dass es anscheinend immer noch keinen wirklich guten Film aus der griechischen Mythologie gibt, was angesichts des dramatischen und visuellen Potentials des umfangreichen Stoffes schon eine Meisterleistung ist. Alleine der Titel ist doof, denn mit dem Kampf der Titanen - dem Krieg zwischen olympischen und titanischen Göttern - hat der Film nichts zu tun, vielmehr ist es eine freie Adaption der Sage von Perseus und Medusa - vogelfrei. In einem Wahnsinnstempo legt Leterrier dann auch schon vor. Dialoge, die vielleicht nicht immer nur schlecht, aber uninspiriert vorgetragen, inszeniert und aneinandergereiht sind, wechseln sich mit Effektscharmützeln ab, es macht den Anschein, als wäre jede Szene in der nicht bedeutungsschwanger geplappert wird oder etwas explodiert, auf dem Boden des Schneideraums gelandet. Die Struktur der Geschichte bleibt oberflächlich und einfallslos, was sich auch perfekt in den Figuren widerspiegelt. Sam Worthington hat die schauspielerische Bandbreite eines Grabsteins und einen Haarschnitt, der besser in Black Hawk Down als in vorchristliche Kriegszeiten gepasst hätte. Die brillanten altgriechischen Gottheiten erhalten keine Persönlichkeit, die über stumpfe Klischees hinausgeht. Neeson spielt seinen Zeus als schlechte Karikatur einer schlechten Neeson-Rolle, Fiennes seinen Hades als buckligen Giftzwerg mit einer Stimme, die sich anhört als wäre er im Zeugenschutzprogramm. Den Vogel schiesst aber Gemma Arterton ab, als neunmalkluge Seherin oder etwas in der Art, die alles weiss, alles kann, und immer dann auftaucht, wenn das Drehbuch es verlangt. Wenn sie nicht Gemma Arterton in einer knappen Toga wäre, würde ich ihr das nicht durchgehen lassen. Der Rest, inklusive Perseus' Gefährten, deren zunehmend brüderliches Zusammenwachsen wohl als grosser emotionaler Handlungspunkt angedacht war, haben keinerlei Wiedererkennungswert oder andere interessante Eigenschaften zu bieten. Der einzige, der das schlecht entwickelte Figurenkarussell noch abfedert ist Mads Mikkelsens raubeiniger Krieger. Ihm kann man zuschauen, ohne aus dem Fernsehzimmer rennen zu wollen.
Aber Leterrier ist eben gar nicht mal so ein schlechter Actionregisseur, wie man aus dem Incredible Hulk und aus seinem besten Film, Now You See Me, schon weiss. Und so sind auch in Clash of the Titans die mythologischen Metzeleien durchaus brauchbar, und teilweise sogar richtig gut. Die beiden grossen Actionszenen in der Mitte und am Ende des zweiten Drittels, in denen sich die Perseus-Bruderschaft mit einem Jason-Flemyng-Mutanten, Riesenskorpionen, der schlangenhaarigen Gorgone und anderem Otterngezücht herumschlagen muss sind mit einer visuellen und physischen Einschlagskraft in Szene gesetzt, die Spass macht und mitunter sogar mitreisst. Vor allem die Medusa-Szenen sind ein richtiges fünfminütiges Highlight, die letzte grosse Actionszene mit dem Kraken dann eher wieder Malen nach Zahlen. Aber auch sonst gibt es hier und da mal wieder einen bildgewaltigen Zwischenschnitt oder einen coolen Einsatz von Ramin Djawadis Ich-wurde-bei-Fluch-der-Karibik-abgelehnt-Soundtrack.
Den Film vermag es aber nicht mehr zu retten, der steckt zu tief in seinen erheblichen Schwächen in Sachen Erzähltechnik, Handlungsaufbau und Charakterarbeit fest. So ist es aber zumindest weniger ein missratenes Trashfest als mehr ein höhnischer Fingerzeig, was eigentlich möglich gewesen wäre.
Wertung: 5 / 10
Nach vielen Jahren habe ich mich wieder an diesen Film herangewagt, den ich einst gesehen und als unterdurchschnittliche Wegwerfware abgestempelt habe. Und Leterriers Schlachtenfest ist in der Tat ein Musterbeispiel dafür, dass es anscheinend immer noch keinen wirklich guten Film aus der griechischen Mythologie gibt, was angesichts des dramatischen und visuellen Potentials des umfangreichen Stoffes schon eine Meisterleistung ist. Alleine der Titel ist doof, denn mit dem Kampf der Titanen - dem Krieg zwischen olympischen und titanischen Göttern - hat der Film nichts zu tun, vielmehr ist es eine freie Adaption der Sage von Perseus und Medusa - vogelfrei. In einem Wahnsinnstempo legt Leterrier dann auch schon vor. Dialoge, die vielleicht nicht immer nur schlecht, aber uninspiriert vorgetragen, inszeniert und aneinandergereiht sind, wechseln sich mit Effektscharmützeln ab, es macht den Anschein, als wäre jede Szene in der nicht bedeutungsschwanger geplappert wird oder etwas explodiert, auf dem Boden des Schneideraums gelandet. Die Struktur der Geschichte bleibt oberflächlich und einfallslos, was sich auch perfekt in den Figuren widerspiegelt. Sam Worthington hat die schauspielerische Bandbreite eines Grabsteins und einen Haarschnitt, der besser in Black Hawk Down als in vorchristliche Kriegszeiten gepasst hätte. Die brillanten altgriechischen Gottheiten erhalten keine Persönlichkeit, die über stumpfe Klischees hinausgeht. Neeson spielt seinen Zeus als schlechte Karikatur einer schlechten Neeson-Rolle, Fiennes seinen Hades als buckligen Giftzwerg mit einer Stimme, die sich anhört als wäre er im Zeugenschutzprogramm. Den Vogel schiesst aber Gemma Arterton ab, als neunmalkluge Seherin oder etwas in der Art, die alles weiss, alles kann, und immer dann auftaucht, wenn das Drehbuch es verlangt. Wenn sie nicht Gemma Arterton in einer knappen Toga wäre, würde ich ihr das nicht durchgehen lassen. Der Rest, inklusive Perseus' Gefährten, deren zunehmend brüderliches Zusammenwachsen wohl als grosser emotionaler Handlungspunkt angedacht war, haben keinerlei Wiedererkennungswert oder andere interessante Eigenschaften zu bieten. Der einzige, der das schlecht entwickelte Figurenkarussell noch abfedert ist Mads Mikkelsens raubeiniger Krieger. Ihm kann man zuschauen, ohne aus dem Fernsehzimmer rennen zu wollen.
Aber Leterrier ist eben gar nicht mal so ein schlechter Actionregisseur, wie man aus dem Incredible Hulk und aus seinem besten Film, Now You See Me, schon weiss. Und so sind auch in Clash of the Titans die mythologischen Metzeleien durchaus brauchbar, und teilweise sogar richtig gut. Die beiden grossen Actionszenen in der Mitte und am Ende des zweiten Drittels, in denen sich die Perseus-Bruderschaft mit einem Jason-Flemyng-Mutanten, Riesenskorpionen, der schlangenhaarigen Gorgone und anderem Otterngezücht herumschlagen muss sind mit einer visuellen und physischen Einschlagskraft in Szene gesetzt, die Spass macht und mitunter sogar mitreisst. Vor allem die Medusa-Szenen sind ein richtiges fünfminütiges Highlight, die letzte grosse Actionszene mit dem Kraken dann eher wieder Malen nach Zahlen. Aber auch sonst gibt es hier und da mal wieder einen bildgewaltigen Zwischenschnitt oder einen coolen Einsatz von Ramin Djawadis Ich-wurde-bei-Fluch-der-Karibik-abgelehnt-Soundtrack.
Den Film vermag es aber nicht mehr zu retten, der steckt zu tief in seinen erheblichen Schwächen in Sachen Erzähltechnik, Handlungsaufbau und Charakterarbeit fest. So ist es aber zumindest weniger ein missratenes Trashfest als mehr ein höhnischer Fingerzeig, was eigentlich möglich gewesen wäre.
Wertung: 5 / 10
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9274Ah ja Trash of the Titans ...
De fand ich sogar einen Tick besser:
"Mythologie-Kirmes im Actiongewand"
Wer vor dem Zubettgehen gerne in den „Sagen des klassischen Altertums" schmökert und dabei in wohlig-schauriger Erregung in der griechischen Mythologie versinkt, der sollte diese gute Tradition besser fortsetzen und die nahegelegenen Lichtspielhäuser meiden. Wer allerdings poppiges Trashkino zu seinen bevorzugten Vergnügungen zählt und sich nicht an einem äußerst freien Umgang mit den klassischen griechischen Götter- und Heldensagen stört, der kann mal wieder so richtig nach Herzenslust seinem Hobby frönen. Ja, der bereits in den 1980erJahren zu Kultstatus gelangte Mythen-Zirkus Kampf der Titanen ist wieder in der Stadt. Bei 600 Kopien gastiert das 120 Millionen Dollar-teure Spektakel garantiert auch in eurer Nähe. Also nichts wie rein ins Kino und ab geht die Post vom Olymp in den Hades und zurück.
Gut, die filmische Neuauflage der Perseus-Sage ist nichts für Mythologie-Puristen, aber blanker Nonsens ist sie auch nicht ...
https://ssl.ofdb.de/review/192799,40730 ... er-Titanen
De fand ich sogar einen Tick besser:
"Mythologie-Kirmes im Actiongewand"
Wer vor dem Zubettgehen gerne in den „Sagen des klassischen Altertums" schmökert und dabei in wohlig-schauriger Erregung in der griechischen Mythologie versinkt, der sollte diese gute Tradition besser fortsetzen und die nahegelegenen Lichtspielhäuser meiden. Wer allerdings poppiges Trashkino zu seinen bevorzugten Vergnügungen zählt und sich nicht an einem äußerst freien Umgang mit den klassischen griechischen Götter- und Heldensagen stört, der kann mal wieder so richtig nach Herzenslust seinem Hobby frönen. Ja, der bereits in den 1980erJahren zu Kultstatus gelangte Mythen-Zirkus Kampf der Titanen ist wieder in der Stadt. Bei 600 Kopien gastiert das 120 Millionen Dollar-teure Spektakel garantiert auch in eurer Nähe. Also nichts wie rein ins Kino und ab geht die Post vom Olymp in den Hades und zurück.
Gut, die filmische Neuauflage der Perseus-Sage ist nichts für Mythologie-Puristen, aber blanker Nonsens ist sie auch nicht ...
https://ssl.ofdb.de/review/192799,40730 ... er-Titanen
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Zuletzt gesehener Film
9275Beide Filme machen Spaß. Leider hat man aus dem Stoff nicht so viel gemacht.
Ich hätte gern einen richtig guten Film über die griechische Mythologie. Tolle Effekte, tolle Charaktere die auch durchaus etwas tiefgründiger dargestellt sind. Einfach mehr Qualität.
Ich hätte gern einen richtig guten Film über die griechische Mythologie. Tolle Effekte, tolle Charaktere die auch durchaus etwas tiefgründiger dargestellt sind. Einfach mehr Qualität.
Re: Zuletzt gesehener Film
9276Ich fand die CGI-Titanen äusserst zäh sowie Höhepunkt- und Einfallslos. Den Puppen-Titanen konnte ich zwar auch noch nie besonders viel abgewinnen oder die kultische Verehrung nachvollziehen, aber die 81er-Version hatte zumindest einen gewissen Charme. Die Computerfassung ist dagegen komplett seelenlos.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Zuletzt gesehener Film
9277Schöner Text, wie immer. Klugscheiss-Modus an: Perseus' Ritt auf dem Pegasus ist aber sehr wohl eine Erfindung des Films, bzw. seines 80er-Vorgängers, in den Sagen des Altertums reitet der Held Bellerophon das geflügelte Hottehü.vodkamartini hat geschrieben: 9. Mai 2019 07:40 Ah ja Trash of the Titans ...
De fand ich sogar einen Tick besser:
Ich hätte übrigens auch als Schwab-Leser keine Probleme mit gewissen Änderungen gegenüber dem Originalstoff, vieles was da auf dem Papier funktioniert muss im Kino nicht zwingend funktionieren. Perseus zum Beispiel ist eigentlich ein feiger Lump, der sich mit Spiegel und Speed-Schuhen ausgerüstet an die schlafende Medusa herangeschlichen, ihr schnell den Kopf abgetrennt hat und dann sofort davongerannt ist. Da finde ich die actionreichere Filmvariante mit einigen Kumpanen Perseus' und einem Katz-und-Maus-Spiel durch den Gorgonentempel eigentlich besser, das wäre auch ohne Auffrischung der Titanenklopperei meine Idealvorstellung einer Perseus-Medusa-Adaption und nicht zuletzt daher meine Lieblingsszene im Film. Wenn da nur nicht der grösste Teil des restlichen Films so plump und einfallslos aufgebaut wäre... Auch optisch hätte man mehr auf typisch griechischen Landschaftscharme setzen können statt dass Worthington mit gefühlt zehn Schritten vom immergrünen Märchenwald in die apokalyptische Geröllwüste gelangt, aber das ist ein Detail.
Sag ich ja, übrigens, wenn ich schreibe es gibt noch keinen richtig guten Film aus der griechischen Mythologie meine ich nicht, dass ich besonders viele gesehen hätte. Ich meine nur, es scheint keinen Film aus dem Stoff zu geben, der wirklich bekannt und gross anerkannt wäre, das sind immer nur so Einzelfälle und Randnotizen, halb vergessene Effekt-Spielereien von ganz früher oder Zweitliga-Blockbuster von heute. Der Ratner-Herkules und der Theseus-Film mit Henry Cavill scheinen mir wenn ich sie so anschaue in die genau gleiche Sparte zu hauen wie Clash of the Titans, also eine Mischung aus guten Ansätzen und überkandideltem Effekttrash. Erst gestern habe ich erfahren dass es noch einen recht aufwändig scheinenden Odyssee-Film aus den 50ern mit Kirk Douglas gibt, muss ich vielleicht genauer untersuchen. Troja (der auch bald wieder dran ist, vielleicht zum ersten Mal in der Langfassung) funktioniert zumindest als wuchtiger Sandalenfilm mit starker Besetzung recht gut, ist aber nur bedingt ein mythologischer Film.Agent 009 hat geschrieben: 9. Mai 2019 09:21 Ich hätte gern einen richtig guten Film über die griechische Mythologie. Tolle Effekte, tolle Charaktere die auch durchaus etwas tiefgründiger dargestellt sind. Einfach mehr Qualität.
Wie gesagt, zwei Höhepunkte sind für mich zumindest die beiden grossen Actionszenen (Skorpione und Medusa abzüglich Seeungeheuer), da von Leterrier wuchtig und mit Bildgewalt inszeniert. Da reisst das sonst so einfallslose Filmchen kurz weit nach oben aus. Man muss aber vielleicht eine gewisse Toleranz für CGI-Spektakel mitbringen, um Schnitt und Choreographie wirklich geniessen zu können.AnatolGogol hat geschrieben: 9. Mai 2019 10:57 Ich fand die CGI-Titanen äusserst zäh sowie Höhepunkt- und Einfallslos.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9278Ich denke genau hier liegt bei mir der Kerberos begraben .GoldenProjectile hat geschrieben: 9. Mai 2019 11:32 Man muss aber vielleicht eine gewisse Toleranz für CGI-Spektakel mitbringen, um Schnitt und Choreographie wirklich geniessen zu können.
Da solltest du deine Erwartungen aber nicht allzu hoch ansetzen, denn so richtig gut ist die Douglassche Odyssee leider auch nicht. Der Film verfügt durchaus über einen gewissen Charme (ich wiederhole mich - wenn auch bei einem anderen Film), gute Darsteller (Kirk und Anthony Quinn sind wie immer eine Bank) und einige nette Einzelszenen (vor allem beim Zyklopen). Aber er ist auch sehr zäh und einfallslos inszeniert. Kann man nett mal schauen, aber mehr auch nicht.GoldenProjectile hat geschrieben: 9. Mai 2019 11:32 Erst gestern habe ich erfahren dass es noch einen recht aufwändig scheinenden Odyssee-Film aus den 50ern mit Kirk Douglas gibt, muss ich vielleicht genauer untersuchen.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9279Grandios, und bestätigt sogleich wieder meine These.AnatolGogol hat geschrieben: 9. Mai 2019 12:05 Da solltest du deine Erwartungen aber nicht allzu hoch ansetzen, denn so richtig gut ist die Douglassche Odyssee leider auch nicht.
Was sagst du denn sonst so zum Mangel an brauchbarem olympischem Filmstoff (dein Lieblings-Pitt-Film mal ausgeklammert)? Gibt es da noch etwas, worauf ich noch nicht gestossen bin? ich glaube bis auf den 63er-Argonauten und je einen TV-Mehrteiler zur Odyssee und den Argonauten haben wir hier fast schon alles genannt.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9280Eigentlich nicht, jedenfalls fällt mir momentan auch nix relevantes ein. Den ersten Percy Jackson fand ich ganz amüsant, wenn's um eine "ernsthafte" Auseinandersetzung mit dem Thema geht ist das freie Spektakel mit dem wie immer gut frisierten Brad aber wohl tatsächlich die beste Verfilmung. Achja, Woody Allens Mighty Aprodite nimmt sich der griechischen Mythologie auf wunderbare Art und Weise an und "verwurstest" sie im besten Allenschen Stile. Eigentlich komisch, dass man die Thematik in der Blütezeit des Historienepos Anfang der 60er nicht aufgegriffen hat, da hätten die Ramenbedingungen gestimmt. Persönlich habe ich es aber nie wirklich vermisst, da mir die deutschen Heldensagen deutlich näher stehen. Aber auch da gibt es da ja außer den beiden großen Nibelungen-Verfilmungen auch nichts wirklich relevantes. Dabei wäre z.B. Dietrich von Bern doch geradezu prädestiniert für ein großes Epos.GoldenProjectile hat geschrieben: 9. Mai 2019 13:41 Was sagst du denn sonst so zum Mangel an brauchbarem olympischem Filmstoff (dein Lieblings-Pitt-Film mal ausgeklammert)? Gibt es da noch etwas, worauf ich noch nicht gestossen bin? ich glaube bis auf den 63er-Argonauten und je einen TV-Mehrteiler zur Odyssee und den Argonauten haben wir hier fast schon alles genannt.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9281Die Percys fand ich auch beide ganz witzig, ich mag aber auch die Romane sehr gerne, die sind Potter-light aber charmant und sympathisch. Ich bin keiner der Buchpuristen, die beide Verfilmungen verteufeln, finde aber das man aus der Idee "Mythologie heute" auch da mehr hätte machen können. Trotzdem zwei nette Filmchen.
Dietrich von Bern (leider nicht mein Bern), Hagen von Tronje, Kriemhild, Giselher, Siegfried der Drachentöter und Konsorten sind eher das Fach- und Interessensgebiet meines Kumpels, ich bin mehr in der griechisch-römischen Ecke zu Hause und wir fachsimpeln gerne über beide "Universen". Beide Stoffe hätten sich wirklich in der 50er/60er-Welle für nachhaltige Verfilmungen angeboten, aber witzigerweise eben eigentlich auch heute, da die Sagenstoffe mit ihrem Shared-Universe-Charakter und den Crossovern zwischen einzelnen Geschichten und Figuren eigentlich nichts anderes sind als urzeitliche Marvel-Comics.
Dietrich von Bern (leider nicht mein Bern), Hagen von Tronje, Kriemhild, Giselher, Siegfried der Drachentöter und Konsorten sind eher das Fach- und Interessensgebiet meines Kumpels, ich bin mehr in der griechisch-römischen Ecke zu Hause und wir fachsimpeln gerne über beide "Universen". Beide Stoffe hätten sich wirklich in der 50er/60er-Welle für nachhaltige Verfilmungen angeboten, aber witzigerweise eben eigentlich auch heute, da die Sagenstoffe mit ihrem Shared-Universe-Charakter und den Crossovern zwischen einzelnen Geschichten und Figuren eigentlich nichts anderes sind als urzeitliche Marvel-Comics.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9282iHaveCNit: Das Ende der Wahrheit (2019)
10.05.2019
Da ich gerne deutsches Genrekino sehe, fand ich es ganz interessant auch mal einen hochwertigen Polit- und Spionagethriller aus Deutschland zu sehen. So habe ich mir „Das Ende der Wahrheit“ von Philipp Leinemann auf meine Liste gesetzt und mir den Film nun im Kino angeschaut.
Martin Behrens ist Spezialist für Zentralasien beim BND. Er führt eine Affäre mit der Investigativjournalistin Aurice Köhler, die an einer brisanten Story über Machenschaften des BND dran ist. Als Folge einer Entscheidung von Behrens wird Aurice bei einem Anschlag getötet. Behrens stellt fest, dass er in eine große Verschwörung geraten ist, bei dem sogar Verräter in den eigenen Reihen eine Rolle spielen.
„Das Ende der Wahrheit“ ist sehr spannend geworden. Ich habe das vor allem dadurch empfunden, dass wir vor allem fast den ganzen Film über den richtig gut von Ronald Zehrfeld gespielten Martin Behrens begleiten und dabei stets nur so viel wissen wie er. Und die Twists, Offenbarungen und Überraschungen kommen in einer guten Mischung aus subtilen und feinen Nuancen sowie dann auch mal direkt mit dem Holzhammer. Gerade Themen wie Terrorgefahren, Waffenlobbys und die Vernetzung der Politik darin sind hochaktuell und brisant, aber sorgt damit natürlich auch klar dafür, dass der Film nicht ganz vor einigen Klischees befreit ist. Der Film bleibt dabei aber sehr komplex und ambivalent und liefert keine einfachen Antworten. Die grafische Gewaltdarstellung in dem Film ist schon sehr explizit und hart. Darüber hinaus ist der Film sehr ruhig und besonnen, aber auch sehr hochwertig inszeniert worden. Ein weiterer Pluspunkt für den Film ist der Charakter und die Entwicklung des Charakters vom von Alexander Fehling preisgekrönten Patrick Lemke.
„Das Ende der Wahrheit“ - My First Look – 8/10 Punkte.
10.05.2019
Da ich gerne deutsches Genrekino sehe, fand ich es ganz interessant auch mal einen hochwertigen Polit- und Spionagethriller aus Deutschland zu sehen. So habe ich mir „Das Ende der Wahrheit“ von Philipp Leinemann auf meine Liste gesetzt und mir den Film nun im Kino angeschaut.
Martin Behrens ist Spezialist für Zentralasien beim BND. Er führt eine Affäre mit der Investigativjournalistin Aurice Köhler, die an einer brisanten Story über Machenschaften des BND dran ist. Als Folge einer Entscheidung von Behrens wird Aurice bei einem Anschlag getötet. Behrens stellt fest, dass er in eine große Verschwörung geraten ist, bei dem sogar Verräter in den eigenen Reihen eine Rolle spielen.
„Das Ende der Wahrheit“ ist sehr spannend geworden. Ich habe das vor allem dadurch empfunden, dass wir vor allem fast den ganzen Film über den richtig gut von Ronald Zehrfeld gespielten Martin Behrens begleiten und dabei stets nur so viel wissen wie er. Und die Twists, Offenbarungen und Überraschungen kommen in einer guten Mischung aus subtilen und feinen Nuancen sowie dann auch mal direkt mit dem Holzhammer. Gerade Themen wie Terrorgefahren, Waffenlobbys und die Vernetzung der Politik darin sind hochaktuell und brisant, aber sorgt damit natürlich auch klar dafür, dass der Film nicht ganz vor einigen Klischees befreit ist. Der Film bleibt dabei aber sehr komplex und ambivalent und liefert keine einfachen Antworten. Die grafische Gewaltdarstellung in dem Film ist schon sehr explizit und hart. Darüber hinaus ist der Film sehr ruhig und besonnen, aber auch sehr hochwertig inszeniert worden. Ein weiterer Pluspunkt für den Film ist der Charakter und die Entwicklung des Charakters vom von Alexander Fehling preisgekrönten Patrick Lemke.
„Das Ende der Wahrheit“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
9283iHaveCNit: Nur eine Frau (2019)
12.05.2019
Manchmal kommt ein Film ganz spontan in meinen Filmkalender. Einer dieser Filme ist „Nur eine Frau“, der von Sandra Maischberger produziert und von Sherry Hormann inszeniert worden ist und ein ernstes Thema behandelt – Den ersten medienwirksamen Ehrenmord an der jungen Türkin Hatun Aynur Sürücü im Jahre 2005.
Hatun Aynur Sürücü wird in jungen Jahren zwangsverheiratet, doch sie verlässt ein Jahr später hochschwanger ihren gewalttätigen Ehemann und gerät mit ihren Vorstellungen eines selbstbestimmten Lebens mit ihrer Familie in einen Konflikt, der sie immer näher an die endgültige Konsequenz führen wird.
„Nur eine Frau“ ist ein toller Film geworden, der mit einer interessanten narrativen Idee kommt – er verleiht dem Opfer eine Stimme. So hören wir im Laufe des Filmes immer wieder informative, teils freche und auch sarkastische Kommentare als Voice-Over von Almila Bagriacik, die hier die perfekte Besetzung für Aynur ist und den Film quasi alleine stemmt. Zu den biografischen Stationen des Films kommen dann noch teils Originalaufnahmen und es werden auch Bild- und Fotoaufnahmen assoziativ rein geschnitten, so dass der Film auch teildokumentarisch wirkt und damit eine noch viel emotionalere und eindringlichere Ebene bekommt. Gerade das Thema selbst ist unfassbar interessant und komplex und wird durch diesen Film in der Kürze seiner Laufzeit kompakt aufbereitet und liefert auch einen interessanten Blick „Hinter die Kulissen“ einer sehr konservativen, streng religiösen und archaisch patriarchalisch geprägten Familie. Gerade das schauspielerische Ensemble, in dem vor allem Rauand Taleb (aus unter anderem „4 Blocks“) und Aram Arami (aus unter anderem „Fack Ju Göthe 1-3“) als Brüder sehr stark aufspielen. Der Film liefert darüber hinaus auch das Porträt einer Frau und ihrem Ziel trotz aller Hindernisse ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ich bin sehr begeistert von „Nur eine Frau“, dass er den Mut hat, auch gerade dieses schwierige Thema anzupacken. Darüber hinaus ist er sogar kurzweilig und keine Minute zu lang oder zu kurz.
„Nur eine Frau“ - My First Look – 9/10 Punkte.
12.05.2019
Manchmal kommt ein Film ganz spontan in meinen Filmkalender. Einer dieser Filme ist „Nur eine Frau“, der von Sandra Maischberger produziert und von Sherry Hormann inszeniert worden ist und ein ernstes Thema behandelt – Den ersten medienwirksamen Ehrenmord an der jungen Türkin Hatun Aynur Sürücü im Jahre 2005.
Hatun Aynur Sürücü wird in jungen Jahren zwangsverheiratet, doch sie verlässt ein Jahr später hochschwanger ihren gewalttätigen Ehemann und gerät mit ihren Vorstellungen eines selbstbestimmten Lebens mit ihrer Familie in einen Konflikt, der sie immer näher an die endgültige Konsequenz führen wird.
„Nur eine Frau“ ist ein toller Film geworden, der mit einer interessanten narrativen Idee kommt – er verleiht dem Opfer eine Stimme. So hören wir im Laufe des Filmes immer wieder informative, teils freche und auch sarkastische Kommentare als Voice-Over von Almila Bagriacik, die hier die perfekte Besetzung für Aynur ist und den Film quasi alleine stemmt. Zu den biografischen Stationen des Films kommen dann noch teils Originalaufnahmen und es werden auch Bild- und Fotoaufnahmen assoziativ rein geschnitten, so dass der Film auch teildokumentarisch wirkt und damit eine noch viel emotionalere und eindringlichere Ebene bekommt. Gerade das Thema selbst ist unfassbar interessant und komplex und wird durch diesen Film in der Kürze seiner Laufzeit kompakt aufbereitet und liefert auch einen interessanten Blick „Hinter die Kulissen“ einer sehr konservativen, streng religiösen und archaisch patriarchalisch geprägten Familie. Gerade das schauspielerische Ensemble, in dem vor allem Rauand Taleb (aus unter anderem „4 Blocks“) und Aram Arami (aus unter anderem „Fack Ju Göthe 1-3“) als Brüder sehr stark aufspielen. Der Film liefert darüber hinaus auch das Porträt einer Frau und ihrem Ziel trotz aller Hindernisse ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ich bin sehr begeistert von „Nur eine Frau“, dass er den Mut hat, auch gerade dieses schwierige Thema anzupacken. Darüber hinaus ist er sogar kurzweilig und keine Minute zu lang oder zu kurz.
„Nur eine Frau“ - My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
9284iHaveCNit: Pokémon Meisterdetektiv Pikachu (2019)
16.05.2019
Manchmal geht man wirklich ohne große Erwartungen ins Kino weil man entweder dem Film sehr neutral gegenüber steht oder sich darunter nicht wirklich was vorstellen kann – selbst nach dem Trailer. Mit „Pokémon“ bin ich damals eigentlich nur mit der Serie und den ersten beiden Filmen in Berührung bekommen und würde mich aber eher weniger als Fan bezeichnen, sondern eher als jemand, der das einfach mal gesehen hat. So stand ich „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ eher neutral gegenüber aber habe es trotzdem geplant den Film zu sehen. Und manchmal ist es cool, sehr neutral ohne großen Vorstellungen und Erwartungen in den Film zu gehen, denn ich würde recht positiv überrascht.
Tim Goodman war früher Pokemon-Trainer und er muss nach einem Zwischenfall in die große Stadt, in der Menschen und Pokemon zusammenleben. Sein Vater, der als Detektiv arbeitet, ist verschwunden. Bei der Suche nach seinem Vater bekommt er Unterstützung durch dessen Pokemon Pikachu, mit dem er zufälligerweise sprechen kann.
„Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ ist ein klassisches Fantasy-Abenteuer mit einem ebenfalls sehr klassischen Krimiplot, der in seinem Lauf klar einige Haken schlägt. Der Krimiplot hat ein paar leichte Anleihen des Film Noir, die Welt in der wir uns befinden, bzw. die große Stadt wirkt mit seinem futuristischen Setting leicht cyberpunklastig. Den Aufbau dieser Welt finde ich sehr interessant. Durch den etwas befremdlichen Look und die Effekte dieser Pokemon wirkt das ganze etwas anorganisch, was vermutlich auch so gewollt ist und für mich auch funktioniert hat. Das Schauspiel selbst ist jetzt wirklich nicht der Rede Wert, egal ob wir von Justice Smith, Kathryn Newton und unter anderem auch Ken Watanabe und Bill Nighy sprechen. Der große Star des Films ist jedoch das von Ryan Reynolds snychronisierte und durch Motion Capture zum Leben erweckte elektrisch geladene Nagetier Pikachu, das dadurch sogar eine gewisse Portion jugendfreien sarkastischen Deadpool-Humor bekommt. Der Film ist einigermaßen spannend, unterhaltsam und auf jeden Fall eine positive Überraschung – und für Pokemon-Fans definitiv eine Empfehlung.
„Pokemon Meisterdetektiv Pikachu“ - My First Look – 7/10 Punkte
16.05.2019
Manchmal geht man wirklich ohne große Erwartungen ins Kino weil man entweder dem Film sehr neutral gegenüber steht oder sich darunter nicht wirklich was vorstellen kann – selbst nach dem Trailer. Mit „Pokémon“ bin ich damals eigentlich nur mit der Serie und den ersten beiden Filmen in Berührung bekommen und würde mich aber eher weniger als Fan bezeichnen, sondern eher als jemand, der das einfach mal gesehen hat. So stand ich „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ eher neutral gegenüber aber habe es trotzdem geplant den Film zu sehen. Und manchmal ist es cool, sehr neutral ohne großen Vorstellungen und Erwartungen in den Film zu gehen, denn ich würde recht positiv überrascht.
Tim Goodman war früher Pokemon-Trainer und er muss nach einem Zwischenfall in die große Stadt, in der Menschen und Pokemon zusammenleben. Sein Vater, der als Detektiv arbeitet, ist verschwunden. Bei der Suche nach seinem Vater bekommt er Unterstützung durch dessen Pokemon Pikachu, mit dem er zufälligerweise sprechen kann.
„Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ ist ein klassisches Fantasy-Abenteuer mit einem ebenfalls sehr klassischen Krimiplot, der in seinem Lauf klar einige Haken schlägt. Der Krimiplot hat ein paar leichte Anleihen des Film Noir, die Welt in der wir uns befinden, bzw. die große Stadt wirkt mit seinem futuristischen Setting leicht cyberpunklastig. Den Aufbau dieser Welt finde ich sehr interessant. Durch den etwas befremdlichen Look und die Effekte dieser Pokemon wirkt das ganze etwas anorganisch, was vermutlich auch so gewollt ist und für mich auch funktioniert hat. Das Schauspiel selbst ist jetzt wirklich nicht der Rede Wert, egal ob wir von Justice Smith, Kathryn Newton und unter anderem auch Ken Watanabe und Bill Nighy sprechen. Der große Star des Films ist jedoch das von Ryan Reynolds snychronisierte und durch Motion Capture zum Leben erweckte elektrisch geladene Nagetier Pikachu, das dadurch sogar eine gewisse Portion jugendfreien sarkastischen Deadpool-Humor bekommt. Der Film ist einigermaßen spannend, unterhaltsam und auf jeden Fall eine positive Überraschung – und für Pokemon-Fans definitiv eine Empfehlung.
„Pokemon Meisterdetektiv Pikachu“ - My First Look – 7/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film
9285The American
Es ist eine eigenartige aber gut gelungene Neudefinition des Profikiller-Thriller Genres.
Was ihn fast einzigartig macht, ist sein ungewöhlicher Aufbau. Groß proportionierte, im positiven Sinn langweilige Szenen von Jacks Sinnsuche und Zweifel in dem mittelalterlichen Dorf in den Abruzzen, wo er mit dem Pfarrer über Gott und die Welt (Zölibat etc.) sinniert, da wo er mit einer Prostituierten eine Beziehung anfängt, kurz aber Zweifel kommt, ob sie nicht auch eine angeheuerte Killerin ist, dort wie er an seinen Gewehren bastelt; werden von kurzen und nach "State of the Art" toll choreografierte Action Szenen (v.a. die Verfolgungsjagd mit dem schwedischen Killer) unterbrochen.
Man würde meinen, beides passt nicht zusammen, Action kann nur ein hohles schnelles Dahingeballere mit Pyrotechnik und CGI von Anfang bis zum Schluss sein. Autorenkino hingegen fabuliert über die inneren Komplexe eines Antihelden. Aber beides im einen, und dann so überzeugend?
Ja es geht. Bestenfalls ist der Film noch mit "Ghost Dog" vergleichbar, in dem ähnliches, also das Innelneben enes Killers derartig gut wiederzugeben, eigentlich sogar erfolgreicher probiert worden ist.
"Leon der Profi" passte auch in die Gruppe, der mir noch dazu einfiele. Letzterer ist aber schon klar auf der Kommerzschiene und ein typischer Luc Besson Gassenhauer.
Müßig noch anzugeben, dass George Clooney hier in einer seiner besten Rollen regelrecht brilliert.
Ich gebe dem Film aber doch nur 8/10 Punkte, weil, wenn ich ihn mit Ghost Dog vergleiche, er dann doch nur verlieren kann, und dieser Film bekam von mir schon immer 10/10
Es ist eine eigenartige aber gut gelungene Neudefinition des Profikiller-Thriller Genres.
Was ihn fast einzigartig macht, ist sein ungewöhlicher Aufbau. Groß proportionierte, im positiven Sinn langweilige Szenen von Jacks Sinnsuche und Zweifel in dem mittelalterlichen Dorf in den Abruzzen, wo er mit dem Pfarrer über Gott und die Welt (Zölibat etc.) sinniert, da wo er mit einer Prostituierten eine Beziehung anfängt, kurz aber Zweifel kommt, ob sie nicht auch eine angeheuerte Killerin ist, dort wie er an seinen Gewehren bastelt; werden von kurzen und nach "State of the Art" toll choreografierte Action Szenen (v.a. die Verfolgungsjagd mit dem schwedischen Killer) unterbrochen.
Man würde meinen, beides passt nicht zusammen, Action kann nur ein hohles schnelles Dahingeballere mit Pyrotechnik und CGI von Anfang bis zum Schluss sein. Autorenkino hingegen fabuliert über die inneren Komplexe eines Antihelden. Aber beides im einen, und dann so überzeugend?
Ja es geht. Bestenfalls ist der Film noch mit "Ghost Dog" vergleichbar, in dem ähnliches, also das Innelneben enes Killers derartig gut wiederzugeben, eigentlich sogar erfolgreicher probiert worden ist.
"Leon der Profi" passte auch in die Gruppe, der mir noch dazu einfiele. Letzterer ist aber schon klar auf der Kommerzschiene und ein typischer Luc Besson Gassenhauer.
Müßig noch anzugeben, dass George Clooney hier in einer seiner besten Rollen regelrecht brilliert.
Ich gebe dem Film aber doch nur 8/10 Punkte, weil, wenn ich ihn mit Ghost Dog vergleiche, er dann doch nur verlieren kann, und dieser Film bekam von mir schon immer 10/10
Code Name: Anti Spy Agent 666-OH!
Real Name: Louis Duke "The Destroyer" Duck
Parents: illegitimate son of Scrooge McDuck and Magica de Spell
Real Name: Louis Duke "The Destroyer" Duck
Parents: illegitimate son of Scrooge McDuck and Magica de Spell