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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Hard Powder (2019)
05.03.2019
Quentin Tarantino zitiert ja gerne ein altes klingonisches Sprichwort „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“. Der norwegische Regisseur Hans Petter Moland, der mir zuletzt mit der Jussi Adler Olsen-Verfilmung um Carl Morck „Erlösung“ bzw. „Flaskepost fra P“ positiv aufgefallen ist, scheint dieses Sprichwort mit seinem vorigen Film „Einer nach dem anderen“ sehr wörtlich genommen zu haben. Den Film selbst kenne ich noch nicht, aber bei der Umsetzung des Remakes mit Liam Neeson in der Hauptrolle und einer kleinen Recherche, wer denn so alles im Original mitspielt, werde ich mir auf jeden Fall das Original mal genüsslich zu Gemüte führen. Gerade das Setting ist wie gemacht für das zitierte Sprichwort.
Nels Coxman ist im kleinen Kaff Kehoe nahe Denver gerade zum Bürger des Jahres ernannt worden. Er kümmert sich als Schneepflugfahrer darum, dass das kleine Kaff nicht von der Außenwelt abgeschnitten wird. Eines Abends wird sein Sohn ermordet. Gerade auf dem Weg am Mord seines Sohns Rache zu nehmen und sich Stück für Stück zum Kopf durchzupflügen kommt es zu einem ausgewachsenen Bandenkrieg zwischen dem Drogendealer „Viking“ und dem Indianer „White Bull“.
„Hard Powder“ ist ein Bruder im Geiste vieler – von den Coens, wenn man sich „Fargo“ ins Gedächtnis ruft, von Tarantino, wenn man sich mit den teils vollkommen trivialen Dialogen auseinandersetzt, von „Wind River“, der ein ähnlich eiskaltes Setting serviert hat. Garniert mit skurrilen Situationen und skurrilen Charakteren bekommen wir dann noch eine schöne Spur schwarzen skandinavischen Humor spendiert, der mit einigen tollen Einfällen daherkommt. Mir hat diese Mischung sehr gefallen. Und mit dem guten Liam Neeson in der Hauptrolle konnte man hier nicht viel falsch machen. Klar kann Liam Neeson nicht gut auf seine Familienmitglieder aufpassen, aber zumindest im Rache nehmen nimmt ihm niemand die Butter vom Brot. Und hier kann „Hard Powder“ mit seinen tollen und witzigen Einfällen auf jeden Fall dafür sorgen, dass man nicht unbedingt auf große Actionszenen setzen muss und sich nur auf kleine Gewaltexzesse verlässt. Nur muss ich sagen, dass ich rein kamera-technisch nicht unbedingt die Establishing Shots von Denver und dem einen Hotel bei Tag nicht unbedingt gebraucht habe, denn die sahen für mich extrem künstlich aus und haben mich aus der sonst sehr guten handgemachten Szenerie und Inszenierung etwas herausgerissen.
„Hard Powder“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "