Martin007 hat geschrieben: 3. Februar 2019 22:32
Schön wäre meiner Meinung nach, wenn Bond an einer Location etwas länger verweilen würde, am liebsten wäre mir unter den bisherigen Gerüchten da natürlich Jamaika. Aber ich befürchte irgendwie, dass man dies nur für eine Anfangs- oder Endszene nutzt, wie Mexiko in SP.
Hätte auch nichts dagegen, wenn 007 mal wieder etwas länger an einer Location ermitteln würde. Aber das ist leider wohl ein generelles Problem in Filmen heutzutage: Diese hastige von-einer-zur-nächsten-Location-Gehopse. Früher zeigte man 007 auch mal am Flughafen (man erinnere sich nur einmal an die von Connery grandios gespielte Szene in DN, als er am Flughafen telefoniert und sich herausstellt, dass der vermeintliche Chauffeur ein Veräter ist), wie er ins Hotel eincheckt, sein Zimmer inspiziert. Und genau das fehlt mir mittlerweile. Ursprünglich waren solche Szenen ja auch dazu gedacht, beim Zuschauer das Gefühl von Fernweh und Urlaub zu wecken. Und da gehören solche Szenen einfach dazu. Genau das macht doch Fernweh aus: Das Einchecken am Flughafen, das Flair im Hotel, Land und Leute. Mit SF ging das leider los: Zack, wir sind in Shanghai. Bang, wir sind in Macau. Schwups, wir sind in London. Anstatt Szenen zu zeigen, wie Bond einmal mit Land und Leuten in Kontakt kommt, in denen sich langsam die Atmosphäre und das Flair aufbauen, und man das als Zuschauer auch einatmet. Stattdessen dienen die Locations nur noch als Hintergrundkulisse schnell heruntergespulter Szenen und ehe man sich versieht, ist man schon wieder anderswo. Ein kurzer Schwenk über Shanghai, damit der Zuschauer weiß, wo man sich gerade befindet und schon ist Bond voll ins Geschehen integriert. Ein kurzer Schwenk über Macau und los gehts. Ähnlich SP: Kurzer Schwenk über die Alpen und schon ist Bond mittendrin im Getümmel. Das Ice Q zum Beispiel, wurde komplett verschenkt. Schwups, wir sind jetzt in Marokko. Als wäre es das alltäglichste, mal eben schnell nach Marokko zu jetten. Warum nicht mal wieder stimmungsvolle Szenen zeigen, wie die ersten Eindrücke einer weiten Reise an einen exotischen Ort auf den Reisenden wirken, wie er sich langsam akklimatisiert, die Gegend auskundschaftet. Liegt wohl an der heutigen Zeit, in der alles hektisch und schnell schnell schnell gehen muss.
Die Verfolgung Goldfingers in der Schweiz sähe heute vermutlich so aus: Luftaufnahme über die Alpen, nächste Szene die Fabrik.