Inspiriert durch unsere Diskussion habe ich gestern abend DAF in den Player geworfen und der Film hat mich in einem Maße begeistern können, wie eigentlich noch nie zuvor. Bis auf einen kleinen Hänger am Ende bei der Actionszene auf der Bohrinsel war der Film beste kurzweilige Unterhaltung. Bemerkenswert finde ich vor allem, wie viele tolle Ideen der Film im Angebot hat und mit welcher Leichtigkeit er sich über (fast) die gesamte Laufzeit bewegt. Connery ist fabelhaft, aber auch der Rest der Besetzung sitzt wie maßgeschneidert und es gibt diesbezüglich keinen Ausfall, den ich bemängeln könnte. Selbst der gemeinhin gescholtene Norman Burton passt als Leiter bestens, da hier die Rolle nicht wie sonst das amerikanische Pendent zu Bond darstellt, sondern eher sein bürokratisches und eher unfähiges Gegenstück (welches dann auch rein optisch durch den eher kleinen und untersetzten Burton betont wird). Das mag dem Stammschauer wehtun, aber ergibt im Gesamtkontext wie ich finde absolut Sinn, denn durch Leiters verkrampfte (und letztliche erfolglose) Bemühungen wirkt Bonds Agieren erst recht so, als ob er einfach mal kurz vorbeischaut und nebenher seine Mission mühelos erfüllt. Denn eigentlich ist Bond in DAF noch mehr der überlegene Superagent als sonst, selbst wenn mal zwischenzeitlich was schief geht, überspielt er es einfach mit einer perfekt sitzenden Bemerkung (zur Not auch auf Kosten einer Ratte). So ist das Motto von DAF fraglos zu überziehen, was man nur überziehen kann - aber wenn man sich mit dieser Prämisse arrangieren kann, dann setzt der Film seine Treffer mit einer Eleganz und Mühelosigkeit wie der junge Muhammad Ali.
Kritikpunkte finden sich zwar trotzdem, so bewegt sich die Handlung über weite Strecken eher im Kreis und dient lediglich dazu, den Figuren Szenen für ihr locker-flockiges Schaulaufen zu ermöglichen und auch die beiden großen Actionszenen (Bohrinsel und Auto-Crash) sind für Serien-Verhältnisse zu unspektakulär geraten, aber selbst letztere wird durch einige gelungene Gags ("Ich glaube, Larry hat ihn!"
) und den die Grenzen der Physik sprengenden Abschluß-Clou - also genau das, was DAF eigentlich ausmacht - durchaus aufgewertet. Und wirklich ins Gewicht fiel dies bei meiner jüngsten Sichtung dann auch deshalb nicht, da sich der Film in Gänze dafür einfach viel zu leicht und selbstverständlich bewegte. Und abschliessend kann - der geübte Foren-Leser wird bereits sehnlich auf meine diesbezüglichen Auslassungen warten
- man die deutsche Fassung hier nicht hoch genug loben, ist sie in ihrem gewitzen und eleganten sprachlichen Darbietung sowie dank ihrer bis in die kleinsten Rollen gleichermaßen perfekten wie prominenten Sprecherwahl der Originalfassung meiner Ansicht nach doch deutlich überlegen und stellt den Höhepunkt deutschen Synchronschaffens innerhalb der gesamten Serie dar.