Re: Thema, Story, Drehbuch

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Casino Hille hat geschrieben: 4. September 2018 22:53 Mag sein, dass das stimmt, aber das zeigt ja nur, dass man da hinsichtlich der bereits deutlich emanzipierteren Position der Bondgirls noch eine Menge tun kann.
Es zeigt meiner Meinung nach vor allem, dass man zwar seit langer Zeit (zumindest seit ich in Bezug auf Bond denken kann) vor jedem neuen Bondfilm sagt, dass es jetzt Bondgirls gibt, die mehr drauf haben als vorher und ihren eigenen Weg gehen und sich nicht so einfach von Bond erorbern lassen blablabla. Am Ende mag zumindest ich keinen wirklich nennenswerten Unterschied zum Durchschnittsbondgirl von früher erkennen, zumal z. B. ein Bondgirl wie Pussy oder Tracy tausenmal emanzipierter war als eine Strawberry Fields oder eine Solange.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Samedi hat geschrieben: 5. September 2018 09:32
Casino Hille hat geschrieben: 4. September 2018 22:53 Mag sein, dass das stimmt, aber das zeigt ja nur, dass man da hinsichtlich der bereits deutlich emanzipierteren Position der Bondgirls noch eine Menge tun kann.
Es zeigt meiner Meinung nach vor allem, dass man zwar seit langer Zeit (zumindest seit ich in Bezug auf Bond denken kann) vor jedem neuen Bondfilm sagt, dass es jetzt Bondgirls gibt, die mehr drauf haben als vorher und ihren eigenen Weg gehen und sich nicht so einfach von Bond erorbern lassen blablabla. Am Ende mag zumindest ich keinen wirklich nennenswerten Unterschied zum Durchschnittsbondgirl von früher erkennen, zumal z. B. ein Bondgirl wie Pussy oder Tracy tausenmal emanzipierter war als eine Strawberry Fields oder eine Solange.
Fields ist nicht so bescheuert wie Dink in GF und so anhänglich wie immer behauptet ist sie auch nicht :)
Was sich wirklich geändert hat, ist, dass die Bondgirls nicht mehr die hilflosen Dinger sind, die nur drauf warten, dass der liebe James kommt um sich ihm dann um den Hals zu werfen. Bis auf OHMSS und TSWLM war das Hauptbondgirl nie besonders wiederstandsfähig und war sofort die Frau an James' Seite für den Rest des Films, mittlerweile kriegt Bond erstmal Wiederstand zu spüren. Wo bei OHMSS noch der halbe Film über die Verwunderung Bonds, warum ihn Tracy nicht gleich beim ersten Treffen heiraten wollte, handelt, kennt man das Spiel mittlerweile aus TSWLM, CR und nicht zuletzt SP nur zu gut. Die dummen Bondgirls sind nicht mehr das Hauptbondgirl, sondern haben Nebenrollen und haben für die Handlung keine Bedeutung mehr.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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ProfessorDent hat geschrieben: 6. September 2018 16:38 Was sich wirklich geändert hat, ist, dass die Bondgirls nicht mehr die hilflosen Dinger sind, die nur drauf warten, dass der liebe James kommt um sich ihm dann um den Hals zu werfen.
Und auch da ist das das meiner Meinung nach ein Vorurteil gegenüber den alten Filmen, das so einfach nicht haltbar ist. Nehmen wir doch nur mal Domino in TB. Hier ist es sogar so, dass sie Bond das Leben rettet.

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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Das ist aber auch was total anderes, lieber Samedi. Ich rede von der Art, wie sie sich kennenlernen.

Du hast lustigerweise sogar ein Paradebeispiel für das hilflose Bondgirl rausgepickt. Domino ist nicht besonders glücklich mit ihrem "Unterdrücker" Largo, alleine diese Opferrollenkonstellation würde man heute nicht mehr so machen. Bond taucht auf und sie lässt sich mit ihm ein, sie scheint froh zu sein, mit jemanden darüber reden zu können. Bond erklärt ihr schließlich, dass ihr geliebter Bruder von Largo getötet wurde und von da an macht sie ganz brav alles, was James ihr sagt.

Ja Samedi, ein absolut eigenständiges Bondgirl und sehr emanzipiert, sie darf sogar rauchen :shock: !

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ich sehe das wie Dent. Die Entwicklung der Bondgirls ist sehr deutlich sichtbar und es wäre auch ein Wunder, wenn sich da in 50 Jahren nichts getan hätte. Nur, weil einige Momente und Figuren der alten Filme für ihre damalige Zeit durchaus progressiv waren, heißt das nicht, es hätte keine Modernisierungen und Entwicklungen gegeben. Das wäre ehrlich gesagt erschreckend.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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ProfessorDent hat geschrieben: 6. September 2018 18:20 Das ist aber auch was total anderes, lieber Samedi. Ich rede von der Art, wie sie sich kennenlernen.
Nur sollte man Bondgirls nicht darauf reduzieren. Vor allem, weil sich ihre Beziehungen zu Bond dann oft später ändern, ob in die eine oder andere Richtung.
ProfessorDent hat geschrieben: 6. September 2018 18:20 Domino ist nicht besonders glücklich mit ihrem "Unterdrücker" Largo, alleine diese Opferrollenkonstellation würde man heute nicht mehr so machen.
Ich finde, Camille oder Paris wirken gegenüber ihren Unterdrückern da viel hilfloser als Domino. Klar braucht auch sie Hilfe, aber am Ende erledigt sie Largo eben doch selbst.
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Samedi hat geschrieben: 6. September 2018 18:53Ich finde, Camille oder Paris wirken gegenüber ihren Unterdrückern da viel hilfloser als Domino. Klar braucht auch sie Hilfe, aber am Ende erledigt sie Largo eben doch selbst.
Entschuldige, aber Domino von ihrem Eigenständigkeitsgrad her über Camille setzen? Geht's noch? :shock: Mal ganz davon abgesehen, dass Camille ihren Peiniger selbst beseitigt, ist sie vom bolivianischen Geheimdienst, verfolgt durchgehend ein persönliches Ziel und rettet Bond in Bolivien vor dem Hotel den zensiert. In Haiti ist es sogar Bond, der ihr auf der Yacht die Tour versaut. Ich würde mal sagen, das Verhältnis zwischen Bond und Camille beruht hier auf Gegenseitigkeit. Bei Fields sehe ich das schon anders, wenn wir schon den generell sehr emanzipierten und fortschrittlichen QoS in diese absurde Gleichung integrieren müssen.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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craigistheman hat geschrieben: 6. September 2018 19:23 Mal ganz davon abgesehen, dass Camille ihren Peiniger selbst beseitigt
Domino tötet Largo auch selbst. Und dass auch noch, als er drauf und dran ist, Bond zu erledigen.
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ach Leute, das Thema Emanzipation und Flachlegen schließt sich doch nicht aus. Warum darf eine emanzipierte nicht einfach v**geln, wenn sie Lust drauf hat? Dürfen das nur "die Blöden"?

Die Frage ist doch ob man nur Anhängsel oder auf Augenhöhe ist.

Wie schon weiter oben aufgeführt haben da die meisten Bond-Frauen (!) in den letzten Jahren aufgeholt.
TOFANA IOAM

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Revoked hat geschrieben: 6. September 2018 20:35 Ach Leute, das Thema Emanzipation und Flachlegen schließt sich doch nicht aus.
Sehe ich auch so. Genauso wie im Fall Camille allein die Tatsache, dass sie nicht von Bond flachgelegt wurde, nicht dafür spricht, dass sie emanzipierter oder intelligenter ist als ein Bondgirl, das mit Bond ins Bett gestiegen ist.

Ich finde aber auch, dass es sowohl damals als auch heute emanzipierte und weniger emanzipierte bzw. intelligente und weniger intelligente Bondgirls gab und gibt. Natürlilch war damals nicht alles besser, aber es war eben auch nicht alles schlechter. :wink:
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Samedi hat geschrieben: 6. September 2018 20:24
craigistheman hat geschrieben: 6. September 2018 19:23 Mal ganz davon abgesehen, dass Camille ihren Peiniger selbst beseitigt
Domino tötet Largo auch selbst. Und dass auch noch, als er drauf und dran ist, Bond zu erledigen.
Ja, das weiß ich doch alles, es geht um was anderes. Trotzdem wird Domino vom lieben Forscher, der plötzlich Skrupel zeigt befreit. Aber auch das hatten wir bereits.
Es geht um die Gesamtauslegung der Figur. Und da ist Domino deutlich schwächer gezeichnet als Camille oder Vesper. Camille verliebt sich nicht einmal wirklich in Bond, dafür gibt es keinen Platz. Der Kuss ist ein Anflug von Zärtlichkeit, eine Entladung des Angestauten, wirkt aber eher wie ein mitleidiger Abschied ("... Ich wünschte, ich könnte dich befreien, aber dein Gefängnis ist da drin."). So etwas hat es in dieser Form bei Bond noch nie gegeben, gab es seitdem auch nicht wieder.
Deswegen hinkt dein Vergleich.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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craigistheman hat geschrieben: 6. September 2018 21:46 Der Höhepunkt weiblicher Emanzipation bei Bond ist die Figur der Mary Goodnight aus TMWTGG.
Die war übrigens auch Agentin. :mrgreen:
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Tja, ich sehe das eben nicht so pauschal wie manch anderer hier.

Natürlich freut es mich, wenn es auch bei Bond mal solch gut ausgearbeitete Frauenrollen wie Vesper gibt. Aber wenn wir ehrlich sind, dann ist das bei Bond einfach nicht in jedem Film möglich. Man kann die Frauenrollen nicht immer so ausarbeiten, dass sich Bond wirklich in sie verliebt, man kann jedoch auch nicht in jedem Bondfilm auf eine Affäre zwischen Bond und der Leading Lady verzichten und man kann auch nicht in jedem Bondfilm einen starken weiblichen Bösewicht wie z. B. Elektra King einbauen. Und selbst da war ja dann am Ende das Resultat, dass es quasi als Kompensation dafür den Charakter der Dr. Christmas Jones gab, welcher in Fankreisen ungefähr so beliebt ist wie Jar Jar Binks bei Star Wars. Auch wenn ich diese Abneigung gegenüber Frau Richards und ihrer Rolle nie so ganz verstanden habe.

Es mag zwar sein, dass es heutzutage einen größeren Wunsch nach emanzipierten Frauen bei Bond und in der Filmwelt allgemein gibt. Mir persönlich geht es im Hinblick darauf jedoch so wie dem Faust: Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
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