Re: Daniel Craigs Nachfolger

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photographer hat geschrieben: 14. August 2018 12:27 .

Soviel Roger Moore als Pierce Brosnan gelang der Erfolgssprung von der Mattscheibe auf die große Leinwand erst mit ihrer Interpretation der Geheimagenten-Rolle.
Und hinsichtlich der Besetzung von Pierce Brosnan in ’94 kommt immer mehr heraus, dass Barbara Broccoli eigentlich Liam Neeson favorisierte, dieser damals aber wegen seiner Ehefrau die Rolle überhaupt nicht in Betracht zog.




.

Neeson war 94 ja auch bereits 44 Jahre alt - was die These bestätigt, dass sich Ende 30, eher Anfang 40 als "Bomd Einstiegsalter" etabliert hat. Und Connery , aber auch Lazenb wirken bei ihren Einstiegsfilmen eher wie 40 meiner Meinung nach.
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Daniel Craigs Nachfolger

2914
Ich würde mich was DCs Nachfolge angeht auch eher der konservativen Sorte Bond-Fans zuordnen. Aber rein reflektierend ist das ja auch dem Umstand geschuldet, dass bis heute über die Bücher, die Filme und selbst den allgemeinen Castings bei Nachfolgern James Bond klar als Brite mit hellem Teint verkauft worden ist und sich so auch etabliert hat.

Die Sache mit Elba ist ja einem weiteren Umstand geschuldet. In irgendeiner Ecke des Sony-Leaks ist ja mal Elba im Zusammenhang mit Bond gefallen und da macht er sich eben einen Heidenspaß daraus, das immer hervorzukramen und die Gerüchteküche anzuheizen und durch zu würzen.

Gerade der Ruf in der Filmwirtschaft nach Diversität bei so vielen Debatten über "Whitewashing" und anderem Kram aber zeigt, dass sich sowohl die allgemeine Gesellschaft und auch die Filmwirtschaft im Wandel befindet und ich somit mit Casino Hille accord gehe und finde, dass Bond auch immer ein Spiegelbild seiner Zeit ist. Trotz meines eher konservativ eingestellten Bilds von James Bond bin ich mittlerweile flexibel, was einen negriden Bond angehen würde. Es geht mir weniger um die Hautfarbe, denn das ist dann in einem Film das geringste Problem. Viel wichtiger ist doch, was das Drehbuch und die Inszenierung aus diesem Umstand macht und ob einem das glaubwürdig verkauft wird - Nicht zu vergessen auch die darstellerische Leistung des entsprechenden Schauspielers. Und es geht ja auch um die Bindung des Zuschauers zum Schauspieler, ich denke, da hat dieses Jahr vor allem der Amerikanisch-Pakistanische Comedian und Schauspieler Kumail Nanjiani ein hierzu passendes Zitat gebracht:

"Some of my favorite movies are movies by straight white dudes, about straight white dudes. Now straight white dudes can watch movies starring me, and you relate to that. It’s not that hard. I’ve done it my whole life."

Im Endeffekt kannst du dich als weißer Zuschauer auch mit dem Charakter identifizieren, dessen Herkunft auch optisch nicht deiner Herkunft entspricht, weil jeder ein Mensch ist und wir alle mit gleichen Konflikten, Problemen und Herausforderungen zu tun haben und man darf auch nicht gleiche Charaktereigenschaften vergessen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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jetzt muss ich mal als Erzkritker des antiquierten Bond-Konzeptes was FÜR die klassische Bond-Rolle sagen.
Wenn schon denn schon, dann muss James Bond eine Identität haben. Wenn er nach Belieben und Zeitgeist sein Geschlecht (pc müßte man jetzt Gender sagen), sexuelle Neigung, Hautfarbe, Herkunft, polit. Überzeugung und was auch noch immer auswechseln kann, dann hat er definitv keine Identität mehr. Dann gibt es nicht EINEN James Bond, sondern hundert verschiedene AgentInnen mit demselben Namen.
Wenn man einen weiblichen Action Held will, dann soll man "Lara Croft" weiterführen. wenn man einen Farbigen will, dann "Shaft" wiederbeleben. Wenn man ...blablabla.
Warum muß alles unter dem Etikett JB firmieren?
Dass Bond schlichtweg wegen seines von Flemming festgeschriebenen Charakters der sein muss, der er immer war, heißt ja nicht, dass er sich von den Veränderungen moderner Zeiten wegsperren muss. Wichitger wäre mal, die andern Personen aufzuwerten. die wesentlich interessanter zu gestalten. Dass Felix Leiter mal ein Farbiger ist, ist halt auch nur Alibi so lange er so farblos wie bisher bleibt.
Zuletzt geändert von NickRivers am 15. August 2018 09:10, insgesamt 2-mal geändert.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Berufshartzer hat geschrieben: 14. August 2018 20:02 Edit by Casino Hille: So läuft's hier nicht, lieber Berufshartzer. Rassistische Provokationen haben hier genau wie Rassismus jeder anderen Art absolut nichts zu suchen und werden von uns Mods ohne Diskussion oder Vorwarnung entfernt.
Ich verstehe dich nicht. Hast du kürzlich nicht erst selbiges kritisiert? (Wobei ich natürlich nur spekulieren kann, was da vorher stand)
HCN007 hat geschrieben: 14. August 2018 22:33 Gerade der Ruf in der Filmwirtschaft nach Diversität bei so vielen Debatten über "Whitewashing" und anderem Kram aber zeigt, dass sich sowohl die allgemeine Gesellschaft und auch die Filmwirtschaft im Wandel befindet und ich somit mit Casino Hille accord gehe und finde, dass Bond auch immer ein Spiegelbild seiner Zeit ist. Trotz meines eher konservativ eingestellten Bilds von James Bond bin ich mittlerweile flexibel, was einen negriden Bond angehen würde.
Das könnte mit jemandem wie Cavill genauso gut erfüllt werden, eben in der Form, dass die Hautfarbe keine Rolle spielt. Man könnte z.B. Idris Elba ernsthaft in Betracht ziehen, am Ende aber doch jemandem wie Cavill die Rolle geben (weil er aus anderen Gründen besser passt, unabhängig von der Hautfarbe).

Mich würde mal interessieren, was du von diesem Vergleich hältst.
Henrik hat geschrieben: 13. August 2018 14:05 Ob das auch auf einen dunkelhäutigen Darsteller zutreffen könnte? Ich glaube nicht. Bond wurde zudem so stark von hellhäutigen Darstellern geprägt, das kann man nicht einfach so ändern. Über gewisse optische Unterschiede sehe ich hinweg, es ist ja auch gar nicht möglich, eine Rolle über fünfzig Jahre mit annähernd gleich aussehenden Schauspielern zu besetzen. Aber solche Änderungen sollten sich im Rahmen halten.

Das wäre in etwa dasselbe, als würde Daniel Craig in einem Film Martin Luther King spielen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

2917
Casino Hille hat geschrieben: 14. August 2018 22:02 @craigistheman: Bitte nicht beleidigend werden, sondern einfach den Beitrag melden und uns Mods (Gernot, GoldenProjectile und meine Wenigkeit) sonst per PN kontaktieren. In der Sache stimme ich dir natürlich absolut zu.
Sorry, dass ich die Beherrschung verloren habe, aber das hat mich gestern sehr wütend gemacht. Ich ändere meinen Post.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

2918
Ich sehe mich auch als "konservativen Bondfan" und kann mich mit einem "abweichenden Erscheinungsbild" nicht anfreunden. Dafür habe ich eine zu klare Vorstellung Bonds und vor allem gibt die Romanvorlage keinen Spielraum.
Gleichzeitig muss man einräumen, dass dies bei der Darstellung des Felix Leiter überhaupt kein Problem darstellt und sogar eine gewisse Tradition hat.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

2919
man könnte ja durchaus einen farbigen Co-Agent erfinden, der sein Ding drehen muss und daher mit Bond nicht a'la Buddy-Movie zusammenarbeiten muss, sondern einfach nur wegen erzwungener Synerigien (wie in meine Rätseln oft skizziert).
Aber einfach nur JB ummodeln wie einen Barbababa ist nur noch dumm und das flasche Signal zum Zeitgeist.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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NickRivers hat geschrieben: 15. August 2018 08:02 jetzt muss ich mal als Erzkritker des antiquierten Bond-Konzeptes was FÜR die klassische Bond-Rolle sagen.
Wenn schon denn schon, dann muss James Bond eine Identität haben. Wenn er nach Belieben und Zeitgeist sein Geschlecht (pc müßte man jetzt Gender sagen), sexuelle Neigung, Hautfarbe, Herkunft, polit. Überzeugung und was auch noch immer auswechseln kann, dann hat er definitv keine Identität mehr. Dann gibt es nicht EINEN James Bond, sondern hundert verschiedene AgentInnen mit demselben Namen.
Wenn man einen weiblichen Action Held will, dann soll man "Lara Croft" weiterführen. wenn man einen Farbigen will, dann "Shaft" wiederbeleben. Wenn man ...blablabla.
Warum muß alles unter dem Etikett JB firmieren?
Nick, das war ein wirklich guter Post. Es wäre schön, wenn du öfter so nüchtern posten würdest, da Bond-kritische Meinungen dieses Forum durchaus bereichern (nicht jedoch sich permanent wiederholende sarkastische Provokationen). Ich finde deinen Punkt bezüglich der zu bewahrenden Identität schlüssig und teile ihn auch, allerdings sind gerade die äusserlichen figürlichen Änderungen der Craig-Ära (vergleichweise klein, bullig, blond, kurze Haare, kein klassischer Scheitel) denke ich ein deutlicher Fingerzeig, dass man sich diesbezüglich immer weiter weg vom - auch von mir bevorzugten - klassischen optischen Klischee des Filmbonds (groß, sportlich, eher dunkelhaarig) entfernt - möglicherweise sogar sehr bewusst. Von daher muss ein schwarzer Bond nicht zwingend der nächste Schritt in dieser Entwicklung sein, aber es scheint zumindest vorstellbar, dass man zB nach einem noch kleineren Bond (Tom Hardy?) irgendwann auch in diese Richtung geht. Gut fände ich das aber nicht, weil ich Bond genauso stark "weiss" geprägt sehe wie Shaft "schwarz" geprägt (und hier möchte ich Hille widersprechen), da ungeachtet der aktuellen Entwicklung die Figur James Bond einen filmgeschichtlichen Rucksack mit gewissen bindenden Vorgaben hat und diesen wirft man wie ich finde auch nicht mit einem Reboot oder ähnlichem einfach so über Bord. Bzw. wenn man es dann doch macht, dann hat man am Ende genau das, was Nick angesprochen hat: eine beliebig austauschbare Figur namens James Bond. Wobei dies meiner Ansicht nach genau so für die schrittweise Veränderung des Bond-Charakters (Stichwort political correctness) gilt als für die hier eher thematisierten Äusserlichkeiten.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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NickRivers hat geschrieben: 15. August 2018 09:15 man könnte ja durchaus einen farbigen Co-Agent erfinden, der sein Ding drehen muss und daher mit Bond nicht a'la Buddy-Movie zusammenarbeiten muss, sondern einfach nur wegen erzwungener Synerigien (wie in meine Rätseln oft skizziert).
Aber einfach nur JB ummodeln wie einen Barbababa ist nur noch dumm und das flasche Signal zum Zeitgeist.
hast du schon mal was von Felix Leiter gehört?
Bond... JamesBond.de

Re: Daniel Craigs Nachfolger

2922
AnatolGogol hat geschrieben: 15. August 2018 09:21Nick, das war ein wirklich guter Post. Es wäre schön, wenn du öfter so nüchtern posten würdest, da Bond-kritische Meinungen dieses Forum durchaus bereichern (nicht jedoch sich permanent wiederholende sarkastische Provokationen). Ich finde deinen Punkt bezüglich der zu bewahrenden Identität schlüssig und teile ihn auch, allerdings sind gerade die äusserlichen figürlichen Änderungen der Craig-Ära (vergleichweise klein, bullig, blond, kurze Haare, kein klassischer Scheitel) denke ich ein deutlicher Fingerzeig, dass man sich diesbezüglich immer weiter weg vom - auch von mir bevorzugten - klassischen optischen Klischee des Filmbonds (groß, sportlich, eher dunkelhaarig) entfernt - möglicherweise sogar sehr bewusst. Von daher muss ein schwarzer Bond nicht zwingend der nächste Schritt in dieser Entwicklung sein, aber es scheint zumindest vorstellbar, dass man zB nach einem noch kleineren Bond (Tom Hardy?) irgendwann auch in diese Richtung geht. Gut fände ich das aber nicht, weil ich Bond genauso stark "weiss" geprägt sehe wie Shaft "schwarz" geprägt (und hier möchte ich Hille widersprechen), da ungeachtet der aktuellen Entwicklung die Figur James Bond einen filmgeschichtlichen Rucksack mit gewissen bindenden Vorgaben hat und diesen wirft man wie ich finde auch nicht mit einem Reboot oder ähnlichem einfach so über Bord. Bzw. wenn man es dann doch macht, dann hat man am Ende genau das, was Nick angesprochen hat: eine beliebig austauschbare Figur namens James Bond. Wobei dies meiner Ansicht nach genau so für die schrittweise Veränderung des Bond-Charakters (Stichwort political correctness) gilt als für die hier eher thematisierten Äusserlichkeiten.
Ich hoffe, auch dass sie auf einen erneuten "Reboot" verzichten und den neuen Darsteller einfach "Bond sein lassen".
Sofern Craig überhaupt das Zepter abgibt.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Gernot hat geschrieben: 15. August 2018 11:50
NickRivers hat geschrieben: 15. August 2018 09:15 man könnte ja durchaus einen farbigen Co-Agent erfinden, der sein Ding drehen muss und daher mit Bond nicht a'la Buddy-Movie zusammenarbeiten muss, sondern einfach nur wegen erzwungener Synerigien (wie in meine Rätseln oft skizziert).
Aber einfach nur JB ummodeln wie einen Barbababa ist nur noch dumm und das flasche Signal zum Zeitgeist.
hast du schon mal was von Felix Leiter gehört?
Hier muss man aber fairerweise einräumen, dass Leiter ursprünglich eben kein Schwarzer ist.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Was hier noch gar nicht thematisiert wurde: Wenn man aus political-correctness-Zwecken Bond von einem Dunkelhäutigen Schauspieler verkörpern lässt (was ach auch schon blöd finde, sollte ein dunkelhäutiger Bond spielen, sollte das gar keinen Zweck verfolgen, außer dass man einen guten Schauspieler hat), müssen dann nicht noch andere die Möglichkeit bekommen, Bond zu spielen? Transsexuelle? Kleinwüchsige? Das würde kein Ende nehmen und deshalb soll man mit so etwas gar nicht erst anfangen.