Re: Der Jason Statham Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:Daniel, du vergisst die Gelder aus Filmförderung sowie die Möglichkeit einer Kooperation mit öffentlichrechtlichen Sendern. Die Sieger, auch wenn letztlich unverdienterweise komplett untergegangen, hat 1994 12 Millionen Mark gekostet. Ich sehe keinen Grund, warum man so etwas heute inflationsbereinigt dann in Euro nicht stemmen könnte. Das Problem ist eher die Erwartungshaltung des deutschen Publikums, das wenn überhaupt wohl nur einen deutschen Actionfilm nach US-Muster sehen will.
Die Sieger ist ein gutes Beispiel. War ein sehr gut gemachter deutscher Actionfilm, den keiner sehen wollte.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Der Jason Statham Thread

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Und im Übrigen muß ein Actionfilm ja auch gar nicht so teuer sein. Mit Ideen kann man vieles wett machen, aber ein gewisses Publikum braucht es dann trotzdem. Es sit ja auch so je teurer ein Film sit desto weniger Freiheiten hat der Regisseur in den meisten Fällen.

Nein, nicht was die Effekte betrifft sollte man mit Hollywood wetteifern, das ist relativ aussichtslos sondern über die Ideen muß der Film funktionieren.

Wobei aber auch in Hollywood viel Geld für Sachen verpulvert wird die dem Film nichts bringen, und ein gleichwertiger Film ist in Europa deutlich günstiger herzustellen.

Re: Der Jason Statham Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:
Doch, war er in gewisser Weise schon. Er hat sich mehrfach so geäussert und wurde auch bewusst von den Filmemachern des neuen deutschen Films ignoriert, im Nachruf der Zeit wird darauf beispielsweise kurz eingegangen:
http://www.zeit.de/kultur/film/2016-06/ ... ge-nachruf
Nur weil er davon überzeugt ist, muß es noch keine Wahrheit sein. Das der neue deutsche Film auch eine andere Art von Schauspielerei wollte ist auch klar, und deswegen auch mit anderen Schauspielren arbeitete als das was das deusche Genrekino der 60er zur Verfügung stellte.
Und neben dem neuen deutschen Film bot das Kino ab Mitte der 60er bis in die frühen 80er keine wirklichen Alternativen wollte man sich nicht in Schlagerfilmen oder Sexklamotten verdingen.
Ja klar, weil es ein vernünftiges Genrekino nicht mehr gab, aber das ist nicht unbedingt die Schuld des neuen deutschen Films
Dein Vergleich mit Frankreich hinkt massiv, nenn mir doch mal bitte deutsche Stars dieser Epoche vom Schlage eines Delon, Ventura, Belmondo oder Gabin und entsprechende Produktionen! Es gab sie schlicht nicht aus genannten Gründen, erst in den 80ern ging es wieder los, auch weil man hier mit George dann einen echten Star hatte.
Nee, der hinkt nicht, dort lief das Genrekino trotz Nouvelle Vague weiter, die alten Stars konnten weiterhin drehen, und neue Stars kamen hinzu, aber seit den 80ern hat das französiche Genrekino auch massiv verloren. Noch schlimmer in Italien, wo es vorher auch problemlos jede Menge Genre neben Fellini, Pasolini, Antonioni, Rosi usw gab.

Aber in Deutschland war das Genrekino ja auch schon vorher immer sehr bieder, sehr altmodisch, und in den 60ern ist es dann weitgehend verschwunden, und da kamen dann für die Stars der 50er und frühen 60er auch niemand mehr nach. Keine Ahnung woran das alles genau lag. Vielleicht ja doch am langweiligen deutschen Publikum das lieber ausländische als einheimische Produkte schaut.

Re: Der Jason Statham Thread

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Interessante Beispiele werden hier genannt:
- Taken: Ein nahezu 100%ige Hollywood Produktion mit einem männlichen und weiblichen Hollywood Star und einem weltweit bekannten Zugpferd Luc Besson auf allen Plakaten. Folgerichtig 64% seines Einspielergebnisses in den USA gemacht
- The Transporter: Gleiche Masche. Statham in der Hauptrolle, Besson verantwortlich. Ergebnis: 43 Mio Boxoffice (davon 60% aus den USA= bei 21 Mio Kosten. Oh oh...

Hinzu kommt noch, dass Frankreich eine viele stärkere Kinonation als Deutschland ist wo auch mal 15 Mio in eine heimische Produktion gehen. Absolut undenkbar in Deutschland.

Nein ich bleibe dabei: Ein deutscher Genre Film kann nicht funktionieren. Warum sollte man das Risiko eingehen wo alles dagegen spricht.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Jason Statham Thread

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Erfolgreiches Genrekino entsteht oft über billige und einfallsreiche Filme, die einen Überraschungserfolg bringen und dann eine Welle von Filmen nach sich ziehen. Mit dem Erfolg steigen dann auch die Budgets.

Aber wenn das Publikum nichts annimmt, dann läuft halt nichts. Früher ging das in Europa, heute kaum noch.

Re: Der Jason Statham Thread

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Das Publikum nimmt an was ihm gefällt. Wenn man nichts dreht was ihm gefällt, muss es auch nichts annehmen.
Deutschland fehlt es an coolen Charakteren die einen solchen Film tragen, und Drehbuchautoren die sowas können. Oder die verstecken sich ziemlich gut.
Warum auch wenn auch die X-te Schweiger RomCom x Million ins Kino lockt und gleichzeitig die Schauwerte von Hollywood Genrefilmen nicht ansatzweise erreichbar sind
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Jason Statham Thread

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Maibaum hat geschrieben:Nur weil er davon überzeugt ist, muß es noch keine Wahrheit sein. Das der neue deutsche Film auch eine andere Art von Schauspielerei wollte ist auch klar, und deswegen auch mit anderen Schauspielren arbeitete als das was das deusche Genrekino der 60er zur Verfügung stellte.
Du sagst ja selbst, dass sie mit Schauspielern wie George nicht zusammenarbeiten wollten. Seine Filmographie ist letztlich der beste Beweis dafür, dass an dem was er sagt auch was wahres dran ist.
Maibaum hat geschrieben:Ja klar, weil es ein vernünftiges Genrekino nicht mehr gab, aber das ist nicht unbedingt die Schuld des neuen deutschen Films
Es geht hier doch überhaupt nicht um Schuld, sondern um Tatsachen. Und dass die deutsche Kinolandschaft ab Mitte der 60er für 15 Jahre ein sehr überschaubares Betätigungsfeld war lässt sich kaum leugnen
Maibaum hat geschrieben:Nee, der hinkt nicht, dort lief das Genrekino trotz Nouvelle Vague weiter, die alten Stars konnten weiterhin drehen, und neue Stars kamen hinzu, aber seit den 80ern hat das französiche Genrekino auch massiv verloren. Noch schlimmer in Italien, wo es vorher auch problemlos jede Menge Genre neben Fellini, Pasolini, Antonioni, Rosi usw gab.
Doch er hinkt. Die französischen Regisseure der Nouvelle Vague bedienten sich der Stars, die Regisseure des neuen deutschen Films nicht. Zumal es so gut wie keine gab. Das größte was es seinerzeit gab war Blacky Fuchsberger und international Curd Jürgens, Hardy Krüger und Gert Fröbe. Aber die drehten ab den 60ern eh nur sporadisch in Deutschland. Und von allen genannten ist mir keiner bekannt, der im neuen deutschen Film mitgewirkt hätte. Von daher hinkt der Vergleich: du vergleichst zwei ähnliche Kinoentwicklungen zweier Länder, die aber in komplett anderen Kinolandschaften zustande kamen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Jason Statham Thread

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iHaveCNit: Meg (2018)

Nachdem bereits der andere Muskelberg aus dem „Fast and Furious“-Franchise Dwayne Johnson in diesem Jahr sowohl mit „Skyscraper“ und auch „Rampage“ relativ lockere Blockbuster geliefert hat, ist nun Jason Statham an der Reihe. Und gegen was darf ein Statham hier ran ? Einen prähistorischen Riesenhai ! Vollgepackt in einen über 100-Millionen-Dollar-Blockbuster, der klar für einen bestimmten Markt konzipiert ist. Ich habe den Film vollkommen erwartungsfrei auf meine Liste gesetzt und auch im Kino gesehen. Der Film hat schon klare Schwächen, konnte mich aber noch wenigstens sehr gut unterhalten.

Jonas Taylor hat nach einem traumatischen Erlebnis mit einem Riesenhai eigentlich mit seiner Arbeit als Taucher abgeschlossen. Auf der Forschungsstation Mana One gelingt es einem Forschungsteam den Mariannengraben zu durchstoßen und noch tiefer zu kommen. Dabei wird das Team von einem Riesenhai überrascht und eine dringende Rettungsaktion ist notwendig, für die auch Jonas Taylor konsultiert wird. Als Folge dieser Rettungsaktion bahnt sich auch der prähistorische Riesenhai Megalodon seinen Weg an die Oberfläche, wo es nun für Jonas und das Forschungsteam nur noch um zwei Dinge geht: Hai jagen und überleben.

Ich mag Jason Statham gerne und auch in „Meg“ ist der raubeinige, grimmige und toptrainierte Brite klar der Ankerpunkt des Films. Die Action kann sich sehen lassen – sowohl unter als auch auf dem Wasser. Das Design des Films ist cool und der gesamte Verlauf des Films mit einer auch enthaltenen persönlichen Note für einige Charaktere sorgt für einen runden und kurzweiligen Spaß. Für mich ist die Zeit auch entsprechend schnell vergangen. Wo ordnet sich der Film unter all den Hai-Filmen ein ? Der Film ist weder Trash der Marke „Sharknado“, noch ist er ausgefeilter Survivalthriller mit Kammerspielartiger Atmosphäre wie „The Shallows“ noch ein inszenatorisches Meisterwerk wie „Der weiße Hai“ und befindet sich irgendwo dazwischen. Er bleibt entsprechend oberflächlich und ihm fehlt der Tiefgang. Dabei kann man auch genug Klischees ausmachen, denn der Film trieft an manchen Stellen richtig davon. Seine Altersfreigabe tut dem Film auch nicht gut, denn so kommt hier alles sehr zahm und einigermaßen blutleer rüber. Ein bisschen mehr Brutalität und auch etwas mehr Humor hätten dem Film gut zu Gesicht gestanden. So bleibt ein unterhaltsamer, aber auch seichter Hai-Katastrophen-Actionthriller.

„Meg“ - My First Look – 6/10 Punkte.
Zuletzt geändert von HCN007 am 13. August 2018 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Jason Statham Thread

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Im Kino: The Meg (John Turteltaub)

Jurassic Shark – garantiert jugendfrei!

In der stets auf Innovation bedachten Filmbranche ist man natürlich längst auf den digitalen Zug aufgesprungen. Optische Tricks, Stunts und Sets stammen heute gern aus dem Rechner, was so manchem Filmliebhaber nicht selten sauer aufstößt. Aber es gibt auch Altbewähtrtes, an dem man nur allzu gerne fest hält. Das gute alte Reißbrett – in seiner Stammbranche schon seit Jahrzehnten verdrängt – erfreut sich nach wie vor allergrößer Beliebtheit. Jüngstes Beispiel: MEG. Ein Film über einen urzeitlichen Riesenhai (dem Megalodon), der aus den unerforschten Untiefen des Ozeans plötzlich auftaucht und offenbar so richtig Lust auf die gegenwärtige Oberfläche verpürt ...


http://vodkasreviews.de/?p=332
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Der Jason Statham Thread

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ich habe meinem Wertungsgebiss noch einen Zahn gezogen, so dass nur noch 6 Zähne da stehen.

Am 27.8.2018 bin ich in einem Kinoscreening von Sharknado 6, der wird definitiv weitaus witziger, brutaler, trashiger und selbstironischer als dieses "Sich an China anbiedernde Produkt eines gezähmten Films"
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Jason Statham Thread

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Casino Hille hat geschrieben: 15. April 2013 22:08 Nicht bös sein, aber Statham mit Schwarzenegger und Stallone zu vergleichen ist für mich hanebüchen. Sicher, er hat die physische Präsens die er als Actionheld braucht, und ein so schlechter Schauspieler ist er auch nicht, aber ihm fehlt für mich einfach eins - CHARISMA. All die großen Actionstars und auch die neueren (zum Bleistift Dwayne Johnson) sind perfekte Beispiele dafür, dass man allein durch Charisma vieles, sehr vieles wett machen kann. Und Statham wirkt auf mich immer direkt derart unsympathisch, dass mir keiner der Transporter-Filme wirklich gefallen wollte.
Im Prinzip stimme ich dir zu, nur dass Dwayne Johnson genauso unsympathisch ist wie Statham. :mrgreen:
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Jason Statham Thread

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Nein, Dwayne ist alles nur nicht unsympathisch. Der Kerl ist so voller positiver Energie. Ich sehe den immer gerne. Statham aber auch, wobei ich total verstehen kann wenn man Dwayne sympathisch und charismatisch findet, Stath aber nicht. ;)

Meg lasse ich aus. Das gibt erst eine Sichtung im Heimkino.