Welcher ist euer Lieblingsfilm der "Terminator"-Reihe?

Terminator (James Cameron, 1984)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (55%)
Terminator: Tag der Abrechnung (James Cameron, 1991)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (27%)
Terminator: Rebellion der Maschinen (Jonathan Mostow, 2003) (Keine Stimmen)
Terminator: Die Erlösung (Joseph McGinty Nichol, 2009)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (18%)
Terminator: Genisys (Alan Taylor, 2015) (Keine Stimmen)
Terminator: Dark Fate (Tim Miller, 2019) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: Die Terminator-Reihe

916
Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben: Unfassbar, dass der Mann Folgen von Mad Men und Game of Thrones inszeniert haben soll.
Wieso, die leben von Skript und Setting. Da kannst du jeden hinstellen. Ist mir schon oft aufgefallen, dass bei diesen Serien oft unterschiedliche Regissseure (teilweise auch die Darsteller) am Werk sind und dennoch alles gleich aussieht. Aus beiden Serien wird kein großer Regisseur hervor gehen.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Die Terminator-Reihe

917
Falsch zitiert...

Das schlimmste an Genisys war der vollkommen ungefährliche Bösewicht der eher als Plaudertasche daher kam anstatt auch nur ein mal wirklich bedrohlich zu sein.

Grade der Bösewicht war für mich immer die größte Stärke der Cameron Filme
"It's been a long time - and finally, here we are"

Wenn nicht mal mehr das Zeitreisen noch hilft...

919
Terminator: Genisys

Seit jeher behandelte die "Terminator"-Filmreihe, die Kinovisionär James Cameron 1984 mit einem dreckigen, nihilistischen B-Movie begann und 1991 zum publikumswirksamen Blockbuster ausbaute, das Thema der Zeitreise, denn die künstliche Intelligenz Skynet konnte es über die Jahre einfach nicht lassen, dem Anführer der späteren Resistance, John Connor, oder seiner Mutter Sarah Roboter-Infiltrationseinheiten auf den Hals zu hetzen, um ihre Existenz vor dem Tag der Abrechnung, als die Maschinen die Herrschaft über die Erde gewannen, zu vernichten. Insgesamt zwei weitere Fortsetzungen, von denen eine sogar den Kampf der Resistance nach dem Judgement Day zum Inhalt hatten, folgten auf Camerons Meilensteine, stießen bei der Masse der Fans aber auf herbe Kritik. Wie immer im "Terminator"-Kosmos heißt die Lösung dafür: Zeitreise! So entpuppt sich die fünfte Installation "Genisys" als Rückbesinnung auf die Cameron-Originale und Regisseur Alan Taylor erzählt eine Story, die teilweise parallel zum ersten Teil diverse Szenen wieder aufgreift. Doch ebenfalls wie immer im Terminator-Kosmos ist auch "Genisys" ein David gegen Goliath Kampf: Meisterregisseur Cameron trifft auf Dutzendarbeit aus dem Hause Taylor.

Der Zeitpunkt hätte perfekter nicht sein können: 2015 und damit lange genug, um die Fans die Enttäuschungen, die die beiden Vorgänger für sie waren, vergessen zu lassen, setzt Taylor, der nach vielen TV-Arbeiten mit "Thor: The Dark Kingdom" bereits erfolgreiches Popcorn-Kino für die Marvel Studios ablieferte, mit der ersehnten Verpflichtung von Arnold Schwarzenegger in seiner Paraderolle als T-800 und einem ersten Trailer voller Zitate der ersten Teile ganz auf die Retro-Karte, die schnell große Erwartungen weckte. Und in der Tat weiß "Genisys" zu Beginn absolut zu überzeugen: Sei es die Serien-typische Einführung mit Voice-over und einem in blauer-nächtlicher Optik gefilmten Opening im Krieg gegen die Maschinen im Jahre 2029 bis hin zur ständig eingespielten Originalmusik von Brad Fiedel, die Lorne Balfe und Hans Zimmer nun endgültig zur Hymne stilisieren. Seine größte Plot-technische Innovation entfesselt der Film nach wenigen Minuten, wenn die obligatorische Zeitreise von Statten geht: Nun verwandelt sich "Genisys" zum Best-Of der Höhepunkte aus den Teilen 1 und 2. Dies geht soweit, dass Taylor die anfänglichen Szenen des 84er Originals 1:1 nachstellt, um sie dann mit einem neuen Clou zu versehen. "Die Zukunft hat sich geändert", erfährt der verdutzte Zuschauer wie der ebenso verdutzte Kyle Reese von einer deutlich reiferen Sarah Connor, während sich ein Polizist, der im Original noch ein Szenen-Statist war, plötzlich als ein aus "Terminator 2" bekannter T-1000 entpuppt und ein deutlich gealterter T-800 sein jüngeres Modell wuchtig in den Erdboden stampft.

Es macht eine ganze Menge Spaß, in den ersten 45 Minuten Laufzeit dabei zu sein, wie Taylor nostalgische Erinnerungen an vergangene Kinobesuche weckt, und das nur über detailgetreu nachempfundene Sets, Kostüme und einer an Camerons einmaligen Handschrift klebenden Inszenierung. Lee Byung-hun übertrifft mit seiner physisch eindrucksvollen artifiziellen Bewegungsmotorik als T-1000 glatt Darsteller Robert Patrick, der den legendären Filmschurken '91 noch verkörperte (und hier in einem Cameo-Auftritt dabei sein darf). Arnie bleibt auf seine ihm angeborene Steifheit und seine Oneliner reduziert, wandelt durch den Film aber ohnehin stets wie die Legende, die er nicht nur für das Franchise ja eben auch ist. Unantastbar, stets kurz vorm gefühlten Bruch der Vierten Wand. Allerdings kann "Genisys" diese durchaus charmante Ader der etwas anderen Neuinterpretation nicht über seine gesamten 125 Minuten aufrecht erhalten. Nach einem gekonnt retrospektiven ersten Drittel nämlich will dann doch eine eigenständige Handlung erzählt werden. Und hier scheitert der Film auf nahezu allen Ebenen. Das beginnt bereits damit, dass die beiden wichtigsten Darsteller, Jai Courtney (Kyle Reese) und Emilia Clarke (Sarah Connor) nicht nur den vorherigen Darstellern Michael Biehn und Linda Hamilton zu keinem Zeitpunkt gerecht werden, sondern viel schlimmer noch völlig fehlbesetzt sind. Courtney langweilt sich uncharismatisch und angestrengt durch den Film, während Clarke die legendäre Action-Amazone zur trotzigen frühpubertären Göre umfunktioniert, deren rebellische Natur eine bloße Behauptung des Drehbuchs bleibt.

Mit diesem ist es ohnehin nicht gut bestellt. Was "Genisys" nach einer weiteren Zeitreise ins Jahr 2017 dem Zuschauer vorsetzt, ist ein unnötig komplizierter computergenerierter Mix aus blassen Charakteren, unsinnigen Handlungstwists und Actionszenen, die jedes Gefühl für Physik und Kinematografie sowie inhaltlicher Relevanz schlicht vermissen lassen. Dem Schurken (ein weiterer T-XTausend, dieses Mal aber natürlich ebenfalls mit Twist) untersagt Taylor gleich jede Motivation und scheint sich nicht dafür zu interessieren, mit einer "Enthüllung" mal eben die gesamte Reihe ad absurdum zu führen, zeitgleich wird jedoch ausgerechnet Arnie offenbar nur dafür aus dem "Terminator"-Ruhestand zurückgeholt, um ständig pseudotechnologische Erklärungen für das abgehobene Treiben auf der Leinwand mitzuliefern. Fast putzig geraten die Auseinandersetzungen zwischen dem unfreiwillig komischen Helden-Trio und ihrem Kontrahenten: Da können sich dann auch ganze Busse auf der Golden Gate Bridge mehrmals überschlagen oder zwei Helikopter das nächtliche San Francisco demolieren, es bleibt generische Konsolenaktion, die völlig spannungsarm und in steril-abgenutzter Optik von Statten geht, bis der Showdown dann zwei CGI-Wesen aufeinander loslässt, um wirklich jedes persönliche Involvieren der Zuschauer zu unterbinden. Vielsagend, dass in der zweiten Hälfte des Films einzig J.K. Simmons in einer Nebenrolle als Außenseiter-Cop in Erinnerung bleibt, der zeigt, wie unsinnig all das audiovisuelle Explosions-Brimborium und unzählige Halo-Effekte doch sind, wenn ein paar sarkastische Sätze und eine authentische Ausstrahlung viel einprägsamer sein können.

Fazit: "Terminator: Genisys" reiht zwei Best-Of Teile aneinander: Zu Beginn wartet er mit originalgetreuen Erinnerungen an zwei Genre-Klassiker auf, um danach formelhaft alles zu versammeln, was im heutigen Blockbuster-Segment nicht fehlen darf. "Genisys" überzeugt nur dann, solange er akribisch den Cameron-Visionen folgt. Taylors Film ist somit tatsächlich die beste Untermauerung dafür, dass manchmal früher eben doch alles besser gewesen ist. In Anbetracht der angedeuteten Fortsetzung kann man wohl nur darauf hoffen, dass Skynet vorher die Menschheit endlich ausgelöscht haben wird.

4/10
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Terminator-Reihe

923
Casino Hille hat geschrieben: 21. Juni 2018 12:28 Hollywood ist kreativ sowas von tot.
Das trifft zumindest auf James Cameron zu. Ich halte aber nichts davon, Pauschalurteile über "Hollywood" als Pseudo-Kollektiv zu fällen, zumal es Hollywood im eigentlichen Sinne ohnehin nicht mehr gibt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Terminator-Reihe

924
Bitte nicht noch ein Film im Stil von Genisys, das halten doch weder Mensch noch Maschine aus. Man hatte mit Salvation doch eigentlich eine gute Lösung gefunden, das Franchise auf andere Weise fortzuführen, nur um dann wieder eine komplette Kehrtwende zu machen und die ganze Story der ersten drei Filme noch einmal durchzukauen. Was will man denn jetzt erzählen? Der spannende Versuch der Maschinen, John Connor in der Vergangenheit zu finden und zu töten? Und die noch spannendere Aktion vom Arnie-Roboter und Connors Mama, dies zu verhindern?
Ach Moment, das hatten wir ja alles schon...
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Die Terminator-Reihe

925
Vor allem jetzt Oma Hamilton zurückzuholen ist derart absurd, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Die Reihe war nach Teil 1 eigentlich schon auserzählt, und flüchtete sich in Endlosaction (Teil 2), Humoroverkill (Teil 3) oder das obligatorische Reboot (Teil 5). Es langt jetzt einfach mal.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Terminator-Reihe

926
Casino Hille hat geschrieben: 22. Juni 2018 12:03 Vor allem jetzt Oma Hamilton zurückzuholen ist derart absurd, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Die Reihe war nach Teil 1 eigentlich schon auserzählt, und flüchtete sich in Endlosaction (Teil 2), Humoroverkill (Teil 3) oder das obligatorische Reboot (Teil 5).
Termintator 4 war doch auch schon ein Reboot oder?
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Terminator-Reihe

927
Nope, das war das genauso obligatorische Prequel. Wobei das bei Zeitreise-Geschichten eh alles derselbe Schmuh ist.

Für mich beginnt und endet die Reihe mit dem Cameron Original von 84. Alles danach ist teilweise nett, teilweise unnötig.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Terminator-Reihe

928
Kontinuität war eh nie die Stärke der Terminator-Reihe. Genauso wenig wie inszenatorisch konsequent eine Linie zu ziehen, was für mich ab dem dritten Film beginnt.

Beide James Cameron-Filme sind für mich das, was Terminator ausmacht und unerreichbar in der Reihe.

Teil 4 mit der Endzeitatmosphäre, Christian Bale und auch Sam Worthington hat mir auch sehr gut gefallen.

Genisys (Tscheneisis) wird dann zu krude und hat mit Jai Courtney und Khaleesi zwei Leute im Film, die absolutes Charismavakuum sind - auch wenn auch der mich weitgehend unterhalten konnte.

Teil 3 bisher nur einmal gesehen und vergessen !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "