Re: Zuletzt gesehener Film

8401
vodkamartini hat geschrieben:Im Kino: The Commuter (2018)

http://vodkasreviews.de/?p=218
Schön geschrieben, sehr erheiternd! :) Da ich ja - wie mehrfach erwähnt - den Collet-Serra in Paarung mit Herrn Neeson sehr gerne sehe, bin ich nächste Woche Dienstag ebenfalls drin. Freue mich drauf, zumal der Film konzeptionell "Non-stop" (meiner Lieblingsarbeit der beiden) sehr nahe kommt.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8402
Vielleicht korrigiere ich meine Wertung zum Pendler um einen Punkt nach oben. Gestern habe ich im Kino auf der rechten Seite 2 schnatternde Damen sitzen gehabt, die jeden Scheiß kommentieren mussten und auf der linken Seite Einen, der während der Vorstellung eingeschlafen ist. Und der Film hat dann doch eine richtig gute Kampfsequenz, die mit nur wenigen Schnitten ausgekommen ist. Ich habe dem Film in meiner Wertung ein wenig Unrecht getan.

Der Showman hat für mich das perfekte Stilmittel seiner Wahl gewählt, die Show an sich, dieses etwas künstliche, oberflächliche einer Zirkusvorstellung. Man will hin um eine gute Zeit zu haben, Sachen sehen, die man normalerweise nicht sieht und eine perfekte Unterhaltung geboten bekommen. Dabei geht es nur um die Show, die Akteure, ihre haarkleinen und tiefgründigen Geschichten abseits des Zirkus interessieren da weniger. Und der Film schafft es dabei, unter der Oberfläche eine Tiefgründigkeit und Ambivalenz seiner Charaktere hervorschimmern zu lassen (auch durch die Ohrwurm-Garanten des Soundtracks, den ich bereits 2 oder 3 Wochen vorher im Regal liegen hatte - mir das Anhören dann für nach dem Film aufgehoben habe. Die Tiefgründigkeit liegt in den Texten, die extrem schmissig sind und mit coolen Choreos garniert werden.). Ich hab bereits jetzt mit "The Other Side" meinen schleichenden Liebling auf der Platte entdeckt.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8403
HCN007 hat geschrieben:Der Showman hat für mich das perfekte Stilmittel seiner Wahl gewählt, die Show an sich, dieses etwas künstliche, oberflächliche einer Zirkusvorstellung. Man will hin um eine gute Zeit zu haben, Sachen sehen, die man normalerweise nicht sieht und eine perfekte Unterhaltung geboten bekommen. Dabei geht es nur um die Show, die Akteure, ihre haarkleinen und tiefgründigen Geschichten abseits des Zirkus interessieren da weniger. Und der Film schafft es dabei, unter der Oberfläche eine Tiefgründigkeit und Ambivalenz seiner Charaktere hervorschimmern zu lasse
Perfekt zusammen gefasst. Auf jeden Fall für mich ein absolutes Kino-Highlight, dreimal ins Kino gehe ich immerhin selten. Bluray wird auch vorbestellt, Soundtrack läuft momentan im Auto.

Finde das großartig gemacht: Wie du sagst, der Film ist Fake (alleine, wie er seine wahre Geschichte behandelt), aber das weiß er und das soll man ihm auch anmerken.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8404
Ja und einige missverstehen ihren eigenen Anspruch an den Film und welchen Anspruch der Film haben sollte - eine historisch akkurate Aufarbeitung von P.T. Barnums Leben. Aber dafür ist eben ein solcher showlastiger Musicalfilm definitiv das falsche Mittel der Wahl. Für historisch akkurate Biopics gibt es eben Dokumentationen oder eben Biopics und keine Musicalfilme !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

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HCN007 hat geschrieben:Ja und einige missverstehen ihren eigenen Anspruch an den Film und welchen Anspruch der Film haben sollte - eine historisch akkurate Aufarbeitung von P.T. Barnums Leben. Aber dafür ist eben ein solcher showlastiger Musicalfilm definitiv das falsche Mittel der Wahl. Für historisch akkurate Biopics gibt es eben Dokumentationen oder eben Biopics und keine Musicalfilme !
Man muss ja auch noch dazusagen, dass ein Musical dem Leben von P.T. Barnum eher gerecht wird als ein stinknormales Biopic. :wink:
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

8406
Na ja, der Film ist ein Plädoyer für Andersartigkeit, Individualität und zeigt Barnum als toleranten, liberalen Familienmensch. Das kann man schon extrem kritisieren, weil es totaler Kokolores ist, gemessen an der Realität (Barnum war jemand, den man nach heutigen Moralvorstellungen - völlig zurecht! - extrem verurteilen müsste). Aber damit verkennt man dann auch etwas den Film, wenn man alles ignoriert, was er aussagt, worauf er hinaus will und warum er so ist, wie er ist. Wie gesagt: Das nie "Based on a true story" eingeblendet wird, ist elementar und sehr sehr wichtig im Kontext.

Aber so oder so, bei Greatest Showman zählt das Erlebnis, der visuelle Rausch. Der macht aus einem interessanten Musical ein sinnliches Erlebnis, das tief berührt.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8408
Casino Hille hat geschrieben:Na ja, der Film ist ein Plädoyer für Andersartigkeit, Individualität
Möglich, aber das ist dann doch sehr flach und vor allem vorhersehbar umgesetzt und immer relativ plakativ über die bärtige Dame ausgedrückt.

Übrigens:

Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos

Ich war mit zwei Freunden im Kino und der einzige der Gruppe, der Lanthimos berühmten letzten Film The Lobster nicht gesehen hatte. Der neue wird zwar vielerorts als Horrorfilm gelabelt, und das mag auf dem Papier auch stimmen. In der Inszenierung ist es aber vielmehr eine groteske Komödie, die ihren humoristischen Reiz aus der totalen Skurrilität bezieht, einem vor lauter Bösartigkeit aber oft auch das Lachen im Hals stecken lässt. Ich war auch überrascht, wie gradlinig die Erzählung operiert, bei Lanthimos Ruf hatte ich vielmehr etwas Abstraktes, Surreales in der Art eines Lynch oder Buñuel erwartet. Die Skurrilität kommt mehr aus den bewusst künstlichen Dialogen und linkischen Handlungen der Akteure, die jede banale Situation zu einer Bizarro-Veranstaltung machen. Insgesamt ein vergnüglicher Film, der seine eigenen Wege geht. Und Nici K war mal wieder schön erotisch. 7,5 / 10
We'll always have Marburg

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Re: Zuletzt gesehener Film

8409
GoldenProjectile hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Na ja, der Film ist ein Plädoyer für Andersartigkeit, Individualität
Möglich, aber das ist dann doch sehr flach und vor allem vorhersehbar umgesetzt
Ne, nicht wirklich. Vorhersehbar vielleicht (aber das muss nichts schlechtes sein), flach ist das aber überhaupt nicht. Dafür ist der Film zu clever arrangiert.
Vor allem, weil diese Message durch die Musik und die Bilder transportiert werden, die dem Show-Gedanken des Films auch mal entgegen laufen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8410
Casino Hille hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Im Kino: The Commuter (2018)

http://vodkasreviews.de/?p=218
Schön geschrieben, sehr erheiternd! :) Da ich ja - wie mehrfach erwähnt - den Collet-Serra in Paarung mit Herrn Neeson sehr gerne sehe, bin ich nächste Woche Dienstag ebenfalls drin. Freue mich drauf, zumal der Film konzeptionell "Non-stop" (meiner Lieblingsarbeit der beiden) sehr nahe kommt.
Danke. :wink: Hat richtig Spaß gemacht, obwohl natürlich kein Super-Dooper-Megafilm. Aber für einen gemütlichen Mittwochabend genau das Richtige und auch ich mag die Collet-Serra-Neeson-Fusion sehr gerne. Ich glaube, zumindest einen wollen sie noch stemmen.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

8411
Auch wenn ich den Commuter ja wie erwähnt erst am Dienstag goutiere, meinetwegen können da gerne noch 1-2 Zusammenarbeiten folgen. Neeson taugt mir immer und der Collet-Serra weiß den Supporting Cast auch stets mit bekannten Gesichtern aufzufüllen (unter anderem im Commuter mischen wohl Sam Neill und Jonathan Banks mit).
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Re: Zuletzt gesehener Film

8413
Casino Hille hat geschrieben:Auch wenn ich den Commuter ja wie erwähnt erst am Dienstag goutiere, meinetwegen können da gerne noch 1-2 Zusammenarbeiten folgen. Neeson taugt mir immer und der Collet-Serra weiß den Supporting Cast auch stets mit bekannten Gesichtern aufzufüllen (unter anderem im Commuter mischen wohl Sam Neill und Jonathan Banks mit).
Sam Neill ist hier auf jeden Fall total verschenkt. Schade drum. :?
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Re: Zuletzt gesehener Film

8414
iHaveCNit: Your Name. (2018)

Einer meiner Lieblingsfilmkritiker aus den USA, Chris Stuckmann hat gegen Ende 2016 eine Review zu „Your Name.“ veröffentlicht, die ich mir natürlich angesehen habe. Seit damals habe ich mir den Film auf meine Liste gesetzt, um auf die Veröffentlichung in Deutschland zu warten. Mittlerweile hat dieser Film seit seiner Erstveröffentlichung in Japan einen Großteil der Kritiker und auch einen Großteil seiner Zuschauer so stark überzeugt, dass auch der finanzielle Erfolg des Films ihn zum erfolgreichsten Anime aller Zeiten machen wird. Von meiner Seite verdient der Film das auch, denn die Geschichte, die Makoto Shinkai hier auf der Leinwand entfaltet, ist absolut großartig.

Mitsuha lebt auf dem Land und ist von der Einöde gelangweilt und wünscht sich nichts sehnlicher, als Junge in Tokyo zu leben. Taki ist so ein Junge in Tokyo, der einem geregelten Leben nachgeht. Eines Tages wachen beide im Körper des jeweils anderen auf und durchleben im täglichen Wechsel den Alltag des anderen durch deren Körper. So sehr, dass sie mit der Zeit nicht nur das Leben untereinander beeinflussen, sondern auch ineinander verlieben.

Romanzen, Körpertausch, Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen, dass sind alles filmische Elemente eines Teigs, der auf der Leinwand oft genug ausgerollt worden ist. Das was den Teig hier so besonders macht ist seine Mischung und die Art, wie er ausgerollt wird. Zunächst handwerklich zeigt der Film, dass man mit handgezeichneten Bildern immer noch eine unglaublich tolle Geschichte auf die Leinwand zaubern kann. Die Bilder sind einfach großartig. Die Geschichte jedoch ist das, was den Film noch weiter aufwertet. Eine so feine, natürliche und nicht aufgesetzte Liebesgeschichte durch Bodyswapping habe ich bisher noch nie gesehen. Mit Humor und Dramatik sowie durch einen feinen kosmischen, mythologischen und symbolischen Einschlag bekommt der Film genau noch die richtige Portion Fantasy, die den Film noch besonders macht. Auch, wie er die japanische Kultur behandelt ist mit soviel Feingefühl gespickt. Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht, was ich noch weiter hier besprechen möchte, denn sonst würde ich mich in Lobesarien verlieren, bei einem Film, andem ich absolut nichts auszusetzen habe.

„Your Name.“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8415
Gestern John Wick, Chapter 2, auf Blu gesehen. Im Kino fand ich ihn ja noch relativ enttäuschend, gemessen an dem Vorgänger. Wer weiß, vielleicht hatte ich meine Tage oder ein sonstiges geistiges Unwohlsein. Also gestern war ich in besser Stimmung, ich fand ihn klasse und mitreißend, echt schön inszeniert und fotografiert und musikalisch passend untermalt. Besonders gelungen fand ich die Szenen in Rom. Ein schönes Action-Brett. 7-8 Punkte.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe