Re: Zuletzt gesehener Film

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Wollte Suburbicon eigentlich auch gerne sehen, leider läuft der bei uns nirgends....
Samedi hat geschrieben:Hab mir jetzt auch "Tulpenfieber" angesehen. Wirklich ein toller Film mit hervorragenden Darstellern, einer grandiosen Ausstattung und interessanter (weil noch nicht breitgetretenen) Handlung. Ebenfalls interessant: Waltz mal nicht als Schurke.
Fand Waltz auch sehr schön besetzt hier. Tragischer, aber sympathischer Charakter.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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GoldenProjectile hat geschrieben: Mit Suburbicon hat mich die dritte von Clooneys Regiearbeiten eher ernüchtert zurückgelassen und ich frage mich allmählich, ob ich mir die übrigen drei überhaupt noch anschauen soll.
Für die Frage hat mir Monuments Men gereicht. :?
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Zuletzt gesehener Film

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GoldenProjectile hat geschrieben: Mit Suburbicon hat mich die dritte von Clooneys Regiearbeiten eher ernüchtert zurückgelassen und ich frage mich allmählich, ob ich mir die übrigen drei überhaupt noch anschauen soll.
Leatherheads hab ich noch nicht gesehen. Die anderen fand ich aber sehr gut. :D
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

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ich habe mir gestern auf Servus TV "Osterman Weekend" angeschaut.
Toller Cast: der unterschätzte Rutger Hauer, Dennis Hopper, John Hurt, Burt Lancaster
Regie: Sam Peckinpah - sein letzter Film!
Für einen Agentfilm ist er komplett unkonventionell, da er nicht nach dem - wem sage ich das- "007 Wir haben ein Problem! Übernehmen Sie!" Schema vorgeht, sondern eigentlich einen komplett unbedarften TV-Moderator der für in eine interne Querele mit Rache im CIA instrumentaliseirt wird, zum Hauptakteur macht.
Mag sein, dass der Eindruck irritiert, der ganze Film fühlt sich als billig gemacht an. Das Filmmaterial macht die Aufnahmen etwas verschwommen (Absicht?), die Handlung erscheint etwas so daherfantasiert. Aber im Nachhinein schafft es Peckinpah, die komplexen Handlungsstränge verblüffend logisch zu übermitteln.
Eine sehenswerte und geglückte Alternative zu den herkömmlichen Hau drauf Agentenfilmen.
Wäre gerade für die Bondis wert, wiederentdeckt zu werden.
8/10 Punkte
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: The Big Sick (2017)

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Da macht auch „The Big Sick“ keine Ausnahme, der gekonnt RomCom, Drama und Culture-Clash verbindet und sogar biografisch ist. Normalerweise hatte ich vor, mir diesen Film nicht im Kino anzusehen und im Heimkino nachzuholen. Zum Glück habe ich mich spontan dazu entschieden, mir den Film im Kino anzusehen. Eine kleine, aber feine Produktion von Judd Apatow, die da von Michael Showalter inszeniert worden ist.

Chicago, wir begleiten Kumail Nanjiani in seinem Leben. Der junge Pakistani ist hin und her gerissen zwischen der von seiner Familie aufgezwungenen Tradition und dem eigenen Wunsch, ein Stand-Up-Comedian zu sein, obwohl dies von seiner Familie und in der pakistanischen Gesellschaft verpönt ist. Eines Abends lernt er Emily kennen und aus der flüchtigen, widersprüchlichen Beziehung wird es auf einmal bitterernst, als sie kurz nach der Trennung aufgrund einer Krankheit ins Koma versetzt werden muss. Hier lernt Kumail dann auch Emilys Eltern kennen und steht mit ihnen die schwere Zeit gemeinsam durch.

Der Film beleuchtet eben die auf wahren Begebenheiten fußende Geschichte von Kumail Nanjiani, der sich in diesem Film auch selbst spielt. Emily Gordon hat sich hier jedoch nicht selbst gespielt, sondern nur das Drehbuch mitgeschrieben. Ihre Rolle wird von Zoe Kazan gespielt. Das Zusammenspiel von Beiden ist eine richtig gute Chemie. Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich fast natürlich, selbstverständlich, glaubwürdig, aber auch relativ unvorhersehbar. Das macht einen Reiz dieses Films aus. Ja, der ganze Film bietet enorm viele unvorhersehbare Momente. Momente, die einen eiskalt erwischen. Momente, die einem emotional den Boden unter den Füßen wegziehen. Momente, die so unglaublich schwarzhumorig sind, dass man sich am Ende fragt: „Das haben die jetzt nicht gesagt ?“. Vor allem, wenn man sich die Szenen mit Kumails Familie und auch die Szenen mit Emilys Eltern ansieht. So entlarvend ehrlich – aber auch zugleich respektvoll und ambivalent werden die Klischees und auch die Charaktere hier seziert. Mir hat dieser Film richtig gut gefallen und ich bin mal gespannt, inwieweit umfangreich dieser Oscarbuzz um „The Big Sick“ ausfallen wird.

„The Big Sick“ - My First Look – 9/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Battle of the Sexes (2017)

Als leichtes Kontrastprogramm im selben Kinowochenende, in dem auch die etwas härteren „Aus dem Nichts“ und „Detroit“ für mich anlaufen, habe ich noch „Battle of the Sexes“ geplant. So hin und wieder habe ich mal Lust auf Filme, die sich mit sportlichen Ereignissen befassen und einem ein leichtes und gutes Gefühl geben und auch noch einiges mehr zu bieten haben. „BOTS“ ist so ein Film, der auch noch mit Emma Stone und Steve Carrell in den Hauptrollen super besetzt ist. Auch wenn das Ereignis für den geneigten Tennisfan bekannt ist, habe ich mich durch den Film doch überraschen lassen, weil er auch immer noch brandaktuell ist.

1973. Bobby Riggs war einmal Weltranglistenerster der Männer. Billie Jean King ist die aktuelle Weltranglistenerste der Frauen. Eine Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern ist im Tennis-Sport noch undenkbar – was Billie ein richtiges Dorn im Auge ist. Dem Zocker Bobby Riggs ist dazu noch jedes Mittel recht, der Welt zu präsentieren, dass er es locker mit jeder Tennisspielerin der Welt aufnehmen kann. Infolgedessen entwickelt sich somit der „Battle of the Sexes“, indem es neben dem Kampf auf dem Tenniscourt auch noch um den Kampf zwischen Chauvinismus und Feminismus geht. Doch beide Kontrahenten haben mit sich selbst auch noch genug außerhalb des Courts auszufechten.

Im März 2016 kam bereits ein Sportfilm in die Kinos, der mir richtig gut gefallen hat: Dexter Fletchers „Eddie the Eagle“. „Battle of the Sexes“ ist für mich der diesjährige „Eddie the Eagle“, der sogar noch einen Ticken besser geworden ist, weil er um wichtige Themen ergänzt wurde.
Der Film soll seine 121 Minuten lang sein, aber für mich hat er sich definitiv kürzer angefühlt. Das liegt an einer runden und leicht- sowie warmherzigen Inszenierung, die dem Film sein Tempo gibt. Wir werden förmlich ins Jahr 1973 versetzt, mit Kleidung, Ausstattung und selbst dem Tennisstil von damals. Das schafft für mich eine enorme Atmosphäre, die von Linus Sandgren schön auf Kamera gebannt wird. Sandgren hat es dieses Jahr in „La La Land“ bereits geschafft, Emma Stone super aufzunehmen, da macht der Film hier keine Ausnahme. Emma Stone hat sich mit dieser punktuierten, aber auch dezent zurückhaltenden Performance neben ihrer Vorstellung in „La La Land“ zu meiner Top-Darstellerin des Jahres 2017 entwickelt. Steve Carrell als ihr männlicher Gegenpart ist so urkomisch chauvinistisch, aber die bröckelnde Fassade hinter seinem Machotum bringt auch seinem Charakter die notwendige Tragik mit. Viele der Dialoge passen und sind nicht nur witzig, sondern auch extrem scharf und intelligent. Ich konnte mich bei dem Film richtig gut fallen lassen und wurde am Ende sogar noch emotional mitgenommen – und er hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch mt einem guten Gefühl aus dem Saal gelassen.

„Battle of the Sexes“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Why Him? (2017)

Ich hatte irgendwie noch Lust auf ein paar seichte Komödien in diesem Jahr und habe mich daran erinnert, dass im Januar 2017 noch eine mit James Franco und Bryan Cranston in den Hauptrollen in die Kinos gekommen ist, die ich auch noch in das diesjährige Ranking mitaufnehmen kann. Der Film stellt die Frage „Why Him?“ - Im Bezug auf den Film stellt sich für den ein oder anderen die Frage „Why This?“ Die Frage will ich beantworten.

Ned Fleming und seine Familie sind auf dem Weg den neuen Freund ihrer Tochter Stephanie kennenzulernen. Dieser stellt sich als der Gaming-Unternehmer Laird Mayhew heraus. Der konservative Ned kommt gar nicht mit dem sehr provokanten neuen und unberechenbaren Lebensstil von Laird klar und die Spannungen zwischen beiden erreicht seinen weiteren Höhepunkt, als Laird Ned erfolglos um seinen Segen bittet, Stephanie heiraten zu dürfen.

Ja, die Prämisse des Films mit einem „die Eltern lernen den neuen Freund/potentiellen Schwiegersohn kennen“ als Grundlage für ein Gagfeuerwerk ist nicht sonderlich neu. Da bedarf es schon einiger Rafinessen, die dem Film seinen Antrieb geben. Und James Franco und Bryan Cranston liefern sich ein doch relativ gutes Duell, dass zu unglaublich witzigen, hin und wieder unfreiwillig komischen Momenten – und einigen coolen Gastauftritten führt. Die Inszenierung ist relativ konventiell ohne jegliche Spielereien und der Film wirkt an manchen Stellen doch etwas zu lang und ohne Antrieb. Vor allem in den ruhigen Momenten verliert er an Tempo und wenn es dann zu der notwendig unausgewogenen, ernsten Message des Films kommt, wirkt das dann doch etwas arg konstruiert. „Why This?“ - Ich mag James Franco und hin und wieder auch mal seichte Komödien – und mit „Why Him?“ hatte ich trotz einiger Längen meinen kurzweiligen seichten Spaß für zwischendurch.

„Why Him?“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Central Intelligence (2016)

Da am Ende des Jahres noch ein Film kommt, der zwar den Namen eines 90er-Jahre-Klassikers trägt, aber wahrscheinlich kaum weitere Ähnlichkeiten mit dem Klassiker hat – die Rede ist von „Jumanji – Willkommen im Dschungel“ mit Kevin Hart und Dwayne Johnson, habe ich einfach mal Bock gehabt, beide schonmal vorab gemeinsam in Aktion zu sehen und als seichte Komödie kam mir da „Central Intelligence“ recht.

1996. Calvin Joyner ist der Coolste in der Schule. Für den dicken und von Bullying gepeinigten Sonderling Robert ist Calvin der einzige, der öffentlich für ihn einsteht. Die Wege trennen sich, bis Robert bzw. Bob Stone 20 Jahre später wieder Kontakt mit Calvin aufnimmt. Nicht nur das Klassentreffen steht an, sondern Bob ist auch mittlerweile CIA-Agent in einer ausgewachsenen Verschwörung, die er nur mithilfe des Buchhalters Calvin lösen kann.

Der Film lebt von Dwayne und Kevin, die eine coole Chemie entwickeln. Die Buddy-Actionkomödie bietet auch einiges an Action und skurril witzigen Momenten, bleibt aber in seinem Spionageplot leicht vorherseh- und austauschbar, wie einige andere seiner Vertreter auch. Der Film strotzt auch nur so vor coolen Gastauftritten. Trotz allem bleibt ein unterhaltsamer Gesamteindruck, und wer sich für so etwas interessiert ist auf jeden Fall hier nicht falsch.

„Central Intelligence“ - My First Look - 6/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film

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Kurzer Abriss meiner jüngsten Kino- und Heimsichtungen:

Deliverance (1972, John Boorman)
Sehr kurzweiliger Abenteuer-Rachethriller, der mir mal wieder bestätigt, was für ein starkes Jahrzehnt die 70er waren. Die simple Story wird spannend und stringent erzählt, der Wald- und Flussbackground visuell eindrucksvoll festgehalten. Ähnlich wie in Excalibur spielt Boorman virtuos mit den einfachen Settings der Natur. Das im Prinzip nur vierköpfige Ensemble weiss zu überzeugen, auch wenn Jon Voight ein bisschen schwächelt wenn es um Schauspielerei im herkömmlichen Sinne geht.
Wertung: 8 / 10


Happy Death Day (2017, Christopher B. Landon)
Schwarzhumoriger Slasher-Horror in der Welt von Groundhog Day - letzteres gibt der Film bzw. einer seiner Protagonisten am Ende auch ungeniert zu, sympathisch. Wir hatten im Kino unseren Spass und ich fühlte mich in einigen Punkten an den letztjährigen Nerve erinnert (Jugendfilm für leicht gehobene Ansprüche, starke Ausgangsidee auch wenn sie hier nicht ganz innovativ ist). Richtig gruslig ist der Film nur vereinzelt, aber im Gegensatz zum missratenen It will er das auch nicht, es ist vielmehr die Mischung aus Leichtfüssigkeit, Witz, Tempo, einfacher Spannung und etwas Horror die gut funktioniert. Die Schwächen sind vorhanden, fallen aber nicht allzu sehr ins Gewicht und schaffen es nicht, den Film seines Charmes zu berauben.
Wertung: 7 / 10


Detroit (2017, Kathryn Bigelow)
Bigelow inszeniert den Algier-Zwischenfall während der 1967er-Detroit-Unruhen als fiebriges und angemessen derbes Kammerspiel mit semidokumentarischer Rahmengeschichte. Die gewollt unsaubere und nervöse Bildsprache klebt an den Protagonisten - und das ist nicht John Boyega, obwohl er seit einer Ewigkeit Werbung für den Film macht und im Abspann zuerst kommt, sondern Algee Smith als Identifikationsfigur und Will Poulter, der Jüngling mit den bemerkenswerten Augenbrauen der als rassistischer Polizist eine lebhafte Intensität versprüht ohne zur Karikatur zu werden und zeigt dass die Stars heute zwar immer jünger und glatter werden, aber im richtigen Film auch anders können. Den Schweinehund habe ich ihm zumindest abgenommen.
Wertung: 7,5 / 10


Donnie Darko (2001, Richard Kelly)
Richtig cooler Film, der mich auf vielen Ebenen an die Werke von David Lynch erinnert hat - das suburbane Setting, die Einschübe verstörender Traumbilder ohne dass es sich explizit dem Horrorgenre zuordnen lässt, das Aufbrechen einer banalen und vertrauten Welt mit rätselhaften und irrealen Elementen und natürlich sind das alles Dinge, die mir gefallen. Virtuos gefilmt und würdig zu Ende gebracht durch eine Art Auflösung, die aber auch viele der Geheimnisse bewahrt. Schade dass Kelly im Anschluss an sein Debüt offenbar ein bisschen in der Versenkung verschwunden ist.
Wertung: 8,5 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

8292
Nur so viel: Donnie Darko finde ich total öde, die Story ist einfach nicht sonderlich gut und so wirklich packend ist es dann auch nicht erzählt.
Dagegen ist Happy Death Day dann in der Tat ein amüsanter B-Horror-Spaß aus dem Lehrbuch und sehr charmant. Hat mir ähnlich gut gefallen.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

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Re: Zuletzt gesehener Film

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GoldenProjectile hat geschrieben:Das im Prinzip nur vierköpfige Ensemble weiss zu überzeugen, auch wenn Jon Voight ein bisschen schwächelt wenn es um Schauspielerei im herkömmlichen Sinne geht.
Findest du? Ich finde ihn durchaus stark in Deliverance. Er hat halt rollentechnisch etwas den Nachteil, dass sein als ruhig-ausgleichender Gegenpol angelegter Charakter gegenüber dem charismatisch-wuchtig auftrumpfenden Good Ol' Burt Reynolds und dem quengelig-aufgekratzen Ned Beatty etwas unscheinbarer rüberkommt. Den charakterlichen Wandel vom passiven zum aktiven Part der Gruppe und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf die Psyche seiner Figur finde ich aber sehr überzeugend gespielt. Besonders stark in diesem fast schon kammerspielartigen Non-Kammerspiel finde ich übrigens Bill McKinney, der den Hilllbilly #1 mit geradezu widerlichem Genuss zelebriert.


GoldenProjectile hat geschrieben:Donnie Darko (2001, Richard Kelly)
Richtig cooler Film, der mich auf vielen Ebenen an die Werke von David Lynch erinnert hat - das suburbane Setting, die Einschübe verstörender Traumbilder ohne dass es sich explizit dem Horrorgenre zuordnen lässt, das Aufbrechen einer banalen und vertrauten Welt mit rätselhaften und irrealen Elementen und natürlich sind das alles Dinge, die mir gefallen. Virtuos gefilmt und würdig zu Ende gebracht durch eine Art Auflösung, die aber auch viele der Geheimnisse bewahrt. Schade dass Kelly im Anschluss an sein Debüt offenbar ein bisschen in der Versenkung verschwunden ist.
Wertung: 8,5 / 10
Den sehe ich doch etwas schwächer, da er trotz intelligentem Aufbau letztlich dann doch etwas zu konstruiert daherkommt und die Hinführung zum finalen Paukenschlag desöfteren etwas holprig gelöst ist. So 7,5 Punkte wäre er mir dann aber auch wert.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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AnatolGogol hat geschrieben:Findest du? Ich finde ihn durchaus stark in Deliverance. Er hat halt rollentechnisch etwas den Nachteil, dass sein als ruhig-ausgleichender Gegenpol angelegter Charakter gegenüber dem charismatisch-wuchtig auftrumpfenden Good Ol' Burt Reynolds und dem quengelig-aufgekratzen Ned Beatty etwas unscheinbarer rüberkommt. Den charakterlichen Wandel vom passiven zum aktiven Part der Gruppe und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf die Psyche seiner Figur finde ich aber sehr überzeugend gespielt. Besonders stark in diesem fast schon kammerspielartigen Non-Kammerspiel finde ich übrigens Bill McKinney, der den Hilllbilly #1 mit geradezu widerlichem Genuss zelebriert.
Ich finde den Wandel der Figur vom Film glaubhaft strukturiert, aber von Voight in den Details teils zu nah am Overacting gespielt. Deine Meinung zum Hillybilly teile ich, aber sowohl darstellerisch als auch narrativ ist Tarantinos Hommage in PF da sogar noch besser, nur um den Bogen zur jüngsten Diskussion zu schlagen.
AnatolGogol hat geschrieben:Den sehe ich doch etwas schwächer, da er trotz intelligentem Aufbau letztlich dann doch etwas zu konstruiert daherkommt und die Hinführung zum finalen Paukenschlag desöfteren etwas holprig gelöst ist. So 7,5 Punkte wäre er mir dann aber auch wert.
Das dürfte wohl auch der Film sein, den du bei deiner Mulholland-Drive-Sichtung als vergleichbar und desselben Jahrganges angedeutet hast, oder?
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