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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Marnie (1964)
Einer der Filme, den ich hier schon ewig herumliegen hatte – aber noch nicht gesehen habe – ist „Marnie“ von Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1964 mit Tippi Hedren und Sean Connery in den Hauptrollen. Da ich als Bond-Fan die Beteiligung vom guten Sean Connery relativ interessant fand, hatte ich überhaupt erst Lust auf diesen Film, der das Potential von Hitchcock erkennen lässt, aber auch einige Makel hat.
Marnie Edgar ist eine Kleptomanin, die sich immer wieder neu erfindet und Geschäftsmänner spielend um deren Vermögen erleichtert. Der Unternehmer Mark Rutland soll der nächste sein, doch er scheint mehr an einer Läuterung von Marnies zwanghaftem Verlangen interessiert zu sein als ihr die rechtlichen Konsequenzen für ihr Verhalten aufzubürden.
„Marnie“ will für mich ein bisschen zuviel – Die Mischung aus Gaunerstück, Ehedrama und Psychoanalyse will für mich nicht in Gänze zünden. Dafür werden diverse psychologische Ansätze viel zu breitflächig und oberflächlich in Dialogen ausgebreitet. Dafür ist die Symbolik und die letzendliche Konklusion aus Marnies Vergangenheit viel zu vorhersehbar, gewöhnlich und zu einfach. Dafür legt sich Bernard Herrmanns Musik zu überdominant und nervig über die ganzen Bilder. Dafür ist das stellenweise auftretende Overacting einer Tippi Hedren – und auch eines Sean Connery oder Louise Latham zu aufdringlich. Und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht alles tricktechnisch einwandfrei geschnitten und gefilmt worden ist. Doch es gibt einige Szenen, deren Wirkung sich vielleicht damals zur Zeit, als dieser im Kino gesichtet werden konnte, zur Gänze entfalten und auch eine gewisse Form der Spannung aufbauen konnten. Dabei wäre auch von der Charakterzeichnung Marnies und auch von Mark Rutland definitiv noch ein bisschen mehr drin gewesen, weil beide von ihrem Charakter, den Motivationen und dem eigenen Hintergrund bereits interessant ambivalent genug sind. Wenn die Intention Hitchcocks jedoch war, dass man sich bei der Sichtung des Films auch nervend durchquälen muss, wie Marnie mit der Verarbeitung ihrer Vergangenheit und Mark mit seinen engagierten und nicht immer uneigennützigen Handlungen versucht an das Geheimnis Marnies heranzukommen – ja dann hat Hitchcock sein Ziel erreicht.
„Marnie“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "