Re: BBC-Sherlock

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Mich konnte Toby Jones auch nicht überzeugen. Viel zu überzogen. Subtile Villains gibt es bei Sherlock wohl nicht... Fand auch die Lars Mikkelsen-Figur irgendwie doof.
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Re: BBC-Sherlock

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So, eben auch die letzte Folge sehen. Ja nun puh also ähm... Was war das denn bitte? So einen konstruierten Schmarrn hab ich ja lang nicht mehr gesehen... Ich kann Hille und 00T nur mit jedem Wort recht geben... Einzig die doch ganz gelungene Atmosphäre und die grandiosen Leistungen von Cumberbatch, Freeman und ganz besonders Gatiss, der lieber mehr spielen statt schreiben sollte, retten die Folge ein wenig. Schade, nachdem mir die Folgen 1.01-3.02 durchweg sehr gut gefallen haben (3.02 finde ich nochmal sehr überragend, 3.03 aber total blöd und die komische Mikkelsen-Figur vollkommen langweilig) fällt die Staffel 4 sehr stark ab. Von der völlig zusammenhangslosen ersten Folge mit unnötigen Actionthriller-Einlagen, die mit dem Fall in der ersten halben Stunde nichts mehr zu tun haben über die komische Toby Jones-Folge bis hin zu diesen vollkommen unlogischen und konstruierten, enttäuschenden Finale. Sollte doch noch Staffel 5 kommen, dann sollten sich die Herren Moffat und Gatiss wirklich wieder mehr darauf besinnen, was Sherlock in den Staffeln 1 und 2 ausgemacht hat. Besonders einzelne Folgen wie 1.01., 2.01, 2.02 und 3.02. Die großen Oberbösewichte brauche ich nicht und M&G können sie anscheinend auch nicht vernünftig schreiben.
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Re: BBC-Sherlock

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Nico hat geschrieben:Subtile Villains gibt es bei Sherlock wohl nicht... Fand auch die Lars Mikkelsen-Figur irgendwie doof.
Jap, was bei Moriarty noch in Ordnung war (weil es eben als Umkehrung der bekannten Ausgestaltung der Holmes-Nemesis funktionierte und verstanden werden wollte), wird bei Mikkelsen, Jones und auch im Serienfinale besonders deutlich. Bei Sherlock pinkelt der Gegenspieler schon mal in den Kamin, leckt Frauen im Gesicht ab oder grinst durchgehend wie ein Drogenabhängiger, damit jeder versteht, dass wir es hier mit ganz bösen Leuten zu tun haben. Dass dazu die Fälle in Staffel 4 allesamt keinen Sinn ergeben und - ganz schlimm - die letzte Folge ein einziger inkonsistenter Haufen Drehbuchabfall aus der Resteverwertung von Saw, Silence of the Lambs und Co ist, verärgert mich angesichts des literarischen Erbes von Arthur Conan Doyle, scheint aber die BBC Fans und die zahlreichen Cumberbunnies weltweit nicht zu stören.

Keine Ahnung, wieso man das ab 3x03, also der Mikkelsen Folge, auch nur noch halbwegs loben sollte. Die fünf letzten Folgen sind wirklich sehr schwach. Und das soll das beste sein, was das TV zu bieten hat? Hoffentlich nicht.
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Re: BBC-Sherlock

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Ich sehe das komplett anders. Wenn irgendwer wahrlich albern Over-acting betrieben hat, dann doch in der Rolle von Moriarty.
Mikkelsen war für mich in seiner Rolle einer der allerbesten Bösewichte die ich je in bewegten Bildern gesehen habe - ich würde ein Königreich dafür geben, ein so dermaßen gut geschriebenen und souverän agierenden, allglatten und eiskalten Bond-Bösewicht zu haben.

Jones war sicherlich überzeichnet, aber das war ja seine Rolle - die gradezu hervorragend in eine Rolle passte, in der bewusst mit Traum/Wirklichkeit/Einbildung/Drogeneinfluss gespielt wurden. Jones hat mir richtig Angst gemacht.

Da gibt es wohl einfach unterschiedliche Geschmäcker und Wahrnehmungen. Mich haben Mikkelsen und Jones in ihren jeweiligen Rollen WIRKLICH beunruhigt und nervös gemacht. Das habe ich richtig gespürt. Bei Moriarty war die Anspannung weg, sobald er aufgetaucht ist. Je mehr er mit SHerlock interagiert hat, desto mehr wurde klar, dass er nur eine Witzfigur ist. Bei Mikkelsen habe ich dagesessen undd gedacht "Shit, gegen den haste keine Chance" - von daher war das FInale mit dem Schuss auch nur all zu schlüssig. Die ganze Episode um Jones war so inszeniert, dass ich mich am Ende gefragt habe "vielleicht ist der einfach nur ein skuriler Typ aber Sherlock ist der wahre Spinner"

Die vierte Staffel hat mir auch nicht nur gefallen. Inzwischen ist mir das alles etwas zu überdramatisiert. Ich bin ehrlicherweise froh, dass Watsons Frau nun raus ist. Man hätte jetzt die Gelegenheit einfach wieder solide, gut durchdachte Kriminalfälle zu schreiben. Allerdings war 4.2 ein solcher bzw. eine recht klassische Folge.

Zudem sollte man auch nicht übersehen - man mag von dem EEinfall halten was man will -, dass über die ganze Staffel 4 hinweg der Auftritt der Schwester sehr gut vorbereitet wurde, und das war durchaus durchdachter als es seinerzeit bei Moriarty war.
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Re: BBC-Sherlock

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Casino Hille hat geschrieben:Und das soll das beste sein, was das TV zu bieten hat? Hoffentlich nicht.
Natürlich nicht. "Elementary" ist um Längen besser! :D
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Re: BBC-Sherlock

262
Eurus Auftritt in 4.1 und 4.2 ist kein Stück durchdacht, da überhaupt nicht klar wird, WIESO das ganze. Ui, toll, man sieht sie in Verkleidungen schon vorher, wirklich ganz großes Kino. Und was an Mikkelsen gut gewesen sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Ich fand den einfach nur langweilig. Aber du hast recht, das Ende von 4.3 bietet eine gute Ausgangssituationen, um wieder Klasse Folgen wie in Staffel 1 oder hauptsächlich 2 zu produzieren. Dass das allerdings passiert, glaube ich kaum.
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Re: BBC-Sherlock

263
Na dann fragst du hoffentlich auch warum moriarty so unsinnige Spielchen mit sherlock treibt.

Im Grunde machen seine Taten erst Sinn durch Eurus...

Warum Mikkelsen so gut ist? Tja das zu erklären würde nichts bringen das hat mit Intellekt zu tun :-)
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Re: BBC-Sherlock

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Bin vollkommen bei Nico. Eurus ist kein Stück durchdacht. Die kann da wild von der Insel spazieren, wie es ihr passt, hat Hypnose-Fähigkeiten, die jeden Mentalisten erblassen lassen vor Neid, baggert Watson an, obwohl sie sich NULL für ihn interessiert (sie schießt ihn dann ja nicht mal tödlich an, und ihre Enthüllung vor ihm ergibt nicht den leisesten Sinn!), inszeniert diese Drohnen-Aktion, die komplett hirnrissig ist, wenn sie die 3 eigentlich auf der Saw-Insel haben will... alter Schwede, das ist so dümmlich, wer schreibt so einen Mist? :D

Und Mikkelsen ist für mich ein Klischee-Schurke durch und durch. Er leckt Frauen im Gesicht an, pisst Sherlock in den Kamin und verhält sich so widerlich, wie es nur geht. Das ist mir viel zu platt.
Der BBC-Moriarty ist ähnlich unsubtil, aber da steckt erstens von Scott mehr Klasse im Spiel dahinter und zweitens funktioniert das ganze eben durch die umgekrempelte Historie der Original-Figur.
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Re: BBC-Sherlock

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Genau, während Magnusson meine ich von der Story her relativ nah an seinen Fast-Namensvetter bei Doyle angelehnt ist. Nur modernisiert, was, das muss man zugeben, Moffat und Gatiss ja immer sehr gut draufhatten.
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Re: BBC-Sherlock

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Da sind Moffat und Gatiss dann wieder nah bei Doyle. Der konnte nämlich auch schon keine Schurken mit Tiefe schreiben, sondern nur fleischgewordene Handlungskatalysatoren entwerfen. :D Zurecht wird ja jeder neue Gegner in der BBC Serie von Sherlock als der "gefährlichste", "teuflischste" oder sonst was heftigste Villain aller Zeiten beschrieben. Richtig lächerlich gerät das bei der Figur von Toby Jones, den Holmes ja rhetorisch zum fiesesten Mastermind aller Masterminds erklärt. Wohlgemerkt, wir reden von einem Kerl, dessen größter Geniestreich es ist, in seinem eigenen Krankenhaus Geheimgänge eingebaut zu haben. :lol:
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Re: BBC-Sherlock

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Casino Hille hat geschrieben:Da sind Moffat und Gatiss dann wieder nah bei Doyle. Der konnte nämlich auch schon keine Schurken mit Tiefe schreiben, sondern nur fleischgewordene Handlungskatalysatoren entwerfen. :D Zurecht wird ja jeder neue Gegner in der BBC Serie von Sherlock als der "gefährlichste", "teuflischste" oder sonst was heftigste Villain aller Zeiten beschrieben.
Ein echter Holmes-Fan will doch nichts anderes. 8)
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Re: BBC-Sherlock

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Casino Hille hat geschrieben:Doch. Eine Handlung, die annähernd die Intelligenz des Hauptcharakters widerspiegelt. :cool:
Deshalb ist mir "Elementary" auch lieber.
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