vodkamartini hat geschrieben:Dann must du einen anderen Film geshen haben. Denn alle mit denen ich gesprochen habe vericherten mir, dass natürlich die Deutschen mal wieder die Bösen sind und die Engländer plus Franzosen die Guten. Abgesehen davon, dass eine solche Schwarz-Weiß-Malerei in den meisten Konflikten ziemlicher Unfug ist, ist sie besonders im 1. Weltkrieg sehr unpassend. Denn dort waren alle gleich "böse", überheblich, nationalistisch, siegessicher etc.
Richtig, und genau so stellt der Film das im Laufe der Zeit auch dar. Wonder Woman landet erst mal in England, weshalb ihr die Deutschen erst mal als "die Bösen" präsentiert werden. Doch nach und nach merkt sie, dass auf beiden Seiten viel Böses ist und es keine gute und schlechte Seite gibt.
Hilles Kritik zieht da deutlich mehr, dass der Film das wahre Wesen des Menschen (das eben auch viel Böses enthält) ignoriert und seiner eigenen Mythologie opfert. Das passt zwar durchaus zum Ton des Films, weshalb ich damit leben kann, aber ich kann verstehen, wenn das einen stört. Ich mochte das eher, weil der Film durch dieses Schwarz Weiß Schema (Auf mythologischer Ebene, nicht auf die Länder bezogen) einen gänzlich anderen Kurs fährt wie die meisten Blockbuster dieser Zeit wo alles auf Biegen und Brechen, vielschichtig, ambivalent und grau sein muss(was grundsätzlich sehr spannend sein kann, aber irgendwann nervt, wenn jeder Film krampfhaft versucht, so zu sein), schwarz und weiß ist eben nicht mehr politisch korrekt genug. Da ist Wonder Woman erfrischend anders, auch wenn das bedeutet, dass er da auch sehr einfach gehalten ist. Aber ich mag das als Abwechslung, ebenso wie die Tatsache, dass es auch mal wieder einen Helden gibt, der nicht die Hälfte der Zeit gebrochen ist und mit seinen eigenen (psychischen) Problemen zu kämpfen hat. Hier gibt es endlich mal wieder einen Helden, bzw. eine Heldin, die Bock drauf hat Heldin zu sein.
Da das scheinbar gut ankommt, darf man darauf vielleicht auch bei Bond bald wieder hoffen (so sehr mir der Craig-Bond auch gefällt).
vodkamartini hat geschrieben:Und was ich so von Wonder Woman noch gehört habe - hätte auch Zack Snyder gedreht haben können und am Ende kloppen sich wieder die doofen CGI-Monster - klingt jetzt auch nicht gerade nach must see Meisterwerk.
Als ein Must-See Meisterwerk haben auch weder Goldie, noch ich ihn bezeichnet. Lediglich als einen guten Film der einige Genretypische Fehler nicht macht, ein paar andere aber eben schon. Das ist schon ein Unterschied.
vodkamartini hat geschrieben:Offensichtlich weißt du nicht allzu viel über Ludendorff.
Das mag sein. Ich kenne eben die (einfache) Version, wie sie in den Geschichtsbüchern steht. Ob die der Wahrheit entspricht oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen.