Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ja, eigentlich müsste ich den lieben, aber tue es nicht. Irgendwie sind mir die Helden nicht sympathisch und cool finde ich sie auch nicht. Vielleicht liegt es auch wieder mal an der "Kriegsaction" die ich deutlich weniger mag wie die "Copaction" - was natürlich kein rationales Argument ist. Ich mochte den Film schon zur Entstehungszeit nicht sonderlich und das hat sich bsi heute nicht geändert. Ähnlich geht es mir bei fast allen VanDammes, die ich gerade wieder sichte. Fand ich immer na ja und leider bleibt es bei fast allen dabei. Ich mag ihn - spätestens seit JCVD -, aber er wirkt immer so verbissen und unlocker. Und dieses Kickbox- und Spagateinlagen wirken auf mich meist nur komisch. Seagals Aikido dagegen spielt imo in einer ganz anderen Coolness-Liga. Er lässt dabei seine Gegner lächerlich wirken, was ein ganz großer Unterschied ist und erheblich mehr Laune macht.
Wenigstens habe ich inzwischen bei Chuck ordentlich Spaß, den mochte ich früher ebenfalls nicht.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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vodkamartini hat geschrieben: Irgendwie sind mir die Helden nicht sympathisch und cool finde ich sie auch nicht.
Hast du das Problem bei Biehn generell oder nur in diesem speziellen Fall? Ich finde Biehn eigentlich immer klasse, schade dass seine Karriere im Verlauf der 90er sich praktisch in Wohlgefallen aufgelöst hat. Den hätte ich gerne noch viel öfter in Actionfilmen gesehen.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 5. Juni 2017 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Sag ich doch, ne richtig coole Socke. :D
Ich glaub, Navy Seals kommt diese Woche gleich nochmal dran. :D Ich bin echt immer noch richtig geflasht, passiert mir in letzter Zeit aber glücklicherweise öfter mal, dass man ältere Actionböller neu oder wieder entdeckt. Mehr, MEEHHHRR! :mrgreen:
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ok, ich schau ihn mir die Woche nochmal an. :D
Was mir nach ewig langer Zeit wieder gut gefallen hat war FX, Remo - unbewaffnet und gefährlich, Harley Davidson und der Marlboro Mann, Live and die in LA.
Bei den Van Dammes hat es wie gesagt weniger gut geklappt, dafür ist jeder neue alte Chuck ein Fest.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Harley&Marlboro sollte ich auch mal wieder schauen, fand den früher ganz nett. Remo ist sehr ordentlich, F/X spitze (das Sequel immerhin noch OK) und L&DiLA ist eh grandios. Ok, VD ist halt nicht dein Ding, beim Chuck bin ich da schon eher bei dir (aber beileibe auch nicht bei allem, da hab ich schon meine klaren Favoriten). Delta Force 2 war vor 2 Wochen dran und hat es nur bis zur 75 Minuten-Marke geschafft, dann hab ich entnervt aufgegeben. Stone Cold steht weit oben auf meiner "Mal-wieder-vornehmen"-Liste, den fand ich früher ziemlich gut (viel besser als zB der eher enttäuschende und thematisch ähnliche Made of Steel). Wenn du auch Spass an 70er Jahre Action hast kann ich dir zwei meiner Neuentdeckungen des letzten Jahres ans Herz legen: Sahara Cross mit Franco Nero und Killer Force mit Peter Fonda, Telly Savalas und Christopher Lee (und Maud Adams!), zwei sehr launige Actioner mit tollem Wüstenflair.


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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Danke für die Tipps. :D Kenne ich beide nicht. Beim Chuck gibt es natürlich auch viel Müll, aber Delta Force, McQuade, Missing in Action, Cusack und v.a. Invasion USA waren echte Perlen. Den Stone Cold hab ich auch ewig nicht mehr gesehen, gibt´s ja ebenfalls in der schicken Mediabook-Fassung aus Österreich.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Code of Silence (Cusack - Der Schweigsame), 1985 v. Andrew Davis

Cusack (Chuck Norris) will den kolumbianischen Drogenhändler Luis Camacho hinter Gitter bringen. Eine lang geplante Undercoveraktion wird durch eine dritte Partei zunichte gemacht, sodass Cusack wieder bei 0 anfangen und sich noch dazu mit einem anderen Gangsterboss beschäftigen muss. Das war es dann auch schon mit der Handlung. Der Film ist absolut auf den Hauptdarsteller Chuck Norris zugeschnitten und das funktioniert auch weitesgehend.

Es gibt viele brutale Shootouts und einige echt gute Actionszenen. Highlights sind hier das Finale in einem Lagerhaus sowie eine Schlägerei in einer Kneipe. Gerade letzteres ist sehr cool inszeniert und choregrafiert, zudem zeigt Chuck da auch sein Können was den Nahkampf angeht. Davon hätte ich gerne etwas mehr gesehen. In der ersten Hälft trottet der Film so ein wenig vor sich hin, ohne große Höhepunkte. Alles passiert halt so, die Gangster müssen sich messen, interne Probleme bei der Polizei werden thematisiert und das alles zieht sich ein wenig. Es bleibt zwar immer zweckdienlich und inhaltlich sinnvoll integriert aber für mich persönlich war das Ganze etwas zu lau. In der 2. Filmhälfte legt der Film dann nicht nur an Tempo zu, auch Norris darf dann Hand anlegen und den Bad Guys zeigen wo es lang geht und das macht ordentlich Laune.

Die körperlichen Auseinandersetzungen sind klasse, das Finale fetzt ordentlich und auch die Verfolgungsjagt davor macht Spaß. Allgemein legt der Film im vergleich zu etwas zu ruhigen ersten Hälfte ordentlich nach und haut sich noch mal aus dem Durchschnitt raus. Norris ist eine coole Socke, die Action klasse inszeniert und alles soweit gut getroffen. Auch Henry Silva als Widerling spielt seine Rolle absolut.. widerlich. Das ist große Klasse denn es funktioniert richtig. Man kann diesen Typen nicht ausstehen. Folglich perfekt getroffen. Umso mehr Spaß macht es dann wenn Chuck anfängt seinen Gegnern den Garaus zu machen. Auch ein in den 80er'n üblicher Roboter darf natürlich nicht fehlen.

6/10

/e:

Er hatte im Film echt schon Kluckert? Das hört man ja absolut gar nicht raus. Absolut null!!

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ein bisschen besser sehe ich ihn schon, würde so mit 7 Punkte votieren. Cusack ist schon irgendwo auch eine kleine Ausnahme in Chucks Oevre, da er weit mehr dem „normalen“ Mainstreamactioner entspricht wie sein sonstiger Output, welcher i.d.R. etwas rabiater und entsprechend nischenbetonter ist. Cusack wäre für mich genauso auch denkbar mit einem „normalen“ Star in der Hauptrolle a la Ford oder Gibson, auch weil Chucks übliche Klischee-Persona doch deutlich weniger in Erscheinung tritt. In Bezug auf Henry Silva bin ich ganz bei dir, für mich einer der besten Bad Guys überhaupt (also jetzt nicht im Speziellen auf Cusack gemünzt, sondern generell). Immer ein Genuss ihm zuzuschauen, ganz besonders natürlich wenn er die richtig fiesen und bösartigen Typen zelebriert. Hab die Synchro jetzt zwar nicht im Ohr, aber irgendwelche Merkwürdigkeiten bei Kluckert sind mir nicht in Erinnerung. Er sprach damals generell noch etwas offener und klang noch nicht so brummig, müsste mal checken, ob das bei Cusack im Speziellen auch so ist (ich hab ihn zB lange Zeit nicht so richtig erkannt auf William Hurt in Gorky Park, der zwei Jahre vor Cusack entstanden ist).



Holt Harry Raus (1986) – Stuart Rosenberg/Alan Smithee

Ich hatte über Pfingsten ein bisschen Zeit mir ein weiteres „legendäres“ (richtiger wäre berüchtigtes) B-Movie reinzuziehen: „Holt Harry raus!“. Die Ausgangsidee ist so bescheuert wie genial: der US-amerikanische Klempner Harry wird in Kolumbien entführt, die US-Regierung unternimmt nix, also heueren fünf Kumpels von Harry, ihres Zeichens ebenfalls Klempner (!) einen abgewrackten Söldner an und ziehen auf eigene Faust gen Süden, um ihren Buddy rauszuhauen. Dabei geht natürlich schief, was nur schief gehen kann und die Hobby-Eingreiftruppe kriegt eigentlich permanent eine aufs Dach. Am Ende gibt’s nach reichlich Blutzoll natürlich ein Happy End und die tapsigen Klempner erweisen sich dann doch als kompetente Geiselbefreiungsexperten (Amerikanern liegt sowas halt im Blut!).

Allein die Besetzung der munteren Expedition liest sich schon höchst abenteuerlich: Eagles Barde Glenn Frey (mit ultrafieser Rotzbremse), Top Gun-Schönling Rick Rossovich und „Biff Tannen“ Thomas F. Wilson als Klempner, Gary Busey (in einer seiner typisch exzentrischen Darbietungen) als schmerbäuchiger Gebrauchtwagenhändler, der auch mal ein bisschen Krieg spielen will und kein geringerer als Schauspieltitan Robert Duvall, damals immerhin auch schon Mitte 50, als heruntergekommener Söldner und Rambo-Verschnitt (kein Witz: er legt im Kampf sogar das obligatorische Stinband an).

Eigentlich also eine perfekte Ausgangsbasis für ein aberwitziges Spektakel, leider macht die behäbige Inszenierung von Routinier Stuart Rosenberg (der sich angesichts des unbefriedigenden Endresultats und Scherereien mit den Produzenten lieber hinter dem altgedienten Alan Smithee-Pseudonym verborgen hielt) dem aber einen Strich durch die Rechnung. So richtig Schwung nimmt der Film nie auf und zuckelt langsam vor sich hin. So müssen es dann die munter drauflosspielenden Akteuere und eine ganze Reihe an absurd-amüsanten Szenen rausreissen. Etwa wenn zwei der Klempner versuchen in Washington einige Politiker davon zu überzeugen, dass man endlich was unternehmen müsse („Was ist mit der Air Force und den Marines? Sagen sie den Mexikanern endlich mal wo es lang geht!“ „Erstens: es sind Kolumbianer….“ :lol: ), beim humorvollen Söldner-Casting oder Gary Buseys Versuch im Bad-Ass-Modus aus einer Kolumbianerin Informationen rauszufoltern. Diese Momente sind dann so überdreht und lachhaft, dass es trotz aller Behäbig- und Belanglosigkeit zumindest teilweise dann schon auch Spass macht. Leider ist die Action dann wieder allzu austauschbar, was schade ist, da der Film gerade auf diesem Gebiet einiges hätte wettmachen können.

Wertung: 5 / 10

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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AnatolGogol hat geschrieben:Wenn du auch Spass an 70er Jahre Action hast kann ich dir zwei meiner Neuentdeckungen des letzten Jahres ans Herz legen: Sahara Cross mit Franco Nero und Killer Force mit Peter Fonda, Telly Savalas und Christopher Lee (und Maud Adams!), zwei sehr launige Actioner mit tollem Wüstenflair.
Brrrr, Sahara Cross, den fand ich ganz furchtbar. Einer der Gründe warum ich nie im Leben glaube, daß Valerii für die Qualitäten von Nobody vernatwortlich sein könnte.

Der andere (Regisseur vergessen) ist ok, aber auch ein Film, dem die Zeit nicht so ganz gut getan hat.

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Maibaum hat geschrieben:
Brrrr, Sahara Cross, den fand ich ganz furchtbar. Einer der Gründe warum ich nie im Leben glaube, daß Valerii für die Qualitäten von Nobody vernatwortlich sein könnte.
Sahara Cross ist halt anspruchslose Feierabend-Action, ich mag sowas sehr gern, vor allem auch da man Francos Charisma in den Mittelpunkt des Films stellt. Und ein Kampf zwischen zwei Baggern sieht man ja auch nicht alle Tage. Mir hat der richtig gut gefallen, dafür werde ich bekanntlich mit Nobody überhaupt nicht warm.
Maibaum hat geschrieben:Der andere (Regisseur vergessen) ist ok, aber auch ein Film, dem die Zeit nicht so ganz gut getan hat.
Killer Force ist von Val Guest. Den mochte ich auch sehr gern, gerade wegen seiner meterdicken 70er-Jahre-Patina. Find ich herrlich wenn man dadurch tief in vergangenen Zeiten schwelgen kann (wobei ich bekanntlich ja eh ein Faible für die 70er habe). Von daher kann ich nachvollziehen was du meinst, bewerte es aber genau entgegengesetzt. :)

A propos launige Feierabend-Action: Sky Riders gibbet jetzt auch auf BD in GB! Wenn jetzt endlich noch der bereits für März angekündigte Salamander (zugegebenermaßen kein Actioner, aber trotzdem klasse) endlich in den Staaten auf Blau rauskommt ist das HD-Jahr für mich endgültig gerettet. :D
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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AnatolGogol hat geschrieben: Killer Force ist von Val Guest. Den mochte ich auch sehr gern, gerade wegen seiner meterdicken 70er-Jahre-Patina. Find ich herrlich wenn man dadurch tief in vergangenen Zeiten schwelgen kann (wobei ich bekanntlich ja eh ein Faible für die 70er habe). Von daher kann ich nachvollziehen was du meinst, bewerte es aber genau entgegengesetzt. :)
Hat Telly Savalas da seine "Kojak"-Stimme? Dann würde ich vielleicht mal reinschauen. Kenne mit Savalas ausser OHMSS und Kojak nur noch den durchaus soliden "Unternehmen Capricorn" und "Flucht nach Athena", wo irgendwie jeder auf Autopilot spielt, aber zumindest die Action brauchbar ist. Kennt ihr noch gute Filme mit Savalas?

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Martin007 hat geschrieben:Hat Telly Savalas da seine "Kojak"-Stimme?
Ja, er wird in der deutschen Fassung von Edgar Ott gesprochen.
Martin007 hat geschrieben:Kennt ihr noch gute Filme mit Savalas?
Empfehlen würde ich aus dem Ärmel geschüttelt:
- Stosstrupp Gold
- Der Mordfall Marcus-Nelson (Pilotfilm zu Kojak)
- Der Gefangene von Alcatraz
- Das dreckige Dutzend
- Die letzte Schlacht
- Mörder GmbH

Unternehmen Capricorn hätte ich auch genannt, wenn du ihn nicht schon erwähnt gehabt hättest, ich mag den sehr gern. :) Athena dagegen finde ich eine sehr zähe und uninspirierte Veranstaltung, da kann auch Old Rog als österreichischer Aristokrat (!) nix mehr rausreissen.
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