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von Agent 009
00-Agent
Pirates of the Caribbean - Dead Men tell no Tales, 2017
Ganze sechs Jahre ist es her, als Jack Sparrow zuletzt über die Leinwand segelte. Schon dort gab es einige Veränderungen wie z.B das Wegfallen von Orlando Bloom & Keira Knightley sowie einem Großteil der Crew und vor allem der großartigen Black Pearl. Auch Verbinski war als Regisseur nicht mehr dabei, so stand dort Rob Marshall auf dem Plan, der es vermochte den schwachen 3 Teil zu übertrumpfen und ein gelungenes, großartiges Abenteuer zu liefern das mehr mit dem ersten Film zu vergleichen ist, weniger mit den beiden Fortsetzungen. Für den 5. Film der Piratensaga wurden die Norweger Joachim Rønning und Espen Sandberg verpflichtet, die erste internationale Erfahrung mit Bandidas machten, der aus dem Jahr 2006 stammt. Johnny Depp & Geoffrey Rush kehrten als Captain Jack Sparrow und Hector Barbossa zurück. Den Hauptcast haben dann noch Kaya Scodelario (bekannt aus den Maze Runner Filmen) und Brenton Thwaites (bekannt aus Son of a Gun oder Gods of Egypt) erweitert. Javier Bardem spielt den Antagonisten und Erzrivalen Jack Sparrow Captain Salazar.
Der Film macht eigentlich vieles was die Vorgänger auch schon gemacht haben. Der Humor, die Actioneinlagen und die exotischen Locations passen perfekt in die Reihe und auch hier fügt sich alles zusammen wie schon bei den anderen Teilen der Reihe. Anders als beim 3. Film macht man es hier eher wie beim direkten Vorgänger und hat nur eine Handvoll wichtiger Charaktere, einen Bösewicht und ein McGuffin den es zu finden gilt. Nichts wirkt überladen oder unnötig, alles fügt sich gut zusammen und ergibt im Rahmen der Handlung einen Sinn. Die neuen Figuren funktionieren auf Anhieb, ebenso wie die alten. Kevin R. McNally als Gibbs, Martin Klebba als Marty und Stephen Graham als Scrum sind aus den Vorgängern wieder dabei und Teil der 'Crew'. Es gibt noch 2-3 bekannte Gesichter die zurückkehren, was Nebenfiguren angeht. Das Entdecken dieser überlasse ich aber den Zuschauern.
Die beiden Regisseure schaffen es den Film spannend und interessant zu halten, während Geoff Zanelli einen guten Soundtrack liefert der zwar viel bekanntes mitbringt oder gar recycelt, aber eben auch neues hinzufügt das perfekt zum Film passt und dem ganzen eine gute Note gibt. Es wirkt rund und einfach passend. Es gibt kaum nennenswerte Längen oder Szenen die den Film wirklich ausbremsen, alles wirkt gut ausgearbeitet und funktioniert. Schwächen hat der Film dennoch. Eine davon ist die Figur von Johnny Depp die sicherlich 80% des Films betrunken ist, was sehr schade ist wenn man bedenkt wie smart und eiskalt er im Erstling war als es darum ging seinen Erzrivalen Barbossa (Rush) zu töten. Auch sonst war er immer ein exzellenter Schwertkämpfer. Nichts davon findet man im mittlerweile 5. Film wieder, was ich sehr, sehr schade finde. Dafür hat er gegen Ende eine wichtige Szene und daraufhin auch eine etwas emotionale Szene, falls man das so nennen kann. Eine Szene die der Figur jedenfalls etwas Profil gibt, ohne zu viel zu verraten. Die andere Sache ist Barbossa, der leicht verschenkt war. Er hat viele gute Szenen und ist auch weiterhin die coolste, sympathischste und spannendste Figur der Reihe, wird hier aber etwas zu sehr an der Leine gehalten. Auch was die Queen Ann's Revenge angeht und das Schwert das er im 4. Film bekam, da macht man hier so gut wie gar nichts mit, was ich sehr, sehr schade finde. Da hat man das Potenzial nicht genutzt.
Der Film unterhält von Anfang bis Ende, bringt viel Humor mit aber auch Dramatik. Der Bösewicht ist gut gespielt und wirklich böse, der Film durchaus düster und bietet einige fiese, ekelige und schaurige Momente aber am Ende ist Bardem's Figur auch nur "ein" Bösewicht. Da funktionierten Rush im Erstling und Jones in der Fortsetzung irgendwie besser. Wie dem auch sei, ansonsten funktionieren alle Figuren und vor allem die Neulinge machen ihre Sache echt ordentlich. Auch die Rückkehr bekannter, liebgewonnener Figuren ist klasse in den Film integriert und funktionier hervorragend. Der Film drückt auch sehr oft auf die Tränendrüse, so habe ich mich mehrmals dabei erwischt wie ich einen Kloß im Hals hatte und mich arg zusammenreißen musste. Der Film bietet für Emotionen eine Menge Potenzial, sofern man den Filmen und Figuren etwas abgewinnen kann.
Es gibt das ein oder andere Wiedersehen, Abschiede, ein erstes Kennenlernen und viele skurille Momente und Szenen die viel Spaß bereiten, Locations die einen in Urlaubsstimmung verfallen lassen, einen bombastischen Soundtrack wie man es von der Reihe gewohnt ist, fiese Bösewichter, liebenswerte Figuren und eine große Menge Spaß. Man hat sehr viel richtig gemacht. Auch wenn einige Fehler sehr offensichtlich sind und durchaus zu verhindern gewesen wären, so macht der Film wirklich Spaß und bietet eine tolle Fantasy Unterhaltung für groß und klein.
8.5