Revoked hat geschrieben:
Interessante Beobachtung. Werde ich bei der nächsten Sichtung mal drauf achten.
In Rom gibt es dafür erste Anzeichen (Sciarras Begräbnis, Lucias Villa und natürlich die SPECTRE-Konferenz mit anschließender nächtlicher Verfolgungsjagd in einer nahezu menschenleer anmutenden Weltmetropole), in Österreich ist es nur die Szene in Mr. Whites Versteck, aber in Marokko ist vieles irgendwie merkwürdig (L'Americain, die ganze Zug-Episode inklusive der Prügelei und anschließendem motiviert-unmotiviertem Liebesspiel (da fällt insbesondere auf, wie abwesend die Welt letztendlich ist, wie sich die anderen Passagiere im Zug - und da sitzen noch ganz schemenhaft zu Beginn andere Leute im Speisewegen - inszenatorisch ganz ausdrücklich nicht verhalten (weglaufen, erschrocken schreien oder andere Standardreaktionen), sich einfach völlig teilnahmslos in Luft auflösen, obwohl sich da zwei richtig krasse Typen ganz plötzlich und unvermittelt gegenseitig die sprichwörtliche Scheiße aus dem Leib prügeln und anschießend James und Madeleine in ihrem Abteil ganz unbehelligt pimpern, als sei nichts gewesen), diese verlassene Station in der Wüste, der Rolls-Royce-Shuttleservice, die komplette Inszenierung des Villain-Hideouts, das Verhalten der ganzen Blofeld-Helferlein und natürlich von Ernst Stavro höchstselbst) und abschließend die ganze finale London-Episode, das ist alles sehr, sehr merkwürdig. Natürlich ist das jetzt nicht direkt voll auf die Zwölf kafkaesk, aber dennoch ist es unterschwellig sehr seltsam. Und das gefällt mir gut.
Verstärkt wird das alles durch dieses düstere, zum Teil "weichzeichnerhafte" visuelle Konzept. Sogar die Szenen bei Tageslicht sind in ihrer visuellen Komposition häufiger leicht befremdlich.
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)