Re: Zuletzt gesehener Film

7666
Auf jeden Fall. Logan steht bei mir bei 6,5 und Kong bei 8,5. Er liefert all das, was einen knackigen Monsterfilm ausmacht. Logan dagegen bemüht sich um eine Spätwestern-Attitüde, bleibt dabei aber zu halbherzig und packt v.a. emotional nicht so recht. Mit den X-Men sollte nun wirklich langsam Schluss sein, da ist der Saft einfach raus.

Vergleichen würde ich die beiden Filme ohnehin nicht, die haben höchst unterschiedliche Ansätze.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

7667
Da ruderst du aber recht stark zurück :) Von 8 auf 7 und jetzt auf 6,5...

Ich finde auch, dass mit X-Men Schluss sein sollte, aber auch dass Logan ein grossartiger potentieller Abschluss, ein starker letzter Paukenschlag war. Aber da es sowieso weitergehen wird ist das auch egal.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

7669
GoldenProjectile hat geschrieben:Da ruderst du aber recht stark zurück :) Von 8 auf 7 und jetzt auf 6,5...

Ich finde auch, dass mit X-Men Schluss sein sollte, aber auch dass Logan ein grossartiger potentieller Abschluss, ein starker letzter Paukenschlag war. Aber da es sowieso weitergehen wird ist das auch egal.
Ja, ich öfter ich über den Film diskutiere und nachdenke, desto weniger gefällt er mir. Tendenziell geht es mir aber häufig so, dass ich direkt nach dem Kinobesuch positiver empfinde. Der ganze Rahmen - ist halt was anders als sich auf der heimischen Couch zu lümmeln - , häufig gehen wir danach, oder davor zum Essen, mindestens aber Bar/Café, erzeugt schon mal eine positive Stimmung.

Gerade, weil es mit Sicherheit weiter gehen wird, ist der Abschluss irgendwie diskreditiert. Am Ende geht es nur noch darum, dass Jackman einfach mal was anderes machen will. Wie gesagt, die X-Men gehören schnellst möglich endlich in Rente geschickt, da kommt nichts Aufregendes mehr. Aber so lange die Kuh weiterhin noch Milch gibt, wird das nicht aufhören.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

7670
Hab gerade keine Zeit für eine(n) ausführliche Review, deshalb nur ein paar Sätze:

Crimson Peak ist ein wundervolles Werk der Schauerromantik, das sich hinter klassischen Geschichten, dieses Genres (von Lovecraft oder Poe) keinesfalls verstecken muss. Durchgehend gruselig, düster, morbide, und gleichzeitig anziehend und faszinierend.
Ein tolles Spiel mit den Farben, wundervolle Kulissen und grandiose Kostüme, gute Effekte und eine richtig gut erzählte Geschichte. Von dieser Sorte Film gibt es einfach viel zu wenige (im Kino). Aus den letzten beiden Jahren fällt mir da ehrlich gesagt kein zweiter ein...

9/10
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

7671
Kong im Kino. Wuchtig, laut, spannend und extrem unterhaltsam. Im Gegensatz zu Godzilla geht's hier deutlich früher zur Sache. Der Cast ist gut besetzt und macht seine Sache sehr ordentlich. Es gibt einige Verweise und Anspielungen. Alles sehr, sehr cool. Die After Credit Szenen waren großartig. Godzilla: King of Monsters darf kommen!

8.5

Re: Zuletzt gesehener Film

7672
Godzilla (2014)

Gareth Edwards hat in dem Film so seine Steven-Spielberg-Momente, allerdings ist der Film plottechnisch sehr unrund - und ... so gekonnt der initiale Spannungsaufbau auch ist ... gibt es zu wenig Gojira und zu viel Muto und vor allem zu viel eindimensionalen Mensch.

6/10 Punkte

P.S.: Insgesamt gefällt mir meine Lieblings-Monsterechse doch als durch Pappstädte stapfendes Gummianzug-Ungetüm.


https://www.youtube.com/watch?v=QgZGx1F9cA4
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Zuletzt gesehener Film

7673
iHaveCNit: American Honey (2016)

Hin und wieder beschäftige ich mich gerne auch mal mit Indie-Filmen und da ich letztes Jahr bereits auf „American Honey“ aufmerksam wurde, habe ich den Film nun im Heimkino nachgeholt. „American Honey“ ist der neueste Film der britischen Independent-Regisseurin Andrea Arnold, deren restliches Werk ich bis jetzt noch nicht kenne und gesehen habe, so dass ich hier keine Aussagen über den üblichen Stil der Regisseurin treffen kann und dies auch kein Bestandteil meiner Review sein wird.

In „American Honey“ lernen wir die junge Star kennen, die aus ihrem Kleinstadtleben ausbrechen will. Zufällig trifft sie auf Jake und eine Gruppe junger Zeitungsverkäufer, die von Stadt zu Stadt ziehen, um Geschäfte zu machen. Und Star entscheidet sich, Teil dieser Gruppe zu werden, vor allem weil sie auch eine gewisse Anziehung zu Jake aufgebaut hat.

„American Honey“ ist ein klassischer Roadmovie, der vor allem drei Milieus verknüpft. Das der vergessenen Unterschicht in den vereinigten Staaten, dann dass der jungen Generation, die Träume, Ziele und sich selbst finden und verwirklichen wollen und das Milieu von Drückerkolonnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Zeitungen an den Mann zu bringen. Auch wenn ein Film die Möglichkeit hat, Themen im Verborgenen und Unausgesprochenen herauszuarbeiten, fehlt dem Film hier ein wenig die Tiefe und lässt einen leicht oberflächlichen Eindruck zurück. Kern des Ganzen ist jedoch die sich entwickelnde Liebesgeschichte von Star und Jake – und die Rolle der Chefin der Druckerkolonne, Krystal, die eigentlich mit Jake zusammen ist. Und dieser Kern bietet auf der darstellerischen Seite richtig viel. Sasha Lane ist als Star perfekt besetzt und Shia LaBeouf bietet hier trotz seiner sehr limitierten Fähigkeiten eine seiner besten Rollen. Darüberhinaus ist der Rest der Crew extrem authentisch und bekommt auch die notwendige Zeit zur Entwicklung der Charaktere. Wie für Roadmovies üblich hangelt sich der Film von Station zu Station, um die Handlung voranzutreiben. Vor allem dienen die Stationen hier zur Entwicklung von Star, die auch in das Milieu wie ein Fish-Out-Of-Water-Charakter herangeführt wird. Ich habe Respekt davor, dass Andrea Arnold hier als Regisseurin und Drehbuchautorin eine eigene Vision verfolgt hat und das Geschehen auf stolze 163 Minuten aufgebläht hat. Das lässt den Film, der eine gewisse erfrischende Leichtigkeit und Hoffnung verkaufen soll zu einem extremen Geduldspiel werden, weil er sich sehr viel Zeit lässt, auch wenn die Handlung selbst auch mit einer Stunde weniger Laufzeit hätte stringenter und konsequenter erzählt werden können. In einem Roadmovie sind ja auch die Bilder des Films selbst ein wichtiges Element und hier raubt man sich mithilfe dem 4:3-Format auch viel von dem stark vorhandenen Potential, dass bei voller Ausnutzung des 16:9-Formats möglich gewesen wäre. Die im Film integrierten Songs unterstützen die Erzählung der Handlung auch ein wenig, aber für mich war letztendlich trotz dem Abhaken aller Stationen des Roadtrips und der Dialoge keine klare Konklusion erkennbar.

„American Honey“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

7674
Good Night and Good Luck (2005, George Clooney)

Politdrama über eine Journalistengruppe während der McCarthy-Ära, schön in Szene gesetzt in klassischem Schwarzweiss, passend zum im Film eingesetzten Archivmaterial. Erzählerisch bleibt Clooneys Arbeit aber trotz der sehr kurzen Laufzeit meistens unangenehm steif und sperrig, es gelingt ihm trotz netten Einzelszenen leider nicht, der semidokumentarischen Szenenabfolge echte Spannung abzugewinnen. Da helfen auch Gesichter wie die von Strathairn, Downey oder Wise nicht.

Wertung: 5 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

7675
"Blow Out" von Brian De Palma 1981
Was vielversprechend als toller Mix aus "Blow Up" und Hitchcock begann, entspann sich bald als fade Suppe. Handlungsmäßig tat sich fast gar nichts und das vermeindliche Rätsel wurde nicht so wie im Vorbild "Blow Up" erst durch genaue Analyse des audiovisuellen Materials stufenweise offenbar, sondern sehr schnell gelöst.
Man merkt de Palmas Verehrung für Alfred Hitchcock an- der Film war im Wesen nur ein Aneinanderreihen von Suspense Szenen. Dank John Lithgow als psychopathischer Auftragskiller die einzigen Lichtblicke in diesem ansonsten dunklem Drama.

6/10 Punkte
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Zuletzt gesehener Film

7676
Hanna (2011, Joe Wright)

Starker Thriller, der besonders durch seine fantasievoll und abwechslungsreich gestalteten Actionszenen zu überzeugen weiss, aber auch darüber hinaus sehr ansprechend inszeniert ist und ganz nebenbei noch ein ziemlich schönes kleines Coming of Age Märchen ist. Noch Fragen?

Wertung: 8,5 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

7679
Doppelpack von Sonntag und Montag Abend:

iHaveCNit: Under The Skin (2014)

Als weitere Scarlett-Johansson-Station auf meinem Weg zu „Ghost In The Shell“ habe ich mir mal Lust auf „Under The Skin“ gemacht. Der Film ist bis jetzt der Einzige, den ich von Jonathan Glazer, dem Regisseur gesehen habe. Vorweg möchte ich in dieser Review ein wenig die Themen der Symbolik des Films ansprechen. Wer also den Film in gewisser Art und Weise selbst erleben möchte und sich gerne für ruhige, symbolische Science-Fiction-Thriller interessiert, wird hier ein Film geboten bekommen, der sehr spartanisch und mit einfachen Mitteln seine Wirkung erzielt.

Es geht um Laura. Sie fährt in einem Lieferwagen durch die Gegend in und um Glasgow, spricht Kerle an, verführt diese und lässt diese in einem skurrilen Akt verschwinden – bis sie selbst Zweifel an ihren Taten bekommt.

Symbolische Thriller habe ich in letzter Zeit sehr gerne gesehen - „The Neon Demon“ ; „Only God Forgives“ und „Nocturnal Animals“, nur um einige zu nennen. „Under The Skin“ ordnet sich genau da ein, auch wenn Jonathan Glazer kein Tom Ford oder auch Nicolas Winding Refn ist und das hier gebotene Thema nicht so viel an die Hand gibt, so dass man die Thematik und die Symbolik in gewisser Art und Weise selbst entdecken muss. Es geht hier darum, menschliches Verhalten und Oberflächlichkeiten darzustellen und dem ganzen einen Spiegel vorzuhalten. Die einfachen Mittel des Films, die ein wenig an Kubrick oder auch Refn erinnern, erzeugen jedoch einen gewissen hypnotischen Sog, dem man sich nicht entziehen kann – genau wie die „Opfer“ von Laura. Darüberhinaus ist der Look sehr spartanisch und einfach – fast dokumentarisch und in manchen Momenten sogar mit versteckter Kamera um die Momente in ihrer grauen und tristen Natürlichkeit aufzunehmen. Und Scarlett Johansson ist hier als Protagonistin sehr gut besetzt – denn sie darf hier nicht nur sehr gut ihre Rolle verkörpern, sondern sie kann auch direkt alles zeigen, was sie hat.

„Under The Skin“ - My First Look – 8/10 Punkte



iHaveCNit: 100 Streets (Deutsche Heimkinoveröffentlichung: 2017)

Es war mal Zeit für etwas ganz besonderes im DTV-Sektor. Als ich vor einigen Monaten auf meinen Streifzügen durch die Filmseiten meines Vertrauens war, habe ich bereits ein paar Info-Schnipsel zu „100 Streets“ gelesen, bis ich in der aktuellen Cinema darüber informiert worden bin, dass der Film aktuell auf DVD erhältlich sein wird. Ich habe zugegriffen und bin nicht enttäuscht worden.

In „100 Streets“ spielt sich alles in einem Region Londons ab. Wir erleben mehrere Geschichten, die alle miteinander verknüpft sind. Ein ehemaliger Rugby-Star hat sich mit seiner Alkohol- und Drogensucht von seiner Frau und seinen Kindern entfernt. Seine Frau hingegen führt eine Affäre mit einem Freund aus der Schulzeit. Ein junger Drogendealer will endgültig aussteigen und ein Taxifahrer droht an einem Moment Unaufmerksamkeit zu zerbrechen.

Das britische Drama punktet für mich nicht nur mit sehr guten Leistungen von Idris Elba, Gemma Arterton und einigen anderen, mir bislang unbekannten britischen Darstellern wie Franz Drameh, Ken Stott, Tom Cullen und auch Charlie Creed-Miles. Die Geschichten selbst werden sehr toll herausgearbeitet, jeder Teil des großartigen Ensembles bekommt auch trotz der kurzen Zeit von 88 Minuten die notwendige Zeit, Sympathien, emotionale Fallhöhen und die entsprechenden Hintergründe aufzubauen. So schafft es der Film auch in den Dialogen gekonnt, nicht dem „Phrasenschwein“ zu verfallen. Über seine kurze Laufzeit entwickelt er auch eine Dramatik und Spannung, der man sich schwer entziehen kann.

„100 Streets“ - My First Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "