Re: John Wick

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DonRedhorse hat geschrieben:John Wick 2 hat für mich das gleiche Problem wie Fury Road. Handwerklich gut gemacht, tolle Action, mit Rom eine schöne Location. Aber der "Plot" ist so dünn und nicht nachvollziehbar, das ganze Geschehen langweilt ungemein, diese Brutalität ist auf die Dauer nur widerwärtig. Die Kämpfe und Schießereien sind zwar gut choreografiert, erinnern in ihrer Ästhetik aber an ein Computerspiel. Und müssen es wirklich so viele Tote sein? Dazu kommt das fehlen jeglichen Humors. Vielleicht bin ich zu schwach für diese Art von Film. Wobei ich den ersten Wick im Heimkino noch gut fand und so bei 8 Punkten sehe. Aber Chapter 2 sehe ich deutlich schwächer, max. bei 5 Punkten.
Schön zusammengefasst, Humor gibt es zwar aber für mehr als ein müdes Lächeln reicht der nicht. Ansonsten Zustimmung, auch wenn ich die Differenz zwischen den Filmen nicht so hoch sehe.
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Re: John Wick

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Ich finde die Kritik an fehlendem Humor immer etwas befremdlich, so als müsse jeder Film Humor haben (in einem anderen thread wurde das ja auch gerade bei Fury Road bemängelt). Wick braucht keinen Humor, will keinen haben und das ist auch völlig in Ordnung. Er ist ein Actionbrett und dazu ein sehr brutales. Ich kann Dons "Bedenken" schon nachvollziehen, aber der Film ist viel zu artifiziell, als dass ich die Brutalität für bare Münze nehmen würde. Und große Unterschiede sehe ich zwischen den beiden nun gar nicht. Mag man 1, gefällt auch Teil 2. Hasst man 1, sollte man tunlichts auch 2 meiden.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: John Wick

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Natürlich muss so ein Film kein Humor haben, aber hilft (mir) über die Brutalität hinweg (wie z.B. auch bei Tarantino). Ernst nehm ich so einen Film nicht, aber trotz war mir das alles zuviel. Und ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zu Teil 1. Aber vielleicht würde ich nach einer erneuten Sichtung den ersten auch nicht mehr so positiv sehen. Aber 1 war einfach nachvollziehbarer, straighter.
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Re: John Wick

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Straight sind beide, aber ich sehe was du meinst. Für micht ist das größte Plus der Fortsetzung die Vertiefung der Gangster-Parallelwelt sowie die vielen optischen Raffinessen. Actiontechnisch werden im Prinzip die speziellen Schauwerte des Originals wiederholt bzw. nur leicht variiert. Bin gespannt, wie das "Problem" beim dritten Teil gelöst wird, der dann imo aber auch der letzte sein sollte.
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Re: John Wick

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Es könnten insgesamt 3 oder sogar 4 Filme werden. Wenn das Niveau bleibt, bin ich da recht offen. Die Prequel Serie finde ich aber unnötig. Vor allem da ohne Reeves. Zudem wäre es unnötig zu erzählen wie er zu dem schwarzen Mann wurde oder so. 1 und 2 funktionieren dank des Mythos super.

Re: John Wick

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Da werden ganz sicher noch genügend Filme auf uns zukommen, und wenn das nicht mehr reicht: Fernsehserie.

Der "Mythos" hat sich im Zweitling doch grösstenteils schon selbst entmystifiziert.
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Re: John Wick

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Das würde ich nicht sagen, da ist schon nich immer genug Mythologie im Spiel. Ich gebe dir aber insofern recht, dass da im dritten Teil keinesfalls die Erklärbär-Keule ausgepackt werden sollte. Aber da bin ich bei Stahelski einigermaßen beruhigt, dass er es nicht so weit kommen lässt.
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Re: John Wick

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Einen Mythos um die Reeves-Figur gibt es ja auch gar nicht. Was er in seiner Karriere für den Oberrussen gemacht hat ist sonnenklar, nämlich genau dasselbe, was er auch die beiden Filme hindurch anstellt: Leute niedermetzeln. Das ist kein Geheimnis, wenn man zwei und zwei zusammenzählen kann. Es wird höchstens mythologisch aufgebaut im Erstling, dadurch dass jeder der von ihm gehört hat Angst vor ihm hat. Aber sobald man Reeves dann in Aktion sieht ist nichts geheimnisvolles mehr darum. Eine Vorgeschichte wäre aber trotzdem oder gerade deswegen so unnötig wie ein Kropf.

Um die ganze Parallelgesellschaft sehe ich auch keinen wirklichen Mythos, ausserdem hat Stahelski das in der Fortsetzung so dermassen ausgeschlachtet dass einen da nichts mehr überraschen kann.
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Re: John Wick

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John Wick Chapter 2

Mit ein paar Tagen Verspätung habe nun auch ich das zweite Kapitel der John Wick-Saga genießen dürfen. Ich wähle dieses Wort bewusst, denn es war in der Tat ein großer (filmischer) Genuss. Regisseur Chad Stahelski legt sofort los und zündet in der ersten Viertelstunde bereits ein Actionfeuerwerk erster Güte ab, in dem er die Stimmung aus dem Vorgänger gekonnt wieder aufleben lässt und generell auf sehr viel Fanservice setzt, mit vielen Referenzen zu Teil 1. Danach erzählt er aber erstmal ein andere Geschichte mit anderen Motiven der Hauptfigur. Dadurch umgeht er sofort den Verdacht der Redundanz, auch wenn er später doch wieder in alte Muster verfällt, was dann aber kaum auffällt, geschweige denn in irgendeiner Weise stört.
Die Inszenierung weist die gleichen grundlegenden Charakteristiken auf, wie der Vorgänger, verändert diese aber im Detail. Ähnlich verhält es sich bei den Kampfchoreographien, die dem gleichen Schema folgen, wie man es aus Teil 1 gewohnt ist, im einzelnen aber doch mehr oder weniger große Variationen des ganzen zeigen. Wie man es nach der FSK (18) Vergabe schon vermuten konnte, ist der Film auch etwas härter geworden, wobei die Härte und Brutalität nicht nur in der Action zu finden ist. Die (in meinen Augen) schonungsloseste Szene, findet außerhalb dessen statt.
Den Vorwurf der Entmystifizierung, der John Wick Chapter 2 gemacht wird, kann ich zwar verstehen, aber nicht ganz teilen. Es wird tatsächlich einiges von dem was der erste Teil nur andeutet nun klarer gezeigt oder erklärt. Das führt dazu, dass sich die Welt, in der John Wick sich bewegt, anders anfühlt als die des ersten Teils, was erstmal weder gut noch schlecht ist, sich aber als sehr wertvoll für die Weiterentwicklung der Figur und vor allem der Story erweist, denn es ermöglicht eine völlig neue Ausgangslage für einen aller Wahrscheinlich nach kommenden (abschließenden) dritten Teil. Ich habe auch keine Angst, dass uns dann nur noch ein lauer Aufguss des schon bekannten geboten wird, zu zielstrebig und zu geplant wird in Chapter 2 die Grundlage für eine neue Situation verfolgt und schließlich geschaffen.
John Wick zeigt nach dem immerhin ordentlichen xXx 3, dass 2017 ein tolles Actionjahr werden kann, was nach der Flaute 2016 auch zu hoffen ist. Keanu Reeves zeigt ein weiteres Mal, dass er immer noch in der Lage dazu ist, im Kino für ein Highlight zu sorgen.

9/10

PS: Sind eigentlich niemandem die Anspielungen auf Skyfall aufgefallen. Hat mich sehr gefreut das in einem solchen Film zu finden.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: John Wick

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dernamenlose hat geschrieben:PS: Sind eigentlich niemandem die Anspielungen auf Skyfall aufgefallen. Hat mich sehr gefreut das in einem solchen Film zu finden.
Nein, ist mir nicht aufgefallen. Oder meinst Du das Spiegelkabinett?
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Re: John Wick

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Ich meine (LEICHTER SPOILER):
1. U-Bahn (John Wick und Cassian beobachten sich über die Menschen hinweg) Anfangs ähnlich gefilmt und inszeniert wie die Szene in SF als Bond Silva nach dessen Flucht verfolgt)
2. "Ein Sturm zieht auf." Erst habe ich es nicht für eine SF-Anspielung gehalten, weil dieser Satz ja bereits dort ein Ziatat aus "The Dark Knight" ist, aber als dann noch
3. Das Spiegelkabinett kam, war ich mir ziemlich sicher, dass das kein Zufall sein konnte.
Ach ja, was mir gerade noch einfällt: Das Treffen im Museum zwischen Wick und D'Antonio erinnert auch ein bisschen an das erste Treffen von Bond und Q...
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Re: John Wick

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Findet ihr, die hier fröhlich Wertungen von 9 an aufwärts vergebt, eigentlich nicht sämtliche Charaktere des Films (mit Ausnahme vielleicht von Wick selber) flacher als Pappe? Mir ist das beim Kinobesuch durchgehend aufgefallen. Was man im Erstling noch als gesunde und wirkungsvolle Simplizität kann durchgehen lassen ist in der Fortsetzung doch überwiegend malen nach Zahlen.
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Re: John Wick

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Mir gefielen die Figuren von McShane und Reddick super. Sie sind keine komplexen Charaktere aber ich mochte sie. Auch den Gastauftritt von Leguizamo oder den von Sadoski mochte ich, wenn sie auch noch so unbedeutend für den Film waren. Den Bösewicht fand ich widerlich aber uninteressant. Da war der erste Film besser mit der Charaktergebung. Ansonsten sind die Figuren halt Beiwerk. Ich fand sie ok und sie sind nicht weiter negativ aufgefallen.