AnatolGogol hat geschrieben:weil man den Eindruck hatte dass jeder Folgefilm lediglich der Präsentation eines neuen farbenfrohen Schurken diente
Na ja, viel mehr sind aber die ganzen anderen Marvel-Superhelden-Filme von heute nun auch nicht. Und Bond ist letztendlich auch stets alter Wein in neuen Schläuchen. Ich hätte den Ansatz für den fünften Teil schon interessant gefunden, durch einen Wiederauftritt von Nicholsons Joker Bruces Psyche tiefer zu beleuchten (was Scarecrow als Gegenspieler ja ohnehin anbietet) und gleichzeitig durch die Nightwing-Werdung von Dick das im Vorgänger idealisierte Traumduo zu entzweien. Das hätte ein düsterer Film werden können, der wie eine Brücke zwischen den Schumacher und Burton Filmen gewirkt hätte und den Fokus deutlich auf die Helden gelenkt hätte, während Harley Quinn und Scarecrow eher notwendige Plotbausteine gewesen wären. Von daher, ich als Fan sehe da viel Potenzial, aber ich kann deine Kritikpunkte nachvollziehen und da die Masse sie offensichtlich teilte, war das ja auch für das Aus des "Unchained" Films ausschlaggebend.
AnatolGogol hat geschrieben:in einem FIlm gleich mehrere Schurken zu verheizen (Pinguin/Catwoman, Riddler/Two-Face, Poison Ivy/Bain/Mr Freeze) war wohl auch eher kontraproduktiv
Vielleicht, aber gerade im Burton-Sequel hat das für mich außerordentlich gut funktioniert, der Film erzählt ja ohnehin keine lineare Geschichte auf konventionelle Art und Weise, sondern ist mehr ein Querschnitt seiner verschiedenen Figuren, eine Art cineastischer Sandkasten, in dem die unterschiedlichen Charaktere munter aufeinander prallen und deren sich ständig wechselnde Konstellationen die Narration ergeben. Das Batman da zur Nebenfigur verkommt (ein häufiger Kritikpunkt), wird dem kaum gerecht und analysiert imo am Film vorbei, viel eher ist Batman hier ein elementares Rädchen in einem Getriebe, in dem niemand als tatsächlicher Fixpunkt für Erzähler und Zuschauer fungiert. Ein magischer Film.
Was dann die Schumacher angeht... ja, Bane hätte in Batman & Robin nicht sein müssen und ja, Two-Face hätte ein eigener Film besser gestanden als als Knallcharge neben Carreys ADHS-Riddler umher zu hopsen (obwohl ich Jones genieße in der Rolle). Trotzdem habe ich immer eine gute Zeit mit Batman 3 und 4 verbracht, weil sie sich einfach erfrischend wenig ernstnehmen und dennoch den Anspruch haben, technisch opulente und hochwertige Unterhaltung abzuliefern, was ihnen inszenatorisch in meinen Augen ganz eindeutig glückt (bei BF finde ich die direkte visuelle Adaption der Silver-Comics der 70er Jahre geradezu faszinierend treffsicher). Und da Freeze in B&R ja eigentlich eher ein tragischer Kerl ist, passte das doch da wieder ganz gut.
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:Aber bitte wenn du lieber so ein Skelett wie Margot Robbie haben willst, mir soll es recht sein.
Na komm, sonderlich athletisch ist die gute Silverstone doch nun wirklich nicht.
Margot Robbie (übrigens das einzig positive an Suicide Squad) ist da sicher die bessere Schauspielerin und in ihrer Rolle glaubwürdiger (sofern man in dieser Rolle überhaupt glaubwürdig sein kann). Wer von den beiden die hübschere Dame ist, nun, das ist natürlich Ermessenssache. Ich finde beide nicht sonderlich umhauend, aber das darf man natürlich in die eine oder in die andere Richtung sehr gerne komplett anders sehen. Ist ja für euch sogar ein Vorteil - wenn ich mich raushalte, habt ihr immerhin vielleicht eine Chance.
GoldenProjectile hat geschrieben:Kann im aktuellen DC-Filmuniversum ja alles noch werden.
Das werde ich dann aber leider verpassen.
Das aktuelle DC-Universum ist dann ja das genaue Gegenteil dessen, was ich an der alten Reihe mochte: Nimmt sich selbst toternst, setzt auf völlig überladene Actiongewitter, vergisst völlig die Leichtfüßigkeit der Vorlagen, ist psychologisch schrecklich unpräzise, durch die Bank schlecht gespielt und ohne erkennbare individuelle eigene Note inszeniert. Finde die bisherigen Vehikel ganz ganz fürchterlich.