178
von 00T
Agent
Staffel1:
A Study In Pink: Sehr gute Einführung der Serie und der Protagonisten und vor allem eine schöne Übertragung der Originalvorlage in die heutige Zeit.
The Blind Baker: Lückenfüller hat beinahe jede Serie und als etwas anderes ist diese Folge auch schwerlich zu bezeichnen. Sie hat durchaus auch Grundstärken des Vorgängers, ist aber plottechnisch relativ belanglos und hat einige Längen. Sie dient eben eher der Etablierung der Protagonisten in den Kriminalalltag.
The Great Game: Das Staffelfinale ist eine spannende Jagd durch London mit Rätseln, Bedrohungen und einem packenden Ende, gespickt mit vielen gelungenen Anspielungen auf die Originalgeschichten. Dennoch erreicht die Folge nicht ganz die Klasse des Piloten, hat sie aber auch nicht nötig.
Staffel 2:
A Scandal in Bohemia: Ein Knaller zu Beginn der zweiten Staffel. Eine tolle Einbindung der Irene Adler in das Gesamtgeschehen, ein hochspannender und auch emotionaler Kampf zwischen Holmes und seiner weiblichen Gegenspielerin, eine clevere Geschichte voller Wendungen und Emotionen. Ein famoser Einstand der zweiten Staffel.
The Hounds of Baskerville: Spannende Neuauflage des bekanntesten Holmes-Romans. Vielleicht etwas strukturierter und konventioneller im Ablauf, dafür aber immer noch fesselnd und überzeugend, nicht nur storytechnisch, sondern auch die charakterliche Entwicklung der Figuren betreffend.
The Reichenbachfall: Das umstrittene Finale der zweiten Staffel überzeugt mit einem intelligenten Verwirrspiel und einem tollen Duell des Holmes mit seiner Nemesis. Und gerade die charakterlichen Beziehungen kommen hier noch einmal besonders gut zum Ausdruck, was das böse Ende noch mitreißender und emotionaler macht.
Staffel 3:
The Empty Hearse: Wie? Eine große Frage, die sich nach Ende der zweiten Staffel natürlich stellte und nun beantwortet wurde. Leider sogar zu sehr. Man hat das Gefühl, dass die Herren Gatiss und Moffat ihren eigenen Cliffhanger bis zum Geratewohl feiern. Dürfen sie auch, aber dann hätten sie die Folge trotzdem etwas weniger mit den verschiedensten Theorien zum Cliffhanger spicken können. Im Vordergrund steht natürlich besonders die auch gut heruasgearbeitete Beziehung von Holmes und Watson, aber auch einen Kriminalfall muss es natürlich geben, der eher schwach ist und etwas gewollt in die Handlung eingebaut wird.
The Sign Of Three: Die Hochzeit von John und Mary Watson ist erfolgreich Schauplatz einer etwas anderen Art von Kriminalfall und die Story wird auch gut um die Begebenheiten auf der Hochzeit gerankt. Ist bloß die Frage, ob jemand wie Sherlock Holmes es wirklich nötig hat, so vermenschlicht zu werden, wie er es hier wird.
His Last Vow: Eine schwierige Folge. Zu Beginn hat sie wirklich das Potenzial für eine grandiose Folge, vor allem weil Lars Mikkelsen mit den besten Bösewicht der Serie spielt. Leider, sobald die Dolysche Geschichte der Folge zu Ende ist, weiß die Handlung kaum noch zu überzeugen. Begonnen mit der endlosen Gedächtnispalast-Szene gefolgt von der fragwürdigen Entwicklung von Mary und damit auch der Beziehung zu Watson bis hin zur einfallslosen und eines Sherlock Holmes ganz und gar unwürdigen Auflösung des Ganzen - was für eine Verschenkung des grandiosen Bösewichts. Ein eher enttäuschendes Staffelfinale.
Das Special: The Abominable Bride: Sherlock wird in die Originalzeit zurückgesetzt. Gar keine schlechte Idee für ein Special und es wirkt zu Beginn auch wirklich so, als funktioniere es. Das Zurücksetzen der Figuren in das viktorianische England funktioniert gut, die Verknüpfung mit den Originalen ebenso und auch der Kriminalfall an sich weiß zu überzeugen und verbreitet die passende Gruselstimmung. Sobald jedoch die Verknüpfungen mit der eigentlichen Serie beginnen, kann die Folge kaum noch überzeugen. Die Verknüpfungen wirken sehr gewollt und konstruiert. Dazu ist die endliche Auflösung des Kriminalfalls sehr schwach und der surreale Mist, der in der letzten halben Stunde veranstaltet wird, liegt eigentlich jenseits von gut und böse und ist kaum noch anschaubar.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)