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von HCN007
Agent
Moviediary Nummer 4 / 2017 – 4.1.2017
iHaveCNit: Gravity (2013)
Wenn 2 Genres sich treffen, die mir uneingeschränkt gefallen, ist bereits ein für mich toller Film das Ergebnis. So wie bei Alfonso Cuarons „Gravity“, der in seinen beiden Genres, dem Survivalthriller und dem Sciencefictionfilm definitiv einen Meilenstein darstellt. Da ich mir morgen Passengers ansehen werde, war es in meinem Filmtagebuch 2017 auch definitiv notwendig, den noch unbewerteten „Gravity“ zu sichten, da Isolation und Überleben im All sich thematisch kreuzt.
Viele der Filme aus meiner Sammlung sind Teil des „Survivalthrillers“, wie „All Is Lost“ ; „127 Hours“ ; „The Shallows“ ; „Der Marsianer“ und auch „The Revenant“.
„Gravity“ siedelt sich nun im Bereich der Science-Fiction an. Wir sehen die Medizinerin Dr. Ryan Stone bei ihrer ersten Weltraummission und den erfahrenen Astronauten Matt Kowalski. Bei einer Routinekontrolle eines Kommunikationssatelliten treten bereits Warnmeldungen an die Astronauten heran, die von kollabierenden Satelliten sprechen. Wenige Minuten später treffen die Schrottteile auf die Crew und trennen Stone und Kowalski vom Rest der Crew. Mit nur begrenztem Sauerstoffvorrat machen sich beide auf den Weg, eine Rettungskapsel zu erreichen.
Gravity ist Survivalthriller nach dem Lehrbuch – Nein ! - Er ist das Lehrbuch des Survivalthrillers ! Aus den begrenzten Möglichkeiten schöpfen, die da sind und damit zu improvisieren um das eigene Leben zu retten ist hier in seiner Reinform zu sehen. Und filmisch mit einer Präzision eingefangen, die seines gleichen sucht. Wo andere mit schnellen Schnitten und einer Wackelkamera gearbeitet hätten, hat das Gespann aus Regisseur Alfonso Cuaron und Emanuel Lubezki sich für Plansequenzen und so wenige Schnitte wie möglich entschieden. Die hier entstehenden Kamerafahrten sind abgefahren gut, rasant und nervenzerfetzend spannend. Dazu der treibende Klangteppich von Steven Price, auf dem dieses Meisterwerk ausgerollt worden ist. Sandra Bullock und George Clooneys Charaktere sind interessant, gut gespielt und haben definitiv keinen „Oscar-Bait-Stempel“ aufgedrückt bekommen. Ihre Charaktere sind perfekt in den Plot integriert.
Aus Sicht der Science-Fiction muss ich sagen, dass es als Nicht-Astrophysiker nicht wirklich möglich ist, zu beurteilen, ob jede Kollision, jeder Stoß, jedes herumfliegende Teil auch tatsächlich bei einer externen Krafteinwirkung und auch bei der Schwerkraft auch tatsächlich so realistisch im All stattfinden kann. Für mich sah das ganze schon sehr realistisch aus. Die Effekte und die Sets sind wirklich gelungen und wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Etwas, was für mich auch vollkommen gepasst hat, war, dass man im Film keinen krassen Stilbruch gegangen hat, als eine Kontaktaufnahme auf der Erde unternommen wird und man diese Kontaktaufnahme im Kurzfilm „Aningaaq“ verarbeitet hat, anstatt dies einfach in „Gravity“ zu integrieren. Schön, dass dieser Kurzfilm auch auf der Heimkinoauswertung zu finden ist.
Der Film war der große Sieger der Oscarverleihung 2014 für das US-amerikanische Filmjahr 2013. Und in meinen Augen auch zurecht. Von der handwerklichen Seite meisterhaft, kurz, kompakt, nervenzerfetzend spannend – das ist „Gravity“, der keine Problem damit hat, einer meiner Top-Filme aus 2013 zu sein. Schade, dass ich ihn damals nicht im Kino in 3D genießen konnte. Das hätte mich wahrscheinlich umgehauen, wie es selten Filme schaffen.
„Gravity“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
PS: Ich muss unbedingt dann mal "Children of Men" besorgen und in meiner "Flashback-Kategorie" einem "First Look" unterziehen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "