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von Thunderball1965
Agent
Nachdem FRWL schon wild diskutiert wurde, ist jetzt ein anderer ikonischer Bond-Streifen dran:
GOLDFINGER
Der berühmteste und allgemein wohl als bester Bondfilm wahrgenommene GF erzählt die Geschichte eines goldverliebten Bösewichts, der Fort Knox angreifen will. Er nimmt einige Elemente der Vorgänger auf, etabliert aber auch Ideen.
Es gibt zwei ikonische Momente in GF: Die getötete und in goldener Farbe angemalte Jill Masterson (in der deutschen Synchronfassung wird aus „gold paint“ „Gold“) und die „Laserstrahl-Szene“, in der Bond, der in dem Moment so viele Informationen hat, wie der Zuschauer, erfolgreich blufft, um nicht halbiert zu werden.
Hinzu kommt der Prolog vor der Titelsequenz, der die bondtypischen Motive Gewalt, Alkohol, Sex und Humor aneinanderreiht. Es ist ein einprägsamer Moment, wenn 007 (Connery) während der Explosion seine Zigarette anzündet und an die bar geht. Eine Handlung ist nicht von Interesse, präsentiert werden Sensationen.
Wenn die Haupthandlung beginnt, wird allerdings eine logische Verknüpfung nötig. Es beginnt eine Reise, für deren Erzählung der Film einen langsamen Rhythmus wählt, mit einigen starken Einzelmomenten; der Ton des Films bleibt aber immer geradezu freundlich und hell. Während der Szenen auf Goldfingers Ranch sind Bonds Aktivitäten stark eingeschränkt. Er ist größtenteils passiv und agiert nur begrenzt. Der Film bemüht sich dennoch um Abwechslung.
Mit Goldfinger (der vielgelobte Fröbe) hat man sich wieder für eine große antagonistische Figur entschieden wie in DN. Allerdings geraten 007 und sein Gegenspieler hier von Anfang an aneinander. Sie duellieren sich dabei verlagert: Über ein Kartenspiel, das 007 beeinflusst; Jill Masterson; eine Golfpartie; die Sympathie der Pussy Galore; Goldfingers Handlanger; so treffen sie letztendlich am Ende in einer direkten Konfrontation aufeinander, wo einer von beiden nicht mit dem Leben davonkommen wird.
Einer der wichtigen Momente ist, wie 007 seinen Gegner, dessen Plan lange unklar bzw. Spekulation bleibt, besiegt: durch Sex. Weil er ein guter Liebhaber ist, lässt Pussy ihn im Gegensatz zu Goldfinger nicht abblitzen. Der CIA-Agent Felix Leiter beobachtet seinen Freund dabei, und zieht den Schluss, 007 habe alles unter Kontrolle – im Gegenteil dazu, was bisher der Fall war, und dennoch liegt Felix mit seiner Annahme richtig,da sich in diesem (unscheinbaren?) Moment das Blatt wendet und sich Pussy auf Bonds Seite schlägt.
Der gemächlich erzählte Film arbeitet so anfangs auf spätere Szenen hin, lässt Bond nicht mehr wissen, als den Zuschauer und versucht, Bonds Handlung während seiner Passivität interessant zu halten. Er verlagert das große Duell der gegensätzlichen Kräfte auf kleinere Nebenduelle, deren emotionale Wirkungskraft entsprechend geringer ausfällt (das Golfspiel!). Eine große Zahl einprägsamer interessanter Einzelszenen wird dabei das Filmerlebnis im Nachhinein vielleicht eher bereichern, als das der viele Leerlauf während des Schauens tut.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND
AND BEYOND