Revoked hat geschrieben:Anatol, das war nicht abwertend gemeint, dass Reeves nie ganz gross geworden ist. Er hat ja auch ein paar Perlen geliefert, die jenseits der grossen Blockbuster lagen: Little Buddah, Im Auuftrwg des Teufels (oder wie hiess der mit Al Pacino?)

Keine Sorge, hatte ich auch nicht so verstanden gehabt. Wollte nur nochmal darauf hinweisen, dass Reeves für kurze Zeit durchaus seinen Platz im Superstarolymp inne hatte. Ich bin davon ab aber ganz bei dir, er hatte nie den dauerhaften Status eines Cruise oder Pitt.

Wobei ich immer noch nicht genau weiss warum Pitt so ein Superstar ist, da beim ihm gefühlt die kleineren und schwierigen Rollen überwiegen. War er überhaupt in irgendwelchen wirklich grossen Blockbustern?

GoldenProjectile hat geschrieben:Wobei ich immer noch nicht genau weiss warum Pitt so ein Superstar ist, da beim ihm gefühlt die kleineren und schwierigen Rollen überwiegen. War er überhaupt in irgendwelchen wirklich grossen Blockbustern?

"Arthaus-Brad" ist er jetzt aber auch nicht wirklich. Was ihm in seiner Vita fehlt ist ein absoluter Kassenknaller, aber auffällig ist schon, dass die meisten seiner FIlme erfolgreich sind.
Hier mal alles > 200 Mille:

World War Z 532
Mr. and Mrs. Smith 486
Troy 484
Ocean's Eleven 451
Ocean's Twelve 363
The Curious Case of Benjamin Button 330
Se7en 328
Megamind 322
Inglourious Basterds 317
Ocean's Thirteen 312
Interview with the Vampire: The Vampi… 224
Fury 212

AnatolGogol hat geschrieben:"Arthaus-Brad" ist er jetzt aber auch nicht wirklich.

Zumindest teilweise schon. Snatch, Babel, Jesse James & Robert Ford, Tree of Life, Killing them softly, Counselor und By the Sea sind nun nicht gerade klassischer Mainstream.

Die von dir genannten Filme auch nicht alle. Dass ein Film wie Se7en noch gut Kasse gemacht hat finde ich gar nicht so selbstverständlich.

Ich sage ja nicht, dass er sich nicht immer wieder Rollen in eher unkommerziellen Filmen aussucht. Das kann er aber nur, weil er in kommerziell orientierten Filmen so erfolgreich ist. Übrigens stimme ich bei deiner Aufzählung zumindest bei zwei Filmen nicht mit deiner Einschätzung überein: The Counselor ist hipper Ridely Scott-Mainstream. Sieben wurde damals als typischer Serienkiller-Film vermarktet und passt da auch prima rein. Ich kann mich noch gut an dessen Kinoauswertung erinnern und kennen einige, die da wegen des Ekel- und Schockfaktors reingingen.

GoldenProjectile hat geschrieben:Wobei ich immer noch nicht genau weiss warum Pitt so ein Superstar ist, da beim ihm gefühlt die kleineren und schwierigen Rollen überwiegen.

So ist es. Den Blockbuster-Pitt übersehe ich so gut wie immer.

"Sieben" ist kein Mainstream-Film und die "Marke" Fincher hat damals noch nicht exisitiert, ist vielmehr eine Folge davon. Er ist düster-finster, verstörend, brutal und mit einem Down-Ende versehen. Hat seinerzeit den Zeitgeist getroffen und sicherlich ein Baustein für die Mainstreamisierung des Horror-Genres. Man sollt enicht den Fehler machen, den Film rückwirkend - also aus heutiger Sicht - als Mainstream zu sehen.

vodkamartini hat geschrieben:"Sieben" ist kein Mainstream-Film und die "Marke" Fincher hat damals noch nicht exisitiert, ist vielmehr eine Folge davon. Er ist düster-finster, verstörend, brutal und mit einem Down-Ende versehen. Hat seinerzeit den Zeitgeist getroffen und sicherlich ein Baustein für die Mainstreamisierung des Horror-Genres. Man sollt enicht den Fehler machen, den Film rückwirkend - also aus heutiger Sicht - als Mainstream zu sehen.

Moment, das hab ich aber auch nicht gesagt. Weder habe ich von Mainstream gesprochen, noch vor der Marke Fincher, noch irgendwelchen Bezug auf Inhalt/Gehalt genommen. Was ich gesagt habe ist, dass Sieben als Serienkiller-Film vermarktet wurde und ich Leute kenne, die genau deshalb da reingingen. Ich denke es ist nicht verkehrt den Erfolg des Films auch damit in Verbindung zu setzen.

Sicher, nur ist das Serienkiller-Genre schon eher Sparte und Ausreißer wie "Silence of the ..." und eben "Seven" eher die Ausnahme. Wobei imo ersterer deutlich massentauglicher angelegt ist.

Aber es geht mir um etwas anderes. Viele Filme wurden durch Pitt erst größeren Zuschauerschichten bekannt und nicht umgekehrt. Ist ein wenig wie bei DiCaprio.

Auch wenn ich es nicht gesagt habe, so sehe ich den Film aber dennoch als Mainstream - und nicht nur retrospektiv. Fincher hat da fraglos eine ganze Menge reingelegt, was man gemeinhin im Mainstream so nicht findet, allerdings funktioniert der Film auch genauso gut als Schweigen-der-Lämmer-Variation (ebenfalls klassisches Mainstreamkino).

Das sehe ich anders. "Seven" ist für mich definitiv kein Mainstream-Kino. Der große Erfolg ist überraschend bzw. ein deutlich geringerer hätte mich nicht überrascht.

Mainstream setzt ja nicht einen zwangsläufigen Erfolg voraus. Der Film hätte mit einem anderen Regisseur vermutlich deutlich anders ausgesehen und wäre dann vielleicht eher sowas wie Im Netz der Spinne geworden. Rein von der inhaltlichen Prämisse ist der Film in meinen Augen absolut Mainstream, eben da der Schwerpunkt auf dem Serienkiller-Genre liegt, zumindest oberflächlich.

Inwiefern ist ein Schwerpunkt auf Serien-Killer-Genre Mainstream? Verstehe ich nicht.

vodkamartini hat geschrieben:Inwiefern ist ein Schwerpunkt auf Serien-Killer-Genre Mainstream? Verstehe ich nicht.

Das Serienkiller-Genre ist in meinen Augen Mainstreamkino. Gerade in den 90ern im Fahrwasser des Erfolgs von Schweigen der Lämmer.

Ich sehe Se7en auch nicht unbedingt als Mainstream. Dafür ist er zu sperrig, zu düster, zu pessimistisch, zu anspruchsvoll, zu eigensinnig, zu brutal... Sucht euch was aus.