Re: Sir Roger Moore - Bond, Allgemein und News

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GoldenProjectile hat geschrieben:Lasst mal hören. Welche davon sind besonders empfehlenswert? Sagen wir mal, die Top 5 der Moore-Filme, die nicht LALD oder FYEO heissen.
Revoked hat geschrieben:Gibt es was sehenswertes mit Moore ausser die Saint Serie, Bond, Sprengkommando Atlantik umd mit viel Humor Feuer Eis und Dynamit?
Als alter Anhänger der Effizienz schlage ich gleich mal zwei Fliegen mit einer Klappe.

Revoked, ich bewundere deinen unerschütterlichen Humor bezüglich F, E & D – ein Film, den ich mir im Überschwang meiner damaligen Moore-Begeisterung sogar im Kino angetan habe, etwas was ich bis heute bereue. :)

Besonders interessant in Moores Oevre ist vor allem die Zeit zwischen 1973 und 1985, da er aufgrund seiner Bondrolle die Möglichkeit bekam in diversen recht ordentlich budgetierten Filmen zu agieren. Die meisten davon bearbeiten sowohl was Genre als auch seine Rollen angeht das gleiche Feld wie die Bondfilme, was sie für Bondfans interessant machen sollte. Unter diesen würde ich folgende Filme bevorzugt empfehlen:

Gold (1974) – direkt im Anschluss an LALD entstanden und in mancherlei eine Art Bond-Film ohne Bond. So stimmen das epische Titellied und die Binder-Titelsequenz in bester Bondmanier auf ein großes Abenteuer ein, in welchem Moore als General Manager eine südafrikanischen Goldmine eine Katastrophe unter Tage verhindern muss. Sehr edel ausstaffiert, mit tollen Landschaftsaufnahmen und satter Action ist der von niemand anderem als Peter Hunt inszeniert Film ein sehr ordentlicher Actioner, bei dem Moore erstaunlich hemdsärmelig agiert und ungewohnt direkt in die Actionszenen involviert ist. 7 / 10


Shout at the Devil (1976) – Moores zweiter Film mit Peter Hunt ist mindestens genauso exotisch wie Gold und spielt kurz vor Ausbruch bzw. während des Ersten Weltkriegs in Kolonialafrika. Moore bildet zusammen mit Lee Marvin ein Gauner-Duo, dass immer wieder mit der deutschen Kolonialbesatzung aneinandergerät. Im ersten Teil des zweieinhalb Stündigen Films eher launige Actionkomödie wandelt sich SatD zum teilweise recht dramatischen Kriegsfilm. Moore ist erneut ungewohnt schlagkräftig und liefert sich u.a. eine Keilerei mit dem alten Haudegen Marvin. In Summe ein spassiger Film, den man aber unbedingt in der ungekürzten 150 Minuten Fassung sehen sollte. 7,5 / 10


Die Wildgänse kommen (1978) – Roger Moore und eine Reihe alternder Weltstars als Söldner auf Abenteuerkurs in Afrika. Mit viel Witz und einer ordentlicher Dosis Action sorgt Routinier Andrew V. McLaglen für durchgängige Kurzweil und hohen Unterhaltungswert. Die Besetzung (Richard Burton, Richard Harris, Hardy Kruger, Steward Granger und eben Old Rog) ist ein Traum, auch wenn bzw. gerade weil das Alter den Stars hier öfter mal ihr Treiben erschwert. Trotz aller Heiterkeit (besonders Moore ist für zahlreiche Oneliner und Kalauer gut) auch mit einer Prise Tiefgang und Dramatik. Wer Söldneraction mag ist hier jedenfalls goldrichtig. 7,5 / 10


Die Seewölfe kommen (1980) – Moore wiederum in einem stargespickten Abenteuerfilm von McLaglen, diesesmal an der Seite so illustrer Co-Stars wie Gregory Peck, David Niven oder Trevor Howard. Der Film ist ein richtig schön oldschooliges Spionageabenteuer im 2. Weltkrieg, das eher auf Stil und Spannung denn auf Action setzt. Von daher ähnelt der Film eher einer Kreuzung aus Die Kanonen von Navarone und Moores Bondfilmen denn dem namentlich ähnlichen „Vorgänger“ Die Wildgänse kommen. Moore ist hier ganz in seinem Element und wenn man so will kann man seinen Auftritt hier als eine Art „8. Bondfilm“ ansehen. Wiederum eine schöne Mischung aus Humor und Spannung. 7 / 10


und exklusiv für GP (da Revoked ihn ja schon kennt):

Sprengkommando Atlantik (1979) – Wiederum unter der Regie von McLaglen verdingt sich Moore hier als Anführer einer Anti-Terroranheit, die eine von Terroristen gekaperte Ölbohrinsel in der Nordsee befreien soll. Moore spielt hier wunderbar mit seinem eigenen Image als kauziger Einsiedler, mit einer ausgesprochenen frauenfeindlichen Ader aber einer hemmungslosen Liebe zu Whisky und Katzen. Der Film hat sehr schöne Spannungsmomente und einen satten Showdown, lebt aber in erster Linie von seinen beiden charismatischen Hauptdarstellern Moore und Anthony Perkins, der den Anführer der Terroristen spielt. In Summe weniger Actioner als mehr ein Thriller mit ordentlicher Spannung, der dank eines sehr gut aufgelegten und komplett gegen sein Klischee anspielenden Moore zudem viel Spass macht. 7,5 /10
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Re: Sir Roger Moore - Bond, Allgemein und News

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Ich kann "Gold" auch empfehlen. Er ist teilweise vielleicht ein wenig langatmig, aber die Geschichte ist gut umgesetzt, die Darsteller überzeugend und die Bilder wie auch die Atmosphäre sehr stimmig. Der Film wirkt recht aufwändig und sorgfältig inszeniert. Ausserdem für Bondfans interessant:

Regie: Peter Hunt
Schnitt: John Glen
Second Unit Regie: John Glen
Titeldesign: Maurice Binder
Produktionsdesign: Syd Cain (auch bei OHMSS)
Art Director: Robert Laing (auch bei OHMSS und LALD)
Ausserdem ein Camera Operator: Alec Mills (später der Kameramann von TLD und LTK)

Das sind nur jene, welche mir aufgefallen sind. Vermutlich gibt es keinen Film mit mehr Bondveteranen hinter der Kamera?

Re: Sir Roger Moore - Bond, Allgemein und News

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Ein interessantes Filmchen ist meiner Meinung nach auch "Bleib mir ja vom Leib" aus dem Jahr 1975. Objektiv betrachtet ein eher laues Lüftchen im Bereich der Komödie aber ich mag ihn sehr, weil er auch einige schöne herbstliche Aufnahmen von Brüssel bietet, wo ich schon häufiger unterwegs war und die Besetzung durchaus interessant ist. Den Film gibt es als spanische DVD mit deutschem Ton (auch spanischem Ton aber leider ohne O-Ton) von Filmaxx.