Re: Der Spekulationsthread

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Casino Hille hat geschrieben:Zeigt es nicht. Das ist eine etwas merkwürdige Schlussfolgerung für meinen Begriff, die nicht zu dem vorherigen passt.
Meiner Meinung nach schon ;)
Casino Hille hat geschrieben:Müsste man, auch wenn sich Diskussionen mit ihm völlig erübrigen würden.
Richtig. In diesem Extremfall wäre eine Diskussion nicht möglich. Aber darum geht es gar nicht.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Der Spekulationsthread

242
dernamenlose hat geschrieben:
Nico hat geschrieben:Also seine eigene Meinung mit fester Überzeugung als objektiv richtige einzustufen finde ich schon sehr egozentrisch und ignorant...
Das darfst du gerne so sehen. Wobei Ignoranz damit im ersten Schritt gar nichts zu tun hat. Oftmals fängt gerade da Tolleranz sogar erst an.
Das musst du mir erklären... Wie kann denn Toleranz da anfangen, wo man sich selbst als allgemeingültig ins Zentrum stellt und die Denkweisen anderer als falsch betrachtet?!
Zuletzt geändert von Nico am 9. September 2016 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Der Spekulationsthread

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Casino Hille hat geschrieben:01. Das TB-Spectre Meeting empfinde ich im direkten Vergleich als deutlich bedrohlicher und einschüchternder und das liegt schlicht und ergreifend an der Nüchternheit der Szenerie, an der fast schon unverschämten Ruhe und Normalität des Gebotenen, welches im direkten Kontrast zur comicartigen Bondschen Aufmachung enorm hervorsticht. Man betrachte nur den Raum, in dem dieses Treffen stattfindet, ein klassisches Adam-Produkt, absurd gigantomanisch, fernab von jeder Realität, aber dennoch zeigt Spectre sich als fast schon typische Ansammlung von Geschäftsleuten, deren Geschäft zufällig der Terrorismus ist. In SP ist das weniger effizient, obwohl es in Teilen noch vorhanden ist. Allerdings ist allein die pure Masse an Anwesenden sicherlich optisch eindrucksvoller, aber nimmt dem autoritären Vorstand ein wenig die Kälte und Abgebrühtheit. Hinzu kommt, dass in TB alles steril, merkwürdig unangenehm wirkt, bezüglich der Aufmachung, während SP die Szene in Brautönen zeigt und mit der extremen Stilisierung sich eher nach einer großen Weltverschwörung anfühlt, als die beunruhigende Normalität der Aktionen in TB, die wie ein Uhrwerk ablaufen.

02. Der Charakter Blofeld wird in der TB-Szene doch besser eingeführt. Am wichtigsten ist: Er versteckt sein Gesicht, nicht nur vor dem Zuschauer, sondern auch vor den anderen Personen im Raum (vor seiner eigenen Nr. 2), er ist auch für seine Männer ein Mysterium (eventuell zeigt dies sogar sein Nicht-Vertrauen in die anderen, wenn man die runtergefahrene Wand als Schutz vor Angriffen versteht). In SP ist das ganze Gimmick-artiger ( :wink: ) inszeniert, denn Oberhauser bleibt einzig und allein durch die Regie im Dunkeln, er wird nur von uns verborgen (über den Realismus wollen wir an der Stelle nicht streiten). Dazu kommt, dass um Oberhauser mehr Bohei, aber weniger Effekt betrieben wird. Als er den Raum betritt, wird man als Zuschauer geradezu gezwungen, in Ehrfurcht zu erstarren, Mendes betont überdeutlich, wie eindrucksvoll diese Figur ist. Young hatte das nicht nötig, er lässt die Szene für sich wirken, er dämonisiert Blofeld nicht, er macht ihn beinahe austauschbar, zur gesichtslosen Nr. 1 und damit noch mal um einiges interessanter. Ich halte das auch für die bessere Inszenierung, da SP da schon sehr in Richtung Holzhammer geht (obwohl es an der Stelle für mich noch passt).

03. Die Liquidierung eines Mitglieds: Auch hier überzeugt TB noch mehr (als einer der beiden besten Bonds wenig verwunderlich). Das liegt auch hier wieder daran, dass SP zu übertrieben explizit auf die gewünschte Wirkung der Szene hinweist (seht her, wie böse und brutal und finster die alle sind!), Young hingegen darauf verzichtet. Am besten ist jedoch, wie in TB auf die Ermordung des Verräters reagiert wird: Mit einem schnöden Achselzucken. Die beiden daneben sitzenden erschrecken kurz und tupfen sich die Stirn ab, den Rest scheint es nicht einmal zu kümmern, Largo guckt gar völlig gleichgültig (bzw. nimmt nur sehr kurz Notiz vom Geschehen). In SP haben wir eine völlig andere Situation. Hinx ermordet (ohne echten Zusammenhang zur Handlung) das Spectre-Mitglied und wir bekommen extra noch das ein oder andere angewiderte Gesicht gezeigt, um uns zu präsentieren: Hui, der Hinx ist aber auch ein Scheusal. Dabei wäre es viel besser gewesen, auch hier auf Gleichgültigkeit zu setzen, um zu zeigen: Dieses Extreme, dieses Maß an Gewalt und Brutalität, ist für die Herren ganz normal, es ist ihr Geschäft. Das hätte Spectre und die Szene noch viel boshafter gestaltet.

04. Kleine Inszenierungdetails: Die Raumgeographie ist in TB besser (und das nicht, weil weniger komplex, sondern weil besser gefilmt), nach 2 Shots ist klar, wie die Orientierung im Raum stattfindet, während das Fenster, aus dem Bond in SP flüchtet, für mich zu plötzlich und aus dem Nichts kommt, vorher nicht richtig eingeführt wurde. Der abschließende Micky Maus Gag ist schon ein wenig ärgerlich, weil kaum witzig und kaum wirkend, dramaturgisch hier auch nicht zwingend notwendig und das allgemeine Ziel der ganzen Szene (Ermordung von White) geht doch stark unter, beziehungsweise muss hinterher in der Verfolgungsjagd von Bond mit Moneypenny zusammen mühsam erstmal rekonstruiert werden, da die Einführung von Oberhauser und Hinx gefühlt bedeutender und wichtiger erscheint. Dies löst TB dadurch besser, dass es die Einführung Largos VOR die Erläuterung des Plans stellt und somit eine klare Reihenfolge der Prioritäten aufweist.
Viele Sachen sehe ich anders als du, besonders eingehen möchte ich aber auf folgendes:
Casino Hille hat geschrieben:03. Die Liquidierung eines Mitglieds: Auch hier überzeugt TB noch mehr (als einer der beiden besten Bonds wenig verwunderlich). Das liegt auch hier wieder daran, dass SP zu übertrieben explizit auf die gewünschte Wirkung der Szene hinweist (seht her, wie böse und brutal und finster die alle sind!), Young hingegen darauf verzichtet. Am besten ist jedoch, wie in TB auf die Ermordung des Verräters reagiert wird: Mit einem schnöden Achselzucken. Die beiden daneben sitzenden erschrecken kurz und tupfen sich die Stirn ab, den Rest scheint es nicht einmal zu kümmern, Largo guckt gar völlig gleichgültig (bzw. nimmt nur sehr kurz Notiz vom Geschehen). In SP haben wir eine völlig andere Situation. Hinx ermordet (ohne echten Zusammenhang zur Handlung) das Spectre-Mitglied und wir bekommen extra noch das ein oder andere angewiderte Gesicht gezeigt, um uns zu präsentieren: Hui, der Hinx ist aber auch ein Scheusal. Dabei wäre es viel besser gewesen, auch hier auf Gleichgültigkeit zu setzen, um zu zeigen: Dieses Extreme, dieses Maß an Gewalt und Brutalität, ist für die Herren ganz normal, es ist ihr Geschäft. Das hätte Spectre und die Szene noch viel boshafter gestaltet.
Das sehe ich völlig anders. In TB wurde das getrost ignoriert, da es eben ein Verräter war. In SP ging es Hinx nur darum, seinem Opfer den Auftrag wegzunehmen. Das hätte im Prinzip jeden treffen können und ist auch sonst wenig gerechtfertigt. Wir sehen sogar, dass den anderen Mitgliedern das nicht gefällt, was sie sehen, aber trotzdem ist es ihnen fast egal.

Re: Der Spekulationsthread

244
Ach, das in SP ist eine sehr billige Entschuldigung dafür, Hinx besondere Tötungsart einzuführen (die später dann aber gar keine Relevanz mehr hat). Hier wird Potenzial verschenkt, da der Mord zu offensichtlich nur dafür im Script ist, uns genau das zu zeigen. Viel besser wird dies bei Oddjob, Jaws oder Tee Hee gemacht, deren erstes Präsentieren ihrer besonderen Eigenart stets inhaltlich und dramaturgisch einen Zweck erfüllt und später eine Entsprechung erhält. Hinx steht da etwas in der Luft. Und eben, wir sehen, dass den anderen Mitgliedern das nicht gefällt, was für mich weniger interessant wäre als totale Gleichgültigkeit, die der Szene noch mal eine besonders böse Note geben würde.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Spekulationsthread

245
dernamenlose hat geschrieben: Und allein die Tatsache, dass ich hier schon wieder etwas erklären soll, geht am Thema vorbei. Das zeigt, dass du deine Auffassung von Objektivität und Subjektivität (in der Kunst) eben doch wieder über das anderer stellst und das ist falsch. Ich gehe eben von deutlich mehr Objektivität aus, auch wenn ich meine Meinung nicht für objektiv richtig halte (Zumindest in 95% der Fälle ;) ), aber selbst wenn es hier im Forum einen gäbe, der seine Meinung als immer objektiv richtig sehen würde müsste man ihn genauso akzeptieren, wie die, die glauben, dass alles subjektive Meinungen sind. Zumindest wenn sich keiner der Standpunkte dadurch äußert, dass er auf die anderen herablassend schaut.

Trotzdem, der Frage wie denn nun die Objektivität sicher entsteht weichst du grundsätzlich aus. Religiöse Menschen haben da praktischerweise Gott der das garantieren soll. Aber woher weißt du was eine Wahrheit ist und was nicht?

Wenn du dafür nur vage Vorstellungen hast ist das alles nicht viel wert.

Re: Der Spekulationsthread

246
Nico hat geschrieben:Das musst du mir erklären... Wie kann denn Toleranz da anfangen, wo man sich selbst als allgemeingültig ins Zentrum stellt und die Denkweisen anderer als falsch betrachtet?!
Das führt jetzt endgültig vom Thema weg, deshalb die Antwort als PN.
Maibaum hat geschrieben:Trotzdem, der Frage wie denn nun die Objektivität sicher entsteht weichst du grundsätzlich aus. Religiöse Menschen haben da praktischerweise Gott der das garantieren soll. Aber woher weißt du was eine Wahrheit ist und was nicht?

Wenn du dafür nur vage Vorstellungen hast ist das alles nicht viel wert.
Eigentlich will ich darauf nicht mehr antworten, wie gesagt, da shabe ich alles schon mal erklärt und darum geht es hier gar nicht, weil es mir nur darum geht, dass keine "Kunstauffassung" mnehr wert ist als die andere. Man muss seine Auffassung nicht mal begründen können.

Aber eine Einsatzerklärung: Das Prinzip der (Natur)wissenschaften: Ich kann nichts verifizieren, sondern nur falsifizieren.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Der Spekulationsthread

247
Jeder sollte das Recht haben seine Auffassung der hier besprochenen Themen, so irritierend sie vielleicht für andere Nutzer ist, frei und ohne Sorge deshalb beleidigt zu werden, zu äußern. Damit ist aber nicht gemeint, dass hitzige Debatten prinzipiell unerwünscht sind. Wichtig ist nur wie man Kritik formuliert. Das ist alles, was ich abschließend zu diesem Thema zu sagen habe :).

Re: Der Spekulationsthread

248
dernamenlose hat geschrieben:Eigentlich will ich darauf nicht mehr antworten, wie gesagt, da shabe ich alles schon mal erklärt
Nein, bislang nicht, wie gesagt, du weichst da stets aus. Dabei sollte das eine einfache Antwort für dich sein, wenn es denn objektive Wahrheiten gibt.

Jedoch wenn "keine "Kunstauffassung" mehr wert ist als die andere", dann deutet daß eigentlich auf eine subjektiv geprägte Weltsicht hin.

Re: Der Spekulationsthread

249
dernamenlose hat geschrieben:
Nico hat geschrieben:Das musst du mir erklären... Wie kann denn Toleranz da anfangen, wo man sich selbst als allgemeingültig ins Zentrum stellt und die Denkweisen anderer als falsch betrachtet?!
Das führt jetzt endgültig vom Thema weg, deshalb die Antwort als PN.
Ich habe übrigens keine bekommen.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Der Spekulationsthread

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Maibaum hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Eigentlich will ich darauf nicht mehr antworten, wie gesagt, da shabe ich alles schon mal erklärt
Nein, bislang nicht, wie gesagt, du weichst da stets aus. Dabei sollte das eine einfache Antwort für dich sein, wenn es denn objektive Wahrheiten gibt.

Jedoch wenn "keine "Kunstauffassung" mehr wert ist als die andere", dann deutet daß eigentlich auf eine subjektiv geprägte Weltsicht hin.
Ich weiche lediglichg jetzt auf, weil ich gemerkt habe, wohin eine solche Diskussion führt. Wir haben das vor ca. einem Jahr schließlich schon ausfhrlich diskutiert und da bin ich nicht ausgewichen.
Und nein, das deutet nicht auf eine subjektive Weltsicht hin, sondern auf Toleranz. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Ansicht (nicht meine Meinung zu Filmen) richtig ist, ich akzeptiere aber auch andere Ansichten. Auch wenn ich sie für falsch halte.
Nico hat geschrieben:Ich habe übrigens keine bekommen.
Sorry, habe das am Anfang meines letzten Postings geschrieben und am Ende wohl vergessen. Hole ich gleich nach.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Der Spekulationsthread

251
dernamenlose hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Eigentlich will ich darauf nicht mehr antworten, wie gesagt, da shabe ich alles schon mal erklärt
Nein, bislang nicht, wie gesagt, du weichst da stets aus. Dabei sollte das eine einfache Antwort für dich sein, wenn es denn objektive Wahrheiten gibt.
Ich weiche lediglichg jetzt auf, weil ich gemerkt habe, wohin eine solche Diskussion führt. Wir haben das vor ca. einem Jahr schließlich schon ausfhrlich diskutiert und da bin ich nicht ausgewichen.

.
Soweit ich mich erinnere bist du damals auch ausgewichen.

Tatsächlich habe ich auch keine Idee wie du das zufriedenstellend beantworten willst.

Und wohin führt die Diskussion denn?

Re: Der Spekulationsthread

252
Objektivität und Subjektivität sind meiner Meinung nach 2 unterschiedliche Herangehensweisen, einen Film oder viele andere Sachen zu bewerten.

Eine zu 100 % objektive Betrachtungsweise kann nur gegeben sein, wenn man sich beruflich oder akademisch mit dem Medium Film, egal ob im Bereich von Produktion und Handwerk (Drehbuch, Kamera, Schnitt, Regie, usw.) beschäftigt hat und weiß, wie alles zu funktionieren hat. Eine objektive Betrachtungsweise funktioniert in meinen Augen nur als eine klassische SOLL-IST-Analyse, in der gegenübergestellt wird, wie etwas im Film funktionieren sollte (z.B. Exposition, Establishing Shots, Close Ups) und wie es letztendlich ist.

Jeder andere kann eben nur eine subjektive Betrachtungsweise an den Tag legen und da sind Bewertungsmaßstäbe eben extrem individuell. Jeder legt seinen Fokus bei der Betrachtung von Filmen anders aus und für jeden sind eben bei den unterschiedlichsten Arten von Filmen andere Faktoren wichtig. Es gibt genug unterschiedliche Meinungen über einen Film. Unabhängig davon, ob man Filme eher als Kunstwerk oder als Unterhaltungsmedium betrachtet.

Meine Wertungen sind immer nur subjektiv. Da ich mich mit dem Medium Film nur hobbymäßig beschäftige, bin auch kein Filmkritiker, sondern nur einer, der eine Meinung zu Filmen hat und diese schriftlich festhält und zur Diskussion stellt. Die Art, wie sich meine Meinung entwickelt kann sich in Zukunft ggf. auch noch ändern. Derzeit versuche ich bei meinen Filmbewertungen ein Auge darauf zu halten, von welchem Genre wir bei dem Film reden und was ich bei einem solchen Genre wichtig finde. Der Plot selbst ist auch wichtig, ich finde es besser, wenn der Film sich nur für eine Richtung entscheidet und diese konsequent verfolgt. Wenn mehrere Richtungen vorhanden sind, muss entsprechend die Filmlaufzeit und die Ausgewogenheit stimmen. Der einzige Ausnahmefall, bei dem ich so etwas auch unausgewogen respektiere ist der sogenannte Fan-Service mit Selbstreferenzierung, Hommagen und Easter Eggs. Ich bin aber nicht so eingestellt, dass ich einen Film komplett runtermachen möchte. Ein Film ist in meinen Augen ein Multimillionen-Dollar-Projekt an dem unglaublich viele Personen unglaublich lange gearbeitet haben. Da gehört eine gewisse Portion Akzeptanz und Respekt dazu.

Genau wie gegenüber jeder anderen Meinung über einen Film, die man nicht teilt – sollte man eine gewisse Portion Akzeptanz und Respekt gegenüber bringen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Spekulationsthread

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HCN007 hat geschrieben:eine klassische SOLL-IST-Analyse, in der gegenübergestellt wird, wie etwas im Film funktionieren sollte (z.B. Exposition, Establishing Shots, Close Ups) und wie es letztendlich ist
Das ist in einer Theorie vielleicht möglich, aber halt auch komplett nutz- und sinnlos. Es bringt mir nichts, festzustellen, dass Steven Spielberg mit Jurassic Park nach Regelwerk den besten Film aller Zeiten gedreht hat (es ist ein Beispiel, liebe Nörgler...), wenn er mir dann trotzdem nicht gefällt. Auch etwas, dass möglicherweise akademisch brillant ist, darf ich schlecht finden und dann muss ich es auch schlecht finden dürfen und es ist auch wichtig, dass dann schlecht zu finden und es schlecht zu nennen. Die Mona Lisa ist für mich ein furchtbar langweiliges, hochgradig uninteressantes und nichtssagendes Stück bemalte Leinwand - mag von irgendwelchen Experten als Kunstwerk, als Meisterwerk betrachtet werden, diese Einschätzung bringt mir aber genau gar nichts. Daher ist diese ganze Diskussion so herrlich überflüssig, da selbst WENN Objektivität möglich wäre (und ich nehme diese Prämisse jetzt einfach mal und gehe davon aus), sie dennoch für mich als Konsument keinen Unterschied ausmacht und mir komplett egal sein darf und sogar muss.
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Re: Der Spekulationsthread

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HCN007 hat geschrieben:Objektivität und Subjektivität sind meiner Meinung nach 2 unterschiedliche Herangehensweisen, einen Film oder viele andere Sachen zu bewerten.

Eine zu 100 % objektive Betrachtungsweise kann nur gegeben sein, wenn man sich beruflich oder akademisch mit dem Medium Film, egal ob im Bereich von Produktion und Handwerk (Drehbuch, Kamera, Schnitt, Regie, usw.) beschäftigt hat und weiß, wie alles zu funktionieren hat. Eine objektive Betrachtungsweise funktioniert in meinen Augen nur als eine klassische SOLL-IST-Analyse, in der gegenübergestellt wird, wie etwas im Film funktionieren sollte (z.B. Exposition, Establishing Shots, Close Ups) und wie es letztendlich ist.

Jeder andere kann eben nur eine subjektive Betrachtungsweise an den Tag legen und da sind Bewertungsmaßstäbe eben extrem individuell. Jeder legt seinen Fokus bei der Betrachtung von Filmen anders aus und für jeden sind eben bei den unterschiedlichsten Arten von Filmen andere Faktoren wichtig. Es gibt genug unterschiedliche Meinungen über einen Film. Unabhängig davon, ob man Filme eher als Kunstwerk oder als Unterhaltungsmedium betrachtet.

Meine Wertungen sind immer nur subjektiv.
Das ist auch vernünftig.

Aber keine Sorge, auch der größte Filmexperte der Welt hat keine objektive Meinung, spricht keine Wahrheiten aus, sondern Meinungen. Allerdings sind dessen Meinungen fundierter und damit auch erst mal interessanter (aber nicht automatisch deswegen wertvoller oder besser) als die von Leuten die wenig von der Materie verstehen.

Re: Der Spekulationsthread

255
@CasinoHille und Maibaum
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absolute Zustimmung. Der zu 100 % aus objektiven Gesichtspunkten perfekte Film kann auf dem Papier gut funktionieren, wird aber den Zuschauern nicht gefallen.

Und das mit der gewissen Portion und Akzeptanz gegenüber anderen Meinungen zu Filmen finde ich auch ein wichtiges Thema, egal welchen Wissenstand und Hintergrund jemand von Filmen hat. Es kann ganz harmonisch laufen, wenn man die gleiche Meinung teilt, aber auch vollkommen in die andere Richtung gehen, wenn einer einen Film "abfeiert" und der andere mit dem Film absolut nichts anfangen kann. Trotz allem ist die gegenseitige Akzeptanz und Respekt wichtig. Wenn man sich aber einige Themen im Forum anschaut gibt es teilweise auch radikale Ansichten einiger User, die nur ihre eigene Meinung akzeptieren und respektieren und ggf. sich mit Leuten einigen können, die auch der gleichen Meinung sind, aber vollkommen auf stur und Hatermode umstellen gegenüber anderen Meinungen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "