Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Nick was willst du eigentlich? Muss denn jede Filmreihe auf Teufel komm raus an kurzfristiger Gewinnmaximierung interessiert sein?
Ist es nicht schön, dass EON Bond als Event beibehalten möchte anstatt Filme über unnötige Randfiguren zu drehen oder die Kuh sonst wie zu melken?
Wärest du nicht der Erste, der genau das kritisieren würde wenn es getan würde?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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danielcc hat geschrieben:Nick was willst du eigentlich? Muss denn jede Filmreihe auf Teufel komm raus an kurzfristiger Gewinnmaximierung interessiert sein?
Ist es nicht schön, dass EON Bond als Event beibehalten möchte anstatt Filme über unnötige Randfiguren zu drehen oder die Kuh sonst wie zu melken?
Wärest du nicht der Erste, der genau das kritisieren würde wenn es getan würde?
es würde vom Stoff abhängen. Manche Sachen auszubeuten, wenn es um hochklassige Werke handelt -wie z.B. "Pride and Prejudice"- würde ich äußerst missbilligen -sei's gedankt war die Zombie Blödelei "P & P & Zombies" ein Riesenflop, aber Bond ist Trivialliteratur. Das kann man ausbeuten wie man will.
Würde Bond im Niveau eines "Dandy in Aspic" oder "The Spy who came in from the cold" (lustiger Weise verwechselte ich den lange mit FRWL) spielen, dann wären mir je mehr Wartejahre bis zum nächsten Sequel umso lieber. Würde Babs die Wartejahre mit der zu garantierenden Qualität rechtfertigen, würden ihr alle Bondies dies verzeihen. Dem ist aber definitiv nicht so.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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NickRivers hat geschrieben:Der Macher dieser Graham oder wie hat einfach Zombieszenen in die Originalhandlung eingewoben.
Nein, der hat etwas viel intelligenteres gemacht. Genau genommen ist zumindest das Buch (den Film kenne ich zu meiner Schande noch nicht, habe aber viel gutes gehört) eine sehr kluge Satire oder Analyse, zu der es sehr viele verschiedene Interpretationen gibt, von denen einige ungeheuer lesenswert und spannend sind. Nicht umsonst hat der Autor Filmwissenschaften studiert, vermischt er doch mit spielerischer Leichtigkeit klassische Literatur mit einem eher filmischen Genre und parodiert und persifliert beinahe alle üblichen Kniffe und Tricks eines Drehbuchautors, etwa die Deus Ex Machina Methode, die Aufschiebung einer wichtigen Stelle durch konstruierte Subplots, die verschachtelte Mäanderung eines inhaltlichen Wegs, der ansonsten kaum Zeit brauchen würde etc. Richtig großartig ist jedoch, wie er darüber hinaus die Zombie-Apokalypse bemüht, um gewisse Thematiken des Originalromans zu verdeutlichen und zu unterstreichen (bzw. ihnen einen neuen Anstrich zu geben), etwa Emanzipation oder Idealisierung des Ehelebens, andere dafür neu deutet und in einen frischen, sinnigen Kontext bringt. Ganz ehrlich, der Roman ist große Kunst und unglaublich lesenswert, einer der besten Romane seit Jahren.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Irgendwo wurde ich nach einer Einschätzung zum Box Office gefragt in Anbetracht des Februar Starts.
Ich sehe da weder einen klaren Nachteil noch einen klaren Vorteil durch. Mal ein paar Fakten und Meinungen:

1. Bondfilme sprechen für sich. Ich glaube egal wie ein Bondfilm heißt, egal wann er startet,... solange Leute irgendwie mitbekommen, dass ein neuer Bondfilm startet werden sie reingehen.

2. Allerdings lebt Bond nicht von einer kleinen Fan-Gemeinde sondern von den casual Kinogängern. Für die ist eine Ferienzeit wie um Weihnachten viel praktischer für einen Kinobesuch als eine Zeit in der typischerweise niemand Urlaub hat. Was man immer schön sehen konnte ist, dass das Box Office immer noch mal hoch ging, wenn dann die Weihnachtszeit kam. Ich weiß nicht wie es mit Feiertagen im Februar/März aussieht die einen ähnlichen Effekt haben könnten

3. Einfluss von konkurrierenden Filmen: Auch hier gilt prinzipiell No. 1 mit der Einschränkung, dass viele starke Starts vor allem gleichzeitig oder 1-2 Wochen nach Kinostart des Bondfilms natürlich schon den medialen Fokus verlagern und dann auch weniger langes Interesse an Bond besteht. Ich glaube beim ursprünglich geplanten Starttermin hätte es starke Konkurrenz gegeben, was im Februar nicht der Fall sein sollte (allerdings ist ein DC Film sowie ein Live Action Disney für den gleichen Termin angekündigt, gehe aber davon aus dass da noch was verschoben wird)

4. Erfolg von früheren Februar Starts: Tja, bis vor wenigen Jahren hätte man noch sagen können dass niemand mit Verstand einen Film im Februar startet. Doch das hat sich jüngst völlig geändert. Zunächst hatten Filme wie Lego Movie und 50 Shades ordentliche Starts, und dann kamen Deadpool und Black Panther mit Starts die so kaum jemand erwartet hatte. Beide Filme sind vielleich die besten Beispiele dafür, dass Filme von etablierten Reihen sogar davon profitieren können, wenn sie nicht um Weihnachten oder im Sommer starten.

5. Weltweiter Start: So wie es aussieht wird Bond25 tatsächlich ja mal weltweit einheitlich starten was ich wiederum für einen großen Vorteil halten würde! Vor allem der teils stark verspätete Start in den US Kinos fand ich total blödsinning
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Ich möchte mal vor allem auf 2 eingehen: Das wird keinen großen Effekt haben. Ich habe das zumindest bei SF und SP in Erinnerung. Es ist richtig, dass die Zuschauerzahlen in der Weihnachtszeit nochmal hochgingen, aber von einem sehr niedrigen Niveau aus. Sechs oder sieben Wochen nach der Premiere in den Hauptmärkten ist der Drops gelutscht, 90 Prozent des weltweiten Einspielergebnisses sind im Sack. Außerdem hätte ein Bond im Februar wirklich mal kaum Konkurrenz.

„Craigs letzter“ wird den Leuten ziemlich egal sein, denke ich. Viele denken tatsächlich noch heute, Craig wäre schon länger weg und I.E. wäre jetzt der nächste Bond - da hat die Klatschpresse wirklich ganze Arbeit geleistet. Slash my wrists!
"Schnickschnack! Tabasco!"

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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danielcc hat geschrieben: 22. September 2018 21:09 2. Allerdings lebt Bond nicht von einer kleinen Fan-Gemeinde sondern von den casual Kinogängern. Für die ist eine Ferienzeit wie um Weihnachten viel praktischer für einen Kinobesuch als eine Zeit in der typischerweise niemand Urlaub hat. Was man immer schön sehen konnte ist, dass das Box Office immer noch mal hoch ging, wenn dann die Weihnachtszeit kam. Ich weiß nicht wie es mit Feiertagen im Februar/März aussieht die einen ähnlichen Effekt haben könnten
Ach was, da habe ich Semesterferien :D Müsste mir sogar besser passen als im November.

Jetzt mal auf alle Zuschauer bezogen: Ich teile im wesentlichen die Einschätzung von Universal Exports. Kombiniert mit Punkt 1: Auch Leute, die sich weniger mit Bond beschäftigen als wir werden reingehen - unabhängig davon, ob der Film nun im November oder Februar startet.

Samedi hat geschrieben: 23. September 2018 09:22
UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben: 23. September 2018 08:47 Viele denken tatsächlich noch heute, Craig wäre schon länger weg
Das dachte man früher auch bei jedem Moore-Film.
Und die Einnahmen sind immer weiter abgesackt.

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben: 23. September 2018 08:47 Viele denken tatsächlich noch heute, Craig wäre schon länger weg
Da bin ich mir gar nicht so sicher, denn das Chaos um Boyle und jetzt mit dem neuen Regisseur hat B25 früher in die Öffentlichkeit gebracht, als es passiert wäre, wenn Boyle geblieben wäre. Sonst hätte man vor der Pressekonferenz im Dezember in den Zeitungen nichts über B25 mit Craig gelesen, so ist es aber passiert.