Euer Lieblings-Film? Eure Lieblings-Serie?

Star Trek - The Motion Picture
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Star Trek II - The Wrath of Khan
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Star Trek III - The Search for Spock
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek IV - The Voyage Home
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek V - The Final Frontier
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek VI - The Undiscovered Country
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Star Trek VII - Generations (Keine Stimmen)
Star Trek VIII - First Contact
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Star Trek IX - Insurrection (Keine Stimmen)
Star Trek X - Nemesis
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek (XI)
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Star Trek: Into Darkness
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek: Beyond
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Raumschiff Enterprise [Serie]
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Star Trek - The Next Generation [Serie]
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Star Trek - Deep Space Nine [Serie]
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Star Trek - Voyager [Serie]
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Star Trek - Enterprise [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek - Discovery [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Star Trek - Der Thread

736
00T hat geschrieben:Gerade die große Ankündigung des Klingonen vor dem Rat, es gebe keinen Frieden solange Kirk lebe, ist unnötig wie ein Kropf, da das am Ende ja sowieso von allen Beteiligten vergessen worden zu sein scheint.
Danke schön! Das ist wirklich reichlich konfus und schwächt im Übrigen auch die Rolle von Sarek (der im Vorgänger noch die interessanteste Szene des Films bekommt) stark ab, der so seine Relevanz für den Film verliert und letzten Endes einzig und allen der Dramatik wegen auf der Erde war. Dramatik stellt sich aber leider nicht ein, in diesem Falle auch, weil die blöde Auflösung diese Motivation für seinen Auftritt nur allzu offensichtlich werden lässt.

Aber natürlich hat mir auch ST IV Spaß gemacht, ich sehe nur bei Weitem nicht den Grund für die Lobeshymnen, die man besonders von Trekkies vielerorts vernehmen kann. Vielleicht erklärt sich nun auch, weshalb ich die Regel der Ungeraden eben nicht so extrem teilen kann wie die meisten, für mich liegt die Kluft zwischen 1 und 2 auf der einen und 3 und 4 auf der anderen Seite, während die populäre Meinung ja 2 und 4 sowie 1 und 3 miteinander vermengen würde.
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Re: Star Trek - Der Thread

737
Casino Hille hat geschrieben:Die Quantität kann man natürlich diskutieren, aber ich finde trotzdem, dass die Rahmenhandlung zu viel Zeit einnimmt (es sind anfangs locker 40 und abschließend 20 Minuten),
Bezgl. des zeitlichen Anteils von Einleitung und Finale: der Film beginnt nach 3 Minuten Titeln, die Enterprise kommt im 20. Jahrhundert in Minute 33 an, die Gerichtsverhandlung beginnt nach 108 Minuten, der Abspann beginnt bei Minute 115. D.h. also, für Anfang und Ende geht mit 37 Minuten von 112 Minuten Nettolaufzeit ziemlich genau ein Drittel drauf. Meine 100 Minuten war demnach etwas zu grosszügig angesetzt, deine 60 allerdings ebenso. :wink: Einigen wir und doch darauf: die amüsanten Abenteuer auf der Erde nehmen mit 2/3 den Löwenanteil der Netto-Laufzeit ein.
Casino Hille hat geschrieben:und der Plot innerhalb der Zeitreise-Geschichte zu dünn ist für den gelieferten Humor. Das hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass nicht alle Gags in meinen Augen zünden, aber es sind schon ziemlich viele und ich stelle mir trotzdem die Frage, ob diese Geschichte nicht eher für eine TV-Episode gereicht hätte. Ein Eindruck, den auch schon Nimoys erster ST-Film hinterlassen hatte und der am Ende im Vergleich zu I und II bei Nimoys Arbeiten besonders auffällt. Während sich The Motion Picture und Der Zorn des Khan imo wie Kinofilme mit Kinoformat anfühlen, die die Enterprise in Abenteuer schicken, welche die Laufzeit wert sind, wirken beide Nimoys auf mich etwas, als würde man dünne Geschichten einer TV-Folge auf 2 Stunden strecken müssen.
Ich denke diese Einschätzung hängt entscheidend davon ab was man als Inhalt des Films ansieht. Für mich ist weder die Gefährdung der Erde durch eine extraterrestrische Sonde die Haupthandlung, noch die Rettung der Wale. Die Haupthandlung ist die Interaktion der Enterprise-Charaktere in einer für sie ungewohnten Umgebung. Alles andere sind Subplots und Katalysatoren, um die genannte Haupthandlung in Schwung bzw. die Figuren in interessante Konstellationen zu bringen. Man könnte auch sagen: die Figuren sind der Inhalt des Films. Aufgrund des hohen Volumens an charakterdefinierenden Szenen und zusätzlich dazu der hohen Quantität an Humor sehe ich nach wie vor nicht, wo ST IV weniger Inhalt bieten würde als seine Vorgänger. Es ist eben nur eine andere Art an Inhalt.
Casino Hille hat geschrieben:Findest du E.T. wirklich ähnlich?
Absolut, wie auch die anderen genannten Filme. Allen gemein ist das Hauptthema "Fish out of Water", in E.T. ein Außerirdischer auf der Erde bzw. in der Welt der Kinder (im Gegensatz zu der Welt der Erwachsenen, verkörpert durch Keys bzw. die Wissenschaftler und Agenten, die Jagd auf E.T. machen). Der Film funktioniert zu einem Großteil über die Interaktion der Hauptfiguren in Kombination mit viel Humor (gilt auch für die anderen genannten Filme) und weist ebenfalls einen emotionalen, dramatischen Teil auf (wiederum bei allen anderen genannten). Dieser mag bei ST IV (die Szene mit dem Walfänger und wenn man will die Bedrohung der Erde) in einem etwas kleineren Rahmen abgehen als bei Spielbergs Meisterwerk, ist aber dennoch da. Zu guter letzt lassen sich alle genannten Werke auf den gemeinsamen Nenner "SciFi-Filme, die aber nicht unbedingt das klassische SciFi-Kino bedienen" bringen. BTW: ich mag alle genannten sehr aus den gleichen Gründen, alles wunderbares FeelGoodKino.

Casino Hille hat geschrieben: Es geht um eine Stelle, die ich im Review schon vorher erwähnte. Für mich wirkt das alles so, als wenn Nimoy keine Lust (netter formuliert: keine Ideen) hatte, seine Protagonisten ernsthaft mit den Konsequenzen ihres Handelns in den Vorgängern zu konfrontieren und sie daher dann in den letzten Minuten (inhaltlich natürlich richtigerweise) zu den Rettern der Erde stilisiert, damit ihnen alles vergeben wird. An sich ist das ja charmant (auch Kirks Herabstufung als die große Bestrafung), aber um ganz ehrlich zu sein, das passt doch überhaupt nicht mehr zum Eingang des Films, als die Klingonen noch laut poltern und sich regelrecht in Rage reden. All das bleibt am Ende einfach so ohne Konsequenz für Kirk? Warum es dann überhaupt in der Einleitung nutzen? Das fand ich schwach und ausflüchtig.
Kann man sicher so sehen, jedoch erfüllt die Szene mit dem klingonischen Botschafter in meinen Augen durchaus einen dramaturgischen Sinn. Zum einen ruft sie auch ohne Rückblende a la ST III die Ereignisse des Vorgängers geschickt in Erinnerung (nicht jeder Zuschauer kennt den Vorgänger zwangsläufig, von daher eine absolut legitime Maßnahme der Inszenierung) und zum anderen verdeutlicht sie das Risiko, welches die Entscheidung der Crew sich der Sternenflotte zu stellen birgt. Die Crew wird in neun schwerwiegenden Punkten angeklagt, muss also eine Verurteilung befürchten. Die Kriegsdrohung der Klingonen lässt dies noch schwerer wiegen, da man sich nicht sicher sein kann, dass eine etwaige Gerichtsverhandlungen und das daraus resultierende Urteil dadurch nicht auch politischen Erwägungen unterliegt. Trotzdem stellt sich die Crew, was sie charakterlich in einem noblen Licht zeigt. Sicher, der Film geht am Ende nicht mehr auf die Klingonen-Problematik ein, aber das ist in meinen Augen legitim, da eine Abhandlung dieses umfangreichen Themas ohnehin nicht in ein, zwei Sätzen zu erledigen wäre. Warum also überhaupt den klingonischen Botschafter zu Beginn integrieren? Wie bereits gesagt, um das Risiko etwas zu erhöhen. Zudem legen diese Szenen ein sehr schönes Fundament, auf welchem die beiden Nachfolger (vor allem ST VI) ihrerseits wunderbar aufbauen können. Denn die Animositäten zwischen Kirk und den Klingonen durch die Ereignisse in ST III wiegen schwer und daher rechne ich es ST IV auch positiv an, dass man dies nicht einfach unter den Tisch fallen gelassen hat. Es sind diese Dinge (wie auch Spocks kurzer Moment mit Pille im Finale von ST II), die die Serie einfach in sich stimmig erscheinen lassen, da dadurch Entwicklungen in den Folgefilmen nicht einfach "aus dem Hut" gezaubert werden, sondern bereits vorbereitet wurden.
Spoiler
Auch die Begnadigung macht angesichts der Ereignisse des Films nach der Klingonenszene absolut Sinn, da diese ebenfalls so schwer wiegen, dass sie die meisten der Verfehlungen des Vorgängers mehr als aufwiegen. Und Kirks Degradierung berücksichtigt sogar die unentschuldbare Befehlsverweigerung sinnvoll.
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Re: Star Trek - Der Thread

738
Ich schaffe es leider wohl erst gegen morgen Mittag mit dem Review. Tut mir wirklich leid, Jungs! Damit bin ich dann wohl für Into Darkness fällig, und das soll auch recht sein. Ich hoffe aber trotzdem dass wir den Sonntag dieses Mal noch als Diskussionstag für Teil 4 "missbrauchen" können, damit jeder noch einmal die Gelegenheit hat auf meinen Text einzugehen und ich auf diejenigen von euch. Wer schon eine Kritik zu Teil 5 geschrieben hat oder dies morgen vorhat kann mit dem Posten ja noch einen Tag warten.
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Re: Star Trek - Der Thread

739
AnatolGogol hat geschrieben:Bezgl. des zeitlichen Anteils von Einleitung und Finale
Danke fürs Nachschauen, Anatol! Jetzt haben wir Gewissheit! :D Da habe ich mich wohl etwas verschätzt. Wobei das rein subjektiv nicht unbedingt für ST IV spricht.
AnatolGogol hat geschrieben:Die Haupthandlung ist die Interaktion der Enterprise-Charaktere in einer für sie ungewohnten Umgebung.
Das sehe ich wie du, leider verbringt der Film dann aber für meinen Geschmack einfach zu viel Zeit mit nebensächlichen Nichtigkeiten. Das ist doch gerade mein Hauptproblem, weniger, dass das Bedrohungsszenario per se nicht greifbar ist oder die Öko-Botschaft für sich genommen nervt. Das ist in beiden Fällen nur der Fall, weil sie im Film eine weitaus wichtigere Bedeutung erhalten, als man ihnen hätte zugestehen sollen, um sich ganz auf die von dir perfekt definierte Haupthandlung zu fokussieren.
GoldenProjectile hat geschrieben:Ich hoffe aber trotzdem dass wir den Sonntag dieses Mal noch als Diskussionstag für Teil 4 "missbrauchen" können
Wir können! :D
AnatolGogol hat geschrieben:jedoch erfüllt die Szene mit dem klingonischen Botschafter in meinen Augen durchaus einen dramaturgischen Sinn. Zum einen ruft sie auch ohne Rückblende a la ST III die Ereignisse des Vorgängers geschickt in Erinnerung
Aber gerade das ist doch, wie du selbst ausführst, ein Subplot des Films, eine Nebensächlichkeit und gar nicht unbedingt erstrebenswert. Mir ist das zu viel, warum ist überhaupt wichtig, was in ST III passiert ist, warum die Besatzung zurück zur Erde muss? Reicht als Plot nicht, dass sie zurückwollen, obwohl sie dort eine Bestrafung erwartet? Diese Klingonen-Nummer behauptet eine Dramatik, die das Script am Ende gar nicht einhalten will. Deine Erklärungsversuche klingen logisch, Anatol, aber sie machen es für mich nur schlimmer.
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Re: Star Trek - Der Thread

740
Casino Hille hat geschrieben: Das sehe ich wie du, leider verbringt der Film dann aber für meinen Geschmack einfach zu viel Zeit mit nebensächlichen Nichtigkeiten. Das ist doch gerade mein Hauptproblem, weniger, dass das Bedrohungsszenario per se nicht greifbar ist oder die Öko-Botschaft für sich genommen nervt. Das ist in beiden Fällen nur der Fall, weil sie im Film eine weitaus wichtigere Bedeutung erhalten, als man ihnen hätte zugestehen sollen, um sich ganz auf die von dir perfekt definierte Haupthandlung zu fokussieren.
Ich finde die Öko-Story nicht wirklich nervig. Klar, das mag schon etwas allzu plakativ sein, aber es ist durch die schönen Szenen zwischen Kirk und Gillian doch allemal legitimiert. Ist ja jetzt auch nicht so, dass permanent die Verfehlungen der Vergangenheit angeprangert werden, ich finde das dann noch vergleichsweise subtil wenn etwa Spock meint, es sei nicht logisch eine Spezies komplett auszurotten. Vom mahnenden Zeigefinger wie zB in der Saavik-Lektion an David im Vorgänger, davon ist der Film doch dann (glücklicherweise) immer noch sehr weit weg.
Casino Hille hat geschrieben: Aber gerade das ist doch, wie du selbst ausführst, ein Subplot des Films, eine Nebensächlichkeit und gar nicht unbedingt erstrebenswert. Mir ist das zu viel, warum ist überhaupt wichtig, was in ST III passiert ist, warum die Besatzung zurück zur Erde muss? Reicht als Plot nicht, dass sie zurückwollen, obwohl sie dort eine Bestrafung erwartet? Diese Klingonen-Nummer behauptet eine Dramatik, die das Script am Ende gar nicht einhalten will. Deine Erklärungsversuche klingen logisch, Anatol, aber sie machen es für mich nur schlimmer.
Nein, ich finde das schon wichtig aus den genannten Gründen. Die Ereignisse aus ST III können nicht einfach zu Gunsten eines "Feel Good"-Abenteuers völlig ausgeblendet werden, dafür basiert auch Teil IV viel zu sehr darauf (zB in der Spock-Entwicklung wie auch in seiner Beziehung zu seinen Freunden). Wenn die Klingonen komplett ignoriert werden würden, das wäre für mich eine unverzeihliche Vereinfachung. Denn Kirk und seine Crew sind verantwortlich für den Tod einer ganzen klingonischen Besatzung (abgesehen vom unbekannten Schicksal Matzs) sowie den "Diebstahl" eines klingonischen Kampfschiffes (noch dazu eines mit Tarnvorrichtung, welches die Klingonen sicherlich nicht in den Händen der Föderation wissen will). Außerdem ist es in den Augen der Klingonen eine "Schlappe" gegen die verhasste und verachtete Föderation, also etwas unverzeihliches. Das laute Säbelrasseln der Klingonen ist für die Fortsetzung der Ereignisse aus ST III in meinen Augen unverzichtbar und es erhöht zudem wie erwähnt den Einsatz, was nur gut ist. Ich sehe da wirklich kein Problem, lediglich die Einführung des Bedrohungsszenarios ist was Inszenierung und Dramaturgie nicht besonders gut geraten.
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Re: Star Trek - Der Thread

742
Ich bimmle schon einmal, Zwischenstand nach Runde 4 gibts dann sobald die Into Darkness-Fans eingetrudelt sind :mrgreen:


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TREKATHLON – RUNDE 5
Star Trek V – Am Rande des Universums (Star Trek V – The Final Frontier)
Sternzeit: 28.08.-03.09.2016

„Adventure and Imagination Will Meet At the Final Frontier”



„Interplanetarischer Humbug am Rande der Lächerlichkeit, formal durchschnittlich.“ - Lexikon des internationalen Films

„Shatners Regie bleibt prosaisch, wenngleich auf fernsehhafte Weise professionell: die Spezialeffekte hinken knapp fünf Jahre hinter dem aktuellen Stand der Technik her und zeugen (...) von erschreckender visueller Einfallslosigkeit; der Plot selbst schließlich entpuppt sich als banale Neuauflage von Star Trek - Der Film (...).“ - Enzyklopädie des phantastischen Films
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Re: Star Trek - Der Thread

743
AnatolGogol hat geschrieben:Die Ereignisse aus ST III können nicht einfach zu Gunsten eines "Feel Good"-Abenteuers völlig ausgeblendet werden, dafür basiert auch Teil IV viel zu sehr darauf (zB in der Spock-Entwicklung wie auch in seiner Beziehung zu seinen Freunden). Wenn die Klingonen komplett ignoriert werden würden, das wäre für mich eine unverzeihliche Vereinfachung.
Natürlich kann man die Ereignisse des Vorgängers nicht einfach im Sande verlaufen lassen und von daher sollten die Klingonen auch erwähnt werden. Aber ist es nicht ebenfalls eine Vereinfachung, wenn die Klingonen da in einer Szene um der Dramatik willen Kirks Tod fordern und später einfach niemand mehr auf diese nicht ganz harmlose Sache eingeht? Man könnte natürlich das Argument "Die Klingonen sind sowieso immer auf Krieg aus, also ist es egal, was für Probleme sie haben" anbringen, aber das wäre dann doch eine arg schwache Entschuldigung.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Star Trek - Der Thread

744
Bin jetzt sehr gespannt wie ihr Teil 5 seht - das dürfte ja der Umstrittenste sein. Ich habe den Film leider eher selten gesehen aber aus der Erinnerung heraus bietet der viel viel mehr als ihm allgemein zugesprochen wird.
Mit unter die am besten aufgelegte Crew, die Freundschaft zwischen dem Triumphirat Kirk/Spock/McCoy kommt gut heraus, dazu viel Mysteriöses und eine Story die für mich am ehesten dem gerecht wird, für was Star Trek steht - nämlich die Reise ins Umbekannte.

Zweifelllos hat der Film aber auch viele Schwächen. Nach hinten raus fehlte Shatner offensichtlich das Geld und den Trickeffekten die Kreativität. Wäre die tatsächliche Reise "zum Rande des Universums" glaubhaft und umfangreicher dargestellt worden, und wäre die per se hochspannende Thematik um das Zusammentreffen mit einem Wesen welches sich für Gott hält stärker ins Zentrum gerückt worden, dann hätte dies hier ein wahrlich faszinierender Sci Fi Beitrag werden können.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der Thread

748
Ich kenne ihn nicht gut genug. Eigentlich bin ich auch mehr Fan der Serien (zumindest TOS und TNG) als dass ich die Filme besonders gerne mag.
Teil 4 ist lustig aber harmlos. Man kann sowas machen wenn eine Serie (TV und Filme) so lange läuft aber er steht halt immer etwas abseits im Kanon. Manches ist mir zu naiv im Film, manches auch etwas platt.
Wenn ich an Star Trek denke und Lust auf Star Trek habe, dann kommt für mich nicht unbedingt Teil 4 in Frage. Aber unterhaltsam ist er dennoch
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der Thread

749
Für dieses Forum besonders interessant:

"Der Name des Gott-Planeten Sha-Ka-Ree ist ein Wortspiel und soll an Sean Connery erinnern. Dieser war ursprünglich für den Part des Sybok vorgesehen. Als Connery aufgrund gleichzeitiger Dreharbeiten für Indiana Jones und der letzte Kreuzzug nicht zur Verfügung stand, wurde Laurence Luckinbill für die Rolle engagiert und der Planet Sha-Ka-Ree (zur Erinnerung, dass Connery eigentlich mitspielen sollte) getauft. Ebenfalls für die Rolle des Sybok vorgesehen war der schwedische Schauspieler Max von Sydow"
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Re: Star Trek - Der Thread

750
AnatolGogol hat geschrieben:Ich bimmle schon einmal, Zwischenstand nach Runde 4 gibts dann sobald die Into Darkness-Fans eingetrudelt sind :mrgreen:
:cry:

Ich quetsch mich dann hier noch rein... Noch einmal zur Entschuldigung: Ich hatte die ganze Woche frei und der verspätete Hochsommer hat sich auch noch zum Vorbeischauen erbarmt.

Star Trek: The Voyage Home (1986, Leonard Nimoy)

Nachdem der von Spock-Darsteller Leonard Nimoy höchstpersönlich inszenierte dritte Star-Trek-Film die gravierenden Handlungseinschnitte seines Vorgängers ausgeglichen, und somit die Weichen für eine Reihe weiterer möglicher Kinoabenteuer der sympathischen Weltraumentdecker gestellt hatte, war es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten Leinwandauftritt der Enterprise-Crew, vor allem auch da ST III ebenfalls einige markante Fragen für die Fangemeinde offengelassen hat. So kam es dass Nimoy, der sich mit „Search for Spock“ als kompetenter Geschichtenerzähler erwiesen hat, erneut das Regiezepter in die Hand nahm und sich selbst und seine Gefährten auf die Reise in die Heimat schickte.

Was am mittlerweile vierten Auftritt der beliebten TV-Helden als erstes auffällt ist das – zumindest oberflächliche – Fehlen klassischer Science-Fiction-Elemente. Die Weltraumreisen beschränken sich in Voyage Home grösstenteils auf die erste halbe Stunde Filmlaufzeit und auf die grosse Actionsequenz in den Weiten des Alls wird dieses Mal ganz verzichtet. Die Kerngeschichte dreht sich voll und ganz um die Zeitreise ins Jahr 1986 – witzigerweise das Entstehungsjahr des Films – was natürlich genauso ein Merkmal des Science-Fiction-Kinos ist wie die weltumspannende Bedrohung durch eine extraterrestrische Sonde. Beides dient in dem Film in erster Linie aber nur als Aufhänger für die Binnenhandlung in der Vergangenheit.

Das grundlegende Szenario um die Sonde, die Zeitreise und die Notwendigkeit, Buckelwale aus der Vergangenheit zu beschaffen ist nach längerer Überlegung eigentlich noch genauso albern, wie es sich schon im ersten Augenblick anhört. Auf das Filmgeschehen wirkt sich dieser Umstand aber keineswegs negativ aus, da dieser Teil wie bereits gesagt nur einen erzählerischen Rahmen sowie den Anstoss für die Ereigniskette darstellt. Ähnlich verhält es sich mit der prinzipiell etwas gar zu überdeutlichen Öko-Botschaft um die Rettung der Wale, auch der kann man eigentlich nicht böse sein, da zum Einen der ethische Denkansatz durchaus überzeugend ist, zum Anderen die narrative Einarbeitung ins Handlungsgeschehen allzu charmant von Statten geht. Dieser Charme macht einen grossen Teil des Geschehens aus, nicht umsonst ist Voyage Home der Serienbeitrag mit dem bis dato höchsten Humorgehalt. Grund dafür ist der „Kulturschock“, den die Enterprise-Mannschaft bei ihrer Reise in die Vergangenheit erleben muss. Die Idee, die altbekannten Protagonisten möglichst unauffällig in einem für sie fast vollkommen fremden Habitat agieren zu lassen sorgt nicht nur für eine Vielzahl an Verwechslungen, Missgeschicken und anderen komischen Situationen, es verleiht der ansonsten wenig spektakulären „Walsuche“ im San Francisco der 1980er-Jahre auch die nötige Abwechslung und Dynamik.

Mehr noch als seine beiden Vorgänger stellt ST IV die Figuren und deren Interaktionen in den Fokus. Damit ist nicht gemeint, dass die Tiefe der komplexen Beziehungen zwischen Kirk und Spock sowie Kirk und McCoy aus ST II erreicht wird, sondern vielmehr dass die Enterprise-Mannschaft in ihrer Gesamtheit zum Zuge kommt. In den parallel verlaufenden Abenteuern, bzw. „Missionen“ während des Zeitreisetrips erhalten sämtliche Besatzungsmitglieder – inklusive der in allen Vorgängerfilmen noch markant vernachlässigten Uhura – ihre grossen Auftritte. Die gemeinsamen Interaktionen mit den Problemen der „rückständigen“ 80er sind oftmals eine wahre Wonne an Dialogwitz und Chemie, so zum Beispiel bei McCoys und Scotts Suche nach dem nötigen Kunststoffglas für das geplante Walbecken. Nimoy zeigt immer wieder sein feines Gespür für die über zwei Jahrzehnte gereifte Chemie zwischen den fiktiven Charakteren und deren Darstellern, womit ihm rasch das Kunststück gelingt, dass sich die zeitreisenden Weltraumabenteurer weniger wie das Konstrukt eines Drehbuches anfühlen sondern vielmehr wie eine Truppe alter Freunde.

Obwohl die „zweite Garde“ in ST IV mehr Screentime, Glanzmomente und Höhepunkte zugestanden bekommt als je zuvor ist es erneut das Gespann Kirk und Spock das am häufigsten im Zentrum steht. Die Freundschaft zwischen den beiden ist wieder Dreh- und Angelpunkt, vor allem da sie sich nach Spocks umständlicher Rückkehr im dritten Teil der Serie quasi neu entwickeln muss. Der spitzohrige Wissenschaftsoffizier ist aufgrund seiner Erlebnisse aus dem zweiten und dritten Teil noch ernster, kühler und logischer als je zuvor, sorgt aber gerade wegen dieser seriösen und dickköpfig-gradlinigen Attitüde, die von Nimoy mit unerschütterlichem Selbstverständnis zur Schau gestellt wird, für diverse humorvolle Sternstunden. Der arme Spock versteht die Zusammenhänge dieses fremden Zeitalters noch um Einiges weniger als seine Schiffsgefährten und sorgt deswegen für die eine oder andere überaus heikle Situation. Die erneute „Menschwerdung“ des Vulkaniers schwingt als ernstes Motiv immer im Subtext mit. Gemeinsam mit der Eröffnungsszene auf Vulkan und der abschliessenden Begegnung zwischen Spock und Sarek.

Parallel zu den vertiefenden und vor allem humorvollen Szenen zwischen Kirk und Spock erhält Kirk im eigentlichen Haupthandlungsstrang um die Walbefreiung mit der energisch aufspielenden Catherine Hicks eine Sparringpartnerin, an der er sein Charisma ausspielen kann. Die Szenen zwischen Shatners Kirk und Hicks‘ Gillian gehören zu den besten des Films, da sie, von der unglücklich geratenen ersten Begegnung zwischen den beiden bis hin zur zart angedeuteten Romanze, mit Charme und Gefühl geschmückt ist. Das Ensemble um die Enterprise-Mannschaft wird damit sauber abgerundet und erhält genau den richtigen Schliff.

Es gibt eigentlich recht wenig auszusetzen am vierten Star-Trek-Kinoabenteuer. Nimoys Film schliesst auf der einen Seite endgültig alle noch offenen übergreifenden Handlungsfäden und Motive aus der inoffiziellen Star-Trek-Trilogie der Teile II bis IV, funktioniert hauptsächlich aber gerade weil er sich in Story und Stimmung deutlich von den anderen abhebt und seine eigene Geschichte erzählt. Die witzige Idee der Zeitreise mit den damit einhergehenden markanten Humoreinlagen, die gewohnt geistreichen und gewitzten Interaktionen der liebgewonnenen Figuren und die etwas naive aber auch sehr liebenswürdige Botschaft um die Rettung der Meere verleihen dem Film einen ganz eigenen, sympathischen Charme. Und was Voyage Home vermissen lässt, wie zum Beispiel eine wirklich greifbare Bedrohung und die daraus resultierende Spannung (dass es um nichts anderes geht als das Schicksal der Welt ist während dem Film eigentlich kaum spürbar), fällt gegenüber diesem Charme und Witz nie zu sehr ins Gewicht.

Wertung: 7,5 / 10
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