James Bond und die Realität

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Hier können wir über aktuelle Meldungen (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, etc.) mit einem Bezug zur Bondwelt diskutieren.

Ich fang mal an:

Länder müssen beim Datenaustausch kooperieren

Nach dem Anschlag in Instanbul wird darüber diskutiert, ob die türkischen Sicherheitsbehörden versagt haben. Aber auch beim Anti-Terror-Kampf in Europa liegt laut Experten vieles im Argen. Die Vorwürfe: Sicherheitsbehörden arbeiten nicht gut genug zusammen, Staaten sitzen auf ihren Daten.

Angesichts der Terrorgefahr in Europa und des Anschlags in Istanbul hat sich der CDU-Innenexperte Binninger für eine bessere und schnellere Zusammenarbeit der Polizei in Europa ausgesprochen. "Wir haben da eine Bedrohung, wie wir sie noch nie hatten", sagte er im ARD-Morgenmagazin. "Mein Eindruck ist, dass viele Nationalstaaten noch auf ihren Daten sitzen", kritisierte er weiter.

Er forderte, dass die Staaten ihre gesamten Daten über Terrorverdächtige einspeisen, damit alle Länder auf diese Informationen einen schnellen Zugriff auf diese Informationen bekämen. "Das wäre ein Segen." Auch müssten die bilaterale und auch die operative Zusammenarbeit verstärkt werden. "Wir müssen bereit sein, bei einer neuen Dimension des Terrors mit neuen Strukturen zu arbeiten, sprich: operative Kompetenzen an Europa abzugeben."

Bei der europäischen Polizeibehörde Europol gibt es seit Anfang des Jahres eine Abteilung, die europaweite Ermittlungen besser koordinieren soll. Besonders schlagkräftig ist diese Einheit aber laut Innenexperten nicht. So sagt Burkhard Lischka, innenpolitischer Sprecher der SPD: "Dass man gemeinsam Lagebilder erstellt, dass man gemeinsam Gefährder im Blick hat, das wird derzeit dort nicht vorgenommen."

Bundesinnenminister Thomas de Maizière wies den Einwand zurück, dass die Türkei im Kampf gegen den IS möglicherweise nicht entschlossen genug vorgehe. "Spätestens nach dem verheerenden Anschlag im letzten Herbst (in Ankara, Anm. d. Red.), den die türkische Regierung ausdrücklich dem sogenannten 'Islamischen Staat' zuordnet, ist die Haltung gegen den IS eindeutig." Er könne sich nicht über die Kooperationsbereitschaft mit der Türkei beklagen.

Die türkischen Behörden geben sich nach seinen Worten "große Mühe, sind gut aufgestellt und sind wachsam - aber es gibt keine Garantie gegen Terrorismus", ergänzte de Maizière. Er betonte: "Ich sehe keinen Grund, von Reisen in die Türkei abzusehen." Allerdings müssten die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes beachtet werden. Dort wird geraten, sich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten.

Bei dem Anschlag in dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Metropole Istanbul waren am Dienstag zehn Deutsche getötet worden, was das Auswärtige Amt inzwischen bestätigte. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für die Tat verantwortlich, die sich bislang aber nicht dazu bekannt hat.

Bereits am Abend des Attentats hatten die Behörden einen Verdächtigen festgesetzt. Am Mittwoch wurden vier weitere Personen festgenommen. Heute wurden zwei weitere Verdächtige festgenommen.

http://www.tagesschau.de/ausland/antite ... a-101.html
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: James Bond und die Realität

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Samedi hat geschrieben:Er forderte, dass die Staaten ihre gesamten Daten über Terrorverdächtige einspeisen, damit alle Länder auf diese Informationen einen schnellen Zugriff auf diese Informationen bekämen. "Das wäre ein Segen."
Wie sagte M doch so schön: "George Orwells schlimmster Albtraum".
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: James Bond und die Realität

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Wieder was neues zum Thema:

EU will Lücke im Datenaustausch schließen

Straffällige Flüchtlinge und andere kriminelle Ausländer sollen künftig in einer europäischen Datenbank erfasst werden. Dafür soll der Austausch zwischen Polizeibehörden erleichtert werden. Die EU-Justizkommissarin will den Vorschlag in der kommenden Woche unterbreiten.

Als Reaktion auf die Anschläge von Paris will die EU-Kommission eine Lücke beim Austausch von Daten zwischen Polizeibehörden in der Europäischen Union schließen. So sollen künftig auch Informationen über Nicht-EU-Bürger abrufbar sein, wenn diese in einem EU-Staat vorbestraft sind. "Die Anschläge in Paris vom November haben erneut gezeigt, dass eine engere und nahtlose Zusammenarbeit der Justiz in ganz Europa dringend erforderlich ist", erklärte EU-Justizkommissarin Vera Jourova.

Bisher werden die Daten nur in dem Mitgliedsland gespeichert, in dem die Person verurteilt wurde. Richter, Staatsanwälte und die Polizei müssen in jedem anderen EU-Land einzeln abfragen, ob ein Verdächtiger Nicht-EU-Bürger dort möglicherweise bereits vorbestraft ist.

Zudem sollen auch Fingerabdrücke übermittelt werden, um besser auf gefälschte Ausweisdokumente reagieren zu können, sagte Jourova. Sie will ihren Vorschlag den Justiz- und Innenministern der Mitgliedsländer bei einem informellen Treffen in der kommende Woche in Amsterdam vorlegen.

Das Europäische Strafregisterinformationssystem (Ecris), mit dem Daten über Straftäter aus anderen EU-Staaten abgefragt werden können, gibt es seit 2012. Derzeit richten die Mitgliedsländer pro Jahr nach Angaben der EU-Kommission rund 288.000 Anfragen an Ecris.

http://www.tagesschau.de/ausland/eu-dat ... h-101.html
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Re: James Bond und die Realität

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Aber dass ausgerechnet der MI-6 sich zum Lordsiegelbewahrer des Datenschutzes aufspielt, ist so, als würde ein Zuhälter zölibatär leben.
Im Bond-Universum werden einfach alle Verschwörungstheorien frei nach gusto in den Plot reingeklebt (SU, Öl, Medien, Bodenschätze, Wasser, Atomkraft etc.), um irgendein Gefühl kollektiver Bedrohung auszuschlachten. Aber keine einzige erscheint da mit Idee oder irgendeiner Aussage
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: James Bond und die Realität

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NickRivers hat geschrieben:Im Bond-Universum werden einfach alle Verschwörungstheorien frei nach gusto in den Plot reingeklebt (SU, Öl, Medien, Bodenschätze, Wasser, Atomkraft etc.), um irgendein Gefühl kollektiver Bedrohung auszuschlachten.
Gerade was das Thema in Wasser in QoS angeht, ist der Film doch ziemlich visionär bzw. vorausschauend.
In 20 Jahren wird das sicherlich ein ernsteres Thema sein als heutzutage.

Re: James Bond und die Realität

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Das Visionäre ist ein oft übersehener Bestandteil von Flemings Schöpfung. Die Idee, dass nicht-staatliche Akteure die Welt bedrohen können war in den 50ern und 60ern noch relativ abgehoben. Spätestens seit 9/11 ist all dieser aber durchaus real bzw. manches Szenario durchaus denkbar. Ein gutes Beispiel wäre hier TB, dessen Grundidee nach 9/11 für eine reale Möglichkeit gehalten wurde. Selbst heute wäre es ja nicht auszuschließen, dass eine professionell ausgerüstete Gruppe sich beispielsweise beim pakistanischen Atomwaffenarsenal bedienen könnte (gegen den Willen der dortigen Regierung).

Es gibt in den Filmen und den Romanen viele Ideen und Plotpoints die einfach der Zeit voraus waren. Das Fundament legte Fleming und EON führte das auch darüber hinaus weiter.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young