Mir gefällt gerade der entspannte Grundton, wobei es dennoch nie langweilig wird. Deine Kurzkritik würde super zu "Wild Card" passen, der kommt einfach nicht in die Gänge. Die Romanvorlage habe ich übrigens nicht gelesen, war hier vielleicht ein Vorteil.

Ich fand den damals im Kino ganz spassig. Die Paarung aus derben Gewaltszenen und einem leichtfüssigen, fast schon relaxten Ton hat mir gefallen. Ich war damals ein grosser Jason-Fan (heute nicht mehr so sehr, aber der coole Glatzen-Cockney hat bei mir immer noch einen Stein im Brett) und habe alles aufgesaugt was mit ihm zu tun hatte. Ich weiss noch wie überrascht ich war als ich herausgefunden habe dass das jüngste Vehikel des "Prügelmonsters" auf einer so langlebigen Romanreihe basiert.

Ich bin immer noch ein großer Jason-Fan. Dafür, dass er der einzig noch verbliebene reinrassige Actionstar ist, der es regelmäßig ins Kino schafft, gebührt ihm einfach Treue.

Mein Problem ist, dass ich den jungen Statham (vor 2010 etwa) einfach fürchterlich unsympathisch finde. Mittlerweile besonders durch seinen Expendables Auftritt hat er sich aber gemausert und ist auch in meiner Gunst gestiegen. Statham ist der moderne Sylvester Stallone, während Dwayne "The Rock" Johnson der moderne Arnold Schwarzenegger sein dürfte.

Leider muss man eher sagen: sein könnte. Johnson setzt viel zu häufig auf seichtes Familienentertainment und hat damit auch Erfolg. Ganz selten sieht man ihn in puristischen Action-Krachern, wofür er bestens geeignet wäre.

Deshalb der Vergleich zu Arnie, der sich später auch gerne mal in andere Genres verirrte und damit dann auch erfolgreicher war als mancher Konkurrent.

Das "nicht mehr so sehr" ist auch in Relation zu sehen. Ich mag ihn immer noch sehr gerne und schätze seine Filme sehr. Übrigens kannte ich die Bonds zwar vorher schon lange, aber erst die Begeisterung für Statham und artverwandte Actioner hat meinen Enthusiasmus für Filme ausgelöst. Ich habe damals systematisch seine Filmographie aufgearbeitet und bin dabei natürlich mit den frühen Guy-Ritchie-Filmen in Kontakt gekommen, die mir mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer genialen Komik die Sprache verschlagen haben. Und seither habe ich eine neue Leidenschaft Nummer 1.

Ausserdem haben wir damals regelrechte Fannächte veranstaltet. Die ganzen Transporters, Cranks, Mechanics und Wars liefen einer nach dem anderen bis(s) zum Morgengrauen, und jedes Mal wenn Statham einem bösen Buben eine reingehauen hat musste was getrunken werden. Was für unschuldige Zeiten...

Klingt super, bei mir lief die Leidenschaft aufgrund des Alters etwas gesitteter ab. Bin aber mit Sly und Arnold auf ähnliche Weise groß geworden.

Casino Hille hat geschrieben:Deshalb der Vergleich zu Arnie, der sich später auch gerne mal in andere Genres verirrte und damit dann auch erfolgreicher war als mancher Konkurrent.

Wie gesagt, der Vergleich passt absolut. Dennoch hat Arnie jahrelang und in der Rückschau auch die meiste Zeit kernige Actionfilme abgeliefert, von denen einige Genre-Klassiker wurden. Das sehe ich bei Johnson in dieser Form nicht. Er hat von Beginn an auf verschiedene Genres gesetzt und auch keinen eng mit ihm verbundenen Action-Klassiker abgeliefert.

GoldenProjectile hat geschrieben:jedes Mal wenn Statham einem bösen Buben eine reingehauen hat musste was getrunken werden

Wie viele Mitglieder dieser eingeschworenen Statham Fangemeinde leben denn dann eigentlich noch?

vodkamartini hat geschrieben:Das sehe ich bei Johnson in dieser Form nicht.

Vollste Zustimmung, da muss man für diesen Vergleich sogar ganz definitiv Abstriche machen. Bin da völlig bei dir.

Casino Hille hat geschrieben:Mein Problem ist, dass ich den jungen Statham (vor 2010 etwa) einfach fürchterlich unsympathisch finde. Mittlerweile besonders durch seinen Expendables Auftritt hat er sich aber gemausert und ist auch in meiner Gunst gestiegen. Statham ist der moderne Sylvester Stallone, während Dwayne "The Rock" Johnson der moderne Arnold Schwarzenegger sein dürfte.

Würde ich nicht ganz unterschreiben. Würde eher sagen, Vin Diesel ist der neue Stallone, Dwayne Johnson der neue Schwarzenegger, und Statham der neue Willis.
Passt sowohl von der Art der Rollen, als auch vom optischen bis zu einem gewissen Grad.

Ne, nicht so wirklich. Statham spielt immer den harten Hund, den absoluten Vollprofi, den erfahrenen Actionhelden. Das passt überhaupt nicht zu Wiliis, den man ohnehin nur sehr sehr bedingt in diese ganze Sparte rund um die Expendables einfügen kann.

Um die Expendables gings mir gar nicht (Johnson spielt da ja auch nicht mit). Eher um den Status (Da seh ich Vin Diesel inzwischen leicht vor Statham) und um die Statur. Da passt der Vergleich zwischen Willis und Statham dann total. Beide nicht übertrieben durchtrainiert, und trotzdem unverkennbar Actionhelden.
Auch wenn du beim Rollentypus natürlich recht hast. Da hatte Willis beides (Erfahrener Actionheld und Held wieder Willen), Statham ist da eher einseitiger.

Kann man alles so sehen, würde dir aber in fast allem widersprechen, erst recht darin, dass Diesel vor Statham angesiedelt sein soll. Im Gegenteil, Statham ist der letzte Actionrecke nach altem Vorbild, während Diesel und Johnson mal den Anschein machten, in diese Richtung zu gehen, aber dann doch jetzt schon nicht mehr so ganz (Johnson mehr als Diesel) in dieses Bild passen.

Ich würde mir die beiden ja auch häufiger in reinen Actionern wünschen, wobei Diesel da inzwischen wieder recht konsequent ist (Spielte in den letzten Jahren aber eh nicht in so vielen Filmen mit), nachdem er Ende der 00er-Jahre manchmal in andere Bereiche abgerutscht ist.
The Rock macht inzwischen halt wirklich viel anderes, auch wenn da durchaus passable Filme bei rauskommen, in denen er zeigt, dass er auch andere Rollen spielen kann (Bspw. Snitch), aber eigentlich würde ich ihn auch gerner in reinen Actionfilmen sehen.
Statham ist natürlich der konsequenteste von allen.