Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"
1681Ja, aber bei Maibaum glaub ich daran erst, wenn er es morgen wiederholt
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."
Und wenn ich es nicht verstehe, bin ich dann kein Bondfan?danielcc hat geschrieben:
Herrlich. Der Film ist ein einziger Triumph für Bondfans - wenn man denn versteht warum man Bondfan sein sollte
Natürlich ist das alles Geschmackssache und sehr subjektiv. Ich glaube dir auch durchaus, dass du diese Szene genießen kannst, ich kann leider mit dieser Art des Schauspiels überhaupt nichts anfangen, mich "toucht" das wirklich in keiner Art und Weise. Dieses imo übertriebene Zittern mit den Fingern, wenn Bond sie auf ihre Vergangenheit anspricht, dieser starre Blick, dass geht leider an mir vorbei. Klar ist es fraglich, ob man angesichts manch früherer Bondine die Bérénice so hart abstrafen sollte, aber in meinem Review habe ich gerade dieser Fairness halber auch bewusst auf eine Bewertung des Schauspiels gesetzt, sondern ihre Rolle als "völlig überflüssig" bezeichnet. Das mag für dich hart oder unverständlich klingen - da mir Skyfall aber eh schon einen Tick zu lange ist, hätte ich auf Severine tatsächlich ganz gut verzichten können (und bevor jemand fragt: selbstredend hätte man die Handlung dann etwas umschreiben müssen, was meiner Ansicht der inneren Logik aber zu Gute hätte kommen können).danielcc hat geschrieben:Du kannst das noch so oft betonen aber Berenice Marlohe bleibt doch eine der in Anbetracht ihrer knappen Spielzeit stärksten Bondgirls.
Stimmt, wenngleich ich deine Ansicht nicht teilen würde, dass Bond ein "altmodischer" Held ist. Skyfall stellt ja die Frage nach "Tradition" oder "Moderne", und beantwortet diese ganz klar OHNE echte Positionierung für eine der beiden Seiten (Gott sei Dank, denn die Moderne hätte man mit Bonds Rollenbild wohl kaum predigen können, sowie eine bedingungslose Hingabe zur Tradition (wie von mir angedeutet) einen arg unfortschrittlichen Gedanken zu Grunde liegen würde bei Betrachtung von Randthemen wie der Licence To Kill), sondern viel irrwitziger: er zeigt uns Bond als den Archetypen schlechthin, der von all diesen Fragen und Vergleichen komplett ungerührt und unantastbar durch den Film wandelt und dessen Konflikt eigentlich nur ein psychischer ist und nicht an eine gewisse Zeit gebunden ist. Skyfall ist damit für mich gleichzeitig der Bond, dem man seine Entstehungszeit am ehesten anmerkt, kombiniert mit der vielleicht zeitlosesten Bond(charakter)-Interpretation... auch wenn für mich da das letzte Drittel (welches ich bekanntlich als größte Schwäche des Films empfinde) bei der Dekonstruierung des Mythos 007 zu viele Zugeständnisse an heutige "Sehgewohnheiten" eingeht.danielcc hat geschrieben:Übrigens hätte in deine Analyse noch gut gepasst, dass der altmodische Held am Ende den Hightech Widersacher folgerichtig mit einem Messer tötet
Dem kann ich dann (wer meine Rangliste sieht, der weiß Bescheid) weniger zustimmen. Skyfall ist für mich wohl der Bondfilm von allen 25, der am allerwenigsten irgendwo einzusortieren ist und in keine klare Schublade passt: Ich gehe sogar soweit, dass er (und eben nicht CR, QOS, OHMSS oder LTK) für mich der außergewöhnlichste und ungewöhnlichste Bondfilm der Serie ist. In Skyfall ist eigentlich alles anders als ich es bei Bond erwarte und von Bond kenne, der Schuss Eves, der die PTS beendet, bringt praktisch alle Konventionen des Franchises ebenfalls zu Fall und erst in der allerletzten Szene steht Bond gemeinsam mit der Filmreihe wieder von den Toten auf. Alles dazwischen ist ein Film, der beinahe alles ignoriert, was bei Bond gang und gäbe ist und stattdessen eine Meta-Betrachtung auf die Reihe und die altbekannten Figurenkonstellationen eingeht, die ich (trotz der für mich stark konstruierten Handlungsebene) zwar sehr interessant finde (und wegen der Bond seine 7 Punkte dann auch verdient hat), mich aber im Nachhinein (und da liegen die großen Probleme zwischen mir und Mendes Erfolgsfilm) seit des Kinobesuches bis heute frage, warum Mendes 143 Minuten dafür verwendet, auf etwas hinzuarbeiten, dass 49 Jahre lang ohne diese Hinarbeit funktionierte. Sicher, der Jubiläumshintergrund rechtfertigt diesen einzigartigen Ansatz sicherlich, aber so ganz hätte ich dies als Fan einfach nicht gebraucht (und mir selbst wohl auch ein anderes Jubiläumsgeschenk gewünscht).danielcc hat geschrieben:Der Film ist ein einziger Triumph für Bondfans - wenn man denn versteht warum man Bondfan sein sollte
Dem kann ich größtenteils zustimmen. Es ist schon komisch, dass man genau mit dem Film einen so ungewöhnlichen geschaffen hat, der doch eigentlich das altbekannte zurückbringen sollte.Casino Hille hat geschrieben: Skyfall ist für mich wohl der Bondfilm von allen 25, der am allerwenigsten irgendwo einzusortieren ist und in keine klare Schublade passt: Ich gehe sogar soweit, dass er (und eben nicht CR, QOS, OHMSS oder LTK) für mich der außergewöhnlichste und ungewöhnlichste Bondfilm der Serie ist.
Als Bond-Fan kann man sich bestimmt über den 2,5h langen Kommentar auf die Reihe freuen. Andere hätten sich mehr über einen Bond-Film gefreut. Stattdessen nutzt Mendes das Franchise, um eine Geschichte zu erzählen, die Bond aus der subjektiven Sicht des Regisseurs betrachtet, mit einem James Bond Film aber nichts zu tun hat. Außerdem funktioniert die Metaebene nicht als Film.Casino Hille hat geschrieben: In Skyfall ist eigentlich alles anders als ich es bei Bond erwarte und von Bond kenne, der Schuss Eves, der die PTS beendet, bringt praktisch alle Konventionen des Franchises ebenfalls zu Fall und erst in der allerletzten Szene steht Bond gemeinsam mit der Filmreihe wieder von den Toten auf [huch, die war tot?]. Alles dazwischen ist ein Film, der beinahe alles ignoriert, was bei Bond gang und gäbe ist und stattdessen eine Meta-Betrachtung auf die Reihe und die altbekannten Figurenkonstellationen eingeht, die ich (trotz der für mich stark konstruierten Handlungsebene) zwar sehr interessant finde (und wegen der Bond seine 7 Punkte dann auch verdient hat), mich aber im Nachhinein (und da liegen die großen Probleme zwischen mir und Mendes Erfolgsfilm) seit des Kinobesuches bis heute frage, warum Mendes 143 Minuten dafür verwendet, auf etwas hinzuarbeiten, dass 49 Jahre lang ohne diese Hinarbeit funktionierte. Sicher, der Jubiläumshintergrund rechtfertigt diesen einzigartigen Ansatz sicherlich, aber so ganz hätte ich dies als Fan einfach nicht gebraucht (und mir selbst wohl auch ein anderes Jubiläumsgeschenk gewünscht).
Zurück zu „James Bond - Filmbesprechungen“