Re: Zuletzt gesehener Film

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Lethal Warrior (Pou-Soi Cheang, 2015)
Grossartiger Actionthriller mit einer interessanten Story, brillant inszenierten Kampfszenen und einem tollen Soundtrack. Tony Jaa und Wu Jing überzeugen in den Hauptrollen. Einer der besten Actionfilme der letzten Jahre.
9/10

Hollywood Adventures (Timothy Kendall, 2015)
Der von Justin Lin produzierte Film erweist sich als ein überraschend unterhaltsamer Geheimtipp im Genre der Actionkomödie mit toll aufgelegten Schauspielern und vielen herrlich überdrehten und kreativen Szenen. Die vielen Filmzitate und Gastauftritte unterstreichen das kurzweilige Vergnügen.
8/10

Re: Zuletzt gesehener Film

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Casino Hille hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:RDJ & Kilmer sind ein klasse Duo
Ich kann mir nicht helfen, aber der Kilmer ist für mich einfach kein guter Schauspieler. Charisma und Ausstrahlung gehen ihm völlig ab und mimische Vielseitigkeit hat er imo noch nie unter Beweis gestellt -
Seh ich anders. Er hat zum Beispiel einen großartigen Doc Holiday in Tombstone (1994) gespielt. Den bislang besten Film Doc, und Randy Quaid war im fast zeitgleich entstandenen Wyatt Earp ebenfalls ein fantastischer Holiday.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Seh ich anders. Er hat zum Beispiel einen großartigen Doc Holiday in Tombstone (1994) gespielt. Den bislang besten Film Doc, und Randy Quaid war im fast zeitgleich entstandenen Wyatt Earp ebenfalls ein fantastischer Holiday.
Randy ist auch ein Super-Typ, aber in diesem Fall war es Dennis. Ich mag beide 90er Jahre-Inkarnationen des scharfschiessenden Mediziners, aber mein Lieblings-Doc ist und bleibt Kirk Douglas in Zwei rechnen ab. Aber eigentlich wollte ich ja schreiben: ich mag Kilmer sehr gern und halte ihn für einen guten Schauspieler. Sein Auftritt als Jim Morrison ist schlicht legendär, das war schon aller erste darstellerische Sahne. Wirklich schlecht habe ich ihn nie gesehen, selbst in Stones drögem Alexander war es so ziemlich das beste am Film. Kiss Kiss Bang Bang mochte ich aber auch nie so wirklich - allerdings nicht wegen Kilmer.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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AnatolGogol hat geschrieben:Kiss Kiss Bang Bang mochte ich aber auch nie so wirklich - allerdings nicht wegen Kilmer.
Woran würdest du deine Bewertung denn dann festmachen - und wie sieht deine Bewertung überhaupt aus? Gibt es da unabhängig von Kilmer Berührungspunkte mit meinem Review oder hast du noch ganz andere Kritikpunkte? Und wie siehst du Kilmers Leistung als Batman/Bruce Wayne in "Batman Forever", auch im Vergleich zu Michael Keaton und George Clooney?
https://filmduelle.de/

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Re: Zuletzt gesehener Film

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Casino Hille hat geschrieben:Woran würdest du deine Bewertung denn dann festmachen - und wie sieht deine Bewertung überhaupt aus? Gibt es da unabhängig von Kilmer Berührungspunkte mit meinem Review oder hast du noch ganz andere Kritikpunkte? Und wie siehst du Kilmers Leistung als Batman/Bruce Wayne in "Batman Forever", auch im Vergleich zu Michael Keaton und George Clooney?
Aus der Erinnerung heraus würde ich wie du auch 5 Punkte geben. Groß ins Detail kann ich aber ehrlich gesagt nicht mehr gehen, da ich den Film bei Veröffentlichung irgendwann vor rund einem Jahrzehnt (ich könnte noch nicht mal mehr eine Jahreszahl benennen, 2006?) genau einmal gesehen habe. Ich fand ihn zu albern und in Bezug auf die Story (ich kann mich kaum noch dran erinnern, um was es ging) recht fad und uninteressant. Downey und Kilmer fand ich schon gut, aber ich hätte mir da eher ein konventionelles Buddy-Movie gewünscht. Hatte seitdem nie wieder das Bedürfnis ihm eine zweite Chance zu geben und kann mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass es auch so bleiben wird.

Mein Lieblings-Batman ist Keaton, weil er für die ambivalente Rolle einfach perfekt war. Gerade weil er als Held eigentlich nicht cool und tough genug ist fand ich ihn so passend. Seine eher introvertierte Bruce Wayne-Interpretation mochte ich ebenso. Daher standen Kilmer und Clooney für mich immer im Schatten von Keaton. Allerdings ist die Rolle in den Schumacher-Filmen letztlich auch viel zu eindimensional, als das man da groß was machen hätte können. Am besten traf es noch Clooney, der in den Momenten mit dem sterbenden Alfred einige schöne Szenen hatte und dort auch die Vetrtautheit und die Nähe zwischen den beiden sehr gut rüberbrachte. Von daher gebe ich Kilmer für seinen eher vergessenswerten Auftritt (nicht weil er schlecht war, sondern weil Batman eh nur die soundsovielte Geige in der Carrey-Show spielte) keine Schuld.

Hast du Kilmer in The Doors gesehen?

vodkamartini hat geschrieben:Kilmer ist immer als Nebendarsteller ganz gut (v.a. in "Alexander" und auch in "The Heat"). Als Lead hat er mich nie überzeugt (The Doors habe ich noch nicht gesehen).
The Doors ist eine echte Empfehlung, Stones Inszenierung und Kilmers Spiel (und Gesang!) sind äußerst sehenswert (bzw. hörenswert). Ich fand Kilmer als Star durchaus auch gut , so gefiel mir zB das The Saint-Remake immer sehr. Kilmer spielt das mit einer Leichtigkeit und verleiht der Rolle viel Charme. Davon hätte ich gerne mehr gesehen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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Erstmal vielen Dank, Anatol, für deine mehr als ausführliche Antwort. Macht auch nichts, dass du nicht ins Detail gehen kannst, ich kann mich an manche Szenen jetzt schon nicht mehr so dolle erinnern. :wink:
AnatolGogol hat geschrieben:Ich fand ihn zu albern und in Bezug auf die Story (ich kann mich kaum noch dran erinnern, um was es ging) recht fad und uninteressant.
Das sehe ich dann eben ganz genauso. Die Albernheit ist im späteren Verlauf ein arges Problem, besonders aber die Geschmacklosigkeiten (nennt mich da meinetwegen spießig, aber was daran lustig sein soll, wenn einem mit der Tür ein Finger abgetrennt und dieser dann von einem Hund gegessen wird, will mir nicht so recht in den Sinn) haben es mir übel angetan - das hatte anfangs was Tarantinoesques, wurde dann aber doch immer unpassender und einfallsloser.
AnatolGogol hat geschrieben:Mein Lieblings-Batman ist Keaton, weil er für die ambivalente Rolle einfach perfekt war.
Ja, Keaton war wirklich ein Geschenk des Himmels. Unscheinbar, schüchtern, fast schon tollpatschig agierend als Bruce Wayne, dann aber knallhart und abgebrüht als Batman. Großes Kino in Teil 1 die hervorragende Szene in Vickys Wohnung, wenn er dann ganz kurz die "Maske" Bruce Wayne fallenlässt und seinen Batman durchschimmert, das war fantastisch und jedes Mal, wenn ich das sehe, denke ich auch, dass Keaton der beste Batman war (auch wenn ich Bale tatsächlich für die Idealbesetzung halte). Deine Worte zu Clooney und Kilmer unterstreiche ich, Clooney hat nicht viel zu tun, in den Momenten mit Alfred aber ein paar schöne Szenen, die irgendwie ans Herz gehen (klingt pathetisch, stimmt aber) und Kilmer dagegen spielt komplett unauffällig und vergessenswert - gerade, weil Jim Carrey und Tommy Lee Jones im Film unvergessliche Overacting-Darstellungen abgeben. Was ich aber dann doch nicht ganz so sehe, ist der Punkt der Eindimensionalität Batmans unter Schumacher. Das ist sicher richtig, aber gerade Batman Forever versucht doch, da etwas zu differenzieren und Waynes persönliches Dilemma genauer zu zeichen - woran Kilmer vortrefflich scheitert und dadurch noch mehr untergeht, als wenn man diesen Eckplot komplett rausgeschnitten hätte (und es landete ja schon viel aus dieser Nebengeschichte auf dem Boden des Cutters). Gerade das ist ja mein Problem mit Kilmers Batman: Die offene Eindimensionalität eines Protagonisten im Spaßfilmumfeld gepaart mit schlecht gespielten und freilich auch schlecht geschriebenen Versuchen einer tieferen Charakterisierung à la Burton. Sicherlich, Schumacher trägt hier nicht gerade wenig dazu bei, dennoch hätte Kilmer das stärker und besser spielen müssen.
AnatolGogol hat geschrieben:Hast du Kilmer in The Doors gesehen?
Trotz meiner Oliver Stone Liebe: Nein. Mich hat da die wahre Geschichte auch einfach wirklich gar nicht tangiert. Werde den aber bei Zeiten vielleicht mal in Erwägung ziehen.
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Steve Jobs (Danny Boyle 2015)

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Steve wollte nicht dass seine Produkte geöffnet werden können. Niemand solle an das Innenleben seiner schmucken Geräte gelangen. Das Privileg ans Innenleben zu dürfen soll nur wenigen zu teil werden. Spezielles Werkzeug, so erfahren wir zu Anfang des ersten Akts sei von Nöten. Steve Jobs, so legt es uns Danny Boyles Biopic, über einen der einflussreichsten Männer unserer Zeit nahe, war ebenso gestrickt wie seine Produkte. Nur wenigen war es vergönnt sein Innenleben zu erleben. So bleibt das End to End System nicht nur ein System sondern immer auch ein Charakterzug seines Erfinders das er an jedes seiner Kinder weitergab die er erschuf...

Danny Boyle nähert sich dem Mythos, Mysterium, Genie Steve Jobs auf sehr unkonventionelle Art und Weise für ein Biopic. Statt vom romantischen Bild der Kollege Kids, die in Papas Garage Grandioses bauen zu erzählen kümmert sich Danny Boyle genau um die Passagen in Steve Jobs Leben, die ihn ausmachen und ihn als Mensch zeigen. Keine abgerundete Person sondern eine mit Ecken und spitzen Kanten. Wir erleben ihn in drei gleich langen Akten, jeweils 40 Minuten vor einer großen Produktpräsentation hinter der Bühne. Einmal 1984 bei der Vorstellung des Macintosh, 1988 beim Next und 1998 beim Vorstellen des iMac. Boyle zeigt kein einziges Mal wie Jobs sein Produkt vorstellt. Braucht er auch nicht. Wir alle kennen die Produkte von Apple. Werden jeden Tag auf neue im Fernsehen daran erinnert "wenn du kein iPhone hast, hast du kein iPhone". Boyle kann hier wunderbar ohne das anbiedern von Apple Produkten arbeiten denn das hat bereits die Werbung im realen Leben schon für ihn erledigt, die uns Jahrzehnte lang Apple Produkte ins kollektive Gedächtnis gehämmert hat. Vom Knirps bis zum Greiß, die für das iPhone typische Wischbewegung kennt jeder.

Die Welt schöner denken

Auf diese Weise kann sich das Steve Jobs das wirklich spannende und ergreifende konzentrieren. Den Focus gebündelt auf den Dirigent des Orchesters wie er sich selber gerne nennt und sieht. Steve Jobs ist kein Biopic aus der Sicht eines Apfeljüngers. Hier wird kein Thron bereitgestellt auf den sich Michal Fassbender ( Steve Jobs ) lümmeln könnte. Auch keine Laudazio gehalten auf einen Mann, der die Welt für uns schöner dachte. Durch die verschiedenen zeitlichen Abstände wird ein eher kurzer Zeitraum von 14 Jahren abgedeckt, Boyle schafft es aber durch die unheimliche Dichte der Dialoge, den Geschehnissen vor der Präsentationen und der großartigen Performance des ganzen Casts dem Konsument das Gefühl zu geben nach sehen des Films, Jobs sehr nahe gekommen zu sein. Niemand von uns wird ihn je persönlich gesprochen haben, geschweige denn ihm die Hand geschüttelt haben aber berührt hat er uns mit seinen Ideen alle schon einmal.

Die Liebe zum Detail in Danny Boyles Steve Jobs wird im wahrsten Sinne des Wortes erst sichtbar durch eine weitere Detailliebe. Für jeden der drei Akte verwendete Kameramann Alwin H. Küchler ein anderes Bildformat, immer exakt jenes welches zu dieser Zeit üblich war. So sieht der Konsument nicht nur Standardmäßiges HD wie im Schlussakt des Films, sondern kommt auch in den Genuss von 16mm Film sowie 35mm im zweiten Akt. Das Bild passt sich seiner Zeit an und rundet das Packet des Films ab.

Fassbender spielt nicht....

Apple steht für Innovationen. Apple steht für exakte Formen, wie etwa dem iPhone Design oder der von Jobs entwickelten Black Box mit seiner eigens dafür gegossenen Gussform für sagenhafte 650.000 USD. Apple steht aber auch für Veränderung. Da schlägt sich der Bogen zum Hauptdarsteller, der diese Apple eigenen Attribute seit jeher als sein Markenzeichen ins sich trägt. Veränderung wäre sowas wie das Trademark des überragenden Michael Fassbender. Ob als leidender Sexjunkie in Shame, Grausamer Macbeth oder als Obermotz Magneto in den X Men Filmen. Veränderung und Weiterentwicklung zu immer noch exakteren Performances, bis an den Rand der Selbstaufgabe und zur völligen verschmelzen der Rolle mit dem Ich. Fassbender spielt nie, er ist die Rolle. Um Haares breite wäre die Rolle des Steve Jobs Christian Bale zugefallen. Bale kann tausend und eine Emotion nachstellen hat dabei aber immer nur ein und denselben Gesichtsausdruck zu bieten. Eine Mischung aus dem Gesichtsausdruck von den Ratiopharm Girls, die gerade für Verstopfungstabletten werben gepaart mit einem überheblichen hemdsärmlichen Grinsen. Steve Jobs wäre so viel verloren gegangen. Die Wahl fiel aber auf Fassbender, alles gut. Überhaupt ist der Mann sowas wie der Schwarzenegger der Neuzeit. Früher als noch nackte Oberkörper und eine Vierecks Kopfformen Kasse machten, war der Name Schwarzenegger gleichbedeutend mit einem Riesen Erfolg und dem unausweichlichem Geldsegen. Bei Steve Jobs ist es zwar mit dem Geldsegen etwas anders da er allgemein etwas floppte aber das entscheidende Faktum bleibt. Die hohe Qualität Wo Fassbender draufsteht, steckt ganz ganz großes Kino drin. Die Schwarzenegger Garantie der Neuzeit! Nicht in Bezug auf einen Geldsagen aber mit einer viel wertvolleren Ware – Qualität.

Der kleine Kasten der die Welt bedeutet

Irgendwann Mitte des Films, Ende des Zweiten Aktes, frägt Steve Wozniak ( Seth Rogen mal wieder in der Rolle des Dauernervers ) seinen Standby Kumpel Jobs was er eigentlich tue. Er sei kein Programmierer. Kein Designer und kein Grafiker. Jobs nüchterne Antwort " Ich spiele nicht im Orchester ich bin der Dirigent ". Ein Satz der auf T-Shirts, Poster oder Tassen gehört. Jobs war nie bestimmt für einen Schreibtisch, die Baugrube oder eingezwängt in irgendwelche Muster, Regeln und Konventionen. Sein Kredo "Think. Different" drückt es genauso aus wie sein Geist arbeitet. Jobs schart die besten Musiker um sich, die Idee entspringt seinem Kopf. Die Hände zum Umsetzen sind seine Musikanten. Wie das Instrument gespielt werden muss ist nicht wichtig nur die Melodie, das Endprodukt. Zum Ende des Films hin gewinnt man den Eindruck das Jobs trotz seiner unkompatiblen Art und dem nicht zu durchdringenden Panzer ein wahrer Menschenfreund war.

"Ich hasse den Anblick deines Walkmanns. Ich stecke dir tausend Lieder in die Brusttasche."

Vielleicht war es seine Aufgabe auf Erden das Leben etwas schöner zu machen. Oder anders gesagt das Leben in ein Gerät zu packen das fast wie ein natürliches Körperteil zu uns gehört. Wer schon mal den Akku leer hatte und von der "Welt" abgeschnitten war weiß was ich meine. Das Leben hat sich seit Jobs für die meisten Leute verlagert, hinein in ein 30x40mm großes Kästchen.
http://www.vize-com.de/
-Mein Fimblog

Re: Zuletzt gesehener Film

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Casino Hille hat geschrieben:Ich kann mir nicht helfen, aber der Kilmer ist für mich einfach kein guter Schauspieler. Charisma und Ausstrahlung gehen ihm völlig ab und mimische Vielseitigkeit hat er imo noch nie unter Beweis gestellt.
Ich halte Val Kilmer für einen guten Schauspieler. Er spielt keine großen Rollen, und als Batman fand ich ihn auch nicht berauschend, aber in anderen Filmen fand ich ihn klasse, z.B. in "The Salton Sea", als Elvis in "True Romance", in "The Saint", in "Der Geist und die Dunkelheit". Und ja, auch in "Top Secret". Ich finde ihn gerade deshalb so gut, weil er nicht versucht so zu sein, wie heutzutage jeder Schauspieler glaubt sein zu müssen.
Mut zur Lücke! (auch wenns die eigenen Zähne sind)

Re: Zuletzt gesehener Film

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Review zu „Eddie The Eagle“(2016)

Worum geht es in „Eddie The Eagle“ ?


Der britische Maurer Michael Edwards hat den großen Traum, einmal bei den olympischen Spielen dabei zu sein und trainiert innerhalb kürzester Zeit wie ein Derwisch, um seinen großen Moment bei den olympischen Winterspielen von Calgary im Jahre 1988 erleben zu können.

Was halte ich davon ?

Der Film ist eine absolute Überraschung des Kinojahres 2016 und gehört schon jetzt zu den besten Filmen des Jahres. Der Film versucht nicht, biografisch wichtige Stationen im Leben von Michael Edwards abzuklappern, sondern schafft es filmisch eine beispiellose Underdogstory zu erzählen.

Die Underdogstory von Michael Edwards ist die eines unermüdlichen Kerls, der seinen großen Traum, einmal bei den olympischen Spielen dabei zu sein, nie aus den Augen verliert und der mit Disziplin und Willenskraft auf den großen Moment für die Ewigkeit hinarbeitet. Dabei bekommt er im Film Hilfe eines ehemaligen großen Skispringers. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Taron Egerton und Hugh Jackman ist wirklich toll und die Beiden spielen ihre Rollen mit einem Augenzwinkern. Besonders Taron Egerton spielt den Hauptprotagonisten mit spitzbübischem Charme, der dem Film seinen Stempel aufdrückt.

Es gibt im Film jedoch ein paar Punkte, die kritisierbar sind. Er ist stellenweise vorhersehbar, hin und wieder auch sehr kindlich, naiv und harmlos und versucht, uns teilweise für dumm zu verkaufen, wenn der Film zum x-ten mal einblendet, von welcher Schanze denn nun gesprungen wird.

Aber diese Punkte sind im Endeffekt nur marginal. Ich habe mich im Vorfeld nicht großartig über die Hintergrundstory informiert und bin daher leicht „ungespoilert“ in den Film gegangen und wurde von der extrem unterhaltsamen Geschichte mitgerissen. Dabei konnte ich mich auch aus persönlichen Gründen mit dem Underdog gut identifizieren.

Wer sich derzeit einen sehr unterhaltsamen Film ansehen möchte, der einen mitreißt und mit einem guten Gefühl den Kinosaal verlassen lässt, kann sich mit einer uneingeschränkten Empfehlung von mir diesen Film ansehen.

„Eddie The Eagle“ bekommt von mir 8/10 Punkte !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "