Welches ist der beste DCEU-Film?

Man of Steel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (9%)
Batman v Superman: Dawn of Justice
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (18%)
Suicide Squad (Keine Stimmen)
Wonder Woman
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (9%)
Justice League (Keine Stimmen)
Aquaman
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (18%)
Shazam! (Keine Stimmen)
Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn (Keine Stimmen)
Wonder Woman 1984
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (9%)
Zack Snyder's Justice League (Keine Stimmen)
The Suicide Squad
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (27%)
Black Adam
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (9%)
Shazam! Fury of the Gods (Keine Stimmen)
The Flash (Keine Stimmen)
Blue Beetle (Keine Stimmen)
Aquaman: Lost Kingdom (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

529
Batman v Superman: Dawn of Justice (2016, Zack Snyder)

Vor nunmehr drei Jahren feuerte Regisseur Snyder mit seinem Superman-Mythos Man of Steel den Startschuss für ein neues DC-Superheldenuniversum, welches als unverkennbare Konkurrenz zur mittlerweile berühmten Filmreihe von Marvel Studios darstellen soll. Das Ergebnis war leider eine mittelschwere Katastrophe, und Man of Steel präsentierte sich als seelenloser, stumpfer und über alle Massen langweiliger Blockbuster-Mischmasch ohne Sinn und Verstand, ein Abziehbild eines Hollywood-Krawallstreifen, dem im Vergleich zu so manch anderem Genrefilm jeglicher Stil und Charme abging. Nun folgt Runde zwei, in der Snyder und seine Kameraden von Warner Brothers DC-Heldenikone Batman einführen und in einer Neuinterpretation mit dem in Man of Steel etablierten Superman zusammenführen. Kann der langerwartete Film die niedrige Messlatte des Vorgängers übertreffen? Auf jeden Fall! Ist Snyder mit seiner Vorbereitung auf die bereits akribisch geplante Justice-League-Reihe ein unterhaltsamer Film gelungen? Nicht so wirklich. Aber der Reihe nach.

Eines der vielen elementaren Probleme des Man-of-Steel-Fiaskos war sein dünnes und uninteressant erzähltes Handlungsgerüst, und BvS krankt hierin an ähnlichen Schwächen. Snyder kommt mit einem ziemlichen wirren und wenig beeindruckenden Plot um die Ecke, mit dem er seine zweieinhalbstündige Heldenmär zusammenhalten will. Besonders in der ersten Filmhälfte schafft er damit ein fragmentarisches und chaotisches narratives Konzept, welches das filmische Treiben für längere Zeit nicht wirklich vom Fleck kommen lassen will und sich vielmehr als Potpourri zahlreicher Einzelszenen denn als kohärenter Filmfluss präsentiert. Die Motive seiner beiden Protagonisten sowie des Antagonisten, die über das Gewirr an Subplots mehr und mehr in einen Dreifrontenkrieg miteinander geraten, bleiben dabei ziemlich schwammig und unglaubwürdig. Trotzdem wirkt vieles von dem, was geboten wird, um einiges unterhaltsamer als die zählen Äquivalenzpassagen in Man of Steel. Snyder wechselt dieses Mal zwischen verschiedenen Charakteren und Ereignissen, anstatt sich nur auf die blasse Figur Clark Kent zu konzentrieren, und kann damit ein gewisses Tempo aufrechterhalten. Auch seine Inszenierung ist abwechslungsreicher geworden, auch wenn sich sein Hang zu einer grauen und trüben Farbpalette, extremer Zeitlumpe und bombastischen Hans-Zimmer-Chören sowie zu einem generell sehr bedeutungsschwangeren und düsteren Grundton zuweilen abnutzt, gelingen ihm mitunter auch edle und starke Bilder. So bleibt festzuhalten dass die erste Hälfte des Filmspektakels trotz einem Wirrwarr an Parallelhandlungen nicht völlig misslungen ist, sondern durch seine dick aufgetragene Bildgewalt und einige nette Einzelszenen durchaus in besserer Erinnerung bleibt, als der gesamte Vorgängerfilm.

Hauptdarsteller Henry Cavill lässt das Befürchtete eintreten und vergisst seinen Charme und seine Ausstrahlung mal wieder in der Umkleidekabine. Seine Verkörperung des blassen und biederen, unkaputtbaren Superheldenmessias bleibt ähnlich blass und bieder wie im Vorgänger, nur ist die Darbietung dieses Mal marginal besser, wenn Cavill seinen Clark Kent nicht nur stoisch und teilnahmslos sondern zuweilen auch hasserfüllt und gepeinigt geben darf. Zweiter Protagonist ist natürlich DC-Legende Batman, Multimilliardär und dunkler Ritter, der dem Mann aus Stahl hinterherjagt. Der im Vorfeld von vielen Fans verrissene Ben Affleck gibt eine solide Show und verleiht seinem Bruce Wayne, der alleine konzeptionell schon bei Weitem der interessantere der beiden Hauptcharaktere ist, eine Mischung aus energischer Grimmigkeit und staubtrockenem Humor, angereichert mit einer enormen physischen Präsenz. Auch das Zusammenspiel mit seinem treuen Helfer Alfred, neu in der Gestalt von Jeremy Irons, vermag zu überzeugen, auch wenn das Gespann Affleck/Irons die lebendige und glaubwürdige Chemie ihrer beiden Vorgänger Christian Bale und Michael Caine nie erreicht. Jesse Eisenberg spielt Nemesis und Strippenzieher Lex Luthor, und sein unorthodoxer Ansatz bewegt sich unverkennbar im Fahrwasser von Heath Ledgers jetzt schon absolut legendärem Joker. An dessen ausgereifte Komplexität und Präsenz kommt Eisenluthor zwar nie heran, aber sein mitunter völlig durchgeknalltes Spiel als jovialer Irrer macht Laune und gehört zu den wenigen Momenten, in denen auch mal geschmunzelt werden darf.

Nach viel hin und her bewegt sich BvS in der zweiten Hälfte auf den titelgebenden Gladiatorenkampf der beiden Superhelden hin, der als Höhepunkt des Films konzipiert und versprochen ist, und das vollkommen zurecht. Die Motivationen der beiden Streithähne mögen wenig glaubwürdig aufbereitet worden sein, aber sobald sich der Man of Steel und der Dark Knight gegenüberstehen beschwört Snyder nicht nur eine gekonnt epische Atmosphäre, er verzichtet auch glücklicherweise darauf, den "Clash of Titans" zur unüberschaubaren Effektorgie verkommen zu lassen sondern liefert einen wuchtigen und brutalen Zweikampf, auf den sich das Warten gelohnt hat. Hier scheint Snyder fast schon auf dem Zenit seines Könnens zu sein, besonders da der Ausgang des Kampfes mit einem klaren Sieger Lust auf den allerletzten Kampf, denjenigen gegen den Bösewicht macht, und davor noch eine weitere unverschämt starke Actioneinlage folgt, in der Batman als agile und erfindungsreiche Ein-Mann-Armee wuchtig in Szene gesetzt wird. Soweit wäre die zweite Hälfte tatsächlich richtig stark, nur leider trotzt das, was zum Ende kommt, jedem Verstand. Im ganz, ganz grossen Finale Grande, in dem nicht einer, nicht zwei, sondern drei DC-Superhelden in die Schlacht rennen unterbietet Snyder seinen Man-of-Steel-Showdown noch einmal um ein Vielfaches und liefert einen konzeptlosen und wilden Salat aus Spezialeffekten, Explosionen, Schockwellen, Blitzen, umherfliegenden Trümmern und sich gegenseitig wie von Sinnen dazwischen hin und her prügelnden Kontrahenten. Sehr viel Schrott, sehr viel Lärm, sehr viel Effekte und nichts dahinter. Dieser actionmässige Abschluss fällt umso negativer ins Gewicht man bedenkt, wie Snyder kurz zuvor noch zwei richtig gute und im Rahmen des Films einigermassen glaubhafte Actionsetpieces gezaubert hat.

Unterm Strich hat "Rush to the Justice League" die Mindestanforderungen erfüllt und den katastrophalen Vorgängerfilm um ein Deutliches überboten, krankt aber an vielen Stellen an denselben Schwächen. Viel Pathos, viel theatralische Düsternis und dann doch viel, wirklich viel übertrieben zusammengewürfelte Pseudo-Action in einer lärmigen Effektorgie. Dazwischen gibt es aber auch Faktoren, die Man of Steel so nie und nimmer hatte, zum Beispiel einen vernünftigen und gar amüsanten Bösewicht, eine interessante Heldenfigur, das ein oder andere visuelle Highlight und sogar vergleichsweise reduzierte, wirklich starke Actionszenen. Batman v Superman hat zu viele Schwächen, um wirklich gut zu sein, und er überrascht mit so vielen Stärken, dass er nicht wirklich schlecht sein kann. Folglich kann es nur ein Verdikt geben.

Wertung: 5 / 10
We'll always have Marburg

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Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

531
Schön geschrieben, Goldi.

Klingt nach Heimkino. MoS war eine Katastrophe, es konnte also nur besser werden. Immerhin scheint Ben Affleck besser wegzukommen, als befürchtet. Und Cavill fand ich auch in UNCLE nervig. Arrogant und stoisch kann er gut, aber ob er auch charmant und humorvoll kann? Als Bond möchte ich ihn lieber nicht sehen.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

532
Ich auch nicht, dazu ist er zu glatt und farblos.
Zu B.v.S.: Das alles klingt sehr medioker. Da muss es mir in den nächsten zwei Wochen schon sehr langweilig sein, das ich mir das noch antue. Prinzipiell sollte man auf Kritiken nich so viel geben und sich sein eignenes Urteil bilden. Wenn aber der Tenor - auch international - einhellig so negativ ist, wird der Film vermutlich keiner meiner neuenen 10er Kandidaten sein.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

533
Ich fände es schon interessant, eine Einschätzung von dir zu lesen, vor allem ob du mit Batfleck und Eisenluthor etwas anfangen kannst, ob du die beiden von mir positiv hervorgehobenen Actionszenen auch so siehst und wie dir der Film generell im Vergleich zu MoS gefallen würde. Eines kann ich dir aber verraten (du wirst es aus meinem Review vermutlich schon herausgelesen haben): Der Endkampf (nicht der Batman vs Superman Kampf) würde dir auch hinten und vorne nicht gefallen, Stichwort Tom & Jerry. Ich bin ja da gewohnt etwas schmerzfreier, kann auch mit einem Hulk, der Panzer wegboxt noch etwas anfangen, wenn es gut inszeniert ist. Aber was Snyder da ganz zum Schluss für einen Effektbombast abfackelt, das war wirklich - man verzeihe mir - beschissen.
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Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

534
Ich bin bei potentiellen Blockbustern normalerweise neugierug genug, um sie mindestens in der ersten Woche zu sehen. Es macht auch Spaß, sich mit anderen Filmfans darüber auszutauschen, keine Frage. Diesen "Drang" verspüre ich hier nicht mehr. Da ich aber gerade Ferien habe ist es schon möglich - je nach Überredungskunst diverser Freunde -, dass das in den nächsten 10 Tagen dennoch was wird. :)
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: DC Cinematic Universe Thread (Warner)

535
So schlecht hört er sich ja gar nicht an. Die überladene Action und Effekthascherei habe ich sowieso erwartet, warum sollte Snyder auch plötzlich in einem ganz anderen Stil drehen?

Und Ben Affleck scheint trotz der negativ Kritik im Vorraus ein überzeugender Batman zu sein. Zumindest hast du seine Leistung als durchaus positiv beschrieben, GoldenProjectile. Ich freue mich schon auf ihn.

Muss mal schauen wann ich rein komme.
The name's Bond, James Bond.